Ihr Portal für Gesundheit,
Naturheilkunde und Heilpflanzen

natürlich gesund

Mundgeruch

Die Hände vor den Mund zu halten ist keine dauerhafte Lösung für Mundgeruch.
© kei907 - Fotolia.com

Tabuthema Mundgeruch

Zum Glück gibt es bessere Lösungen, als die Hände vor den Mund zu halten. Nehmen Sie die eigene Mundhygiene kritisch unter die Lupe. Und ergänzend gibt es hilfreiche Mittel aus der Naturapotheke.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, medizinischen Fachliteratur erstellt und mit viel Leidenschaft und Expertise für die Naturheilkunde ergänzt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem ärztlichen Leiter Dr. med. Berthold Musselmann.

Quellen ansehen >

Der Stimmungskiller Nummer 1

Mit Menschen, die Mundgeruch haben, möchte man sich lieber nur aus sicherer Entfernung unterhalten. Der üble Atem wird von Betroffenen selbst leider selten wahrgenommen. Mundgeruch, im Fachjargon auch Halitosis oder Foetor ex ore genannt, kann viele Ursachen haben. Falsche Zahnhygiene, geruchsintensives Essen, Alkohol und Zigaretten sind die häufigsten Gründe für schlechten Atem. Dagegen gibt es Hilfe aus der Naturapotheke wie z. B. Gewürznelken, Kardamom – und Chlorophyll. In diesem Artikel verraten wir Ihnen außerdem hilfreiche Tipps, wie Sie den unangenehmen Geruch sonst noch stoppen können. Wenn ernsthafte Krankheiten, wie eine chronische Entzündung der Nasennebenhöhlen oder Diabetes dahinterstecken, kann allerdings nur ein Facharzt helfen.

Behandlung bei Mundgeruch: Naturheilkunde und Hausmittel

Die Behandlung hängt von der Ursache ab. Vor einer Behandlung sollte zuerst festgestellt werden, ob wirklich eine Halitosis beim Patienten vorliegt, da es auch psychisch bedingte Formen gibt.

Wird bei der Diagnose Mundgeruch festgestellt, erfolgt zu Beginn der Behandlung eine umfangreiche Mundhygiene, unter Verwendung von Zahnseide und täglicher Reinigung der Zunge. Auch durch eine veränderte Ernährung lässt sich der unangenehme Geruch abschwächen oder ganz verhindern. Nur in sehr seltenen Fällen ist eine Operation einer chronisch entzündeten Nasennebenhöhle oder eines Zwerchfellrisses zur Beseitigung des Mundgeruchs notwendig.

Ist anhaltender Mundgeruch schädlich?

Mundgeruch verursacht – außer den sozialen Folgen – keine Komplikationen. Manchmal verbirgt sich hinter dem Symptom aber eine tatsächliche Erkrankung. Bei einem unerkannten Diabetes zum Beispiel riecht der Atem wie Nagellackentferner nach Azeton.

Mundgeruch: Das steckt dahinter

Mundgeruch, medizinisch Halitosis, heißt übersetzt schlechter Atem. Es ist keine Krankheit, hat aber oft soziale Auswirkungen für Betroffene. Bis zu 40 Prozent der Bevölkerung leiden zeitweise an einer chronischen Halitosis. Auch vorübergehend kann schlechter Atem auftreten, zum Beispiel nach dem Verzehr geruchsintensiver Speisen. Man selbst nimmt den veränderten Geruch nicht immer wahr, nur eventuell anhand der Reaktionen anderer. 

Ursachen für Mundgeruch

Die Ursachen für Halitosis sind vielfältig, zu 70 Prozent ist aber eine gestörte Mundflora, also Bakterien in der Mundhöhle, der Übeltäter. Die Bakterien leben von Nahrungsresten und Schleimhautzellen und produzieren dabei Schwefelverbindungen, die für den üblen Odeur verantwortlich sind. Eine weitere Quelle sind Nase, Nasennebenhöhlen und der Rachen; eher selten Störungen im Magen-Darm-Trakt. Auch die Lunge oder Nieren kommen in manchen Fällen als Auslöser des üblen Geruchs infrage.

