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Heuschnupfen

Frau putzt draußen ihre Nase
© Bild: stock.xchng

Natürliche Hilfe bei Heuschnupfen

Um das Immunsystem wieder einzuregulieren, haben sich Hyposensibilisierung, Naturheilverfahren, Mikronährstoffe, Akupunktur und eine Darmsanierung bewährt. Chemische Tabletten, Nasensprays oder Augentropfen lindern die Beschwerden, indem sie die allergische Reaktion unterdrücken.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, medizinischen Fachliteratur erstellt und mit viel Leidenschaft und Expertise für die Naturheilkunde ergänzt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem ärztlichen Leiter Dr. med. Berthold Musselmann.

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Heuschnupfen: Das Wichtigste im Überblick

Die Natur ist aus dem Winterschlaf erwacht, alles blüht und grünt … Viele drängt es in die Natur und man kostet die ersten warmen Sonnenstrahlen voll aus. Doch Menschen, die unter Heuschnupfen leiden, können die Vorzüge des Frühlings leider nur selten genießen. 

Doch es gibt Hilfe! Mit unseren Tipps für den Alltag und Medikamenten aus Schulmedizin und Naturheilkunde kommen auch die heuschnupfengeplagten Nasen gut durch den Frühling!

Was genau ist Heuschnupfen?

Heuschnupfen ist eine Allergie gegen fliegende Pflanzenpollen (Fachwort Pollinosis). Das Typische an Heuschnupfen ist die saisonale Pünktlichkeit. Er stellt sich jedes Jahr zur ungefähr selben Zeit ein, dann nämlich, wenn die jeweilige Pflanze gerade blüht, auf die man allergisch ist. Deswegen bezeichnet man Heuschnupfen auch als saisonale Rhinitis allergica.

Wenn Sie ganzjährig unter Heuschnupfen-artigen Beschwerden leiden, dann ist es wahrscheinlich, dass eine andere Form von Allergie vorliegt, zum Beispiel gegen Schimmelpilzsporen, Tierspeichel oder Hausstaubmilbenkot (als Hausstaubmilbenallergie bezeichnet).

Eine Pollenallergie gehört zu den Allergien vom Soforttyp (Typ 1). Die Reaktion tritt sehr schnell – innerhalb von Minuten - auf und betrifft die Schleimhäute (Nase, Lunge, Auge, eventuell auch den Darm).

Ist Heuschnupfen und Pollenallergie das gleiche?

Ja. Der Heuschnupfen wird durch eine Allergie auf Pollen ausgelöst.

Heuschnupfen bei welchen Pollen?

Neben den frühblühenden Bäumen wie Hasel, Erle und Birke, kommen im Mai Pollen von Gräsern und im Sommer Kräuter wie Beifuß oder Ambrosia als häufigste Allergieauslöser in Frage.

Ursachen: Wie entsteht Heuschnupfen?

Wie bei allen Allergien entstehen die Heuschnupfen-Beschwerden dadurch, dass unser Immunsystem "überreagiert" und eigentlich harmlose Substanzen wie die Pollen angreift. Unschuldig sind meist die Blütenpflanzen, die von Insekten bestäubt werden. Die klassischen Windblütler dagegen produzieren massenhaft sehr leichte Pollenkörner, die über den Wind in der Luft über große Gebiete verteilt werden.

Symptome bei Heuschnupfen

Heuschnupfen oder Corona?

Die juckenden und tränenden Augen sind ein klares Unterscheidungsmerkmal zu Covid-19 oder einer Erkältung. Außerdem treten die Symptome anfallsartig auf, nämlich immer dann, wenn man mit den Pollen in Kontakt kommt. Also eben vor allem dann, wenn man sich im Freien aufhält. Bei Corona ist dagegen beispielsweise der Schnupfen immer da.

Heuschnupfen: Wie viele sind betroffen?

Allergien haben in den letzten Jahren stetig zugenommen. Etwa 23 Prozent der Bevölkerung ist in den westlichen europäischen Ländern davon betroffen. Die Neigung zur Ausbildung einer Allergie ist angeboren. Wenn beide Eltern allergisch sind, besteht eine 50 bis 60 %-ige Wahrscheinlichkeit, dass auch die Kinder eine Allergie entwickeln.

In welchem Alter beginnt Heuschnupfen?

Meist bricht die Krankheit bereits im Kindesalter, spätestens vor dem 40. Lebensjahr aus. Es kommt selten - aber auch - vor, dass im Alter über 40 erstmals typische Symptome wahrgenommen werden, meist in Zusammenhang mit hormoneller Umstellung (Progesteronmangel), vorangeganger Antibiotikatherapie (Veränderung der Mikroflora) und Infektionen oder Immunproblemen. Die Beschwerden kommen jedes Jahr und verschlimmern sich häufig. Allerdings: Mit höherem Lebensalter, unter Umständen schon ab 40, nimmt die Reaktionsbereitschaft des Immunsystems ab, so dass sich auch Allergien bessern können.

Heuschnupfen: Welche Komplikationen können auftreten?

