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Wenn der Storch nicht klappern will – natürliche Hilfen bei unerfülltem Kinderwunsch / Teil III

Holzfigur eines Klapperstorchs.
© stock.xchng

Luna-Yoga, Akupunktur & Moorbad

In den ersten beiden Teilen ging es um hilfreiche Kräuter für Frauen und Männer. Im dritten Teil werden die sanften Behandlungsalternativen Luna-Yoga, Akupunktur und Moorbad vorgestellt.

Von: Eva Pantleon

Luna-Yoga

Es klingt etwas mondsüchtig, hat aber ganz erdverbundende Ziele: Luna Yoga kann bei Kinderwunsch zwar keine Wunder tun – aber diese vielleicht zumindest doch in Gang setzen. Es geht zurück auf ein Übungsprogramm, das die israelische Physiotherapeutin Aviva Steiner in den 70ern entwickelte und das nachweislich positiven Einfluss auf die Fruchtbarkeit hatte. Ihre langjährige Schülerin Adelheid Ohlig arbeitete damit weiter und fügte Elemente des Hatha-Yoga sowie rhythmische empfängnisfördernde Tanzbewegungen aus verschiedenen Kulturkreisen hinzu. Das Luna-Yoga war geboren – das ähnlich wie das Hormon-Yoga heute als Anti-Aging-Geheimtipp gilt, aber vor allem in der Kinderwunschbehandlung seine Wirkung zeigt.

Dabei sorgt Luna-Yoga wie alle Yogaarten zunächst einmal grundlegend für Entspannung und allgemeines Wohlbefinden. Das Besondere ist jedoch, dass es sich speziell auf die Körpermitte und das Becken konzentriert. Die Übungen fördern die Durchblutung des Unterleibs, regulieren die Funktionen der Beckenorgane, kräftigen den Beckenboden und sensibilisieren für den eigenen Körper. Daher können Frauen mithilfe dieser Techniken harmonisierend auf den eigenen Zyklus und die Hormonregulierung einwirken. Doch auch für Männer ist Luna-Yoga sehr gut geeignet – auch wenn diese sicher etwas mehr Mut aufbringen müssen, um ihr Becken für einen archaischen Fruchtbarkeitstanz rotieren zu lassen. Sie sollten es dennoch versuchen: Yoga-Experten sind überzeugt, dass ein (mindestens dreimonatiges) Übungsprogramm die Spermienqualität deutlich verbessert. Luna-Yoga sollte am besten in einem Kurs unter fachlicher Anleitung gelernt werden, um es dann zu Hause korrekt praktizieren zu können. Informationen unter: www.luna-yoga.de

Die sanften Alternativen bei Kinderwunsch

Nadeln für die Fruchtbarkeit

Bei der Geburtshilfe arbeiten Krankenhäuser bereits seit vielen Jahren mit Akupunktur. Doch auch in puncto Fruchtbarkeit kann die chinesische Nadelbehandlung hilfreich sein.

Darauf weist zum Beispiel eine kontrollierte Studie hin, die Wissenschaftler im Rahmen von In-Vitro-Fertilisations (IVF)-Behandlungen durchführten: Von 160 Patientinnen wurde die Hälfte vor und nach dem Transfer der Embryonen akupunktiert. 42,5 Prozent der akupunktierten Frauen wurden schwanger. In der Kontrollgruppe waren es nur 26,3 Prozent. Von positiven Ergebnissen berichtet auch die Heidelberger Universitätsfrauenklinik. Dort setzt die Gynäkologin und Hormonspezialistin Professor Ingrid Gerhard Akupunktur in der Kinderwunschbehandlung ein. Mit großem Erfolg: Jede fünfte Frau mit Fruchtbarkeitsproblemen wird innerhalb von sechs Monaten schwanger.

Akupunktur kann aber nicht nur die weibliche Fruchtbarkeit unterstützen. Eine israelische Studie, welche die Spermiogramme von 16 Männern vor und einen Monat nach einer fünfwöchigen Akupunkturbehandlung untersuchte, lieferte erstaunliche Resultate: Im Vergleich zur Kontrollgruppe konnte eine deutliche Verbesserung der Vitalität und der Beweglichkeit der Spermien erreicht werden.

Fazit: Zwar ist die Wirksamkeit bisher nur durch zahlenmäßig eher kleine Studien belegt. Doch insgesamt gibt es ausreichend Hinweise, um der Methode bei Kinderwunsch eine Chance zu geben – vorausgesetzt, sie wird von jemandem durchgeführt, der mehr als nur einen Wochenendkurs in TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) absolviert hat … (In China dauert die Ausbildung mindestens fünf Jahre!)

Baby aus dem Moor?

Schon die Damen der k.u.k.-Monarchie schwörten drauf. Heute belegen wissenschaftliche Studien, was schon lange als wahrscheinlich galt: Moorbäder sind bei Kinderwunsch eine gute Behandlungsalternative. Durch ihre Tiefenwärme werden die Keimdrüsen der Frau besser durchblutet und damit sanft angeregt. Muskelverspannungen lösen sich und der Körper findet in einen ausgeglichenen, entspannten Zustand zurück. Zudem enthält der Torf, der in ausgewiesenen Kureinrichtungen genutzt wird, nachweislich Wirkstoffe, die ausgleichend auf den Hormonhaushalt wirken.

Am effektivsten ist es sicherlich, für eine zwei- bis dreiwöchige Kur in einen speziell für Kinderwunsch ausgewiesenen Kurort zu fahren, wie etwa Bad Kohlgrub und Bad Bayersoien mit ihren alpinen Bergkiefernhochmooren. Das Moor beider Kurorte im bayrischen Ammergau wurde wissenschaftlich untersucht (siehe Link zur Studie) und die hormonelle Wirkung bestätigt – was mittlerweile allerdings auch kräftig vermarktet wird.

Alternativ kann zur Entspannung und besseren Durchblutung auch eine hausgemachte Moorkur hilfreich sein – vorausgesetzt natürlich, man scheut sich nicht, die heimische Badewanne mit einer matschartigen braunen Substanz zu füllen (nachher schnell reinigen, Moor kann färben!). Moorbäder sind in Apotheken erhältlich. Sinnvoll ist eine Anwendung zwischen zwei und dreimal in der Woche (Achtung: nicht bei Herz-, Kreislauf und Bluthochdruckproblemen oder Krampfadern).

Moorbad: Lassen Sie warmes Wasser (36-38 Grad) in die Wanne einlaufen und rühren Sie den Extrakt unter. Wenn der Moorbrei gut verrührt und aufgequollen ist, legen Sie sich für etwa zehn Minuten hinein; nicht viel länger, da sich sonst Kreislaufprobleme ergeben könnten. Nach dem Bad mit lauwarmem Wasser abduschen, trocknen und eine Stunde nachruhen.

Zum 1. Teil, Kräuter für die Frau >>

Zum 2. Teil, Kräuter und richtige Ernährung für den Mann >>


Zum Weiterlesen:

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