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Schnupfen (Rhinitis)

Ständiges Niesen und eine laufende Nase sind die bekanntesten Symptome eines Schnupfens.
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Hatschi. Gesundheit!

Dies wünscht man Verschnupften nach dem Niesen. Doch was tun, wenn es Sie erwischt hat? Wie Sie Ihre Genesung unterstützen oder eine Ansteckung gar verhindern können, das erfahren Sie hier. Alles zum Verlauf, der richtigen Therapie, guten Nasensprays und Hausmitteln

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, medizinischen Fachliteratur erstellt und mit viel Leidenschaft und Expertise für die Naturheilkunde ergänzt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem ärztlichen Leiter Dr. med. Berthold Musselmann.

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Schnupfen kompakt: Die wichtigsten Fakten

Schnupfen ist ein typisches Erkältungssymptom, das meist zusammen mit anderen Erkältungskrankheiten wie Husten, Halsschmerzen und Abgeschlagenheit auftritt. Schnupfen ist zwar lästig, hat aber genau wie Husten die Funktion, die sich eingenisteten Schnupfenviren durch den Schleim schneller aus dem Körper zu transportieren. Die Schleimhaut versucht die Viren mit dem vielen Sekret also regelrecht auszuschwemmen. Außerdem verkleben die Viren, werden weniger infektiös und können sich nicht mehr so schnell vermehren. 

Wie kommt es zu Schnupfen (Rhinitis)?

Ursache für Schnupfen sind zahlreiche verschiedene Viren, die über winzige Wassertröpfchen übertragen werden. Eine Ansteckung erfolgt daher über die Luft über direkten oder indirekten Hautkontakt (Treppengeländer, Türklinke etc.). Durch richtige Hygiene kann die Ansteckungsgefahr deutlich reduziert werden.

Die Erkältungsviren befallen die Zellen in der Nasenschleimhaut, die sich dadurch entzünden und anschwellen. Die Entzündung ist aber ebenfalls positiv zu sehen, denn dadurch wird die Durchblutung gefördert und so gelangen mehr Abwehrzellen in die Nasenschleimhaut. Der medizinische Fachausdruck "Rhinitis" weist auf die Nasenschleimhaut-Entzündung hin, die zum Schnupfen führt, denn das griechische Wort rhinos bedeutet "Nase" und die griechische Endung -itis "Entzündung".

Wie lange dauert Schnupfen?

Schnupfen dauert in der Regel etwa 9 Tage, dabei durchläuft er drei Stadien:

  1. Fließschnupfen (etwa 3 Tage)
  2. stockender Schnupfen mit Atembeschwerden (etwa 3 Tage)
  3. Sekretabfluss und Heilung (etwa 3 Tage).

Wie lange ist man ansteckend bei Rhinitis?

„Die Hauptansteckungszeit beginnt etwa 24 Stunden, bevor sich die Hauptsymptome bemerkbar machen. Das macht es so schwierig, eine Ansteckung zu vermeiden“, so der Allgemeinmediziner Dr. med. Berthold Musselmann aus Wiesloch. Ansteckend ist man natürlich auch, wenn die Symptome ausgebrochen sind. Das gilt insbesondere für die ersten drei Tage und insgesamt etwa eine Woche lang.

Welche weiteren Symptome begleiten Schnupfen?

Es besteht ein Niesreiz, eventuell auch ein Brennen von Nase und Rachen und tränende Augen. Nach einigen Stunden bis Tagen "läuft die Nase". Später ist die Nase durch das Anschwellen der Schleimhäute und durch den Schleim selbst verstopft, was zu einer erschwerten Nasenatmung führt. Der Mediziner spricht von Katarrh.

Oft kommt es begleitend zu Frösteln und Kopfdruck. Störend wird auch der schlechte Geruchs- und Geschmackssinn erlebt.

Sollte die Nase stark jucken und sich die Augen röten, kann auch ein Heuschnupfen, also eine Allergie auf Pollen, die Ursache sein.

Wie werden Sie den Schnupfen schnell wieder los?

Welche Folgeerkrankungen können auftreten?

Wird der Schnupfen verschleppt und es entzünden sich auch die Nasennebenhöhlen, kann es durch zusätzliche bakterielle Infektionen, aber auch durch die Viren selbst zu Komplikationen wie einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) kommen. Typisch ist ein pochender Schmerz im Gesicht und hinter der Stirn, dort, wo die Nasennebenhöhlen durch die Erreger infiziert sind.

