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Erkältung

Schnupfen und eine laufende Nase sind störende Symptome einer Erkältung.
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Erkältung: Erst Schnupfen, dann Husten

Es gibt viele Hausmittel und pflanzliche Produkte, die bei den lästigen Symptomen helfen können.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, medizinischen Fachliteratur erstellt und mit viel Leidenschaft und Expertise für die Naturheilkunde ergänzt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem ärztlichen Leiter Dr. med. Berthold Musselmann.

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Häufiger Auslöser: Viren

Eine Erkältung wird meist von Viren ausgelöst. Diese infizieren die Atemwege und sorgen so für die typischen Erkältungssymptome wie Schnupfen, Husten, Halsschmerzen und eventuell auch Ohrenschmerzen sowie leichtes Fieber. Infekte sind sehr lästig, dennoch ist eine gewisse Anzahl von Infekten eher gesundheitsförderlich. Zum Glück handelt es sich bei Erkältungen auch meist nicht um schwerwiegende Erkrankungen und es helfen dann bewährte Hausmittel und pflanzliche Medikamente je nach Beschwerde. Je eher Sie mit der Behandlung beginnen, desto besser.

Achtung: Im Einzelfall können auch Superinfektionen auftreten, bitte beachten Sie die in diesem Kapitel gegebenen Hinweise.

Erkältung natürlich behandeln: Hausmittel und Heilpflanzen

Wenn Sie schon Erkältungsanzeichen wahrnehmen, ist es noch nicht zu spät. Sie können dann die Schwere des Krankheitsverlaufs noch beeinflussen.

  • Erkältungstee bei den allerersten Anzeichen hilft häufig das Schlimmste zu vermeiden.
  • Auch eine Schwitzkur sollte möglichst am Anfang einer Erkältung gemacht werden.
  • Danach kann ein Erkältungsbad mit ätherischem Öl genommen werden, sofern kein Fieber besteht.
  • Ausreichend Schlaf und leichte Kost unterstützen den Heilungsprozess. Überanstrengen Sie sich nicht und nehmen sie eine Auszeit. Das hilft Ihnen und schützt andere vor Ansteckung.
  • Der Körper braucht genügend Vitamine, Flüssigkeit, Salz und Spurenelemente. Oma´s heiße Hühnerbrühe hat hier durchaus ihre Funktion.
  • Durch häufige Desinfektion der Hände können Sie sich vor Ansteckung schützen. Der häufigste Verbreitungsweg von Erkältungsviren sind die Hände und Türklinken.
  • Erkrankte schützen ihre Nachbarn vor Erregerfreisetzung, wenn sie in ein Taschentuch husten oder niesen.
  • Besorgen Sie sich einen Luftbefeuchter. Trockene Schleimhäute sind anfälliger für Erkältungsviren. Heißer Tee regt außerdem die Durchblutung und Befeuchtung der Schleimhäute an.

Heilpflanzen

Es gibt außerdem verschiedene pflanzliche Medikamente bei Erkältung, die die Abwehr stärken und die bei alten und geschwächten Menschen die körperliche Reaktion auf den jahreszeitlichen Wechsel unterstützen. Sie enthalten oft Extrakte aus Wasserdost (Eupatorium), Lebensbaum (Thuja), Wildem Indigo (Baptisia), Taigawurzel (Eleutherococcus) oder Sonnenhut (Echinacea). Zur Vorbeugung soll er am besten früh, bei den ersten Symptomen eingenommen werden, aber er sollte bei Fieber gemieden werden.

Durch die ätherischen Öle des Ingwers wird die körpereigene Immunabwehr angeregt, so dass Viren und Bakterien besser bekämpft werden können. Ingwer fördert außerdem die Durchblutung und damit auch die Durchblutung in der Mundhöhle, was das Eindringen von Erkältungs-Viren erschwert.

In der Erkältungssaison hat man den Erkältungstee am besten bereits zu Hause. Schon bei den ersten Vorboten kann man danach greifen, lieber einmal zu oft, als zu spät. Angeboten werden Mischpräparate mit den bewährten Heilpflanzen: Linden- und Holunderblüten, Mädesüßblüten, Thymiankraut, Malvenblüten, Eibischblüten/wurzeln, Süßholzwurzel, Weidenrinde, Kamillenblüten, Pfefferminzblättern.

