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Parodontitis

Ein schönes, weißes Lächeln ist ein Schönheitsideal, zeigt aber auch gesunde Zähne.
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Parodontalerkrankungen - ein unterschätztes Problem

Parodontitis ist ein Symptom innerhalb eines Symptomenkomplexes, das wiederum mit bestimmten Gesundheitsrisiken einhergeht.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, medizinischen Fachliteratur erstellt und mit viel Leidenschaft und Expertise für die Naturheilkunde ergänzt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem ärztlichen Leiter Dr. med. Berthold Musselmann.

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Parodontitis: Lächeln mit Lücke

Von allen Bildschirmen und Plakaten lächeln uns perfekte Gesichter mit aufgehellten Zähnen an. Ein Gesicht mit schönen Zähnen gilt als Eintrittskarte für das öffentliche Leben. Darum boomt auch die Schönheitsindustrie der Zähne. Zahnverlust durch Parodontitis trifft daher tief. Leider werden die Betroffenen bei den ersten Anzeichen nicht immer aktiv. Dabei führen kranke Zähne häufig zu Komplikationen für den ganzen Körper. Aber was kann man tun? Parodontitis liegt zwar eine genetische Ursache zu Grunde, aber am Anfang schöner Zähne steht das richtige Verhalten. Dazu gehört nicht nur gute Pflege sondern auch andere Maßnahmen. Sie entscheiden mit, wie aggressiv die Krankheit verläuft. Wer ständig am Ball bleibt, hat die besseren Chancen seine Zähne bis ins hohe Alter zu bewahren, trotz Parodontitis.

Behandlung bei Parodontitis: Naturheilkunde und Hausmittel

Der Zahnarzt schenkt Ihnen ein Lächeln

Bei den Kontrollterminen überwacht der Zahnarzt nicht nur den Stand der Karies, mit zunehmendem Alter kümmert er sich auch um das Zahnfleisch. Bei der professionellen Zahnreinigung werden alle schädlichen Beläge entfernt, so dass weniger Keime in der Mundhöhle siedeln. In schlimmen Fällen räumt der Zahnarzt auch die Beläge unter dem Zahnfleisch aus und versorgt die Zahntaschen antibiotisch. Wenn die Parodontitis einmal begonnen hat, muss man sie über die Jahre konsequent behandeln.

Milieutherapie

Wenn die hygienischen Punkte gelöst sind, kommen die anderen Verfahren unterstützend in Frage. Die komplementärmedizinische Therapie versucht neben schulmedizinischer Methoden eine Optimierung des Milieus.

Das geschieht über folgende Punkte:

  • Stärkung des Immunsystems durch Phytotherapie und Stressmanagement
  • antibiotische Nahrungsmittel und Kräuter
  • Nutzung der Putzfunktion von Rohkost
  • Optimierung des Säure-Basen-Haushalts durch Ernährung
  • Förderung der Speichelbildung
  • Reduktion von Umweltbelastungen und Genussgiften

Heilpflanzen

Voraussetzung ist die professionelle Mundhygiene, begleitend kann man zu Heilpflanzen greifen.

Natürliche Antibiotika

Neben antibiotischen Lebensmitteln enthalten auch viele Heilpflanzen Stoffe, die das ungebremste Teilungsverhalten unserer Mitbewohner bremsen. Viele biologische Mundspülungen verarbeiten solche Kräuter.

Gegen Blutungen: Adstringenzien

Wirkstoffe wie Gerbstoffe führen zu einem Verschluss der Oberfläche indem ihr Wasser entzogen wird. Die Schleimhaut fühlt sich danach trocken und rau an. Doch dadurch werden Blutungen gestillt und auch eine antibakterielle Wirkung ergänzt das Wirkspektrum.

Achtung: Bei mangelnder Speichelbildung können Gerbstoffe als unangenehm empfunden werden.

