Heilpflanzen
Chinin: ältestes Malariamittel
Chinin ist das älteste Medikament gegen Malaria. Etwa 2.000 Jahre alt ist dieses Wissen aus der Chinesischen Medizin. Man gewann das Mittel früher aus der Rinde des Chinarindenbaums. Es hemmt die Vermehrung der Parasiten in den Blutzellen. Wegen der Resistenzen gegen die neueren Malariamedikamente gewinnt es gerade wieder zunehmend an Bedeutung. Aber: Vertrauen Sie nur auf exakt dosierte Medikamente, die in Deutschland zugelassen sind.
Neu und wirksam
Die zweite wirksame Heilpflanze ist der Beifuß, dieses Wissen ist neu und wurde erst in den 1970er Jahren entdeckt. Der Mechanismus jedoch ist nicht genau bekannt. Der Wirkstoff Artemisinin könnte mit dem Eisen in den roten Blutkörperchen aggressive Radikale bilden, die den Malaria-Erreger zerstören. Daneben dürfte der Stoff in den Stoffwechsel der Parasiten eingreifen.
Die WHO empfiehlt Artemisinin-basierte Kombinationstherapien zur Malaria-Therapie, gerade auch bei Resistenzen (ACT = Artemisinin-based combination therapy). So wurde der Stoff zu einem der wichtigsten Malariamedikamente. Die Industrie interessiert sich brennend für den Wirkstoff und hat auch weitere Varianten hergestellt (Artemether, Artesunat und Artemotil).
Vertrauen sollte man aber auch hier nur auf pharmazeutische Präparate mit eingestelltem Wirkstoffgehalt.
Achtung: In selbst zubereiteten Tees oder Kapseln mit Extrakten (aus dem Internet) ist die Wirkung zu unzuverlässig. Bei geringen Wirkstoffmengen im Blut können immer wieder Erreger überleben, so dass sich mit der Zeit gefährliche Resistenzen entwickeln. Erste Resistenzen gegen Artemisinin und Artesunat sind aus Südostasien bekannt.
Mücken abweisen mit Repellents
Verschiedene ätherische Pflanzenöle schrecken Insekten ab (Eukalyptus-, Melissen- und Nelkenöl). Leider liegen für die Produkte keine sogfältigen Untersuchungen zur Wirksamkeit vor, oft ist der Effekt auch nur sehr kurz (unter einer Stunde). Zusammen mit Licht (UV) beobachtet man bei empfindlichen Personen mitunter Unverträglichkeitsreaktionen auf der Haut.
Immunsystem stärken
Menschen, die in Malariagegenden geboren sind, erwerben oft eine vorübergehende Teil-Immunität gegen die Infektion. Das Immunsystem kann also eine ganze Menge bewirken. Zur allgemeinen Immunstärkung gibt es bewährte Mittel Echinacea (Sonnenhut), Eupatorium (Wasserdost), Thuja (Lebensbaum), Baptisia (Indigo) oder Taigawurzel (Eleutherococcus). Aber bitte nehmen Sie in erster Linie Ihre Medikamente, denn diese Mittel sind gegen das tropische Malaria nicht getestet.
Stärken gegen Abgeschlagenheit
Fieber zehrt an den Kräften. Da heißt es schnell wieder Kräfte sammeln. Einige bewährte Mittel helfen in der Rekonvaleszenz:
Heilpflanzen und Vitalstoffe, die bei Malaria helfen können