Behandlung bei Heuschnupfen:

Folgende Bausteine in der Heuschnupfen-Therapie gibt es:

  • Vermeidung: Ist eine Allergie bereits eingetreten, ist die Vermeidung der Allergene oberstes Ziel. Das ist oft leichter gesagt als getan. Von Klimawechsel (Hochgebirge oder Meeresklima) bis zu pollendichten Luftfiltern reichen die Maßnahmen, die eine zeitweise Besserung erzielen. Tipps für den Alltag lesen Sie hier >
  • Symptomatische Behandlung durch chemische Tabletten, Nasensprays oder Augentropfen. Sie unterdrücken die allergische Reaktion oder lindern die Symptome. Teilweise haben diese Medikamente aber Nebenwirkungen wie Müdigkeit. Und sie bekämpfen nur die Symptome, nicht die Ursache.
  • Die Naturheilkunde geht einen anderen Weg: Die Naturheilkunde setzt auf eine Regulierung des Immunsystems, so dass die überschießende Reaktion auf Allergene normalisiert wird. Das ist ein ganzheitlicher Ansatz, da es die Ursache bekämpft und verspricht auch dauerhafte Hilfe. Hier helfen Heilpflanzen, Akupunktur oder die Darmsymbioselenkung
  • auch eine Ergänzung mit Mikronährstoffen wie Eisen kann die Symptome reduzieren. Diskutiert wird sogar ein schützender Effekt, um eine Allergieentstehung zu verhindern. Mehr dazu hier >
  • Eine weitere Therapie, die die Ursachen bekämpft, ist die spezifische Immuntherapie (SIT, Hyposensibilisierung). Mit einer Hyposensibilisierung kann man oft eine deutliche Linderung erzielen. Sie wirkt in 80 % der Fälle spürbar bis sehr gut und nur in 20 % der Fälle schwach lindernd oder gar nicht.
  • Natürlich gibt es auch Hausmittel die gegen die Symptome des Heuschnupfens helfen können

Beschwerden bei Heuschnupfen

Im Gegensatz zu anderen Allergien tritt der Heuschnupfen saisonal auf, d.h. die Beschwerden bestehen nur dann, wenn die entsprechende Pflanze gerade blüht („Rhinitis saisonalis“).

Die Allergie äußert sich mit Fließschnupfen und Niesattacken. Auch die Augen sind gereizt. Sie tränen, jucken und entzünden sich (Bindehautentzündung). Besonders unangenehm ist es auch, wenn die Schleimhaut anschwillt und die Nase verstopft. Es wird auch häufig über Kratzen im Hals, vermehrte Schleimproduktion in den Atemwegen geklagt, was von Ärzten oft nicht mit Allergien in Verbindung gebracht wird, aber durchaus davon herrühren kann. Eine Verwechslung mit Erkältungskrankheiten ist häufig, zumal bei Allergiepatienten durch die mögliche Schwächung der Schleimhautbarriere eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte vorliegen kann.

Die überschießende Aktivität des Immunsystems macht sich außerdem mit starker Abgeschlagenheit und Müdigkeit bemerkbar. Anfällige Personen leiden in dieser Zeit auch vermehrt an Neurodermitis und Ekzemen sowie Kopfschmerzen, Konzentrations- oder Schlafstörungen.

Regen wäscht die Pollen aus der Luft, sodass die Beschwerden bei längerem schlechtem Wetter oft nachlassen. Am Anfang eines Regengusses können die Beschwerden aber auch vorübergehend zunehmen, da der Regen den Pollen aus höheren Luftschichten nach unten drückt. Zudem gibt es Hinweise, dass durch starken Regen Pollen platzen können und dann besonders allergen sind. Bekannt unter Ärzten ist, dass nach Starkgewittern die Zahl an akuten Asthmaanfällen Leidender stark ansteigen kann.

Ursachen und Risikofaktoren für Heuschnupfen

Allergien sind Überreaktionen des Immunsystems auf vollkommen harmlose Stoffe aus der Umwelt. Dabei wird fälschlicherweise eine Immunreaktion gegen Pollen eingeleitet. Besonders häufig sind Reaktionen gegen Birke, Erle, Hasel, Gräser, Getreide, Beifuß, Ambrosia und Jakobskreuzkraut.

Warum dies passiert, ist nicht bekannt, vermutlich spielen mehrere Faktoren zusammen:

  • Eventuell lösen nicht die Pollen die Krankheit aus, sondern erst eine Kopplung von Pollen an Rußteilchen aus Abgasen in der Luft und vom Zigarettenrauch. Auch eine Verstärkung durch solche Vorgänge wird diskutiert.
  • In einer künstlichen und sterilen, insbesondere parasitenarmen Umgebung ist das Immunsystem nicht beschäftigt und beginnt daher, auf harmlose Reize zu reagieren. Eine naturnahe Kindheit mit Kontakt zu verschiedenen Tieren, Krankheiten und Parasiten scheint die Allergieneigung zu reduzieren. In nicht-westlich geprägten Ländern sind Allergien nahezu unbekannt.
  • Künstliche Stoffe (Konservierungsstoffe, Medikamente, Umweltgifte u. a.) können Allergien mit auslösen. Die einen binden harmlose Pollen an die Zellen, so dass der Körper keine andere Wahl hat, als sie anzugreifen, andere überreizen das Immunsystem.
  • Infektionen führen zur Bildung von Antikörpern. Dabei kann es sein, dass einige dieser Antikörper zufällig auch harmlose Stoffe erkennen (Kreuzreaktionen)
  • Die Allergieneigung hat eine starke erbliche Komponente.
  • Auch neue Züchtungen von Lebensmitteln, insbesondere ertragreiche und auf Resistenz gegen bestimmte Pestizide gezüchtete Getreide können immunologische Störungen und auch vermehrt Magen-Darm-Probleme verursachen.

Heuschnupfen natürlich behandeln

Grundsätzlich kann Heuschnupfen mit Heilpflanzen und Naturheilkunde gut behandelt und gelindert werden. Bei sehr stark ausgeprägten Allergien kann es allerdings ratsam sein, die Schulmedizin in Betracht zu ziehen und zum Beispiel zeitweise zu Antihistaminika zu greifen.

Eins sollte dabei immer klar sein: Die Produkte aus der Schulmedizin helfen zwar kurzfristig, da sie die Symptome unterdrücken, sie setzen aber nicht an der Ursache an. Daher ist die Naturheilkunde so interessant, da sie das "Übel an der Wurzel" packt.

