Der Perubalsambaum wächst in Süd- und Mittelamerika, stammt jedoch nicht aus Peru, sondern vorwiegend aus San Salvador, Costa Rica, Guatemala und Mexiko, der Tolubalsambaum stammt aus der Stadt Tolu in Kolumbien.
Der Tolubalsam (Balsamum tolutanum) des gleichnamigen Baumes wird von der verletzten Rinde ausgeschieden, den Perubalsam (Balsamum peruvianum), eine dunkelbraune aromatische Flüssigkeit, gewinnt man an den mit Feuer behandelten Stellen der entrindeten Stämme.
Wissenswertes
Den Perubalsam wird auch als Ersatz für Weihrauch oder in der Mikroskopie zum Einbetten von Präparaten verwendet.
Seit Juni 2005 ist Perubalsam in der Kosmetikindustrie als Duftstoff verboten und wird auch in der Medizin wegen der möglicherweise allergieauslösenden Wirkung so gut wie nicht mehr eingesetzt. Stattdessen benutzt man nun das höher gereinigte Perubalsamöl oder synthetische Ersatzstoffe. Auch der Tolubalsam ist Bestandteil von Parfums.
Gewinnung
Der Perubalsam wird geerntet, wenn die Bäume etwa zehn Jahre alt sind (sie haben dann einen Umfang von ca. 60 cm). Etwa ein Fuß über dem Erdboden wird die äußere Rindenschicht abgeschält und die Stelle vier bis fünf Minuten lang mit einer brennenden Fackel erhitzt. Durch die Verletzung und das Feuer entsteht der Perubalsam. Er wird mit einem aufgelegten Lappen aufgenommen. Nach dem Auskochen der getränkten Lappen erhält man den Lappenbalsam. Der Vorgang wird wiederholt. Zuletzt wird die restliche Rinde abgeschält und zu Pulver verarbeitet. Davon stellt man einen Absud mit Wasser her und erhält den Rindenbalsam. Dieser gilt jedoch als weniger wertvoll. Die Handelsware ist meist ein Gemisch des Lappen- und Rindenbalsam.
Werden Ruhezeiten eingehalten, in denen sich die Bäume erholen können, kann man von ihnen wiederholt ernten.
Mit dem Tolubalsambaum verfährt man anders: Um das Tolubalsam zu gewinnen wird die Rinde an zahlreichen Stellen V-förmig eingeschnitten und der austretenden Saft in kleinen Gefäßen oder auf Blättern aufgefangen. Anschließend wird der rohe Balsam gereinigt.