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Die Erkrankung verstehen: Durchfall

Störung der Verdauungsvorgänge

Wenn mehr als drei Mal pro Tag flüssiger Stuhlgang mit heftigem Stuhldrang auftritt, spricht man von Durchfall oder Diarrhö. Die Auslöser sind sehr unterschiedlich.

Definition

Das steckt dahinter

Eine nicht ausreichende Verdauung oder entzündliche Vorgänge im Darm sowie psychische Beschwerden (z. B. Nervosität) können Durchfall verursachen. Häufig sind auch Infektionen durch Mikroorganismen wie Bakterien oder Viren, die Durchfall durch eine gesteigerte Darmbewegung und Sekretion hervorrufen.

Häufigkeit

Jedes Jahr erkrankt fast ein Drittel der Bevölkerung einmal daran; allerdings sucht nur ein kleiner Teil der Betroffenen medizinische Hilfe.

Weltweit sterben jährlich mehr als 2 Millionen Kinder an Diarrhöen, insbesondere bei Durchfall von Säuglingen, bekannt als Säuglingsdyspepsie.

Ursachen

Durchfall ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, hinter dem verschiedenste Krankheiten als Verursacher stecken können.

Akuter Durchfall:

  • "Darmgrippe", die Ursache ist eine Infektion mit Viren oder Bakterien
  • Lebensmittelvergiftung durch Bakterien - vor allem Salmonellen oder Staphylokokken. Diese bilden Giftstoffe, die den Magen-Darm angreifen.
  • Medikamente (Antibiotika, Colchizin, Chinidin)
  • Konsum großer Mengen von Alkohol, Kaffee oder Süßigkeiten
  • Übermäßiger Genuss zuckerfreier Bonbons oder Kaugummis mit dem Zuckeraustauschstoff Sorbitol
  • Reisedurchfall, meist Infektionen mit Escherichia coli-Bakterien

Grundsätzlich ist aber nicht jede Besiedelung des Darms mit Bakterien eine Infektion. Die Keime der so genannten Darmflora gehören zum normalen Ökosystem des Darms und schützen den Mensch vor Infektionen. Eine Antibiotika-Behandlung kann diesen Schutz zerstören und dadurch selbst zur Ursache von Durchfällen werden.

Chronischer Durchfall (länger als drei Wochen):

  • Medikamentenmissbrauch mit Abführmitteln
  • Nervöser Darm (Reizdarm)
  • Chronische Darmentzündungen (Colitis ulcerosa und Morbus Crohn)
  • Bauchspeicheldrüsenschwäche, die sogenannte exokrine Pankreasinsuffizienz (EPI) 
  • Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
  • Stoffwechselkrankheiten (Schilddrüsenüberfunktion)
  • Glutenallergie (Zöliakie)
  • Kuhmilch-Unverträglichkeit (Laktoseintoleranz)

Verlauf und Komplikationen

Verlauf

Akuter Durchfall
Häufigste Erreger der nichtfieberhaften Erkrankung sind Virusinfektionen; bei der fieberhaften Verlaufsform sind es die Bakterien Campylobacter und Salmonella sp.. Schwere akute Durchfallerkrankungen sind: Amöbenruhr, Cholera, Salmonellen, Typhus und Darmtuberkulose.

Chronischer Durchfall
Der mit dem Durchfall verbundene Flüssigkeitsverlust (Dehydratation) kann zu Austrocknung, der gleichzeitig einhergehende Elektrolytverlust (Verlust von wichtigen Salzen wie Natrium- und Kalium-, Magnesium- und Chloridionen) dagegen kann zu Krämpfen und Herzrhythmusstörungen führen. Bei andauerndem Durchfall können der Flüssigkeitsverlust und Elektrolytverlust zum Tode führen.

Komplikationen

Der Durchfall von Säuglingen ist als Säuglingsdyspepsie das Zeichen einer Ernährungsstörung und sollte sorgfältig beobachtet werden, da es schnell zu einem lebensbedrohlichen Zustand der Säuglinge kommen kann.

Formen

Diarrhoen werden nach ihrer Entstehung in

  • osmotische,
  • sekretorische,
  • motilitätsbedingte (= durch gestörte Darmbewegung bedingte) und
  • entzündliche Formen

eingeteilt.

Die Ursachen des chronischen Durchfalls können harmlos bis gefährlich sein: Stress, Nahrungsmittelunverträglichkeit, Fehlernährung, Funktionsstörungen der Bauchspeicheldrüse, der Leber oder der Gallenblase, chronische Darminfektionen, Parasitosen, nichtinfektionsbedingte Entzündungen wie Sprue, Morbus Crohn u. a., übermäßiger Gebrauch von Abführmitteln.

Auch einige Medikamente wie z.B. Zytostatika, Schmerzmittel und Digitalispräparate können Durchfall verursachen. Durchfallerkrankungen sind in der Regel durch Infektionen oder durch Nahrungsmittelvergiftung mit Bakterientoxinen verursacht.

Quellen/Weitere Informationen

Quellen

Literatur

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  10. Schimmel, K.-C., Anemueller, H.: Lehrbuch der Naturheilverfahren, Hippokrates-Verlag, Stuttgart, 1986
  11. Schmiedel, V., Augustin, M.: Handbuch Naturheilverfahren,1. Auflage, Karl F. Haug Fachbuchverlag, 1997
  12. Uexküll, V., Geigges, W., Plassmann, R., Integrierte Medizin, Modell und klinische Praxis, Schattauer GmbH, Stuttgart, 2002
  13. Schmiedel, V. und Augustin, M.; Das große Praxisbuch der Naturheilkunde, Gondrom Verlag, Bindlach, 2004
  14. Baumann P: Online Portal Homöopathie-homöopathisch.de, Stand Oktober 2016

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