Immunsystem: regulieren statt unterdrücken

Naturheilkundliche Therapieverfahren setzen darauf, nicht den einzelnen Pollen auszuweichen, sondern stattdessen das Immunsystem dahingehend zu beeinflussen, dass es „toleranter“ gegenüber diesen Pollen wird. Denn die Pollen sind ja nicht das eigentliche Problem, sondern das ist vielmehr die überschießende Reaktion unserer Immunabwehr, die sich gegen eigentlich harmlose Pollen zur Wehr setzt und so die allergischen Beschwerden wie verstopfte bzw. ständig laufende Nase, Niesanfälle, juckende Augen usw. auslöst.⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀

In Frage kommen:

  • Heilpflanzen (Astragalus, Zistrose, Pestwurz und Zistrose)
  • Homöopathie
  • Naturheilverfahren wie Akupunktur, Eigenblutbehandlung oder Darmsymbioselenkung

Heilpflanzen bei Heuschnupfen

Astragalus hilft ganzheitlich

Es gibt eine asiatische Heilpflanze, die akut gegen Heuschnupfen helfen kann. Ein spezieller Extrakt aus den Wurzeln des Mongolischen Tragants (Mehr lesen: Astragalus) lindert die allergische Reaktion, indem es an der Ursache ansetzt, also dem überschießenden Immunsystem. Der Vorteil: die Reaktion auf Allergene wird normalisiert ohne das Immunsystem als Ganzes zu unterdrücken. Die Wirkung gegen Heuschnupfen belegt eine kleine Studie am Menschen. Tierversuche zeigen außerdem einen positiven Effekt bei allergischem Asthma und Hautentzündungen

Das Produkt wird bei akuten Beschwerden wie folgt eingenommen: täglich 2 x 1 Kapsel, bei Besserung 1 x1 Kapsel.

Auch zur Vorbeugung ist es geeignet: 1 Monat vor den erwarteten Symptomen: täglich 1 x 1 Kapsel.

Pestwurz gegen Heuschnupfen

In der Schweiz ist der Spezialextrakt Ze 339 aus Blättern der Pestwurz gegen Heuschnupfen seit 2003 auf dem Markt. Nach klinischen Studien ist er zur alleinigen Therapie geeignet und in der Wirkung mit chemisch-synthetischen Antihistaminika vergleichbar. [27] Die Tabletten werden zwei- bis dreimal täglich unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen.

Achtung: Es sollen nur standardisierte Präparate mit Pestwurz verwendet werden. Wild wachsende Pestwurz enthält giftige Pyrrolizidinalkaloide (PCA), die die Leber schädigen und Leberkrebs auslösen können! Gezüchtete Sorten sind PCA-frei.

Ingwer

Ingwer-Extrakt 500 mg ist der Wirkung von Loratadin 10 mg (dem gängigsten oralen Antiallergikum) ebenbürtig - bei weniger Nebenwirkungen. Loratadin kann zu Müdigkeit, Schwindel und Verstopfung führen. [31]

Graubehaarte Zistrose

Die im Mittelmeergebiet ansässige Graubehaarte Zistrose – hat sich bei der Basistherapie beim endogenen Ekzem (Neurodermitis) erwiesen. Extrakte einer Sorte mit besonders hohem Gehalt an speziellen Polyphenolen („Cistus incanus PANDALIS“) stehen als Salbe zur Verfügung [1]. Die Wirkung pflanzlicher Polyphenole (bioaktive Farbstoffe, Geschmackstoffe oder Gerbsäuren) bei endogenem Ekzem und Heuschnupfen wird schon seit Jahren untersucht [2, 3]. Es spielen wahrscheinlich noch weitere Inhaltsstoffe der grauhaarigen Zistrose eine Rolle. Auch wässrige Extrakte, innerlich als Tee oder äußerlich als Waschung eingesetzt, können deutlich beschwerdelindernde Wirkungen haben [4].

Weitere hilfreiche Heilpflanzen:

Die Brennnessel reduziert entzündliche Reaktionen. In einer kleinen Heuschnupfen-Studie bewerteten 58 % der Teilnehmer das Präparat als symptomlindernd.

Bromelain, Enzyme aus der Ananas sollen nicht nur für das Abschwellen der Schleimhaut sorgen, sondern auch den Schleim dünnflüssig halten und das Abklingen von Entzündungen fördern. Zumindest bei Schnupfen, Nasen- und Nebenhöhlenentzündung liegen ermutigende Daten vor.

Gegen tränende Augen kann ein Präparat mit Augentrost (Euphrasia) eingesetzt werden. Eine kleine Untersuchung hat die Anwendung erfolgreich getestet.

Auch Ginkgo-Extrakt mit Hyaluronsäure in Augentropfen war einem Präparat mit Hyaluronsäure alleine überlegen.

In Asien ist roter fermentierter Ginseng ein beliebtes Mittel. In Bezug auf Schwellung der Nasenschleimhaut und die Lebensqualität hat eine Studie positive Effekte festgestellt.

Nicht gesichert

Vor allem in Asien werden verschiedene Pflanzen aus der Gattung Engelwurz (Angelica) gegen Allergien eingesetzt (A. acutiloba, A. sinensis, A. gigas, A. dahurica). Auch dazu liegen nur Labor- oder Tierversuche vor, eine Wirkung wäre möglich.

Nicht mehr verwendet werden Ephedrin-haltige Extrakte aus dem Meerträubelkraut, da Ephedrin auf der Dopingliste steht und in höheren, ausreichend wirksamen Dosen häufig lästige bis gefährliche Nebenwirkungen hat (wie Unruhe, schneller Puls bis Herzrhythmusstörungen). Es kann sich auch eine leichte Abhängigkeit entwickeln.

Honig ist ein traditionelles Mittel, eine Studie bestätigte aber die Wirkung gegen Heuschnupfen nicht. Wenn, sollte täglich morgens ein Teelöffels eines kaltgeschleuderten hochwertigen Imker-Honigs der Region eingenommen werden. Den Löffel langsam im Mundraum zergehen lassen. Eine Art natürliche Hyposensibilisierung mit Spuren der Pollen, die sich auch im Honig finden. Nach ärztlicher Erfahrung durchaus sinnvoll.

