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Weitere Therapien: Laktoseintoleranz

Was sonst noch hilft

Neben Tipps zum richtigen Verhalten bei Laktoseintoleranz helfen vor allem fundierte Ernährungsempfehlungen, die hier vorgestellt werden.

Ernährung

Im Prinzip sollte bei Laktoseintoleranz Milch gemieden werden. Das gilt auch für Schaf- und Ziegen-, Büffel-, Stuten- und Kamelmilch. Dennoch: Milch ist ein wertvoller Bestandteil unserer Ernährung, besonders wegen des hohen Gehalts an Kalzium.

Viele Menschen vertragen trotz der Laktoseintoleranz kleine Mengen von Milchzucker. Sie haben noch eine hinreichende Restaktivität der Laktase im Darm. So kommt es in einigen Fällen erst bei Mengen über 250 ml Milch oder umgerechnet 10 Gramm Laktose zu den Beschwerden. Milchzuckerverzehr in Kombination mit einer gemischten Mahlzeit ist außerdem besser verträglich als in purer Form. Es ist also auch bei Laktoseintoleranz nicht immer notwendig, ganz auf Milch zu verzichten. Testen Sie Ihre Grenzen!

Know-how bei Milchproblemen

Meist gibt es bei der Unverträglichkeit der Milchprodukte erhebliche Unterschiede. Naturjoghurt und fermentierte Milchprodukte (Kefir, Sauermilch) sind für Personen mit Laktoseintoleranz relativ gut verträglich: Die zugesetzten Mikroorganismen bringen ein eigenes Set an Enzymen mit. Sie nehmen dann im menschlichen Darm die Arbeit auf und zersetzen Laktose. Die gebildete Milchsäure schafft ein günstiges saures Milieu im Darm, welches besonders das Wachstum von säureempfindlichen Fäulnisbakterien unterdrückt. Damit fallen auch die mit Laktoseintoleranz verbundenen Beschwerden durch die Dysbiose im Darm weg. Zudem bilden besonders die Milchsäurebakterien (Lactobacillus acidophilus und Bifidobacterium bifidum) einen Schutzrasen auf der Darmoberfläche, der die Ansiedelung krankmachender Keime erschwert. Die vollständige Meidung von Milchprodukten ist also bei Laktoseintoleranz in vielen Fällen weder notwendig noch sinnvoll.

Von Natur aus laktosearm

Für Schnitt- und Hartkäse gilt sogar totale Entwarnung. Er enthält fast überhaupt gar keine Laktose, Butter und sehr fette Milchprodukte sind durch den Herstellungsprozess laktosearm. Hüten sollte man sich vor Kondensmilch, Kaffeeweißer und Milchpulver. Die Laktose erreicht in diesen Produkten Rekordwerte. Die wichtigsten Werte zur Orientierung finden Sie in der Tabelle.

Milch und Milchprodukte

Laktosegehalt in g pro 100 g

Molkenpulver

68

Kondensmilch gezuckert

55,5

Kaffeeweißer

55

Molkenkäse

53,8

Magermilchpulver

51,5

Vollmilchpulver

38

Kondensmilch

9-13

Milchschokolade

9,5

Schmelzkäse streichfähig Dreiviertelfettstufe

5,7

Kuhmilch 1,5 % Fett

4,8-4,9

Kefir teilentrahmt

4,1

Dickmilch

4-4,1

Buttermilch

4

Kefir vollfett

4

Kaffeesahne 10 % Fett

4

Saure Sahne 10 % Fett

3,3

Kochkäse

3,2-3,9

Quark

3,2-4

Schlagsahne

3,1

Hüttenkäse

2,6

Mascarpone

2,5

Joghurt

2,5-3,1

Frischkäse mit Kräutern

2,3

Creme/Schmand 40 % Fett

2

Nuß–Nougatcreme

1,5-3

Blauschimmel Rahmstufe

1

Ricotta Vollfettstufe

0,5

Feta–Käse (45 % Fett)

0,5

Hartkäse (wie Gauda, Tilsiter, Bergkäse, ...)