Bei grünem oder gelbem Schnupfen muss man die Möglichkeit einer bakteriellen Zusatzinfektion in Betracht ziehen.

Behandlung von Schnupfen: Vor- und Nachteile von Nasensprays

Nasentropfen mit Wirkstoffen wie Naphazolin oder Xylometazolin erleichtern bei stark geschwollener Nase das Atmen, da sie die Schleimhäute abschwellen. Eine übertriebene Anwendung schädigt aber die Schleimhäute und es besteht Suchtgefahr. Daher sollten chemische Nasensprays nicht mehr als maximal 7 Tage hintereinander genommen werden.

Besser verträglich sind salzhaltige Nasensprays oder salzige Nasenspüllösungen mit leicht erhöhtem Salzgehalt (hyperton). Nasenspülungen sind auch eine ausgezeichnete Maßnahme zur Vorbeugung von Infekten. Gut ist auch InfectoGripp Nasen-Gel. Das ist ein Zinknasenspray, das, früh gegeben, die Vermehrung von Viren hemmt und damit Erkältungen deutlich milder verlaufen lässt.

Heilpflanzen gegen Schnupfen

Abwehrstärkende Präparate: auch bei Schnupfen vorbeugend sinnvoll

Es gibt verschiedene pflanzliche Präparate, die die Abwehr stärken und die bei alten und geschwächten Menschen die körperliche Reaktion auf den jahreszeitlichen Wechsel unterstützen. Sie enthalten oft Extrakte aus Wasserdost (Eupatorium), Lebensbaum (Thuja), Wildem Indigo (Baptisia), Taigawurzel (Eleutherococcus) oder Sonnenhut (Echinacea). Zur Vorbeugung soll er am besten früh, bei den ersten Schnupfensymptomen eingenommen werden. Achtung: bei Fieber nicht verwenden.

Stillen schützt den Säugling vor Infektionen wie Schnupfen, da in der Milch der Mutter Antikörper enthalten sind.

…und wenn es sich nicht mehr vermeiden lässt:

Gegen eine ständig laufende Schnupfennase sowie zugeschwollene Schleimhäute gibt es einfache Mittel, welche die Beschwerden verringern:

Dies wirkt abschwellend oder erleichtert die Atmung bei Schnupfen.

Myrtol, das ätherische Öl der Myrte (Myrtus communis), hat nachweislich bei Schnupfen einen abschwellenden Effekt auf die Nasenschleimhaut sowie eine entschleimende Eigenschaft, es wirkt antientzündlich, antibakteriell und erweitert die Bronchien. Die Leitlinie der DEGAM (Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin) empfiehlt ausdrücklich Myrtol und Cineol (aus Eukalyptus) auch bei Schnupfen zur Lösung von festsitzenden Sekreten. Verfügbar sind ätherische Öle in der ganzen Palette vom Fertigbalsam zum Einreiben/Inhalieren bis zum Erkältungsbad.

Achtung: Bei oralen Präparaten mit Myrtol, Cineol, Limonen und Pinen gegen Schnupfen kann es in der Praxis zu Nebenwirkungen kommen (bei etwa 40 % der Patienten). Für kleine Kinder sind ätherischen Öle nur begrenzt geeignet. Achten Sie auf kindgerechte Präparate! Nicht im Bereich des Gesichts anwenden!

Sanfter wirkt bei Schnupfen die Kombination von Extrakten verschiedener Heilpflanzen wie Eisenkraut, Enzianwurzel, Sauerampferkraut, Holunderblüten und Schlüsselblumenblüten (Sinupret) zusammen mit abschwellenden Nasentropfen. Dadurch wird der Schleim bei stockendem Schnupfen flüssiger und es kann besser geatmet werden. Der Nutzen von Enzianextrakten auf Symptome und Heilungsgeschwindigkeit sind in Studien geprüft.

Das wirkt nicht, ist aber angenehm bei Schnupfen

Die Substanz Menthol aus der Pfefferminze und das Öl vom Kampferbaum erzeugt in der Nase ein kühlendes Gefühl, was erfahrungsgemäß als angenehm empfunden wird. Es verstärkt das subjektive Gefühl, trotz des Schnupfens durchatmen zu können. Eine abschwellende Wirkung konnte aber nicht gezeigt werden. Verfügbar sind die Stoffe als Öl, Salbe oder Riechstift.