Bei allergischem Asthma sollen Extrakte aus Zwiebel oder Knoblauch helfen, die entzündliche Reaktion zu lindern. Klinische Studien am Menschen liegen hierzu nicht vor. Auch zur antiallergischen Wirkung von Propolis gibt es keine Studie.

Inhalationen

Zur Inhalation oder als Nasenspray werden ätherische Öle eingesetzt (Eukalyptus, Fenchel, Kamille, Nadelbaumöl, Pfefferminzöl, Campher, Cineol, Menthol).

Das ätherische Öl wird direkt in heißes Wasser getropft. Darüber hält man den Kopf und deckt ihn mit einem Handtuch ab.

Die Wirkung von ätherischen Ölen wird subjektiv als kühlend empfunden. Inhalation mit ätherischen Ölen hat aber keine objektiv nachweisbaren klinischen Effekte. Nur Cineol wirkt leicht abschwellend. Patienten berichten aber regelmäßig, dass die Nasenatmung mit diesen Präparaten erleichtert ist, ein wesentlicher Punkt. Die Anwendung von Nasenspülung und ätherischen Ölen kann damit auch den Gebrauch von abschwellenden Nasentropfen einschränken, von denen viele Menschen abhängig werden.

Eine Inhalation mit Kamillenblütenextrakt vermindert die Entzündung. Kamillensalbe/-Umschläge auf neurodermitischer Haut sind oft wirksamer als das körpereigene (schwache) Hydrokortison.

Gute Studien gibt es für Efeu-Extrakt, der sowohl bei Asthma, als auch bei COPD und Bronchitis schleimlösend, entzündungshemmend und bronchienerweiternd wirkt.

Achtung

  • Ätherische Öle inhalativ nicht bei Asthma und Keuchhusten verwenden.
  • Kleine Kinder reagieren auf ätherische Öle sehr empfindlich! Nie im Bereich des Gesichtes anwenden! Aromatisierung der Raumluft mit Duftlampen ist aber möglich.

Nach Beobachtungen in der Praxis können oral eingenommene Präparate mit ätherischen Ölen (Myrtol, Eucalyptusöl, Süßorangenöl, Myrtenöl, Zitronenöl, Cineol) auch die Entzündung bei gereiztem Bronchialsystem (wie bei Asthma bronchiale) lindern.

Fehlende Mikronährstoffe ergänzen

Untersuchungen stellten bei Allergiepatienten im Blut sehr niedrige Werte für Vitamin C, Vitamin E und Carotinoide, Kupfer, Zink und Eisen fest. [4]. Dies ist insofern relevant, weil diese Mikronährstoffe direkt unser Abwehrsystem beeinflussen. Vor allem der Eisenmangel begünstigt nicht nur die Allergieentstehung, sondern erhöht auch die Stärke der Symptome bei bereits bestehendem Heuschnupfen.

Es kann ein grundsätzlicher Aspekt sein, dass ein Mangel an diesen Vitalstoffen den Abwehrzellen Gefahr signalisiert und diese in erhöhte Wachsamkeit versetzt. Genau diese erhöhte Aufmerksamkeit kann dann zu einer überschießenden Immunantwort führen – was ja der Grund für Heuschnupfen ist. Ein hochgradiger Mangel kann aber auch teilweise immunsuppressiv (immunschwächend) wirken Hierdurch werden dann zu dem Problem der Allergie auch noch Infektionen gefördert.

Hier setzt ein neues Präparat an (immunoBON), das bestimmte Molkenproteine enthält, die im Staub von Kuhställen vorkommen. Bei Forschungen am Mausmodell konnte gezeigt werden, dass das Stallstaubprotein einen sehr speziellen Strukturaufbau hat. Es hat eine taschenartige Vertiefung, in der gezielt Mikronährstoffe wie Vitamin A, Zink und Eisen binden und so zu den Immunzellen transportiert werden können. Der Nährstoffbedarf wurde so gedeckt und die allergische Reaktion fiel dadurch schwächer aus. [28, 29]

Zudem wirkt das Protein immunmodulierend. In einer Untersuchung von 2012 stellte man fest, dass Molkenproteine 50% d. Asthmafälle bei Kindern verhindern. Hier könnte die Rationale für Rohmilch liegen, die allerdings bei Immungeschwächten vermieden werden sollte, weil selten durch sie gefährliche Keime in den Körper gelangen können. Gesäuerte Milchprodukte sind oft deutlich verträglicher für Menschen als Frischmilch. Sie können zudem über eine positive Beeinflussun der Darmflora mit Lakto- und Bifidobakterien immunmodulierend/-ausgleichend wirken.

In einer 2020 doppelblind sowie placebokontrolliert durchgeführten klinischen Studie mit Allergikerinnen mit Birkenpollenallergie verringerten sich nach sechsmonatiger Einnahme des speziellen Molkenproteins die Heuschnupfen-Symptome in der Anwendergruppe deutlich gegenüber der Placebo-Gruppe. [30]

Hintergrund: Bauernhofeffekt durch Molkenproteine

Der sogenannte „Bauernhofeffekt“ besagt, dass Menschen, die auf oder in der Nähe eines Bauernhofes aufgewachsen sind oder dort leben, einem geringeren Risiko ausgesetzt sind, Allergien zu entwickeln. Dies trifft insbesondere auf Höfe mit klassischer Rinderhaltung zu. Im Stallstaub und der Umgebungsluft wurde ein Protein entdeckt, das auch in der Rohmilch vorkommt und für diesen Bauernhofeffekt verantwortlich zu sein scheint: das bovine Beta-Lactoglobulin (BLG). [29]

Fazit: Eine zusätzliche Aufnahme von benötigten Mikronährstoffen (durch eine vitalstoffreiche Ernährung oder spezielle Gabe von Produkten) kann eine weitere ursächliche Therapieoption gegen Heuschnupfen sein.