0-0,4

Bitterschokolade (75 % Kakao)

0-0,5

Die Trick-Milch

Im Handel werden auch immer mehr Produkte für Personen mit Laktoseintoleranz angeboten. Bei der laktosefreien Milch (mit 0,1 g Laktose/100 g) wird der Milchzucker durch den Zusatz eines Enzyms gespalten. Sie enthält statt der Laktose die Spaltprodukte Glucose und Galaktose und ist etwas süßer als normale Milch. Unverändert bleiben alle anderen Bestandteile natürlicher Milch, auch das lebenswichtige Kalzium.

Verwendet werden können bei Laktoseintoleranz auch Ersatzprodukte wie Reismilch, Mandelmilch, Sojamilch und Sojaprodukte. Sie sind gänzlich laktosefrei und häufig sogar mit Kalzium angereichert. Sie sind aber kein vollständiger Ersatz für Kuhmilch und wegen des Fehlens bestimmter wichtiger Aminosäuren und Fette insbesondere für ältere Kinder nicht auf Dauer als Milchersatz zur Ernährung geeignet.

Naturheilverfahren bei Laktoseintoleranz

Mikrobiologische Therapie

Für die Milchverträglichkeit ist auch die Besiedlung im Dickdarm entscheidend. Eine Fehlbesiedlung löst ebenfalls oft eine Laktoseintoleranz aus. Gerade dann, wenn eine Darminfektion oder Antibiotikatherapie bei der Laktoseintoleranz mitspielen, empfiehlt sich eine Darmsanierung und der Einsatz von Probiotika. Die Schleimhaut wird bei Entzündungen dünn und löchrig, so dass nicht genügend Enzyme zur Laktosespaltung abgegeben werden. Daneben ist die Immunabwehr erheblich gefordert und es dringen sogar Stoffe ins Blut, die dort nicht hingehören (Leaky gut-Syndrom). Grund genug die Probleme mit einer mikrobiologischen Therapie wieder auszubalancieren:

Milchbakterien gegen Milchunverträglichkeit

Man hat beobachtet, dass Probiotika mit Bakterien, die Milch fermentieren, helfen, Milch verträglicher zu machen. Gemeint sind zum Beispiel Lactobazillen und Bifidobacterien. Auch eine Therapie mit medizinischer Hefe ist einen Versuch wert. Da Probiotika sich meist nicht lange im Darm halten können, bringt diese Therapie aber keine dauerhafte oder generelle Erleichterung.

Schulmedizin

Während früher die Laktoseintoleranz häufig auf Unverständnis stieß, ist man heute hellhöriger bei der Symptomatik geworden, zumal man jetzt die genetischen und physiologischen Vorgänge versteht. Ursächlich behandelbar ist die klassische Laktoseintoleranz jedoch nicht - dazu wäre eine Gentherapie notwendig. Sie ist im Augenblick weder technisch möglich, noch sind die moralischen und medizinischen Bedenken geklärt. Da aber die Beschwerden einer Laktoseintoleranz durch eine konsequente Ernährung leicht in den Griff zu bekommen sind, ist eine weitergehende Behandlung eigentlich auch gar nicht nötig.

Behandlung entzündlicher Darmerkrankungen

Bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wird die Unverträglichkeit von Milch- und Milchprodukten sehr häufig beobachtet. Vor allem Morbus Crohn-Patienten mit einem mehr oder weniger ausgeprägten Dünndarmbefall sind von Laktoseintoleranz betroffen, da genau dort das milchzuckerspaltende Enzym hergestellt wird. Ebenso profitieren Patienten mit Colitis ulcerosa, Zöliakie/Sprue oder Kurzdarmsyndrom häufig von einem Verzicht auf Milchzucker.

Die Laktoseintoleranz ist daher ein wichtiger Punkt, der bei verschiedensten Erkrankungen des Verdauungssystems zu berücksichtigen ist.

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