Entsprechend sollte zuerst ein Zahnarzt aufgesucht werden, der Zahnfleischtaschen aufspüren kann und den Zustand von Kronen und Füllungen überprüft. Wird bei der Untersuchung nichts gefunden, empfiehlt sich der Gang zum Hals-Nasen-Ohren Arzt, dann ein Internist, um Magen-Darm-Krankheiten oder Diabetes auszuschließen und dann ein Lungenfacharzt bis die Ursache geklärt ist. In manchen Fällen auch ein Urologe, wenn die Untersuchung bisher kein Ergebnis gebracht hat.

Ursachen im Überblick:

  • mangelnde Mundhygiene (falsches Putzen und Nichtverwenden der Zahnseide)
  • erkranktes Zahnfleisch
  • gestörte Mundflora
  • Verzehr bestimmter Lebensmittel wie Zwiebeln, Knoblauch oder Fisch
  • Alkohol und Tabakprodukte
  • Schlechter Atem bei Hunger – im Stoffwechsel bilden sich bei Hunger Azeton-Verbindungen, die einen charakteristischen Geruch aufweisen
  • Mangel an Zink kann Mundgeruch fördern
  • trockene Mundschleimhaut
  • Mangelnder Abschluss des Magens zur Speiseröhre (Hiatus Hernie)
  • Allgemeinerkrankungen wie Diabetes, Stoffwechselerkrankungen, Infektionen der Atemwege, Störungen der Leber und Niere usw. Diabetiker haben, besonders, wenn sie schlecht eingestellt sind, einen typischen Atemgeruch.
  • Mandelentzündungen, besonders die chronische Form.

Symptome

Man selbst nimmt keine Veränderung des eigenen Atemgeruchs wahr, da sich die Riechzellen an Gerüche gewöhnen. An den Reaktionen der Menschen denen man begegnet, z. B. einem Gesprächspartner, kann ein schlechter Atem – nötige eigene Sensibilität vorausgesetzt – schon eher erkannt werden.

Diagnostik

Was Sie vom Arzt erwarten können

Halitosis lässt sich durch Riechen der Atemluft diagnostizieren, entweder durch eine befreundete Person oder dem Arzt im Abstand von 10 cm. Da der Geruchssinn individuell verschieden ist, erfolgt die Diagnose beim Arzt zudem mit einem Halimeter. Das Gerät misst den Gehalt an Schwefelverbindungen in der ausgeatmeten Luft.

Es gibt auch handliche Atemtestgeräte, mit denen man seinen eigenen Atem prüfen kann.

Sonderformen des Mundgeruchs

Abzugrenzen sind zwei Sonderformen: die Pseudohalitosis, bei der der Patient einen schlechten Atem bei sich wahrnimmt und die Halitophobie, bei der Patienten unter einer übertriebenen Angst leiden, andere mit ihrem Atemgeruch unangenehm zu belästigen. Bei beiden aber kann keine Halitosis diagnostiziert werden. Sie sollten durch eine Psychotherapie behandelt werden.

Heilpflanzen

Heilkräuter oder Mischungen daraus werden wie Pfefferminze oder Kardamom verwendet, um den Geruch zu überdecken. Um die geruchsintensiven Stoffe zu binden oder zu zerstören, kommen Chlorophyll, Epigallokatechin oder Tee-Extrakte zum Einsatz. 

Chlorophyll kann die Aktivität bestimmter eiweiß-spaltender Enzyme vermindern und auf diesem Wege die Bildung übler Gerüche hemmen.

TCM: Kardamom

Gegen schlechten Atem und zur Vorbeugung von Zahnfleischbluten.

Sie brauchen:

  • 1 ganze Kardamomkapsel
  • Pfefferminzöl

Abends vor dem Schlafengehen die Kapsel kurz zerbeißen, über Nacht in der Backentasche liegen lassen. Morgens die Mundhöhle mit lauwarmem Wasser, dem ein Tropfen Pfefferminzöl zugefügt wurde, ausspülen.

Ebenfalls einen Versuch wert ist das Baumharz Mastix. Es reduziert den Zahnbelag und schenkt einen frischen Atem. Bereits in der Bibel wurde Mastix als besonders wertvoller Naturstoff gepriesen.

Schulmedizin

Technische Hilfsmittel

Mit einer Zungenbürste kann die Oberfläche der Zunge und damit ein vorhandener Belag mechanisch entfernt werden. Zungenbürsten sind in der Apotheke oder Drogerie erhältlich. 