Eine positive Wirkung hat erfahrungsgemäß bei Schnupfen die Inhalation von warmen Dämpfen (42-45 °C). Eventuell kann man die Behandlung vorher mit abschwellenden Nasentropfen vorbereiten. Der Zusatz der meisten ätherischen Öle (wie Latschenkiefern-, Fichtennadelöl) hat aber keine objektiv messbaren Effekte (Ausnahme Cineol) auf den Schnupfen, wohl aber auf Husten.

Wenn sich nach dem Dampfbad die Nasenatmung verschlechtert, sollte man es lieber lassen. Achten Sie darauf, dass die Dämpfe nicht zu heiß sind, und dass nach der Behandlung die Haut langsam abtrocknet und abkühlt. Dazu deckt man das Gesicht mit einem Handtuch ab bis es ganz trocken ist.

Enzyme, wie das der Ananas (Bromelain, Tabletten), sollen bei Schnupfen eine abschwellende Eigenschaft haben, was von Fachleuten aber immer noch kontrovers diskutiert wird.

Antivirale Heilpflanzen

Besonders effektiv ist kein Medikament gegen die Viren des Schnupfens, denn diese Organismen bedienen sich der gesamten menschlichen Enzymmaschinerie. Ein wirksames Mittel würde nicht nur dem Schnupfen, sondern auch dem Menschen schaden. Immerhin gibt es einige Heilpflanzen mit einer gewissen antiviralen Gesamtwirkung:

Anisöl, Efeublätter (Tabletten, Tropfen, Saft), Holunderblüten (Tee); Kamillenblüten (Tee, Öl), Senföle aus Senf (Senfmehl). Knoblauch, Meerrettich, Kapuzinerkresse (Tabletten); Pfefferminze (Öl); Salbeiblätter (Tee, Öl), Sonnenhut (Tropfen) und Thymian (Tee, Öl).

Das wirkt gegen die Ausweitung des Schnupfens

Jeder Schnupfen kann ausufern und zu einer Nebenhöhlenentzündung werden. Dann gilt es auch bakterielles Wachstum in Schach zu halten. Pharmazeutische Präparate aus Kamillenblüten, Schlüsselblumenblüten, Cineol und Umckaloabowurzel wirken keimhemmend und erschweren eine zusätzliche bakterielle Zusatzinfektion.

Auch die Senföle aus Kapuzinerkresse, Brunnenkresse, Knoblauch, Senfsamen und Meerrettich haben eine antimikrobielle Wirkung. Sie sind eine sehr natürliche Alternative zu Antibiotika. Sinnvoll gegen Schnupfen auch die Multitalente Thymianöl, Pfefferminzöl, Kamillenöl, Umckaloabo (Tropfen) und Propolis (auch zum Lutschen bei Halsschmerzen).

Hausmittel bei Schnupfen:

Durch die laufende Nase verliert man bei Schnupfen wichtige Salze und Wasser. Daher ist es wichtig, viel zu trinken. Hier wirkt ein Rezept aus Oma's Küche: eine heiße Hühnerbrühe. Auch heiße Fruchtsäfte tun gut.

Ein Muss bei Schnupfen: der Erkältungstee

Tee wärmt von innen und regt die Durchblutung der Schleimhäute an. Damit sollte man nicht geizen und bei den ersten Anzeichen sofort reagieren. Auch wenn die Nase schon tropft sollte der Tee ein ständiger Begleiter sein. Die Auswahl der Präparate ist groß, bewährte Heilpflanzen sind zum Beispiel: Thymiankraut, Kamillenblüten, Linden- und Holunderblüten, Pfefferminz- oder Efeublätter oder Primelwurzel.

Tee aus Weidenrinde oder Mädesüßblüten wirkt zwar nicht direkt gegen Schnupfen, aber gegen die begleitenden Kopf- und Gliederschmerzen.

Mit der Nasendusche gegen die verstopfte Nase

Für salzhaltige Nasensprays oder salzige Nasenspüllösungen (hyperton: mit erhöhtem Salzgehalt, 2-3,5 %) wurden abschwellende Effekte auf die Nasenschleimhaut gezeigt. Man setzt sie auch bei stark verkrusteten Sekreten ein. Symptome lassen sich auch durch hypertone Nasensprays bessern. Technisch gesehen wirkt ein größeres Spülvolumen mit niedrigem Druck besser als das einfache Vernebeln von Salzwasser in der Luft.

Die gewünschten Effekte konnte man bisher nicht bei „isotonen“ Kochsalzlösungen, Emser Salz oder Leitungswasser zeigen. Insgesamt aber sind eindeutige Empfehlungen wegen mangelnder Datenlage schwierig. Eine Verkürzung der Krankheitsphase lässt sich ganz klar nicht erreichen.

