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Knoblauch

Foto von drei Knollen Knoblauch und einzelnen Zehen auf hölzernem Untergrund
Foto von © canva/kshvratskaya

Knoblauch: Wunderknolle für Herz und Gefäße

Knoblauch erweitert die Blutgefäße und macht sie elastischer, er verbessert auch die Fließeigenschaften des Blutes: So hat er sich bei der Prävention von altersbedingten Gefäßveränderungen wie Arteriosklerose und damit verbundenen Erkrankungen wie Bluthochdruck und Herzinfarkt bewährt.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, phytotherapeutischen Fachliteratur erstellt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem Heilpflanzen-Experten Prof. Dr. Michael Wink.

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Knoblauch: Das Wichtigste im Überblick

Eine Ernährung reich an Knoblauch (Allium sativum) ist gesund, leider muss man nach dem Verzehr von Knoblauch mit dem typischen penetranten Mundgeruch rechnen, der so manch einen Gesprächspartner vergraulen kann. Nichtsdestotrotz ist die Knolle als Gewürz sehr beliebt und hat schon seit der Antike eine lange Tradition als Nahrungs- und auch als Arzneipflanze.

Was wird verwendet?

Üblicherweise werden in der Heilkunde hauptsächlich die Zwiebeln, Zehen genannt, verwendet. 

Wirkung und Anwendung

Die Inhaltsstoffe Allicin und Ajoen wirken blutverdünnend und können auf diese Weise Thrombosen vorbeugen. Auch zur Prävention von altersbedingten Gefäßveränderungen wie Arteriosklerose und bei der Behandlung von hohen Blutfettwerten hat die Pflanze sich bewährt. Knoblauch wirkt antibakteriell und wird gerne als Hausmittel gegen Erkältungskrankheiten eingesetzt.

Gibt es Nebenwirkungen?

Knoblauch ist gut verträglich und hat kaum Nebenwirkungen. Empfindliche Menschen berichten allerdings häufig von einer Magenreizung.

Produkte mit Knoblauch

Es gibt unterschiedliche Formen der Knoblauch-Aufbereitung: getrocknet, in Kapsel- oder Tablettenform oder als flüssiger, hochkonzentrierter Extrakt mit mehrmonatiger Reifung.

Das war's in aller Kürze: Zu vertiefenden Informationen gelangen Sie über das Inhaltsverzeichnis.

Wobei hilft Knoblauch?

Die Stärke von Knoblauch liegt insbesondere in seiner vorbeugenden Wirkung gegen die in Industrienationen häufigen Herz-Gefäß-Kreislauferkrankungen, womöglich auch in der Prävention von Krebserkrankungen. Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist wegen des starken Mundgeruchs, den die Pflanzen nach dem Essen hervorrufen, jedoch meist schlecht. Seit neuestem gibt es ein Produkt aus Japan auch bei uns, das durch den speziellen Herstellungsprozess keinen Atem- und Körpergeruch verursacht und trotzdem wirksam ist. Mehr dazu hier: Kyolic

Knoblauch wird als Hausmittel gegen diverse entzündliche Krankheiten und gegen Erkältungen verwendet.

Alle Anwendungen im Überblick, sortiert nach Wirksamkeit

Hinweis: die möglichen Anwendungsgebiete sind zwei verschiedenen Kategorien zugeordnet, je nach Studienlage.

Eine ausführliche Definition erhalten Sie, wenn Sie mit der Maus über die jeweiligen Blätter fahren.

Gesicherte Wirksamkeit
  • erhöhte Blutfettwerte wie Cholesterin (Hyperlipidämie): Unterstützung diätischer Maßnahmen
  • Vorbeugung altersbedingter Gefäßveränderungen, in frühen Stadien der Arteriosklerose
Wirksamkeit laut Erfahrungsheilkunde

Botanik: Aussehen und Verbreitung

Botanishce Illustration des Knoblauchs.
© Adolphus Ijpeij (1813) - biolib.de

Die mehrjährige Pflanze zeichnet sich durch längliche, flache, graugrüne Blätter aus. Die kugeligen Blütenstände enthalten neben den Samen auch zahlreiche kleine Brutzwiebeln in einer papierartigen weißen Hülle. Gegessen und angewendet werden die frischen Knollen, beziehungsweise Zehen des Knoblauchs (Allium sativi bulbus), das Pulver (Alii sativi pulvis) und das Öl.

