Symptome und Diagnose bei Übergewicht
Symptome
Heute hat es sich eingebürgert, das Übergewicht über den so genannten BMI festzustellen. Mit einer einfachen Formel können Sie den BMI berechnen:BMI = Körpergewicht in Kilo: (Körpergröße in Metern)2
Normal ist für Männer ein BMI von 20-25 und für Frauen von 19-24. Männer haben mehr Muskeln und schwerere Knochen und bringen daher naturgemäß etwas mehr auf die Waage.
BMI Tabelle: Ihr Idealgewicht
BMI für Männer | BMI für Frauen | |
Übergewicht | 26-30 | 25-30 |
Adipositas | 31-40 | 31-40 |
starke Adipositas | größer 40 | größer 40 |
Wer zwischen 55 und 64 Jahre alt ist, kann beim BMI durchaus bei 23-28 liegen. Über einem BMI von etwa 30 sollte man dringend abnehmen.
Bauchumfang Indikator für die Gefahr
Aber alleine der BMI reicht zur Beurteilung noch nicht aus. Das Fett am Bauch ist besonders schädlich. Bei einem Mann sollte der Bauchumfang nicht größer sein als 102 cm, bei einer Frau maximal 88cm.
Begleiterkrankungen: Abnehmen lohnt sich
Meist ist es nicht der Leidensdruck durch das Übergewicht, der zum Arztbesuch führt, sondern eine der Begleiterscheinungen wie Gelenkschmerzen, Hauterkrankungen, Gichtschub, Atemnot (Schlafapnoe), Sodbrennen oder Inkontinenz. Daneben stellen sich Probleme ein, die man nicht gleich bemerkt (Cholesterin, Blutzucker, Bluthochdruck). Gefährdet ist man außerdem für verschiedene Komplikationen. Abnehmen wirkt sich positiv auf all diese Probleme aus.
Wann zum Arzt
Übergewicht: ab wann man handeln muss
Nehmen Sie ein Maßband zur Hand…
Ab einem Taillenumfang von 94 cm beim Mann sowie ab 80 cm bei der Frau besteht Handlungsbedarf (spätestens ab einem BMI ≥ 30 kg/m2), eventuell früher: Dann nämlich, wenn der Arzt feststellt, dass schon Gesundheitsstörungen wie Insulinresistenz oder Hypertonie aufgetreten sind. Bei Kindern zeigt sich meist schon ab dem 4. Lebensjahr, wer zu Übergewicht neigt. Eltern sollten dann nicht zögern, therapeutische Abnehmhilfe zu suchen. Auch bei Essstörungen ist der Arzt die richtige Anlaufstation.
Was man beim Abnehmen beachten soll: Nebenwirkungen
Eine professionelle Begleitung mindert die Risiken des Abnehmens. Wer sich für das Fasten entschieden hat und drastisch die Kalorien reduziert, kann unter Nebenwirkungen leiden. Häufig kommt es zu einem niedrigen Blutdruck und Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen. Andere neigen zu Nervosität und Verstopfung. Man friert leichter.
- Problematisch wird es, wenn starker Schwindel oder Herzrhythmusstörungen auftreten.
- Beim Umstellen des Stoffwechsels auf Fettverbrennung kann das Blut übersäuern. Es folgen Symptome wie Erbrechen, Durst (und häufiges Urinieren) sowie generelle Schwäche. Der Atem riecht nach dem Lösungsmittel Aceton (Ketoazidose). Wegen Austrocknungsgefahr muss ein Arzt unter Umständen eine Infusion anlegen.
Auf lange Sicht müssen vor allem Frauen nach den Wechseljahren bei drastischer Gewichtsabnahme auf die Knochengesundheit achten (Osteoporose). Auch Gallensteine können sich bilden und zu einer Gallenkolik führen. Es gibt viele Gründe, warum das Abnehmen therapeutisch begleitet werden sollte.
Diagnostik
Was Sie vom Arzt erwarten können
Ob man akut gefährdet ist, bestimmt der Arzt nicht nur über BMI und Bauchumfang, sondern auch über die Stoffwechselfaktoren:
Alarmsignal: das „metabolische Syndrom“
Dick sein, heißt nicht nur einfach Fett anzusammeln. Der ganze Stoffwechsel stellt sich um, erkennbar an:
- erhöhten Blutfetten
- mangelnder Blutzuckerkontrolle (bis hin zu Diabetes)
- Bluthochdruck
Diese drei Punkte sind ganz entscheidend, um die Prognose zu stellen. Zusätzlich wird der Arzt eine Familienanamnese erheben und nach Adipositas, Typ-2-Diabetes, Hypertonie, hohen Fettwerten und kardiovaskulären Erkrankungen fragen. Das gibt Aufschluss über die individuelle genetische Veranlagung.
Als Vorsorge oder bei Beschwerden untersucht man das Herz (EKG, Ergometrie, Herzecho), den Blutdruck über 24 Stunden und die nächtliche Atmung (Schlafapnoe). So ergeben sich handfeste Daten darüber, wie dringend das Abnehmen ist.
Haltungsschäden
Ganz besonders wichtig ist es, bei der Eingangsuntersuchung auf Haltungsschäden bei Kindern zu achten. Das Skelett muss über 80 Jahre halten, da ist es ein signifikanter Nachteil, wenn man mit einem Knick-, Senk- oder Spreizfuß, O- oder X-Beinen oder eine Wirbelsäulendeformation ins Leben startet. Mit dem Idealgewicht sinkt das Risiko für Deformationen.
Weitergehende Abklärung: sekundäre Adipositasformen
Bei der Diagnosestellung wird außerdem abgeklärt, ob eine schwerwiegende Erkrankung Ursache der Gewichtszunahme ist. Bestimmt werden beispielsweise der Kortisonspiegel im Blut (zum Ausschluss eines Cushingsyndroms), die Schilddrüsenhormone (zum Ausschluss einer Schilddrüsenunterfunktion), die Fettwerte (zum Ausschluss einer Fettstoffwechselstörung) und die Sexualhormone (zum Ausschluss einer Unterfunktion der Keimdrüsen).