Nach Gebrauch müssen die Geräte gründlich gereinigt werden, sonst besteht zunehmende Infektionsgefahr. Treten nach der Anwendung Schmerzen und eine verstärkte Verstopfung auf, war die Anwendung nicht geeignet oder die Salzkonzentration zu hoch. Auch wenn die Schleimhäute trocken werden und irritiert reagieren, rät man eher davon ab.

Homöopathische Mittel bei Schnupfen

Camphora (Kampferbaum) bei den ersten Anzeichen von Schnupfen, Kältegefühl, Schüttelforst und häufiges Niesen, die Nase fließt oder ist verstopft.

Allium cepa (Küchenzwiebel): Reichlicher und wässriger Schleim, die Nasenlöcher sind wund. Beschwerden durch Schnupfen sind bei Wärme und abends schlimmer und bei Kälte besser.

Euphorbium (Milchsaft aus Euphorbia resinifera): Es besteht wegen einer trockenen und gereizten Schleimhaut ein starker Niesreiz und die Nase ist stark geschwollen. Dazu kommen Stirn- und Schläfenkopfschmerzen. Bei Fließschnupfen: Das Sekret ist wässrig, scharf und brennend. Es besteht ein Trockenheitsgefühl trotz starker Schleimproduktion.

Luffa operculata (Luffaschwamm): Trockenes und borkenbildendes Sekret, eitriger Schnupfen, Stockschnupfen mit Stirnkopfschmerz, ausgesprochenes Trockenheitsgefühl auf der Schleimhaut. Verschlimmerung in Wärme, Besserung im Freien.

Arsenicum album (Arsen): Schnupfen und häufiges Niesen, befreit nicht die Nase, dünnflüssiger Schleim, brennend und wundmachend.

Kalium bichromium (Kaliumbichromat): Schnupfen mit grünlichem, fädenziehendem Schleim, Sekret dick und zäh, auch bei chronischem Schnupfen, Mittelohrentzündung, Nasennebenhöhlenentzündung.

Schüßler-Salze

Folgende Schüßler-Salze können bei "Fließschnupfen" verwendet werden

  • Natrium chloratum D6 (Nr. 8) alle paar Minuten eine Tablette

Bei "Stockschnupfen":

  • Natrium chloratum D6 (Nr. 8) halbstündlich eine Tablette
  • Kalium chloratum D6 (Salbe Nr. 4) mit einem Wattestäbchen dünn auf der Schleimhaut in der Nase verteilen.

Bei Schnupfen mit weißem Nasensekret

  • Kalium Chloratum D6 (Nr. 4.)

Bei gelben Nasensekret

  • Kalium sulfuricum D6 (Nr. 6)

Die Wirkung von Schüßler Salzen bei Schnupfen ist nicht wissenschaftlich bewiesen.

Wann zum Arzt

Ein Schupfen muss in der Regel nicht ärztlich behandelt werden.

Wenn folgendes auf Sie zutrifft, ist ein Arztbesuch allerdings doch ratsam, 

  • wenn die Symptome nicht innerhalb von 1 bis 2 Wochen abklingen
  • Verdächtig ist auch eine Zunahme der Krankheitssymptome nach vorübergehender Besserung oder längerem Stocken der Krankheit. Typischerweise tritt dann Fieber erst mehrere Tage nach Beginn der Erkältung auf.

Vorsicht bei Vorerkrankungen

Anders sieht die Lage bei Personen mit Vorerkrankungen aus, wie Asthma, chronischer Bronchitis, Immunsuppression, Mukoviszidose, Abwehrschwäche (HIV) oder Diabetes. Dann kann ein Besuch beim Arzt durchaus Sinn machen. Auch bei Personen, die beruflich mit alten, kranken und geschwächten Menschen Kontakt haben, sollte man wegen der Ansteckungsgefahr über eine Krankschreibung oder einen kurzzeitigen Aufgabenwechsel nachdenken.

Chronifizierung vermeiden

Bei chronischen Beschwerden sollte immer eine ärztliche Abklärung erfolgen. Achten Sie auf ein vollständiges Ausheilen der Beschwerden. Schnupfen sollte spätestens nach 2 Wochen abgeklungen sein.

Auf plötzliche Verschlechterung achten

Wenn sich der Zustand plötzlich verschlechtert, Schmerzen, Fieber und Schwellungen im Gesicht auftreten, sollte man umgehend einen Arzt aufsuchen.