Wen es dann doch erwischt findet in der Naturapotheke für jede Beschwerde eine geeignete Heilpflanze:

Leitsymptom: kratzender Hals , Reizhusten, Halsschmerzen, Heiserkeit, trockener Hals, trockener Husten:

Pflanzen mit Schleimen lindern die Reize indem sie die Schleimhaut überziehen. Sie wirken sehr mild und sind frei von Nebenwirkung

  • Eibischwurzel: Husten, Halsschmerzen
  • Huflattichblätter: Husten
  • Isländisch Moos: Husten Bronchitis, Entzündung von Luftröhre, Rachen und Bronchien
  • Malvenblätter, -blüten: Husten Bronchitis,
  • Spitzwegerichkraut: Husten Bronchitis, Entzündung von Luftröhre, Kehlkopf, Rachen und Bronchien
  • Wollblumen: Husten Bronchitis

Leitsymptom: Kopf- und Gliederschmerzen; leichtes Fieber

Tee aus Weidenrinde oder Madesüßblüten wirken im Prinzip wie Aspirin und lindern die Beschwerden durch Reduktion der Bildung entzündlicher Signalstoffe. Auch bei leichtem Fieber ist der Tee sinnvoll.

Entzündungshemmend sind auch ätherische Öle.

Leitsymptom: starke Verschleimung

Pflanzen, die Saponine enthalten, stimulieren die Bewegung der Sekrete auf der Schleimhaut und die Verflüssigung von Schleim. Das beschleunigt die Selbstreinigung der Schleimhäute und erleichtert bei Husten den Auswurf von Schleim. Saponine reizen aber auch den Darm und sind bei Magen-Darmbeschwerden oder Reizdarm nicht verträglich.

Andorn wirkt aufgrund seiner Bitterstoffe ebenfalls schleimlösend.

Heilpflanzen mit Saponinen sind:

  • Primelwurzel
  • Efeublätter
  • Seifenwurzel (Gypsophila)
  • Bibernellwurzel
  • Süßholzwurzel

Ganz ähnlich wirken ätherische Öle. Meist verwendet man hier Präparate zum Einreiben. Sie dringen über Haut und Nase ein und ermöglichen eine Bewegung des Sekrets, Anregung des Kreislaufs und Befeuchtung der Schleimhäute. Sie wirken lösend bei Hustenkrämpfen und haben daneben keimhemmende Wirkungen. Übrigens sind diese Öle auch reizend im Sinne einer „Reiztherapie“. Das aktiviert so die Gegenreaktionen des Körpers.

Achtung: Nicht länger als 3-4 Tage anwenden! Auf Hautreaktionen achten! Nicht bei Fieber und eitrigen Auswurf einsetzen. Bei Kindern nur kindgerechte Präparate anwenden und nie im Bereich von Gesicht und Nase auftragen.

Leitsymptom: Sekretstau, Kopfschmerzen, Druckschmerzen, behinderte Nasenatmung

Angestrebtes Ziel ist es dann das Sekret möglichst schnell zu entfernen und zu verflüssigen:

  • ätherische Öle (Myrtol, Limonen, Cineol)
  • Kombination Schlüsselblume, Enzian, Holunder, Sauerampfer, Eisenkraut

Leitsymptom: Hustenkrampf, Atemnot, Bronchienverengung

Hier eignen sich Pflanzen mit krampflösender Hauptwirkung. Sie besänftigen den Hustenreiz, erweitern die Bronchien und fördern über eine kühlende Wirkung auch subjektiv ein intensiveres Atemgefühl. Wirksam sind Inhalationen oder Einreibungen.

  • Pfefferminzöl (spasmolytisch, kühlend)
  • Eukalyptusöl
  • Nelkenöl
  • Melissenöl

Heilpflanzen mit antiviraler Wirkung

Wenn es potente Mittel gegen Viren gäbe, wäre die Erkältung ausgestorben. So behilft man sich mit Heilpflanzen, die eine gewisse antivirale Wirkung haben:

  • Thymianöl
  • Efeublätter
  • Anisöl
  • Sonnenhut
  • Kamillenblüten, Kamillenöl
  • Salbeiblätter, Salbeiöl
  • Pfefferminzöl
  • Knoblauch, Meerrettich, Kapuzinerkresse
  • Holunderblüten (traditionell)

Homöopathische Mittel bei Erkältung

Homöopathische Präparate gegen Erkältungen werden je nach Art der individuellen Beschwerden gewählt. Am Besten lässt man sich von einem Fachmann beraten. Man kann auch zu Komplexpräparaten greifen, darin sind bereits Komponenten zu den häufigsten Beschwerden enthalten.

Häufige Bestandteile sind:

Eisenhut (Aconitum): heftiger Beginn mit Fieber und Schüttelfrost, trockenes Fieber mit Unruhe und starkem Durst, trockener Husten mit Kitzelreiz.

Gelber Jasmin (Gelsemium): Wichtiges Mittel gegen Erkältungen, Schnupfen mit Kopf- und Gliederschmerzen, Patient erschöpft, zittrig und müde, friert; Rachen- und Kehlkopfkatarrh, Halsschmerzen, Gliederschwäche, Fieber.

Zaunrübe (Bryonia): trockener und harter Reizhusten, beim Husten stechender Schmerz in der Brust, Nase rot und wund, Halsschmerzen, Lippen aufgesprungen, auch bei stechenden Ohrenschmerzen oder brennenden Augen.