Nicht zu verwechseln mit Knoblauch ist der Bärlauch (Allium ursinum L.), der häufig in Europa und Asien angebaut wird. Die Blätter des einheimischen Bärlauchs schmecken sehr ähnlich und können als Knoblauchersatz verwendet werden, wirken aber schwächer. Sie eignen sich auch vorzüglich für einen Wildkräutersalat.

Wo ist Knoblauch ursprünglich heimisch?

Knoblauch ist eine alte Kulturpflanze, die ursprünglich vom mittleren Osten bis Zentralasien heimisch war. Der Anbau als Nahrungs-, Gewürz- und Arzneipflanze ist seit der Antike bekannt. Er wurde gegen Darmparasiten sowie gegen Läuse verwendet und man glaubte, er habe eine aphrodisierende Wirkung. Bekanntermaßen enthalten viele Rezepte Knoblauch – ein guter Weg, Gesundheit und Kulinarik zu verknüpfen.

Wohin Knoblauch pflanzen?

Beim Knoblauch-Anbau im Garten sollte darauf geachtet werden, dass ein sonniger Platz mit lockerem Boden ausgewählt wird.

Gewinnung

Die Ernte von Knoblauch (Allium sativum) steht an, sobald die Blätter und der Zwiebelhals der Pflanze vertrocknet sind (September oder Oktober). 

Pulver:

Der Knoblauch wird geschnitten und bei 60 °C getrocknet. Dabei bleibt das Allicin erhalten. Die getrockneten Stücke werden anschließend zerstoßen.

Trockenextrakt, Knoblauchöl:

Zunächst werden die ungeschälten Zehen kurz in der Mikrowelle erhitzt, was die Alliinase, das Enzym, welches Alliin umsetzt, zerstört. Danach wird mit wässrigem Alkohol extrahiert und die Lösung eingetrocknet.

Der zerkleinerte Knoblauch wird mit Wasser extrahiert. Nach Destillation dieser Lösung erhält man das ätherische Öl.

Knoblauch: Heilwirkung

Knoblauch besitzt sehr vielfältige Eigenschaften. Er wirkt:

  • antimikrobiell
  • antiviral
  • antioxidativ
  • immunstärkend
  • vasodilatativ (blutgefäßerweiternd)
  • lipidsenkend und
  • antithrombotisch 
Er kann vorbeugend und therapeutisch eingesetzt werden. 

Knoblauch ist eine Wunderknolle für das Herz

Mehrere Studien [u.a. 6] zeigten, dass Kyolic® AGE (Aged Garlic Extract) in gängiger Dosierung über ein Jahr, teilweise in Kombination mit Zusätzen wie Coenzym Q10, zu einer signifikanten Verringerung des Fortschreitens von Koronararterien-Verkalkung beitragen kann. Darüber hinaus deuten Publikation von 2016 und 2020 [3, 5] darauf hin, dass AGE in höheren Dosen (2400 mg/Tag) ähnlich potent wie Statine zur Rückbildung und Stabilisierung arteriosklerotischer Plaques beitragen kann. Ebenso trug der Knoblauch zu einer Verschiebung des Verhältnisses von braunem zu weißem Fettgewebe in der Umgebung der Herzkranzgefäße in Richtung des braunen bei, was mit weniger entzündlichen und arteriosklerotischen Prozessen in den Gefäßen assoziiert ist.

Im gleichen Zuge [6] wurde auch die Wirkung von AGE mit Coenzym Q10 auf den Entzündungsmarker CRP untersucht, der in Kombination mit erhöhten Blutfettwerten als großer Risikofaktor für kardiovaskuläre Ereignisse gilt. Auch dieser konnte innerhalb von einem Jahr signifikant gesenkt werden. Eine neuere randomisierte, Placebo-kontrollierte Doppelblindstudie [8] erbrachte Hinweise, dass Knoblauch insgesamt dazu beitragen kann, ein überschießendes Immunsystem bei chronischer systemischer Entzündung auszubalancieren.

