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Die Erkrankung verstehen: Erkältung

Was ist eine Erkältung?

Umgangssprachlich meint man mit Erkältung eine Erkrankung, die häufig mit Frieren beginnt und daher oft fälschlicherweise als Unterkühlung angesehen wird. Es handelt sich aber um eine Infektionskrankheit der Atemwege, meist von Viren ausgelöst.

Definition

Warum man friert

Die Infektion ruft eine Immunreaktion im Körper hervor. Dabei erhöht der Organismus den „Sollwert“ der Körpertemperatur im Gehirn. Die Wärmeabgabe wird durch Verengung der äußeren Gefäße gebremst. Das führt zu kalten Händen oder Füßen, der Betroffene beginnt zu frieren, obwohl die Körperkerntemperatur ansteigt. Darum dachte man lange, „Erkältungen“ würden durch Kälte ausgelöst.

Das steckt dahinter

Warum man immer wieder erkrankt

Bei Infektionskrankheiten wird eine Immunität gegen den Erreger aufgebaut, die oft eine erneute Erkrankung mit dem gleichen Keim verhindern. Allerdings gibt es bei den Schnupfenviren hunderte verschiedener Erreger, aus verschiedenen Virengruppen.

Leider wird oft nur eine Teilimmunität aufgebaut, die lediglich für wenige Wochen schützt. Durch Mutation können außerdem neue Viren-Varianten entstehen. Davor musste auch die Pharmaforschung bisher kapitulieren.

Positiv denken!

Nicht unterschätzen sollte man die positive Wirkung kleinerer Infekte auf das Immunsystem. Es wird trainiert und mustert den gesamten Körper durch. Dabei werden nicht nur Viren aufgespürt, sondern auch andere Erreger wie Bakterien, Parasiten und Gewebe mit beginnenden krebsartigen Entartungen. Besonders Fieber hat hier wichtige Effekte auf den Körper: Menschen mit einer durchschnittlichen oder überdurchschnittlichen Anzahl fieberhafter Infekte haben seltener Krebserkrankungen. Patienten, die seit mehr als 15 Jahren nie einen fieberhaften Infekt hatten, haben eine zwei- bis dreifach erhöhte Krebshäufigkeit gegenüber Menschen mit fieberhaften Infekten.

Häufigkeit

Erkältungen sind die häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit und damit ein wichtiger „Wirtschaftsfaktor“. Sie beeinträchtigen die Lebensqualität erheblich. Der einzige Trost: Es ist in der Regel nur vorübergehend. Erkältungen heilen meist folgenlos ab.

Für einen Erwachsenen sind 2-4 Erkältungen im Bereich des Normalen. Fieber ist ein häufiges Krankheitssymptom, das Patienten in medizinische Praxen führt (5,3 % der Beratungsanlässe in einer durchschnittlichen Allgemeinarztpraxis).

Viele Eltern vermuten bei ihren Kindern eine geschwächte Abwehr, wenn Sie häufig erkranken. Das Immunsystem von Kindern „kennt“ viele Erreger noch nicht und ist daher häufiger der Abwehr beschäftigt. Bis zu zwölf auch fieberhafte Infekte pro Jahr sind für Kinder unter drei Jahren noch im Rahmen des Normalen. Echte angeborene Immundefektkrankheiten sind selten und zeigen sich meist früh als Gedeihstörungen bei Säuglingen durch schwere, mitunter lebensbedrohliche Infekte. Sie werden viel häufiger vermutet als sie wirklich auftreten. Heute gehen Schätzungen dahin, dass unter 1000Menschen nur ein bis zwei eine angeborene Abwehrschwäche haben.

Ursachen

Eine Mit-Auslösung von Erkältungskrankheiten durch allgemeine oder lokal begrenzte Abkühlung des Körpers wird häufig angenommen. In der Tat sind Erkältungen bei kaltem Wetter häufiger als im Sommer. Aber das hat auch andere Gründe: Bei kalter Witterung überleben die Erkältungserreger länger. Unterkühlung führt in der Tat zu einer sinkenden Durchblutung und damit ist die Abwehrkraft in Haut und Schleimhaut reduziert, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für Virusinfektionen beitragen kann.

Erkältungen sind häufig auch Folge ungesunder Lebensweise mit Schlafmangel, schlechter Ernährung und fehlender Bewegung. Auch eine intensive Sonnenexposition sowie seelischer/körperlicher Stress können das Immunsystem schwächen und für eine virale Infektion anfälliger machen.

Eigentlicher Auslöser ist aber immer eine Infektion mit Viren. Die oben genannten Faktoren begünstigen allerdings eine Infektion.

