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Weitere Therapien: Grippe

Was sonst noch hilft

Die richtige Ernährung hilft bei Grippe vorbeugend. Naturheilkunde und Schulmedizin ergänzen sich bei der Behandlung von Grippe.

Ernährung

Bei Fieber besteht meist gleichzeitig eine Appetitlosigkeit. Das sollte man respektieren und nur leichte Kost anbieten: Frisches Obst, gedünstetes Gemüse, Kompott, Suppen, Gemüse- oder Hühnerbrühe, Haferschleim. Im Zweifelsfall fragt man den Grippekranken nach seinen augenblicklichen Vorlieben.

Mit „medizinischen“ Gewürzen sollte man nicht geizen: Kresse, Radieschen, Senf, Rettich, Meerrettich und Knoblauch sind aus taktischen Gründen nicht zu verachten. Die Inhaltsstoffe haben eine gewisse antibakterielle und antivirale Gesamtwirkung.

Bei Influenza soll nicht nur bei Fieber viel getrunken werden. Am besten steht immer eine Thermoskanne mit Kräutertees oder angewärmten Fruchtsäften (Beerensäfte aus Holunder, Preiselbeere, Schwarzer Johannisbeere, Sanddorn) am Krankenbett.

Naturheilverfahren bei Grippe

Die Naturheilkunde setzt der Grippe mit der physikalischen Therapie Temperaturreize entgegen.

Wärme gegen die Kälte:

Fußbad

Aufsteigende Fußbäder (mit einer Hand voll Salz oder Senfmehl) belasten den Kreislauf wenig und sind in der Anfangsphase der Influenza geeignet. Sie wärmen, fördern die Durchblutung und können manchmal dabei helfen, den richtigen Ausbruch einzudämmen.

Man beginnt mit einer Temperatur von 33° und heizt über 20 Minuten auf die höchste erträgliche Temperatur auf. Danach sofort gut warm halten.

Bad

Besonders am Anfang der Grippe stellt sich oft ein ausgeprägtes Kältegefühl oder Frösteln ein. Hier sind bei stabilem Kreislauf warme Bäder im Eukalyptus-, Thymian-, Kiefernnadelöl, Campher

  • Das Bad sollte weder zu heiß sein, noch zu lange dauern.
  • Niemals bei Fieber baden!
  • Achten Sie dabei auf die Bedürfnisse des Körpers: wenn Ihnen nicht nach Baden zumute ist, respektieren Sie das. Ein Bad in der falschen Situation kann nämlich die Beschwerden verschlimmern.

Hitze gegen Fieber: Schwitzbad

Schwitzen kann die Temperatur senken, denn man signalisiert dem Körper auf diese Weise: es ist zu heiß! Man unterstützt es durch heiße Tees mit Holunderblüten, Lindenblüten und Jaborandiblätter. Weniger bekannt ist die schweißtreibende Wirkung von Fieberklee, Engelwurz, Enzian und Ingwer.

Kälte gegen Wärme: Wadenwickel

Wenn das Fieber bei der Grippe zu hoch wird oder nicht sinken will, setzt man (Waden)wickel, Abreibungen, Rumpfreibebäder. Die Wickel sollen etwa 10 Grad unter der Körpertemperatur liegen, behandelt werden nur die Füße bis unter das Knie. Man erneuert sie alle 15 Minuten, bis das Fieber fällt. Ein Abkühlungsbad sollte nicht mehr als 1-2°C unter der Körpertemperatur liegen und etwa 7 Minuten dauern. Man kann auch bei Kindern Einläufe mit kühlem Salzwasser machen.

Achtung:

  • Kälte nur bei Hitzegefühl und warmen Füßen anwenden!
  • Bei Kindern immer erst testen, ob sich Kopf, Hände und Füße heiß anfühlen.
  • Wie viel Kälte man braucht, hängt von der Konstitution ab.
  • Bei Herzkranken und chronisch Erkrankten sollte man Fieber besser pharmakologisch senken.