Was Sie vom Arzt erwarten können

Die rote Schnupfennase verrät die Virus-Opfer. Die Schleimhaut versucht die Viren mit viel Sekret auszuwaschen. Die Viren verkleben und werden weniger infektiös. Nachteil ist die beständig tropfende Nase. Das Sekret ist anfangs wässrig, später auch gelblich/grünlich verfärbt oder leicht blutig.

Schnupfen ist von Reizreaktionen auf verschiedene Stoffe (Staub, Chemikalien) und Allergien abzugrenzen. Polypen und Erkrankungen der Schleimhaut können außerdem die Nasen verstopfen.

Nahrungsergänzung

Verzinkt und geschützt

Vitamin C und Zink sind zwar nicht die Superwaffen gegen Erkältung, wie man früher annahm, doch wenn man die Daten genauer auswertet, können sie doch häufig den Krankheitsverlauf abmildern. Bei Zink halfen aber nur die Präparate, die nicht weniger als 75 mg (Tagesdosis) enthielten. Am meisten konnte Zinkacetat punkten: Es reduzierte die Erkältungszeit um 42 %. Bei Kindern allerdings war kein signifikanter Effekt auszumachen. Sehr wahrscheinlich kann Zink auch nicht jeden Schnupfenvirus schlagen.

Achtung: Zink kann aber zu Nebenwirkungen wie Übelkeit führen, daher wollte man den Kosten-/Nutzeneffekt in weiteren Studien nochmals genau angehen.

Vitamin C für Extremisten

Erstaunlicherweise hilft das Vitamin am meisten denen, die erheblichen körperlichen Strapazen ausgesetzt sind wie Soldaten, Marathonläufen und Skifahrern. Sie können das Erkältungsrisiko halbieren.

Bei den anderen Gruppen sind die Effekte eher gering: bei Erwachsenen 8 %, bei Kindern 13 %. Dennoch: Wer Vitamin C prophylaktisch genommen hatte, erkrankte außerdem weniger schwer als die Personen in der Placebogruppe.

Aber von Megadosen (1 g/Tag) ist man abgekommen, das führt zu Darmstörungen. Die Dauereinnahme von hohen Dosen Vitamin C (1 g/Tag) verdoppelt außerdem das Risiko für Nierensteine. Heute empfiehlt man 100-200 mg/Tag. Am Besten nutzt man natürliche Vitamin C-Quellen, denn hier bekommt man zahlreiche positive Inhaltsstoffe im Kombipaket. Orangen (52 mg/100 g) und Zitronen (55 mg/100 g) sind hier nicht die ersten Kandidaten der Hitliste, besonders viel davon ist in schwarzen Johannisbeeren (180 mg/100 g), Paprika (130 mg/100 g) oder Brokkoli (180 mg/110 g).

Die Vitamine A, E und die Spurenelemente Kupfer und Phosphat u. a. sind auch von gewisser Bedeutung bei der Prävention von Erkältungskrankheiten.

Tipps für den Umgang mit Schnupfen und Vorbeugung

Was Sie selbst tun können

Ruhe für den Körper

Schnupfen beeinträchtigt das Wohlbefinden erheblich. Umso wichtiger, dass man sich warm hält und pflegt. Ein Ausgleich nach Stress durch Entspannung wirkt positiv auf das Immunsystem. Achten Sie in dieser Zeit auf Erholung mit ausreichend Schlaf.

Häufiges Putzen der Nase führt bei Schnupfen oft zu einer wunden Haut. Ein Lippenpflegestift hält die Haut geschmeidig und sollte immer dabei sein.

Lagern Sie beim Schlafen den Kopf beim Schlafen hoch, das erleichtert etwas das Atmen. Nasenstrips helfen zusätzlich etwas.

Meiden Sie in der Erkrankungszeit Zigarettenrauch, stark verschmutze Luft. Sie überfordern die Selbstreinigungskräfte der Schleimhäute.

Naseputzen ist ok, auch Hochziehen oder Schniefen. Schnäuzen sollte man nicht zu heftig, um den Schleim nicht in die Nebenhöhlen zu drücken.

