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Die Erkrankung verstehen: Blähungen

Wissenswertes über Blähungen

Definition

Das steckt dahinter

Blähungen zählt man zu den Verdauungsstörungen - Dyspepsien oder dyspeptische Beschwerden - ebenso wie Verstopfung (Obstipation), Reizdarm, Reizmagen, Schmerzen im Oberbauch, Völlegefühl, Sodbrennen, Übelkeit und Erbrechen.

In diesem Artikel werden Blähungen beschrieben, die durch Verdauungsstörungen entstehen.

Häufigkeit

Blähungen sind außerordentlich häufig und praktisch eine Volkskrankheit. Bei Kindern, insbesondere Kleinkindern, können sie zu unruhigen Nächten führen und für alle Beteiligten sehr anstrengend werden.

Ursachen

Es gibt eine Reihe von Ursachen für Blähungen. Sie können mehr oder weniger harmlos sein oder auf eine schwerwiegende Erkrankung hindeuten.

Harmlose Ursachen

Kaffee ruft des öfteren Blähungen hervor oder beschleunigt den Stuhlgang. Oft wird beim Essen bzw. Trinken Luft "geschluckt" (Aerophagie). Auch durch den Genuss von kohlensäurehaltigen Getränken wird Gas aufgenommen, welches dann im Darmtrakt freigesetzt wird.

Beim Verdauungsvorgang kann durch Mikroorganismen im Darm Gas entstehen. Dies ist der Fall, wenn der Magensaft und das Sekret der Bauchspeicheldrüse nicht für die Verdauung ausreichen. Dann wird das Eiweiß im Darm durch Bakterien zersetzt und es entstehen übelriechende Gase. Die Gärungsdyspepsie ist dem sehr ähnlich. Hier können bestimmte Kohlenhydrate wie die Ballaststoffe, nicht aufgeschlossen werden. Sie gehen durch die bakterielle Aktivität in Gärung mit Gasproduktion über. Ebenso können bestimmte Zucker (Sacharide) zu Blähungen führen. Besonders häufig ist dies der Fall bei Milchzucker (Laktose), Fruchtzucker (Fructose), Sorbit, Xylit und Maltit.

Diese nicht ausreichende Verdauung nennt man auch Malassimilation. Dazu gehört die Maldigestion, bei der die Nahrung nicht ausreichend aufgeschlossen wird, sowie die Malabsorption, bei der die Nährstoffe nicht vollständig aufgenommen werden. Die Ursachen für diese Erkrankungen können im Magen, Bauchspeicheldrüse, Leber oder Gallenwege und im Darm selbst liegen.

Auch ein Reizdarm-Syndrom kann sich mit Flatulenz äußern.

Stressfaktoren können zu Verspannungen der Muskeln führen, wodurch das Entweichen der Gase behindert wird und Schmerzen auftreten.

Schwerwiegendere Erkrankungen mit Blähungen sind:

  • die Glutenunverträglichkeit (Sprue, Zöliakie), eine Unverträglichkeit mit allergischer Reaktion auf das Klebereiweiß von Getreiden
  • Milcheiweißallergie
  • akuter Brechdurchfall bei einer Gastroenteritis durch verschiedene Erreger wie Salmonella enteritdis, Campylobacter jejuni, Yersinia enterocolitica, Shigella dysenteria (Erreger der Ruhr), Salmonella typhi (Erreger von Typhus)
  • Darmverschluss (Ileus)
  • Bauchfellentzündung (Peritonitis),
  • Herzschwäche (Herzinsuffizienz) oder
  • Leberzirrhose (irreversibler, bindegewebiger Umbau der Leber, der letztlich zum Funktionsverlust führt, ausgelöst durch Alkoholmissbrauch oder Leberentzündungen).

Bei den aufgezählten schweren Erkrankungen zeigen sich aber noch weitere Anzeichen wie Durchfall, Gewichtsverlust, Fieber, Schüttelfrost, Hautausschläge, Schmerzen im Bauch, bei Herzschwäche Herzbeschwerden und Ödeme, bei Leberzirrhose Gelbfärbung der Augen, Infekt- und Blutungsanfälligkeit sowie andere Beschwerden und Symptome.

Verlauf und Komplikationen

Häufig sind die Beschwerden vorübergehend. Viele Betroffene schränken ihren Speiseplan ein und es folgt im Extremfall eine Mangelernährung. Auch bei den chronischen Erkrankungen mit Blähungen besteht unter Umständen eine Unterversorgung mit Nährstoffen wie Vitaminen.

Als schwerwiegende Komplikationen können unter anderem auftreten: rheumaähnliche Gelenkentzündungen bei Allergien, Hauterkrankungen und Nervenfunktionsstörungen durch Mangelzustände sowie Gedeihstörungen (bei Kindern).

Quellen/Weitere Informationen

Quellen
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  2. Schlicher, H., Kammerer, S.: Leitfaden Phytotherapie, 2. Auflage, Urban & Fischer Verlag, München-Jena, 2003
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  7. Kochen, M. M. (Hrsg.): Allgemein- und Familienmedizin, MLP - Duale Reihe, 2. Auflage, Hippokrates, Stuttgart, 1998
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  11. Uexküll, V., Geigges, W., Plassmann, R., Integrierte Medizin, Modell und klinische Praxis, Schattauer GmbH, Stuttgart, 2002
  12. Wikipedia: Flatulenz, Stand Januar 2007

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