Botanik: Aussehen & Verbreitung
Die Lärche (Larix decidua) ist ein Nadelbaum aus der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Die Gattung ist durch ihre Besonderheiten sehr einfach zu erkennen: Die Nadeln sind licht grün und nicht starr, wie die der anderen Nadelbäume. Außerdem wirft die sommergrüne Lärche im Herbst ihre goldgelben Nadeln ab. Zurück bleiben die schlanken Äste mit knotigen Verdickungen.
Der wissenschaftliche Namenszusatz „decidua“ (deciduus = hinfällig, abfallend) bezieht sich darauf. Die Lärche wird etwa 35 m hoch und die quirlig angeordneten Äste stehen waagrecht vom sehr geraden Stamm ab. Die Borke ist rissig mit dachziegelförmigen, grauen bis braunroten Schuppen. Die Nadeln stehen an den alten Trieben büschelförmig in Kurztrieben, an den jungen Langtrieben dagegen laufen sie einzeln in Spiralen um den Ast.
Die Lärche ist einhäusig, d. h. männliche und weibliche Blüten entwickeln sich nicht am selben Baum. Die Zapfen aus den weiblichen Blüten bilden sich ausschließlich an den Kurztrieben und wachsen senkrecht auf den Ästen. Auch hier unterscheidet sich die die Lärche: Die leeren Zapfen lösen sich nach der Fruchtreife nicht ab, sie bleiben mehrere Jahre am Baum und fallen dann meist mit den Ästen zusammen zu Boden.
Der etwas extreme Spezialist
Die Gattung Larix beschränkt sich auf kühlere Klimate in den Gebirgen und subarktischen Gebieten der nördlichen Hemisphäre. Die Lärche übersteht extreme Temperaturen unbeschadet und ist dabei sehr anspruchslos. Durch die tiefen Wurzeln sichert sich die Lärche auch unter trockenen Bedingungen die Wasserversorgung und übersteht Stürme problemlos. Larix decidua findet man besonders häufig in den Höhenlagen der Alpen, Sudeten und Karpaten bis 2300 Meter. Kultiviert wird die Lärche vor allem in Tirol, Norditalien, in der Steiermark, der Schweiz und Frankreich.
Rundum geschützt
Das Holz der Lärche gilt als besonders witterungsbeständig, weshalb man es für Schindeln, Pfähle, Fensterrahmen und Eisenbahnschienen verwendete. Man glaubte, das Holz der Lärche schützt nicht nur vor der Witterung, sondern auch vor Geistern, Blitzschlag oder dem bösen Blick. Man hängte daher Kindern ein Stück Lärchenholz um oder band einen Zweig an das Haus.
Gewinnung
Zwischen Holz und Rinde der Lärche wird das Harz gebildet. Der Stamm wird entweder rinnenförmig angeschnitten oder angebohrt. Das schwach gelblich, stark fadenziehende Harz wird aufgefangen. Besonders reichlich ist die Ernte bei Stämmen, die intensivem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Geerntet wird nur in der Vegetationsperiode.
Die Masse wird zunächst durch Erwärmen verflüssigt und von groben Verunreinigungen befreit und dann weiter aufbereitet.