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Die Erkrankung verstehen: Blinddarmentzündung

Was ist eine Blinddarmentzündung?

Definition

Das steckt dahinter

Die Blinddarmentzündung ist eine Entzündung im kleinen, regenwurmförmigen Fortsatz (Appendix vermicularis) des Blinddarms. Dies bezeichnet den ersten Teil des Dickdarms im Anschluss an den letzten Teil des Dünndarms. Jedes Lebensalter kann betroffen sein, besonders häufig erkranken aber Kinder/Jugendliche und Ältere ab fünfzig Jahren.

Häufigkeit

Der Wurmfortsatz kann sich in jedem Lebensalter entzünden, meist kommt die Blinddarmentzündung überraschend und natürlich „ungelegen“.

Früher wurden sehr viel mehr Appendix-Operationen durchgeführt, heute wird nur etwa jeder zehnte Patient mit „Verdacht auf Blinddarmentzündung“ auch operiert.

Am häufigsten liegen bei Verdacht auf Appendizitis in Wahrheit eine Magen-Darmschleimhaut-Entzündung durch Viren oder Bakterien (Gastroenteritiden) und/oder die gelegentlich damit verbundene Lymphknotenentzündung des Gekröses (Lymphadenitis mesenterialis) vor.

Ursachen

Der Blinddarm ist – wie der Name schon sagt – eine Sackgasse. Wenn sein Ausgang verschlossen wird, kann eine Entzündung entstehen. Eine Appendizitis wird durch Keime und eine Verengung im Darm ausgelöst.

Keime erzeugen eine Entzündung, wenn der Ausgang des Blinddarms zum Beispiel durch Kotsteine, Verwachsungen oder einen Knick im Blinddarm verlegt wird. Der Blinddarm produziert jedoch weiterhin Sekret. Daher steigt der Druck im Blinddarm an. Die Keime dringen in die Darmwand ein. Dann vermindert sich die Blutversorgung des Organs und es kommt zu Gewebsschäden und großen Schmerzen.

Eine Blinddarmentzündung wird daher ausgelöst durch:

  • Keime der bereits vorhandenen Darmflora
  • Erreger, die auf dem Blutweg einwandern
  • Tumore, die den Darmquerschnitt verengen
  • Würmer (bei uns sehr selten)
  • Fremdkörper, die geschluckt wurden (sehr selten)

Verlauf und Komplikationen

Verlauf

Besonders tückisch sind atypische Verläufe bei

  • alten Leuten
  • kleineren Kindern
  • Immungeschwächten mit geringerer Entzündungsreaktion
  • Allergikern, gelegentlich durch Überreaktion des Immunsystems, schwelender Verlauf mit Ausbildung sehr großer Wurmfortsätze
  • Schwangeren: Durch die Vergrößerung der Gebärmutter kommt es zur Verlagerung des Blinddarmes. Damit verschieben sich die Schmerzpunkte und die Blinddarmentzündung ist schwer zu erkennen.

Komplikationen

Meist ist die Lebensqualität nicht wesentlich beeinträchtigt, wenn das kritische Ereignis erfolgreich behandelt wurde.

Komplikationen müssen verhindert werden, insbesondere besteht bei einem Durchbruch die Gefahr der Bauchfellentzündung (Peritonitis), die bei Verschleppung tödlich sein kann.

Nach verspäteter Appendix-Operation sind Folgeerkrankungen häufig. Es kommt gelegentlich zu Verwachsungen und manchmal treten lebenslang gelegentliche Bauchschmerzen durch die narben- und verwachsungsbedingte Behinderung der Verdauung auf. Auch der Abgang von Darmluft kann verschlechtert sein und Beschwerden bereiten. Ein Darmverschluss (Ileus) kommt nach perforierter Appendizitis wie nach jeder vernarbenden Darmerkrankung als Spätfolge häufiger vor.

Formen

Man unterscheidet verschiedene Formen der Blinddarmentzündung:

  • Akute Appendizitis: Schneller Beginn und Verlauf.
  • Chronische Appendizitis: Schleichender, teilweise subklinischer Verlauf. Unter Umständen durchwandern die Keime die Wandschichten des Darms und es kann sich eine Eiterhöhle (Abszess) bilden.
  • Perforierte Appendizitis: Durchbruch des Darms in die Bauchhöhle. Dies ist eine lebensbedrohliche Komplikation der Blinddarmentzündung.

Die Bezeichnung "chronische Appendizitis" wird von manchen Autoren als zu unscharf abgelehnt.

Quellen/Weitere Informationen

Quellen

Literatur

  1. Hildebrandt, H. (Leitung): Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch, de Gruyter, Berlin, New York, 1996
  2. Hoffmann-La Roche AG und Urban & Schwarzenberg: Roche-Lexikon Medizin, 5. Auflage, München, Wien, Baltimore, 2003
  3. Kochen, M. M. (Hrsg.): Allgemein- und Familienmedizin, MLP - Duale Reihe, 2. Auflage, Hippokrates, Stuttgart, 1998
  4. Peter F. Matthiessen, P. F., (Autor), Malte Bühring, M. (Hrsg.), Fritz H. Kemper, F. H. (Hrsg.), Loseblattsammlung, Springer, aktualisiert, 2002
  5. Uexküll, V., Geigges, W., Plassmann, R., Integrierte Medizin, Modell und klinische Praxis, Schattauer GmbH, Stuttgart, 2002
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