Wasserdost (Eupatorium perfoliatum): trockener, quälender Husten, schmerzhaft, mit Kopfschmerz zum Bersten. Verschlimmerung durch Rückenlage, kalte Luft und Bewegung.

Kaliumbichromat (Kalium bichromicum): Nasennebenhöhlen und Stirnhöhlenentzündung, dicker, fädenziehender Schleim, grünlicher Schleim: Krupp, Husten und Halsschmerzen, Besserung durch frische Luft und Wärme

Kürbisschwämmchen (Luffa): trockene Nasenschleimhaut, auch bei Allergieschnupfen

Ammoniumbromid (Ammonium bromatum): krampfartiger Husten (Krupphusten), lang andauernd, Kitzelhusten nachts.

Brechwurzel (Ipecacuanha): erstickender Husten, beim Atmen Schleimrasseln, Schleim lässt sich nicht abhusten, Neigung zum Erbrechen, gegen Abend Verschlechterung

Kalkschwefelleber (Hepar sulfuris): „trockener“ Schnupfen, verstopfte Nase, Nasenlöcher neigen zum Wundsein. Schleim übelriechend, Nasenbluten, Verschlimmerung bei kalter Luft.

Kanadische Gelbwurzel (Hydrastis canadensis): bei Katarrh mit dicken Sekreten, gelblich, rot, wundmachend, verbunden mit brennenden Schmerzen

Phosphor (Phosphorus): trockener, kitzelnder Reizhusten mit wenig zähem Schleim, Patient ist geruchsempfindlich und nervös, leichtes Fieber

Zinnober (Cinnabaris): schleimlösendes Mittel, chronische Nasennebenhöhlenentzündungen, klopfempfindlichen Nebenhöhlen, Stirnkopfschmerz, Sekretspur im Rachen

Zwiebel (Allium cepa): Bei Erkältung mit wundmachendem Nasensekret und tränenden Augen oder gereizten Bindehäuten, Reizhusten bei kalter Luft

Kampfer (Camphora): gegen Erkältungen insbesondere im Anfangsstadium einer Grippe ein, besonders, wenn der Betroffene stark friert. Nießen, plötzliches Schwächegefühl.

Holunder (Sambucus nigra): bei Erkältungen und Husten bei Kindern. Säugling kann nicht durch die Nase atmen, wiederholt Hustenanfälle, schwitzt tagsüber, Fieber bei trockenem, heißem Körper.

Nahrungsergänzung

Zink stärkt den gesamten Organismus, insbesondere die Abwehr. Wenn Zink sofort bei Beginn der Erkältung genommen wird, lindert es den Verlauf. Eine Tagesdosis von 75 bis 100 mg ist empfehlenswert (je nach Körpergewicht, für Personen um die 70 kg eher 100 mg), allerdings nicht länger als 3 Tage einnehmen.

Vitamin C muss dem Körper ausreichend zur Verfügung stehen, ein Mangel würde die Abwehr beeinträchtigen. Vitamin C kann zwar keine Infektion verhindern, die Erkältung verläuft aber weniger schwer. Besonders für Schwerstarbeiter und Sportler ist Vitamin C ein Muss. Die früher postulierten Megadosen von 1g pro Tag bringen keine nachweisbaren Vorteile.

Auch die Versorgung mit Vitamine A, E und die Spurenelemente Kupfer, Phosphat und insbesondere Eisen sollte gesichert sein. Eisen jedoch nur im krankheitsfreien Intervall nehmen, bei Infekten wie einer Erkältung kann es die Vermehrung von Viren und Bakterien begünstigen.

Hausmittel und Tipps für den Alltag

Schwächelndes Immunsystem?

Apfelessig oder Obstessig ist ein echter Fitmacher für das Abwehrsystem. Ebenso Knoblauch. Beide wirken heilend und vorbeugend. Es sollten regelmäßig verzehrt oder eingenommen werden. Die Wirkstoffe des Knoblauchs sind auch antibiotisch wirksam

Rezept:

Als einfacher Drink zu empfehlen: 2 Teelöffel Knoblauch-Essig in ein Glas Wasser geben und vor den Hauptmahlzeiten trinken.

Gegen normale Erkältungskeime gibt es bisher keine Impfungen, sie wären auch wegen der hohen Anzahl in Frage kommender Keime kaum praktikabel und zumutbar.

Vorbeugenden Maßnahmen kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Geeignet sind naturheilkundliche Methoden wie Symbioselenkung, Bewegung, Kneipp-Therapie, Abhärtung durch Sauna, gute Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Spurenelementen.

Weitere Therapien

Auf dieser Seite ging es um Heilpflanzen, Homöopathie, Nahrungsergänzungsmittel und Hausmittel. Die folgende Seite informiert Sie über Ernährung, Naturheilverfahren und Schulmedizin bei Erkältung.

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