Naturheilverfahren, die bei Grippe helfen können

Schulmedizin

Die Schulmedizin kann Influenza direkt nur wenig beeinflussen, behandelbar sind aber die unangenehmen Grippesymptome. Bei Begleiterkrankungen ist ärztlicher Beistand immer angeraten. Bei Komplikationen sind frühzeitig Intensivmaßnahmen wie Beatmung oder Überführung in ein Krankenhaus einzuleiten.

Symptomlinderung

Bei grippalen Kopf- und Gliederschmerzen, erheblichem Unwohlsein oder auf Wunsch des Patienten ist gegen korrekt dosiertes Paracetamol nichts einzuwenden, wenn die Kontraindikationen

  • Kein Alkohol vor oder nach der Einnahme von Paracetamol!
  • Nicht einnehmen bei Leber- oder Nierenschäden!

Es helfen auch Acetylsalicylsäure, Metamizol und NSAR (Nicht Steroidale Antirheumatika). Auch diese altbewährten Medikamente können jedoch Nebenwirkungen haben und sollen nicht bei Kindern unter 12 Jahren eingesetzt werden.

Fieber

Bei Grippe muss das Fieber nicht automatisch gesenkt werden, es hat wichtige Schutzfunktionen, nicht nur gegen die aktuelle Influenza.

Achtung:

  • Bei Fieberkrampf-Kindern und Patienten mit chronischen Organerkrankungen sollte Fieber allerdings früh (also bereits ab 38.5 °) gesenkt werden.

Antivirale Medikamente

Für die Therapie gegen Grippe stehen der Schulmedizin (nur!) zwei Substanzklassen zur Verfügung mit nur relativ schwacher Wirkung und vielen Nebenwirkungen. Da die Vermehrung der Grippeviren bereits vor dem Einsetzen der klinischen Symptome auf Hochtouren läuft, können die Wirkstoffe meist nur wenig ausrichten.

Antivirale Medikamente können im Erkrankungsfall den Verlauf abmildern, wenn sie innerhalb von 48-72 Stunden, am besten bis 24 Stunden nach Beginn der Infektion verabreicht werden. Sie helfen gegen Influenza leider nur bei einem Teil der Patienten, Nebenwirkungen und Entwicklung von Resistenze

  • Amantadin und Rimantadin: Sie hemmen die Infektion der Wirtszelle durch die Influenzaviren. Hier muss man das aktuell Resistenzspektrum immer im Auge haben, gegen Amantadin sind bereits bis zu 92 % der Isolate resistent.
  • Die Neuraminidasehemmer Oseltamivir (Tamiflu®) und Zanamivir (Relenza®) verhindern die Ablösung der neu produzierten Viruspartikel von der Zelle. Damit ist die Vermehrung und Streuung der Viren eingeschränkt. Auch hier sind bereits lokal bis zu 100 % der Stämme (H1N1) unempfindlich gegen den Grippewirkstoff.

Eine spezifische Therapie mit antiviralen Arzneimitteln ist bei Personen mit einem hohen Risiko bzw. einer schweren Vorerkrankung zur Vermeidung von Komplikationen u. U. sinnvoll. Letzte Hoffnung ist der Grippewirkstoff Zanamivir. Er wird nur selten verwendet, dementsprechend werden signifikant seltener Resistenzen beobachtet.

Bei Grippe sind Antibiotika vollkommen wirkungslos

Ein zu sorgloser Einsatz von Antibiotika fördert die Ausbildung von Resistenzen, man kann sie selbst 12 Monate nach der Behandlung noch am Patienten nachweisen. Es drohen durch Antibiotika häufig schwere Nebenwirkungen wie Übelkeit, Hitzewallungen und Durchfall oder allergische Reaktionen. Besonders Kinder sind gefährdet und es liegen Daten vor, dass häufige Antibiotikaanwendungen in jungen Jahren die Gefahr für das Auftreten chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen im späteren Leben erhöht. Bei unkomplizierten Influenzainfekten zahlt es sich also aus, die Krankheit durchzufechten.

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