Knoblauch senkt den Blutdruck

Es konnten signifikante Reduktionen des Blutdrucks bei manifestem Bluthochdruck (> 140/90 mmHg) festgestellt werden. Drei Studien [2] erreichten mit dem Knoblauchpulver der Marke Kwai® (keine Angabe zur Dosierung, Packungsanweisung wären 300 mg/Tag) eine Reduktion des systolischen Werts um bis zu 16 mmHg und des diastolischen um bis zu 9 mmHg. Eine weitere Studie [4] verwendete den Kyolic® Aged Garlic Extract (AGE) und beobachtete Blutdrucksenkungen bis zu 11 mmHg (systolisch) über 12 Wochen (beste Dosierung: 2 Kapseln pro Tag, 480 mg AGE, davon 1,2 mg S-Allylcystein/Tag). Die Dosis wurde allgemein sehr gut vertragen, war kaum mit Nebenwirkungen verbunden und wurde von den Patienten gut angenommen.

Signifikante Blutdrucksenkungen wurden allgemein nur bei manifestem Bluthochdruck beobachtet, je „normaler“ der Blutdruck, desto unscheinbarer waren die Effekte des Knoblauchs. Die Wirkung scheint in dieser Hinsicht also selbstregulierend zu sein.

Knoblauch hilft vorbeugend gegen Arteriosklerose

Im Laufe des Lebens bilden sich Ablagerungen, so genannte Plaques, in den Gefäßinnenwänden und verengen die Arterien zunehmend. Gefürchtete Folgen sind Herzinfarkt und Schlaganfall. Die in Knoblauch reichlich vorhandenen Antioxidantien wie Vitamine, Flavonoide und Selen hemmen diese Ablagerungen und konnten sogar noch nicht kalzifizierte Plaques reduzieren. 

Allicin und Ajoen, schwefelhaltige Verbindungen des Knoblauchs, wirken blutverdünnend (sie verlängern die Blutungs- und Gerinnungszeit), so dass eine Verklumpung von Thrombozyten, die zur Thrombose führen können, entgegengewirkt wird.

Knoblauch gegen erhöhte Cholesterin-Werte

Auch auf erhöhte Cholesterinwerte im Blut scheinen diverse Knoblauchpräparate in verschiedenen Publikationen positive Effekte zu haben. Es konnten signifikante Reduktionen des Gesamt-Cholesterins von 7 bis fast 30 mg/dl beobachtet werden. Eine Metaanalyse von 2012 [7] zeigte eine signifikante Reduktion des Gesamt-Cholesterins im Blut durch Knoblauch um etwa 10 mg/dl. Zum Einsatz kam in diesen Studien vor allem wieder das Knoblauchpulver von Kwai®, sowie Kyolic® AGE und Knoblauchöl. AGE und Knoblauchpulver zeigten gute Wirkung auf das Gesamt-Cholesterin, andere Blutfettparameter (LDL, HDL, Apolipoprotein B) wurden nicht signifikant beeinflusst. Die Dosierungen für das Knoblauchpulver reichten von 600 - 900 mg/Tag bei Beobachtungszeiträumen von nur 2 Wochen bis zu einem ganzen Jahr. In einer neueren Publikation von 2018 [8] konnte mit Kyolic® AGE (3600 mg/Tag) im Verlauf von 6 Wochen auch eine signifikante Verringerung der LDL-Spiegel um etwa 8 mg/dl beobachtet werden.

Allgemein wurden bessere Effekte bei längerer Anwendung erreicht und auch hier waren die therapeutischen Effekte größer, je stärker der Cholesterinwert erhöht war. Trotz der Signifikanz der Effekte ist die Wirkung des Knoblauchs nicht mit der gängiger verschreibungspflichtiger Medikamente vergleichbar, kann aber dennoch als unterstützendende Maßnahme (präventiv wie behandlungsbegleitend) sinnvoll sein.

Knoblauch ist ein natürliches Antibiotikum

Allicin wirkt außerdem gegen Mikroorganismen wie Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten: es reagiert mit den Enzymen und Rezeptoren der eindringenden Organismen und macht sie dadurch unschädlich. Knoblauch ist daher auch ein beliebtes Mittel gegen Erkältungskrankheiten. Neben der bewiesenen antiseptischen Wirkung sagt man ihm auch schweißtreibende, Husten- und krampflösende Wirkung nach.

Knoblauch: Wirkung bei Krebs

Alliin führt in Laborversuchen bei Tumorzelllinien zur Apoptose (dem programmierten Zelltod).

