Osteopathie stärkt die richtige Funktion
Der Osteopath arbeitet mit Zug und Druck/Gegendruck, Lymphmassage oder auch Stößen. Er lockert Verspannungen mit Händen oder mit Muskelkontraktion gegen Widerstand. Neben den Bindegewebstechniken nutzt die Osteopathie auch die klassische Chirotherapie sowie Muskelenergietechniken. Die Behandlung mit Osteopathie soll über das Bindegewebe auch Organbeschwerden lindern und die Selbstheilungskräfte steigern. Insofern ist die Osteopathie eine ganzheitliche Behandlungsform.
Nach der osteopathischen Lehre ist die Basis eines gesunden Körpers das ausgewogene Wechselspiel zwischen Struktur und Funktion. Bei Verletzung oder Fehlbelastung etwa ist die Harmonie gestört und Beschwerden folgen. Da im Körper alle festen und weichen Strukturen miteinander über Muskeln, Sehnen Bänder und Faszien (Bindegewebe) verbunden sind, kann eine Störung an einer Stelle auch zu Beschwerden an entfernten Orten führen, sich sogar in einem Organ festsetzen, das mit der Störung selbst nichts mehr zu tun hat. So versucht der Osteopath die Störung über die „Faszie“ von einer Struktur zur nächsten zu verfolgen. Ziel ist es dabei, Bewegungseinschränkungen aufzuspüren und zu lösen (parietale Osteopathie). Osteopathie behandelt aber mehr als nur die Gelenke, etwa verklebtes Bindegewebe der inneren Organsysteme („viszerale Osteopathie“). Durch den Still-Schüler William Garner Sutherland kam später die „craniosakrale Osteopathie“ hinzu. Sie beschäftigt sich mit den kaum wahrnehmbaren „Atembewegungen“ der Schädelknochen gegeneinander und der daraus resultierenden Welle im Nervenwasser („Liquorwelle). In dieser Hinsicht behandelt Osteopathie auch das Nervensystem.