Homöopathische Mittel bei Heuschnupfen

Eine homöopathische Behandlung bei Allergien ist umstritten. Aber etwa 75 % der Patienten, die wegen Heuschnupfens einen homöopathisch ausgerichteten Therapeuten besuchen, geben an, dass ihnen die Behandlung geholfen hat. Schulmediziner empfehlen für den Fall, dass schwere Symptome durch Homöopathie nicht verschwinden, eine herkömmliche Therapie um eine Ausweitung („Etagenwechsel“) der Allergie von den oberen Atemwegen zu den tieferen (Entwicklung von Asthma bronchiale) zu vermeiden.

Eine homöopathische Behandlung wird häufig vorbeugend eingesetzt oder begleitend zur Schulmedizin, um den Verbrauch konventioneller Medikamente zu senken.

Ein homöopathisches Komplexpräparat mit Luffa operculata, Galphimia glauca, Histamin, und Schwefel erhielt in einer kontrollierten Studie ein positives Votum. Die Wirkung war mit dem konventionellen Präparat Cromoglicinsäure vergleichbar. Homöopathisch verdünnter Birkenpollen schnitt negativ ab, ein anderes Kombinationspräparat mit verschiedenen Baum-, Gräser- und Kräuterpollen positiv.

Homöopathische Präparate gegen Heuschnupfen werden je nach Art der individuellen Beschwerden gewählt. Am besten lässt man sich von einem Fachmann beraten. Man kann auch zu Komplexpräparaten greifen, darin sind bereits Komponenten zu den häufigsten Beschwerden enthalten.

Häufige Bestandteile sind:

Herzsame (Cardiospermum): ähnliche, aber schwächere Wirkung wie Cortison bei Allergien, allergischem Jruckreiz, Heuschnupfen, Nesselsucht, Ekzemen, Hautausschlägen

Kleiner Goldregen (Galphimia glauca): mit Antihistaminika vergleichbar, vorbeugend einzunehmen: brennende, gerötete, geschwollene oder tränende Augen, Nase zugeschwollen, häufiges Niesen, Stock- und Fließschnupfen, Juckreiz, Kribbeln, Brennen und Trockenheit der Nasenschleimhaut

Schwammgurke (Luffa operculata): Heuschnupfen: häufiges Niesen, Jucken und Empfindlichkeit der Nasenschleimhaut, erschwerte Nasenatmung durch zähes oder flüssiges Sekret, trockene Schleimhäute mit Borkenbildung, trockene Schleimhaut durch Nasenspray Sekrete morgens gelblich, tagsüber farblos. Augenschmerz mit verschleierter Sicht, Lichtscheu, belegte Zunge, Brennen im Hals, Räuspern und Hüsteln, Kopfschmerzen bei Katarrh.

Indisches Lungenkraut (Adhatoda vasica): akute allergische Entzündungen der Atemwege: allergischer Schnupfen und Tränenfluss, Schleimhautreizungen der Atemwege und der Lunge. Kann auch vorbeugend und zusätzlich zu chemisch-synthetischen Medikamenten eingenommen werden.

Zwiebel (Allium cepa): Heuschnupfen und allergischer Schnupfen, Fließschnupfen, Augenbindehaut gereizt und gerötet, Rötung und Schwellung, Tränenfluss, Juckreiz, Lichtempfindlichkeit. Eine Zwiebelscheibe wird in der Phytotherapie auch mit Erfolg bei Schwellungen und Juckreiz nach Insektenstichen eingesetzt.

Bienengift (Apis mellifera): allergische Reaktion an Augen, Hals und Mund, Nesselsucht, brennende Schmerzen, Schwellungen blass-rot, heiß, Atemnot

Ameisengift, Ameisensäure (Acidum formicicum): Entzündung der Luftwege mit Schnupfen, Heiserkeit und Husten, heftige Anfälle von Husten mit Erbrechen, Atemnot mit Verlangen nach frischer Luft.

Histamin (Histaminchlorid): allergische Reaktionen wie Asthma, Nesselsucht, Heuschnupfen, Quincke-Ödem. Vorzugsweise höhere Verdünnungsgrade.

Arsen (Arsenicum album): Wässrige, dünne, brennende Nasenabsonderung, brennende Augen, heiße Tränen, Stechen in den Wangen, gereizte Oberlippe, verstopfte Nase, Kitzeln in der Nase, Erschöpfung, Verbesserung durch Wärme, in geschlossenen Räumen.

Aufgeblasene Lobelie (Lobelia inflata): Heuschnupfen, Heuasthma, häufiges Niesen und Aufstoßen, Brustbeklemmung mit Übelkeit.

Läusesamen (Sabadilla): Heuschnupfen: Niesen heftig und krampfhaft, Fließschnupfen, wässrig, scharf, brennend. Gefühl von verstopfter Nase trotz Absonderung. Kopfschmerz über den Augen, in den Stirnhöhlen, an der Nasenwurzel. Augenlider rot und geschwollen, Tränen im Freien, beim Sehen ins Licht, beim Niesen und Husten. Verschlimmerung durch Blumendüfte.

Blutwurzel (Sanguinaria canadensis): Heuschnupfen mit viel Niesen und wässrigem Schnupfen, wund machend. Dumpfer Schmerz an der Nasenwurzel. Geruchs- und Geschmacksverlust. Überempfindlichkeit gegen Blumenduft.

Therapeuten mit Schwerpunkt Heuschnupfen/ Allergien finden

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Naturheilkunde bei Heuschnupfen

Akupunktur

In kleineren Untersuchungen war die Akupunktur akut bei der Symptomlinderung erfolgreich gegen Heuschnupfen (3 Mal pro Woche, 4 Wochen lang). Für die chronische Form (perenniale Rhinitis allergica) wurde ein Effekt nach 8 Wochen Behandlung festgestellt. Um das Ergebnis abzusichern, müssen weitere Studien folgen.