Knoblauch birgt aufgrund seines großen Gehalts an sekundären Pflanzenstoffen ein großes Potenzial zur Verwendung in der Krebstherapie [17]. Bislang gibt es jedoch noch keine eindeutige klinische Evidenz. Eine chinesische Fall-Kontroll-Studie zeigte 2019 einen negativen Zusammenhang zwischen Knoblauchkonsum und dem Risiko für Dickdarmkrebs. [15]

Ein 2022 veröffentlichter systematischer Review einiger prospektiver Studien mit Metaanalyse konnte wiederum keine signifikante Verringerung des Krebsrisikos feststellen – das Gegenteil allerdings auch nicht [16]. Insofern ist Knoblauch in jedem Fall ungefährlich.

Diabetes Typ 2

Knoblauch wird in der Naturheilkunde auch gern zur Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2 eingesetzt. Jedoch ist die Studienlage uneinig in Bezug auf die Wirkung von Knoblauch auf den Blutzuckerwert nach dem Essen (postprandialer Blutzucker). Einheitlich scheint die Studienlage aber über Nüchternblutzucker- und Langzeitblutzuckerwert (HbA1c) zu sein. Hier werden wiederholt signifikante Reduktionen beobachtet. [10,13,14]

Bei Diabetes-Patienten trug Knoblauch in jüngeren Publikationen zur Verbesserung der Endothelfunktion und Gefäßelastizität bei. [12] In vitro war das in Knoblauch enthaltene Allithiamin in der Lage, die Hyperglykämie-bedingten, schädlichen Modifikationen der Oberflächenproteine von Endothelzellen zu unterdrücken. [11]

Diese kleiden die Blutgefäße von innen aus und produzieren Substanzen wie Stickstoffmonoxid (NO) und Prostaglandin I₂ (PGI₂), die zur Entspannung der Gefäßmuskulatur (Blutdruckregulation) beitragen und verhindern, dass das Blut an den Gefäßwänden gerinnt. Durch Hyperglykämie kann es zu Modifikationen an Oberflächenproteinen des Endothels kommen, die in den Zellen zu vermehrtem oxidativem Stress und Aktivierung von Entzündungsprozessen führen. Diese Prozesse stören die Produktion der gefäßschützenden Substanzen und begünstigen die Ausbildung von Cholesterin-Plaques in den Gefäßwänden.

Nebenwirkungen und Gegenanzeigen von Knoblauch

Generell zeigen Knoblauchpräparate kaum Nebenwirkungen. In Studien wurden selten Magen-Darm-Beschwerden beobachtet. Patienten berichten jedoch häufig von einer Magenreizung. Diese kann durch gleichzeitigen Verzehr von Brot gelindert werden.

Bei äußerlicher Anwendung sind Hautirritationen möglich. In Berufsgruppen, die häufig mit Knoblauchprodukten Kontakt haben (Köche, Gärtner, Hausfrauen), sind allergische Reaktionen in Form von Kontaktdermatitis, Asthmaanfällen und Schnupfen/Bindehautreizung beschrieben worden.

Knoblauch kann den Geruch von Haut und Atem verändern, was teilweise eine erhebliche negative „soziale Wirkung" hat; geruchlich neutrale Präparate sind jedoch deutlich weniger wirksam.

Knoblauch kann die Wirkung von Standard-Blutverdünnungsmitteln (Antikoagulanzien) wie Warfarin verstärken. In wenigen Fällen wurden bei exzessivem Konsum von Knoblauchpräparaten Blutgerinnungsstörungen dokumentiert. In den empfohlenen Dosen gilt Knoblauch aber auch in Kombination mit blutverdünnenden Medikamenten als ungefährlich.

Die Einnahme großer Knoblauchmengen sollte in Schwangerschaft und Stillzeit vermieden werden. Für Kleinkinder sollte Knoblauch in der Nahrung gekocht werden, da er roh Bauchschmerzen und Blähungen verursachen kann.

Praktische Anwendung: Produkte & Hausmittel

Im Handel gibt es zahlreiche Präparate (Kapseln, Tinkturen, Sirup, Pflanzensäfte), die getrocknetes Knoblauchpulver, konzentrierten Knoblauchextrakt oder Öl enthalten. Keines dieser Produkte ist als Arzneimittel deklariert, sondern es sind meist Nahrungsergänzungsmittel. Ein neues Produkt aus Japan (Handelsname Kyolic) ist ein diätetisches Lebensmittel und im Rahmen eines Diätmanagements gut geeignet für Cholesterin- und Blutdrucksenkung.