Medikamente

Die Medikamente zur Behandlung der Halitosis spalten die geruchsintensiven Stoffe, bremsen das Bakterienwachstum oder töten die Bakterien und Mikroorganismen ab. Die Verwendung von Antibiotika wird bei Mundgeruch eher abgelehnt, um eine Immunisierung der Körperflora gegenüber dem Antibiotikum zu vermeiden.

Medikamente, die die geruchsintensiven Stoffe bei Halitosis spalten und das Bakterienwachstum bremsen:

  • Präparate mit Zink
  • Wasserstoffperoxid-Lösung
  • Kaliumpermanganat
  • Chlordioxid
  • Sauerstofffreisetzende Mittel

Medikamente, die Bakterien abtöten:

  • Chlorhexidin-Lösung (bei Langzeitgebrauch Nebenwirkungen)
  • Antibiotika

Operationen bei

  • Chronischer Entzündung der Nasennebenhöhlen
  • Zwerchfellriss (Hiatus Hernie)

Hausmittel und Tipps für den Alltag

Was Sie selbst tun können

Prophylaxe durch Mundhygiene und pflanzliche Mittel:

  • Mindestens 2 x täglich Zähneputzen und Reinigen der Zahnzwischenräume mit Zahnseide
  • Reinigen der Zunge bei der täglichen Mund- und Zahnpflege, am besten mit einem Zungenschaber
  • Mundspülungen
  • Kaffee, Bier und Wein, sowie sämtliche Lebensmittel, die zu einem schlechten Atem führen, meiden
  • Herausnehmbare Prothesen unbedingt am Abend herausnehmen
  • Aktivität bestimmter eiweißspaltender Enzyme vermindern und am Morgen vor dem Wiedereinsetzen gründlich reinigen
  • Regelmäßiger Besuch Ihrer Zahnärztin
  • Tee von Pfefferminze, Anis, ZimtKümmel aber auch Grüner Tee helfen gegen Mundgeruch
  • Chlorophyll-Dragees beseitigen Foetor
  • GewürznelkenFenchelsamen oder Anissamen wirken hervorragend – zwischen den Mahlzeiten kauen
  • Kaugummi mit Zusatz von Zink, Epigallokatechin, Tee-Extrakten oder Chlorophyll reduzieren die geruchsintensiven Stoffe oder binden sie. Zusätze wie Menthol, Pfefferminze oder Eukalyptus sorgen für frischen Atem

Tee-Rezepte

  • 20 g Bockshornklee, 15 g Schafgarbe, 10 g Kalmus, 5 g Kamille
    Tee-Zubereitung: 1 EL der Mischung mit ¼ Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen, abseihen, 2 mal täglich 1 Tasse trinken.
  • 10 g Kamille, 10 g Salbei, 10 g Pfefferminze
    Tee-Zubereitung: 1 EL der Mischung mit 1 Tasse kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen, abseihen, 3 mal täglich mit dem lauwarmen Tee gurgeln.
  • 35 g Salbei, 35 g Beinwellwurz, 35 g Zinnkraut, 15 g Frauenmantel Tee-Zubereitung: 1 EL der Mischung mit ¼ Liter kochendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen, abseihen, mehrmals täglich den Mund spülen.

Quellen/Weitere Informationen

Quellen
  1. Medizinfo, Webseite, Stand Juli 2023
  2. Raddatz B. Dr,; Durmersheim Mundgeruchexperte Stand April 2008
  3. Widderich A.; Rottweil Praxis Stand Juli 2023
  4. Seemann R. DR; Charité Berlin Zahnärztliche Mitteilungen Online 2006
  5. Schmiedel V. Dr.; AUGUSTIN M. Dr.; Das große Praxisbuch der Naturheilkunde, Gondrom Verlag Bindlach S.322, 2004
  6. Gesund.co.at, Webseite, Stand April 2008
  7. Li, C.; TCM-Rezepte Webseite Gräfe und Unzer Verlags GmbH Stand April 2008
  8. von der Eltz C., Schlick R. Dr.; Mundgeruch Webportal Meine Gesundheit Stand April 2008
x
Bitte deaktivieren Sie Ihren Adblocker!
Um unsere hochwertigen Artikel schreiben und bezahlen zu können, sind wir auf Werbeeinnahmen angewiesen.
Wir zeigen aber keine nervige Werbung und legen Wert auf eine Ausgewogenheit zwischen informativem Text und Werbebannern.
Probieren Sie es aus. Danke und weiterhin viel Erkenntnis beim Surfen auf PhytoDoc!
x