Eigenbluttherapie

Eine weitere naturheilkundliche Therapie stellt die Eigenbluttherapie dar, bei der es sich um eine sogenannte unspezifische Reiztherapie handelt: Der Therapeut entnimmt dem Patienten mit einer Spritze ein wenig Blut aus einer Armvene, das er anschließend nach einem bestimmten Ablaufschema in den Gesäßmuskel zurückspritzt: entweder unverdünnt und unbehandelt oder strukturell aufbereitet (ggf. gemischt mit einem entsprechenden Arzneimittel). Der Effekt scheint besser zu sein, wenn die Therapie kurz vor Beginn der Allergiesaison startet. Heilpflanzenzusätze können dabei auch verwendet werden.

Darmsymbioselenkung

Ein wichtiger Pfeiler der Therapie bei Allergien ist die Darmsanierung, denn sehr oft liegt bei Allergikern eine Störung des Gleichgewichts der Darmflora (Darmmikrobiota) vor. Eine gesunde Darmflora besteht aus 100 Billionen nützlicher Bakterien mit 1500 verschiedenen Arten. Sie schützt in Form eines dichten Bakterienrasens die darunter liegende Darmschleimhaut und hat die Aufgabe, unerwünschte, schädliche Keime zu verdrängen und vom Organismus fern zu halten und auch, die Abwehr zu stärken und überschießende Reaktionen zu verhindern.

Unter der Darmschleimhaut, befindet sich das Darm-assoziierte Immunsystem, das aus einer Vielzahl von Immunzellen besteht. Eine aus dem Gleichgewicht geratene Darmflora kann sich negativ auf die Darmschleimhaut auswirken und damit auch zu einem gestörten Immunsystem führen, das sich zum Beispiel mit einer Überreaktion auf Pollen oder Nahrungsmittel bemerkbar macht. Eine spezielle Stuhluntersuchung kann Aufschluss über den Zustand des Darm-Ökosystems geben. Mit einer entsprechenden Ernährung, Allergenkarenz bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten, verdauungsunterstützenden Mitteln, sowie passende Probiotika (Bakterienkulturen) und Praebiotika (Nährstoffe für die "guten" Bakterein) kann ein gesundes Ökosystem im Darm wieder aufgebaut werden, das dann dazu beiträgt, das Immunsystem wieder ins Lot zu bringen.

Klimatherapie

In der Naturheilkunde werden Klimatherapie und Ordnungstherapie mit Erfolg eingesetzt, auch als „Terrainkur“. Man kann bei vielen Patienten mit Heuschnupfen, Asthma bronchiale, Neurodermitis und weiteren allergisch und infektiös bedingten Problemen erleben, wie positiv Klima-Wechsel, Meer, Berge, starke Sonne (in Maßen) wirken. Die Bildung von Vitamin D, Salzaerosole, ein Wechsel der Pollenflora, körperliche Aktivierung, Bewegung, Änderung der Ernährung und viele andere, auch psychische, Effekte spielen hier hinein. Durch den gewissen Reiz (hilfreicher „Stress“ für den Körper, der die Eigenregulation anregt) können Entzündungen reguliert werden. Auch eigene Hormone wie Kortison u.a. spielen hier hinein. Und natürlich auch Erholung, die bei chronischer Überlastung, Allergie und Entzündung zum Mangel an endogenen Kortisonreserven führen kann (Nebennieren-/Hypophysenschwäche bei chronischer Überforderung).

Heuschnupfen-Therapie: so behandelt die Schulmedizin

Auf dem Markt sind Medikamente, welche die allergische Reaktion durch Heuschnupfen unterdrücken, wenn sie vor dem Allergenkontakt eingenommen werden. Sind die Symptome bereits eingetreten, können verschiedene Medikamente (Nasensprays, Augentropfen) das Schlimmste vermeiden. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten. 

Teilweise haben diese Medikamente aber Nebenwirkungen, wie vor allem Müdigkeit - und nochmal: sie bekämpfen nur die Symptome, nicht die Ursache.

Antihistaminika

Die allergische Reaktion beginnt mit einer Histaminausschüttung der Immunzellen (Mastzellen), die durch Antihistaminika (wie Loratadin, Cetirizin und andere) abgefangen werden kann. Die Mittel der neuen Generation verursachen auch weniger Müdigkeit. Alle Antihistaminika können den Herzrhythmus beeinflussen und das Risiko für Unfälle erhöhen.

Sympathomimetika

Sie sind meistens in Nasensprays enthalten. Auf der Schleimhaut verursachen sie eine Verengung der Gefäße und einer Abschwellung der Schleimhaut. Der Stoff erweitert die Bronchien und verhindert bei Asthma Krämpfe der Bronchien

Achtung: Die Anwendung sollte daher nicht länger als maximal 7 (-14) Tage dauern, da ansonsten z. T. irreversible Schäden an der Schleimhaut und Abhängigkeit auftreten können.
Sympathomimetika können den Blutdruck erhöhen.

Mastzellstabilisatoren

Auch diesen Stoff findet man in Nasensprays. Sie verhindern die Reaktion der Immunzellen („Mastzellen“). Dadurch wird der Botenstoff Histamin, welcher die Entzündung startet, nicht ausgeschüttet. Die Wirkung, z.B. der Cromoglicinsäure, ist relativ schwach.

Glukokortikoide wie Kortison nur im Notfall

Nur in Fällen, bei denen man die Symptome der Allergie nicht in den Griff bekommt, muss Kortison eingesetzt werden. In Form von Augentropfen, Nasensprays oder Inhalatoren kann es gezielt an den Ort des Geschehens gebracht werden. Der Vorteil der lokalen Anwendung ist, dass der Körper weniger durch Nebenwirkungen belastet wird.