Als Kombiprodukt mit Mistel und Weißdorn gibt es ein traditionelles Arzneimittel (Firma: Doppelherz).

Wäre da nicht der Mund- und Körpergeruch, könnte man Knoblauch auch sehr gut frisch einnehmen. Tagesdosis: 1 Zehe, 4 bis 6 Gramm. Wobei einige Personen über die reizende Wirkung auf den Magen berichten. Und um regelmäßig von den gesundheitlichen Vorteilen der Knolle zu profitieren, sind Knoblauch-Produkte die einfachere Wahl.

Worauf sollten Sie beim Kauf achten?

  • achten Sie auf die Herkunft des Produktes. In Online-Shops fragwürdiger Herkunft muss der Rohstoff Knoblauch für die Weiterverarbeitung nicht schadstoffgeprüft sein und es findet auch keine Standardisierung statt, so dass Sie nicht von gleichbleibender Qualität ausgehen können.
  • achten Sie darauf, ob mit dem beworbenen Produkt Studien durchgeführt worden sind. Wurden Nebenwirkungen beschrieben oder auf Wechselwirkungen mit anderen Produkten untersucht?
  • wie lautet die Deklarierung? Nahrungsergänzungsmittel dürfen per Gesetz keine Wirkung entfalten. Diätetische Lebensmittel (diese werden auch als ergänzende bilanzierte Diät, EBD, bezeichnet) haben in Studien ihre Wirksamkeit bewiesen und kommen entsprechend bei Erkrankungen oder zur Vorbeugung zum Einsatz.
  • der höchste Standard wird an die rationalen pflanzlichen Arzneimittel gestellt. 

Hausmittel mit Knoblauch

  • Frischer Knoblauchsirup: 5 Knoblauchzehen zerquetschen oder fein zerhacken und mit 5 Teelöffeln Zucker mischen. Wasser hinzugeben und Sud zum Sieden bringen,  5 Minuten ziehen lassen, dann durch ein Tuch abseihen. Hilft bei Husten und Bronchitis, über den Tag verteilt löffelweise einnehmen.
  • Knoblauch-Essig zur Stärkung des Immunsystems (Rezept weiter unten)
  • Knoblauch-Scheiben auflegen bei diversen Hautproblemen

Mit frischen oder zerquetschten Knoblauchzehen einreiben oder mit einem Verband oder Pflaster auf der Haut befestigen

  • zur Warzenbehandlung Knoblauchscheiben auflegen und mit Pflaster fixieren. Kann über Nacht draufgelassen werden und einwirken.
  • gegen Nagelpilz (an betroffener Stelle auftragen und z. B. mit einem Pflaster etwas fixieren)
  • bei Akne oder punktuell gegen Pickel mit der angeschnittenen Seite auflegen (die Haut kann allerdings auch irritiert auf den Knoblauch wirken, teste deine Verträglichkeit, bevor du ihn auf empfindliche Stellen aufträgst!)

    Rezept für Knoblauch-Essig: Fitmacher für das Immunsystem

    Die antivirale Wirkung des Knoblauch kann in Form von Knoblauch-Essig bei einer Schwächung des Abwehrsystems eingesetzt werden. Der Essig wirkt heilend und vorbeugend, der Knoblauch schützt zusätzlich vor bakteriellen Infektionen.

    Knoblauch-Essig lässt sich sehr einfach selbst herstellen und kann natürlich neben seiner heilsamen Wirkung auch viele Gerichte in der Küche verfeinern.