Unterkühlte Viren halten länger

In der Tat sind Erkältungen bei kaltem Wetter häufiger als im Sommer. Das hat verschiedene Gründe: Bei kalter Witterung überleben die Erkältungserreger länger, außerdem führt die Unterkühlung zu einer sinkenden Durchblutung. Damit ist die Abwehrkraft in Haut und Schleimhaut reduziert, was zu einer erhöhten Anfälligkeit für Virusinfektionen beitragen kann. Weitere Belastungen sind trockene Raumluft und starke Temperaturschwankungen.

Unwohlsein, warum?

Durch die infektiöse Entzündung werden Botenstoffe ausgeschüttet, die den Körper auf den Kampf gegen die Viren vorbereitet. Allerdings lösen diese Signalstoffe unangenehme Begleiterscheinungen aus, wie Kopf- und Gliederschmerzen. Nach und nach verstärken sich in den lokal betroffenen Organen wie Hals und Nase die Entzündungsbeschwerden: die Schleimhaut rötet sich, schwillt an und schmerzt.

Infektanfälligkeit

Manche Menschen leiden unter einer erhöhten Infektanfälligkeit oder ungewöhnlich schwer verlaufenden Infekt. Lesen sie bitte hierzu das Kapitel Abwehrschwäche!

Prävention

Vorbeugen statt Nachsehen

Vorbeugenden Maßnahmen kommt bei häufigen Erkältungen eine besondere Bedeutung zu. Geeignet sind naturheilkundliche Methoden wie Bewegung, Kneipp-Therapie, Abhärtung durch Sauna, Symbioselenkung, gute und ausgewogene Ernährung.

Abhärten ist immer noch „in“

In der Erkältungssaison zählen gute Abwehrkräfte und eine körperliche Abhärtung. Der Körper kommt dann mit den stark schwankenden Klimabedingungen wie kalte Näss und trockene Raumluft besser zu Recht.

Es eignen sich Wasseranwendungen, insbesondere wechselwarme Güsse nach Kneipp oder ein Besuch in der Sauna. Mit der Abhärtung muss aber zeitig begonnen werden! 3 Monate Vorlauf sollten es schon sein, denn wenn der Körper bereits angeschlagen ist, verschlimmert sich sein Zustand. Zu beachten ist, dass der Körper vor einer Kälteanwendung gut durchgewärmt sein muss, wie etwa durch Sport oder Bewegung an frischer Luft. Keine Kälte, wenn man friert!

Ein Ausgleich nach Stress durch Entspannung wirkt positiv auf das Immunsystem. Achten Sie auf Erholung mit ausreichend Schlaf.

Wichtig in der Erkältungszeit ist gute Hygiene: waschen Sie sich häufig die Hände. Personen mit einem schwachen Immunsystem sollten außerdem große Menschenansammlungen meiden.

Ein gesunder Darm und eine ausgewogene Ernährung sorgen für eine stabile Konstitution. Achten Sie auf Ihre Vitamin- und Spurenelementversorgung.

· Eine Symbioselenkung mit gesunden Keimen oder fermentierten Lebensmitteln (Sauermilchprodukte, Sauerkraut) leisten hier auch gute Dienste.

· Vermutlich kann auch Zink, regelmäßig eingenommen, einer Erkältung vorbeugen.

Impfung gibt es nur gegen Grippe

Impfen kann man nur gegen Grippe. Gegen normale Erkältungskeime gibt es bisher keine Impfung, sie wäre auch wegen der hohen Anzahl in Frage kommender Keime kaum praktikabel und zumutbar.

Alle krank, was nun?

Manchmal sieht man die Gefahr drohen: Nach und nach erkranken Personen im persönlichen Umfeld. Dann ist noch Zeit zu handeln um das Immunsystem zu stärken:

· Sonnenhut

· Kapuzinerkresse

· Propolis

· Umckaloabo

Vorbeugung bakterieller Zusatzinfektionen

Hat die Erkältung schon zugeschlagen? Nase und Bronchien verschleimt? Schleim ist ein Nährboden für Bakterien. Um ihr Anwachsen zu erschweren nimmt man Heilpflanzen mit antibakterieller (Zusatz)-Nutzen. Auch wenn die Heilung zu nicht befriedigend und zu langsam verläuft kann das sinnvoll sein.

  • Thymianöl, Pfefferminzöl, Kamillenöl
  • Umckaloabo
  • Propolis (auch zum Lutschen bei Halsschmerzen)
  • Rettichwurzel
  • Senfsamen
  • Brunnenkresse, Kapuzinerkresse
  • Knoblauch
  • Spitzwegerichkraut (nur Presssaft oder kalte Zubereitungen)

Verlauf und Komplikationen

Verlauf

Eine Erkältung entwickelt sich über 2-3 Tage und dauert meist etwa 7-9 Tage, sofern keine Komplikationen auftreten. Wer ansonsten gesund ist, Gelegenheit hat sich zu schonen und rechtzeitig die Symptome bekämpft, bleibt von Komplikationen verschont. Problematischer wird es bei Personen mit Vorerkrankungen.