Kortison kann jedoch die Schleimhäute dünner und anfälliger machen und durch eine Unterdrückung der Immunabwehr Infektionen mit Krankheitserregern begünstigen. Nach lokaler Anwendung von Kortisonpräparaten ist der Mund durch Gurgeln auszuspülen (ausspucken!).

Kortison oral eingenommen wirkt am stärksten, hat aber auch die meisten Nebenwirkungen.

Orale Kortisonpräparate sollten nur in dringenden Fällen eingesetzt werden. Die Langzeit-Nebenwirkungen sind, besonders ab einer Verwendung von mehr als 7 Tagen erheblich.

Nasenspray

LipoNasal® Nasenpflege Spray 10ml (enthält Lecithin (Sojabohne), Natriumchlorid, Levomenthol, Vitamin A und E) und auch weiche Nasensalbe können lindern.

Hyposensibilisierung (Spezifische Immuntherapie, SIT)

Eine dauerhafte Linderung verschafft oft die Hyposensibilisierung. Hier werden die Allergene über lange Zeiträume (etwa drei bis vier Jahre) in steigender Dosierung unter die Haut gespritzt oder geschluckt. Nach und nach lässt dann die Reaktionsbereitschaft des Körpers nach und auch Medikamente können reduziert werden. Eine Hyposensibilisierung ist selbst dann noch sinnvoll, wenn die Person schon unter Asthma leidet. Nur wenn die Lungenfunktion bereits zu stark geschädigt ist, führt man keine Hyposensibilisierung durch.

Neuerdings sind auch Präparate im Handel, die nur einige wenige Male im Jahr gespritzt werden müssen. Die Wirkung ist schwächer als bei täglicher oder regelmäßiger Anwendung, erspart aber häufige Arzttermine.

Achtung: Bei einer Hyposensibilisierung kommt es häufig zu unangenehmen Begleiterscheinungen wie Entzündungen und Abgeschlagenheit. Bei der gespritzten Variante können gefährliche Reaktionen wie Anaphylaxien auftreten, insbesondere, wenn zu hohe Dosen verabreicht werden.

Hausmittel und Tipps für den Alltag

Was Sie selbst tun können

Pollenallergikern bleibt oft nichts anderes übrig, als ihr Leben darauf einzustellen.

Hier ein paar Tipps:

  • Aufenthalt im Freien meiden (oft nicht realistisch) und die Ansagen der Pollenwarndienste beachten. Hier die aktuelle Pollenflug-Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes.
  • Lüften zu Zeiten mit minimaler Pollenbelastung oder Lüftungsanlagen mit Pollenfilter nutzen. Gräserpollenallergiker sollten nachts die Fenster geschlossen halten.
  • Urlaubsplanung an den Pollenflug anpassen. Besonders geeignet ist Urlaub im Winter oder Regionen mit geringer Pollenbelastung: Meer- oder Hochgebirgslagen.
  • Häufig Staubwischen und Teppiche saugen (oder entfernen). Staubsaugen sollten Allergiker besser anderen überlassen. Auf Teppiche sollten sie eher verzichten. Im Schlafbereich haben sich milbendichte Überzüge bewährt, die in schwereren Fällen von den Kassen bezahlt werden.
  • Nach einem Aufenthalt im Freien Straßenkleidung ablegen, eventuell duschen und die Haare waschen, um Pollen im Haar und an der Haut zu entfernen.
  • Kleidung nicht an der Wäscheleine im Freien trocknen.
  • Durch den Fließschnupfen verliert der Körper viel Wasser: begleitend viel trinken.
  • Wenn die Nase verstopft ist: Nachts den Kopf hoch lagern.
  • Damit bei Verwendung von Nasensprays die Schleimhaut nicht austrocknet: Luftbefeuchter und Nasenduschen verwenden.
  • Bei Gräserpollenallergie: Rasen kurz halten.
  • Möglicherweise pollenhaltige Lebensmittel wie Müsli, Kräuter, u.U. Naturkosmetik, in schweren Fällen während der Saison vermeiden. Die tägliche morgendliche Einnahme eines Teelöffels kaltgeschleuderten hochwertigen Imker-Honigs der Region kann therapeutisch wirken. Den Löffel langsam im Mundraum zergehen lassen. Eine Art natürliche Hyposensibilisierung mit Spuren der Pollen, die sich auch im Honig finden. Es sind je nach Honig aber auch manchmal gegenteilige Effekte zu erwarten. Besonders beim Beginn der Anwendung können allergische Symptome verstärkt werden.
  • Zudem die tägliche morgendliche Einnahme eines Teelöffels kaltgeschleuderten hochwertigen Imker-Honigs der Region. Den Löffel langsam im Mundraum zergehen lassen. Dies ist eine Art natürliche Hyposensibilisierung mit Spuren der Pollen, die sich auch im Honig finden.

Hausmittel: Nasenspülung

Eine abendliche Nasenspülung kann Abhilfe verschaffen und Schwellungen lindern. Nasenspülungen reinigen die Nase von Pollen, daneben wirken hypertone (also über 0,9%-ige) salzige Lösungen deutlich abschwellend.

Heilpflanzen und Vitalstoffe, die bei Heuschnupfen helfen können

Welcher Arzt behandelt Heuschnupfen?

Erster Ansprechpartner bei einer Allergie ist Ihr Hausarzt. Er kann Sie an einen Spezialisten überweisen. Das sind meist Hautärzte oder Fachärzte der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Bei einer zusätzlichen Spezialisierung führen Ärztinnen und Ärzte die Zusatzbezeichnung „Allergologie“.

Diagnose: Das macht der Arzt

Meist zeigen die Symptome schon recht eindeutig, ob eine Pollenallergie vorliegt. Problematischer wird es, wenn gleichzeitig noch Allergien gegen andere fliegende Allergene dazukommen (wie Tierhaar-, Hausstaub, Schimmelallergie).