    Zutaten:

    • 6 große Knoblauchzehen
    • 300 ml Weißweinessig
    • 100 ml milder Roséwein
    • 100 ml stilles Wasser

    Zubereitung:

    • Knoblauchzehen schälen und halbieren
    • In einem Topf werden nun die Knoblauchzehen zusammen mit dem Essig und etwas Salz kurz aufgekocht. Nicht zu lange, sonst wird das Allicin zerstört.
    • anschließend kommt der Wein und das Wasser hinzu und alles wird in ein großes Glas mit Schraubverschluss gegeben.
    • Das Glas verschließen und gut schütteln, bis sich die drei Flüssigkeiten gut vermischt haben.
    • Den Knoblauchessig nun eine Woche an einem dunklen Ort reifen lassen, das Glas kann einfach in einen verschließbaren Küchenschrank gestellt werden, die Lagerungstemperatur sollte jedoch nicht höher als 25°C sein.
    • Danach ist der Essig bereit zur Verwendung. Durch ein Sieb lässt er sich gut in kleine Fläschchen umfüllen, die zuvor steril ausgewaschen werden sollten.
    • Je länger der Knoblauch-Essig zieht, desto intensiver wird er im Geschmack. Der Knoblauch-Essig sollte insgesamt aber nicht länger als vier Wochen ziehen. Den selbst hergestellten Essig innerhalb eines Jahres aufbrauchen.

    Was hilft gegen Knoblauchgeruch?

    Wird der Knoblauch mit sauren Zutaten – wie Essig oder Zitronensaft – sanft gedünstet (aber nicht komplett garkochen!), kann ein großer Teil der Wirkung bei erheblich geringerer Geruchsbelästigung erhalten werden. Kardamomfrüchte (Cardamomi fructus), Pfefferminzbonbons (Mentha piperita-Extrakt) oder Kaffee können den Mundgeruch zudem etwas überdecken.

    Knoblauch haltbar machen

    Knoblauch kann auf diverse Arten länger haltbar gemacht werden, indem man ihn zum Beispiel trocknet und mahlt, in Öl einlegt, fermentiert oder einfriert. Am besten schmeckt allerdings frischer Knoblauch.

    Wirkstoffe des Knoblauchs

    • Schwefelhaltige Verbindungen: Alliin (wird bei Verletzung der Zwiebel enzymatisch zu Allicin umgesetzt). Allicin wiederum ist ziemlich instabil und hitzeempfindlich und wird zu Ajoen umgewandelt. Weiterhin S-Allylcystein (SAC).
    • Ätherisches Öl
    • Flavonoide
    • Vitamine, Mineralstoffe
    Die oben genannten Sulfide können mit den SH-Gruppen von Proteinen Disulfidbrücken bilden und damit die Aktivität einer Vielzahl von Proteinen und Enzymen verändern.

    Quellen/Weitere Informationen

    Quellen
    1. HMPC: European Union herbal monograph on Allium sativum L., bulbus (2017)

    2. Varshney, R., & Budoff, M. J. (2016). Garlic and Heart Disease. The Journal of nutrition, 146(2), S. 416–421. Unter: https://doi.org/10.3945/jn.114.202333 (zuletzt aufgerufen: Mrz. 2023)

    3. Matsumoto, Suguru et al. “Aged Garlic Extract Reduces Low Attenuation Plaque in Coronary Arteries of Patients with Metabolic Syndrome in a Prospective Randomized Double-Blind Study.” The Journal of nutrition vol. 146,2 (2016): S: 427-432. Unter: doi:10.3945/jn.114.202424 (zuletzt aufgerufen: Mrz. 2023)

    4. Ried, K et al. “Aged garlic extract reduces blood pressure in hypertensives: a dose-response trial.” European journal of clinical nutrition vol. 67,1 (2013): S. 64-70. UNter: doi:10.1038/ejcn.2012.178 (zuletzt aufgerufen: Mrz. 2023)

    5. Shaikh, Kashif et al. “Aged garlic extract reduces low attenuation plaque in coronary arteries of patients with diabetes: A randomized, double-blind, placebo-controlled study.” Experimental and therapeutic medicine vol. 19,2 (2020): 1457-1461. doi:10.3892/etm.2019.8371 (zuletzt aufgerufen: Mrz. 2023)

    6. Zeb, Irfan et al. “Aged garlic extract and coenzyme Q10 have favorable effect on inflammatory markers and coronary atherosclerosis progression: A randomized clinical trial.Journal of cardiovascular disease research vol. 3,3 (2012): S. 185-90. Unter: doi:10.4103/0975-3583.98883 (zuletzt aufgerufen: Mrz. 2023)

    7. Zeng, Tao et al. “A meta-analysis of randomized, double-blind, placebo-controlled trials for the effects of garlic on serum lipid profiles.” Journal of the science of food and agriculture vol. 92,9 (2012): S. 1892-902. Unter: doi:10.1002/jsfa.5557 (zuletzt aufgerufen: Mrz. 2023)