Komplikationen

In 5-10 % der Fälle entwickelt sich eine bakterielle Folgeinfektion (Superinfektionen). Der Schleim ist ein Nährboden für Bakterien, die auf den angegriffenen Schleimhäuten leicht siedeln können. Dann färbt sich das Sekret aus Nase und Bronchien grünlich-gelblich.

Nur dann droht Gefahr

Gelber Schleim bedeutet nicht automatisch eine gefährliche bakterielle Superinfektion. Es kann sich auch um einen der vielen harmlosen Bakterienarten handeln, die auf den Schleimhäuten leben und sich bei Virusinfektionen ohne Krankheitswirkung vermehren. Auch körpereigene Substanzen, wie weiße Blutkörperchen (Eiter) verfärben den Schleim. Hinweis auf gefährliche Infektion kann eine Grünfärbung des Schleims sein. Verdächtig ist auch eine Zunahme der Krankheitssymptome nach vorübergehender Besserung oder längerem Stocken der Krankheit. Typischer Weise tritt dann Fieber erst mehrere Tage nach Beginn der Erkältung auf. Auch wenn das Abklopfen von Stirn und Gesicht schmerzt, kann eine Komplikation vorliegen (Nebenhöhlenentzündung, Sinusitis)

Risikopatienten

Insbesondere bei Menschen mit chronischen Erkrankungen wie AIDS, Diabetes mellitus, Herzerkrankungen, Vorschädigungen anderer Organe wie Leber, Nieren, Darm, chronischer Bronchitis, Abwehrschwäche, Patienten in der Rekonvaleszenz, bei medikamentös gehemmtem Immunsystem, gerade unter Chemotherapie, muss in höherem Maß mit Komplikationen gerechnet werden.

Immunschwäche

Ein genetisch verankerter Immundefekt ist sehr selten, häufiger ist eine vorübergehende Schwächung der Abwehr und der Selbstheilungskräfte. In diesem Fall besteht auch die Gefahr von Chronifizierung und häufigeren Rückfällen von Infektionen. Der Organismus reagiert dann dauerhaft nicht mehr normal auf Umweltreize oder Belastungen und der Patient fühlt sich schwach. So kann es zu einer zunehmenden Erschöpfung kommen. Wenn man ohne Grund „keine Erkältung auslässt“, sollte man die Ursache abklären lassen. Mehr Informationen hierzu unter Abwehrschwäche.

Mögliche Komplikationen einer Erkältung sind:

  • Kehlkopfentzündung (Laryngitis) äußert sich mit Heiserkeit oft auch begleiten von quälendem trockenen Husten und Halsschmerzen.
  • Bei einer Bronchitis und Tracheobronchitis sind die großen Luftröhren in der Lunge (Bronchien) von der Entzündung betroffen. Kennzeichen sind Husten mit Schleimproduktion, mitunter auch Fieber (Husten).
  • Schmerzen beim Atmen kann auf eine Lungenentzündung hinweisen.
  • Verstopfte Nase mit Kopfschmerzen, die beim Klopfen auf das Gesicht sehr schmerzhaft sind, treten meist bei Nebenhöhlen- und Stirnhöhlenentzündung auf (Sinusitis).
  • Häufig ist auch eine Mittelohrentzündung mit pulsierenden Ohrenschmerzen, Fieber, Hörminderung, häufig auch Ohrgeräuschen.
  • Die virale Erkrankung kann die Muskeln schädigen, auch den Herzmuskel. Kennzeichen einer Myokarditis sind schwere Muskels-, Herzschmerzen sowie Herzrhythmusstörungen.
  • In sehr seltenen Fällen kommt es zu einer Gehirnhautentzündung mit Kopf-, Nackenschmerz oder eine Nackensteifigkeit, Fieber, Durchfall und Erbrechen.
  • Auch eine Blutvergiftung (Sepsis) ist eine seltene schwerwiegende Komplikation, wenn bakterielle Krankheitserreger zum Beispiel in den Nebenhöhlen siedeln.

Formen

Allgemeinmedizinisch unterschieden werden die

  • „Afebrile Allgemeinreaktion“ (AFAR) mit Symptomen wie Gliederschmerzen und Mattheit und der
  • "Grippale Infekt" mit leichtem Fieber (Temperatur über 38.5 Grad Celsius).
  • Echte Grippe mit höherem Fieber und schwerer Abgeschlagenheit ist von „Erkältungskrankheiten“ klar abgrenzbar.

Quellen/Weitere Informationen

Quellen

Literatur

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    13. Schmiedel, V., Augustin, M.: Leitfaden Naturheilkunde, 5. Auflage, Elsevier Verlag, München, 2008
    14. Baumann, P.: Homöopathie-Homöopathisch, Homepage, Stand Februar 2013
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