Allergietests

Wenn einfache Maßnahmen zur Besserung der Beschwerden nicht ausreichen, ist es sinnvoll, die Allergene mit einem Allergietest zu bestimmen. Dabei werden verschiedene Testsubstanzen auf die Haut aufgebracht (Prick-Test). Im Falle einer Allergie reagiert der Körper an der jeweiligen Stelle mit einer deutlich sichtbaren Hautrötung und Quaddelbildung.

Außerdem sind Blutuntersuchungen auf bestimmte Antikörper (Immunglobulin E) möglich (RAST-Test). Beide Tests können negativ ausfallen, obwohl eine Allergie vorliegt.

In Zweifelsfällen bleibt dann nur ein Provokationstest als intranasale Testung (Auftragen der Pollenlösungen auf die Nasenschleimhaut). Dieses Vorgehen erlaubt nur einzelne Tests auf jeweils den mutmaßlichen Allergieauslöser.

Positiv getestete Stoffe können dann gezielt gemieden werden oder aber zu einer hypo-/desensibilisierenden Therapie eingesetzt werden.

Komplikationen bei Heuschnupfen

Komplikationen sind bei Allergien relativ häufig.

  • Bei Pollenallergien kann in etwa 30 % der Fälle Asthma entstehen.
  • Entzündet sich die Bindehaut der Augen, kommt es zu einem starken Fremdkörpergefühl, mitunter auch zu Schmerzen.
  • Die allergische Reaktion führt zur Schleimhautschwellung. Besteht sie über längere Zeit, kann dies Nebenhöhlen-, Mittelohrinfektionen, chronischen Schnupfen und Mittelohrkatarrh begünstigen.
  • Häufig ist der Betroffene nicht gegen einen einzigen Stoff allergisch, sondern auch gegen weitere Stoffe, die dem Allergen biochemisch ähnlich sind. Diese Reaktion bezeichnet man auch als Kreuzreaktion oder Kreuzallergie.
  • Bei einer Allergie/Kreuzallergie besteht die Gefahr eines anaphylaktischen Schocks. Das ist eine sehr heftige Immunreaktion mit Juckreiz, Hautauschlag und Atemnot, die sich schnell verschlimmert. Wenn Hilfe ausbleibt, kann dies tödlich enden. Die gefährlichsten allergischen Reaktionen betreffen die Atemwege (Atemstillstand) sowie das Herz-Kreislaufsystem (Blutdruckabfall, Herzstillstand). Menschen mit schweren Allergien müssen Notfallsets (mit Adrenalin-Pens, Kortisonpräparaten und Antihistaminika) mit sich führen.
  • Kinder mit Allergien wachsen langsamer und leiden unter Gedeihstörungen. Dies ist teilweise durch die Störung des Nachtschlafes bedingt.
  • Eine verstopfte Nase führt häufig auch zu Schnarchen und Luftnot während des Schlafens (u.U. dadurch obstruktives Schlafapnoe-Syndrom). Betroffene schlafen schlecht und wachen mit Panik und Erstickungsangst auf.

Nummer des Rettungsdienstes/Notarzt (19 222 oder 112)

Notfallmedikamente sind vor allem Adrenalin (lebensrettend), Kortison in hohen Dosen, Antihistaminika (z.B. Cetirizin, unterstützend auch Fenistil).

Kann man Heuschnupfen vorbeugen?

Wegen der Zunahme allergischer Erkrankungen in der Bevölkerung wurden 2004 mit Unterstützung des Bundesministeriums für Gesundheit und soziale Sicherung erste Leitlinien zur Allergieprävention herausgegeben. Nach statistischen Untersuchungen vermindern folgende Maßnahmen die Entstehung von Allergien:

  • Säuglinge sollten mindestens 6 Monate gestillt werden.
  • die Ernährung der Mutter in Hochrisiko-Familien während der Schwangerschaft und/ oder Stillzeit sollte nicht eingeschränkt werden
  • Wurminfektionen bei Kindern reduziert das Asthma-Risiko
  • Naturnahes Aufwachsen schützt (Bauernhof-Effekt).
  • Das Allergierisiko wird durch gut erprobte Impfungen meist nicht erhöht. In Einzelfallbeobachtungen ist aber doch gelegentlich ein Switch hin zu Allergien zu erkennen. Auch bei Phasen hormoneller Umstellung wie in der Schwangerschaft kann ein Asthma bronchiale u.a. plötzlich auftreten oder besser werden.
  • Kinder mit Kontakten (Kindertagesstätte in den ersten 2 Lebensjahren und eine höhere Anzahl von Geschwistern) bekommen seltener Allergien.

Diese Risikofaktoren erhöhen das Heuschnupfenrisiko:

  • Aktiver und passiver Kontakt mit Tabakrauch
  • Wohnen an einer viel befahrenen Straße
  • Schimmelpilzbefall in der Wohnung
  • Schadstoffe aus Möbeln (Formaldehyd), Maler- und Renovierungsarbeiten Übergewicht ist ein Risiko für die Entwicklung von zusätzlichem Asthma.

Das wird diskutiert, ist aber nicht belegt:

  • Effekt einer Haustierhaltung auf die Allergieentwicklung bei Risikokindern ist nicht geklärt. Bei atopischer Dermatitis reduziert sich das Risiko um 50 %, wenn die Mutter in der Schwangerschaft Kontakt mit Tieren hatte. Tiere wirken in vielfacher Hinsicht positiv auf Entwicklung und Seele des Kindes. Daher eher erlauben.
  • Soja-basierte Säuglingsnahrungen: keine Hinweise auf einen präventiven Effekt
  • Hoher Fischkonsum der Mutter während der Schwangerschaft und Stillzeit bzw. Fisch in der Nahrung des Kindes im ersten Lebensjahr hemmen eventuell die Entstehung von Allergien.

Quellen/Weitere Informationen

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