Ursachen
Klar, bei Parodontitis gibt es unvermeidbare Faktoren (wie etwa die genetische Veranlagung und das Alter), aber so manch anderer Faktor macht die Krankheit aggressiver:
- Unzureichende Mundhygiene und Karies legt den Grundstein für den Zahnstein. Hier haben Männer offensichtlich mehr Schwächen als die Frauen.
- Rauchen ist einer der wichtigsten vermeidbaren Angewohnheiten. Zigarettenrauch schädigt nicht nur die Lunge, er beginnt schon im Mund mit seiner zerstörerischen Tätigkeit. Raucher bekommen 3-4-mal häufiger Parodontitis. Dabei bemerken Raucher die Erkrankung erst spät, da sie seltener Zahnfleischbluten bekommen.
- Die Kieferorthopädie verschiebt Zähne über leichten dauerhaften Druck. Dabei wird die Zahnwurzel aber gegen den Knochen gedrückt, so dass auch automatisch tiefere Zahntaschen entstehen. Damit steigt die Anfälligkeit für Parodontose.
- Psychosomatische Probleme schlagen sich manchmal in nächtlichem Zähneknirschen nieder. Geschädigt wird dabei nicht nur die Zahnsubstanz, auch der Kieferknochen leidet auf die Dauer.
- Eine Schwächung des Immunsystems durch innere und äußere Faktoren schafft einen weiteren Nährboden zum Ausbruch einer Parodontitis. Der Körper kann sich dann nicht ausreichend wehren.
- Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes schmälern Abwehr und Durchblutung. Da haben die Keime gute Voraussetzungen für eine zügellose Vermehrung.
- Auch Schwangere haben vermehrt Zahnfleischprobleme. Das liegt daran, dass die Schwangerschaftshormone das Bindegewebe lockerer machen. Auch zu hoch dosierte hormonelle Verhütung hinterlässt Spuren am Zahnfleisch.
- Mit höherem Alter und abnehmenden Sexualhormonen ist die Gefahr von Parodontose generell höher.
- Menschen mit Mundatmung haben trockenere Schleimhäute und ein höheres Risiko sich mit dem Parodontalkeimen zu infizieren.
- Daneben können altersbedingte Probleme wie Mundtrockenheit in der Folge einer nachlassenden Speichelproduktion und geringerer Flüssigkeitsaufnahme beobachtet werden.
- Viele Medikamente verursachen einen trockenen Mund. Antibiotika zerstören den natürlichen Bakterienaufwuchs und können im Nachlauf zu einem Kippen des Milieus führen. Ganz zu schweigen von zahlreichen Wirkstoffen, welche die Darmflora stören und die gesamte Schleimhaut des Magen-Darmtrakts entzündlich schädigen.
- Nicht zu Letzt sind unverträgliche Metallkombinationen oder Piercings die mögliche Ursache für den Schwund.
Neben diesen harten Fakten hat die Alternativ-Medizin einen ganzheitlichen Blick auf die Parodontose. Untersuchungen aus der Praxis zeigen, dass bei allen zahnfleischkranken Patienten eine individuelle Veränderung des Mundmilieus vorliegt, in deren Folge sich die Bakterienflora ändert. Dieses Milieu begünstigt die sogenannten „Virulenzfaktoren“, also den Grad der Schädlichkeit der Bakterien (Verlauf).