Augentrostkraut: Beispiel für die Signaturenlehre
Blüten wie Augenwimpern
Nicht nur nach der Signaturenlehre hilft Augentrost bei entzündeten oder gereizten Augen. Euphrasia-Fertigarzneimittel sind in jeder Apotheke verfügbar.
Von: Prof. Dr. Schilcher
Aussehen einer Pflanze zeigt deren Heilwirkung
Die Signaturenlehre aus vornaturwissenschaftlicher Zeit besagt, dass das Aussehen einer Pflanze Hinweise auf deren Heilwirkung liefert. Die Blättchen des Augentrost-Krautes (Euphrasia) besitzen spitze Blattrandzähne und sehen wie Augenwimpern aus.
Trost für gereizte Augen
Wässrige Auszüge aus Augentrostkraut werden in der Volksmedizin beim entzündeten sog. „Roten Auge“, bzw. bei der nicht bakteriell bedingten Bindehautentzündung in Form von Augenbädern und Augenwaschungen angewendet. Die entzündungshemmende Wirkung, auch zur Therapie des Gerstenkorns, ist unbestritten. Dennoch hat die Sachverständigenkommission E beim ehemaligen Bundesgesundheitsamt aufgrund hygienischer Vorbehalte eine Negativ-Monographie verabschiedet, d. h. Augentrostauszüge sollen in der Selbstmedikation nicht angewendet werden. Beim entzündeten Auge muss eine aseptische Lösung verwendet werden, die zudem Tränen-isotonisch, d.h. vergleichbar mit der Tränenflüssigkeit sein sollte. Wer bei Augenentzündungen und Ermüdungserscheinungen des Auges (brennende Augen) ein pflanzliches Arzneimittel anwenden will, kann auf ein aseptisch hergestelltes Euphrasia-Fertigarzneimittel aus der Apotheke zurückgreifen. Die im Handel befindlichen Euphrasia-Augenmittel sind zudem auch Tränen- isotonisch und damit gut verträglich.