    8. Xu, Changjie et al. “Aged garlic extract supplementation modifies inflammation and immunity of adults with obesity: A randomized, double-blind, placebo-controlled clinical trial.Clinical nutrition ESPEN vol. 24 (2018): S. 148-155. Unter: doi:10.1016/j.clnesp.2017.11.010 (zuletzt aufgerufen: Mrz. 2023)

    9. Mollahosseini, Mehdi et al. “A systematic review of randomized controlled trials related to the effects of garlic supplementation on platelet aggregation.” Phytotherapy research : PTR vol. 36,11 (2022): S. 4041-4050. Unter: doi:10.1002/ptr.7556 (zuletzt aufgerufen: Mrz. 2023)

    10. Blahova J, Martiniakova M, Babikova M, Kovacova V, Mondockova V, Omelka R. Pharmaceutical Drugs and Natural Therapeutic Products for the Treatment of Type 2 Diabetes Mellitus. Pharmaceuticals (Basel). 2021 Aug 17;14(8):806. Unter: doi: 10.3390/ph14080806. PMID: 34451903; PMCID: PMC8398612. (zuletzt aufgerufen: Mrz. 2023)

    11. Biró, Attila et al. “Allithiamine Alleviates Hyperglycaemia-Induced Endothelial Dysfunction.” Nutrients vol. 12,6 1690. 5 Jun. 2020, Unter: doi:10.3390/nu12061690 (zuletzt aufgerufen: Mrz. 2023)

    12. Hamal, Sajad et al. “Short-term impact of aged garlic extract on endothelial function in diabetes: A randomized, double-blind, placebo-controlled trial.” Experimental and therapeutic medicine vol. 19,2 (2020): S. 1485-1489. Unter: doi:10.3892/etm.2019.8377 (zuletzt aufgerufen: Mrz. 2023)

    13. Hou, Li-qiong et al. “Garlic intake lowers fasting blood glucose: meta-analysis of randomized controlled trials.Asia Pacific journal of clinical nutrition vol. 24,4 (2015): S. 575-82. Unter: doi:10.6133/apjcn.2015.24.4.15 (zuletzt aufgerufen: Mrz. 2023)

    14. Rizwan Ashraf, M. Phil et al. “Effects of garlic on blood glucose levels and HbA1c in patients with type 2 diabetes mellitus.” Journal of Medicinal Plants Research Vol. 5,13 (2011): S. 2922-2928.

    15. Wu, Xin et al. “Allium vegetables are associated with reduced risk of colorectal cancer: A hospital-based matched case-control study in China.” Asia-Pacific journal of clinical oncology vol. 15,5 (2019): S. 132-141. Unter: doi:10.1111/ajco.13133 (zuletzt aufgerufen: Mrz. 2023)

    16. Zhang, Qifan et al. “Allium Vegetables, Garlic Supplements, and Risk of Cancer: A Systematic Review and Meta-Analysis.Frontiers in nutrition vol. 8 746944. 23 Mar. 2022, Unter: doi:10.3389/fnut.2021.746944 (zuletzt aufgerufen: Mrz. 2023)

    17. Zhang, Yan et al. “Phytochemicals of garlic: Promising candidates for cancer therapy.Biomedicine & pharmacotherapy = Biomedecine & pharmacotherapie vol. 123 (2020): 109730. Unter: doi:10.1016/j.biopha.2019.109730 (zuletzt aufgerufen: Mrz. 2023)

    18. Wikipedia: Knoblauch
    19. Van Wyk, B.-E., Wink, C., Wink, M.: Handbuch der Arzneipflanzen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 2015
    20. Wichtl, M. (Hrsg.): Teedrogen und Phytopharmaka. 4. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 2002
    21. Schilcher, H., Kammerer, S.: Leitfaden Phytotherapie, 3. Auflage, Urban & Fischer, 2007
    22. Fintelmann, V., Weiss, R.F.: Lehrbuch der Phytotherapie, 10. Auflage, Hippokrates, 2002
    23. Pahlow, Mannfried: Das große Buch der Heilpflanzen, 7. Auflage, Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Hamburg, 2018
    24. Alles über Essig.de: Knoblauchessig selber machen
    25. Gutekueche.at: Knoblauchessig
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