Hygienstrategie: So gehen Sie Viren aus dem Weg

Unser Vorteil: wir wissen, wie Viren sich verbreiten. Da greift auch eine Hygienestrategie gegen den Schnupfen. Wenn Sie angeschlagen sind, meiden Sie die Nähe von Erkrankten und Orte mit heftigem Publikumsverkehr. Der häufigste Verbreitungsweg von Schnupfenviren ist die Erregerfreisetzung durch Husten und Niesen („Tröpfcheninfektion“). Viren haften aber auch an Türklinken, Stiften, EDV-Tastaturen und kommen über die Hände an Augen und Nasenschleimhaut. Waschen Sie sich daher die Hände sehr häufig. Besonders gefährlich ist die Ansteckung mit Schnupfen, wenn viele Menschen auf engem Raum zusammen sind, wie in öffentlichen Verkehrsmitteln. 

Hat es Sie selbst erwischt? Ihren Mitmenschen zuliebe sollten Sie beim Niesen ein Taschentuch vor Mund und Nase halten. Manche Menschen beherrschen es durch einen Verschluss des Gaumensegels das Niesen abzuschwächen. Und die Taschentücher wandern bei Schnupfen durch Ihre eigene Hand direkt in den Müll.

Viren sorgen für sich, was tun Sie für sich?

Wer gesund und kräftig in die Erkältungssaison geht, hat die besseren Karten. Sie sollten im Herbst bereits für Abhärtung sorgen. Saunen und Wechselwarme Anwendungen nach Kneipp, auch Bewegung an frischer Luft im Sonnenlicht sind bestens geeignet. Dann kommt der Körper mit den starken Temperaturschwankungen besser zurecht.

Echtes Holzfeuer produziert eine feuchte Wärme, Heizungsluft dagegen ist extrem trocken. Das greift die Schleimhäute an: sie trocknen aus und verlieren ihre Schleimschicht. Aber genau diese soll die Viren verkleben und fernhalten. Trockene Schleimhäute werden besonders empfindlich für virale Infektionen. Ein Luftbefeuchter tut hier gute Dienste. Ab und zu sollte man die Luft durch kurzes Stoßlüften austauschen. Geeignet ist auch der Dampf von heißem Tee. Er regt außerdem die Durchblutung den Stoffwechsel der Schleimhäute an.

Ist der Köper fitt, ist auch die Abwehr schlagkräftig. Dazu sollte man auf eine gute Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Spurenelementen achten. Zu früheren Zeiten hatten die Menschen kein frisches Obst und Gemüse zur Verfügung. Das ist heute unser großes Plus – nutzen wir es?

Bei Abwehrschwäche ist es Zeit auf die Darmflora zu achten. Dann sind fermentierte Produkte (Joghurt, Sauerkraut) oder auch Präparate zur mikrobiologischen Therapie angebracht. Dauerhaft bringt das nur etwas, wenn auch die Ernährung stimmt.

Komplikationen und Folgeerkrankungen

In der Regel kommt es bei Schnupfen selten zu Komplikationen. Durch zusätzliche bakterielle Infektionen, aber auch durch die Viren selbst können Folgen auftreten wie eine Nebenhöhlenentzündung (Rhinosinusitis). Kennzeichnend sind folgende Symptome: Gesichtsschmerz, Stauungsgefühl im Gesichtsbereich, eitriger Schnupfen, Beeinträchtigung des Geruchsempfindens, eventuell auch die Nebensymptome Kopf- oder Ohrenschmerzen, Fieber, Geruchsbelästigung, Erschöpfung. Schleimhäute werden dann zusätzlich mit krankmachenden Keimen besiedelt. Kennzeichen dafür ist unter Umständenein grünlich verfärbter Schleim.

Komplikationen kann es auch geben, wenn der Schleimabfluss durch anatomische Gegebenheiten behindert wird, zum Beispiel durch eine verkrümmte Nasenscheidewand oder Schleimhautausstülpungen in der Nase oder Nasennebenhöhlen (Nasenpolypen).

Bei Erkältungen kommt es außerdem häufig auch zu:

Ist der Mensch geschwächt, treten Komplikationen häufiger auf

Ein geschwächtes Immunsystem ist unweigerlich anfälliger und entscheidet mitunter über den Krankheitsverlauf und mögliche Komplikationen.Dies ist insbesondere der Fall bei Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Herzerkrankungen, Organschädigungen von Leber, Nieren, Darm, chronischer Bronchitis und Abwehrschwäche. Nach durchgemachten schweren Infektionen, in der Rekonvaleszenz, bei Krebserkrankungen oder Chemotherapie, medikamentös gehemmtem Immunsystem und vielen anderen Erkrankungen sollte mit Komplikationen gerechnet werden.

Quellen/Weitere Informationen

Quellen

Literatur

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