In die Abwehr investieren

Auch wenn der Körper Konkremente nicht selbst entfernen kann: Das Immunsystem hemmt die Ausbreitung. Daneben müssen alle Keime, die in die Blutbahn vordringen, unschädlich gemacht werden. Eine Immunstimulation ist ein sinnvoller Teil einer Parodontalbehandlung. Echinacea (Sonnenhut), Eupatorium (Wasserdost), Thuja (Lebensbaum), Baptisia (Indigo) oder Taigawurzel sind hier die Klassiker.

Bereits in der Antike diente Mastix als Kaugummi der Zahnpflege, da es desinfizierend wirkt und das Zahnfleisch stärkt.

Heilpflanzen und Vitalstoffe, die bei Parodontitis helfen können

Homöopathische Mittel

Die Homöopathie kann die Konkremente unter dem Zahnfleisch nicht entfernen. Möglich wäre lediglich eine Besserung der Symptome.

Bei Zahnfleischproblemen setzen die Homöopathen beispielsweise folgende Mittel ein:

  • Quecksilber (Mercurius solubilis): Mundgeruch mit rotem und geschwollenem Zahnfleisch. Speichelfluss und belegte Zunge.
  • Kalziumsulfat (Calcium sulfuricum): wiederholte Zahnfleischabszessen und Wurzelspitzengranulom.
  • Kieselsäure (Silicea): Langsam heilende Wunden und Zahnprobleme, Zahnabszesse, Zahnfleischinfektionen, Zahnfleischbluten und empfindliche Zahnhälse und vertiefte Zahntaschen.
  • Eichenblättrigen Giftsumach (Rhus toxicodendron): Zahnfleisch schmerzt und der Zahn fühlt sich locker an.
  • Stephanskörner (Staphisagria), Zahnfleisch ist schwammig und neigt zum Bluten.
  • Kalkschwefelleber (Hepar sulfuris calcareum): Zahnfleischbluten, lockere Zähne und das Gefühl der Zahn ist zu lang.

Nahrungsergänzung

Vitamin C gegen Zahnausfall hat eine lange Geschichte. Tatsache ist, dass dieses Vitamin für die Ausbildung für das Bindegewebsnetz aus Kollagen unabdingbar ist. Wenn immer möglich sollte man den Bedarf aber mit Obst und Gemüse decken. Dadurch bekommt man auch die ganze Fülle positiver Nebeneffekte mit. Quellen: Acerola, Paprika, frische Kräuter, Johannisbeeren, Sanddorn, Kiwi.

Vitamin D und Kalzium werden in der Regel bei Osteoporose empfohlen, sie könnten sich aber auch positiv auf die Immunantwort und den Kieferknochen auswirken, darauf verweisen mehrere neuere Studien.

Daneben vermutet man, dass Vitamin A haltige Zahncreme das Zahnfleisch stärken kann.

Im Blut von Patienten mit Parodontitis findet man besonders niedrige Spiegel an Folsäure. Auch die Ernährung der Patienten spiegelt dieses Defizit wieder: Ess fehlen beispielsweise grünes Blattgemüsen, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte sowie Nüsse. Gerade bei schwangere Frauen mit Parodontitis und nach operativen Eingriffen am Zahn ist ein Ausgleich wichtig. Eine Zufuhr von B-Vitaminen (inclusive Folsäure) bessert die Wundheilung nach einer Zahnoperation. Eine unkontrollierte Entzündung schädigt den Knochen, der die Zahnwurzel umgibt (Alveolarknochen). Omega-3-Fettsäuren sind in der Lage einen entzündlichen Stoffwechsel zu besänftigen, das ist zweifelsfrei belegt. Wie jedoch die spezielle Situation bei Parodontitis ist, kann noch nicht eindeutig beantwortet werden. Im Tierversuch waren die Effekte positiv, auch beim Menschen fand man positive Tendenzen. Noch fehlt eine korrekte statistische Absicherung des Befundes. Trotz dieser Unsicherheit ist Omega-3 aus Fisch oder Pflanzenöl ein sinnvoller Bestandteil der Ernährung, nicht nur bei Parodontitis.

  • Tierische Quellen: fetter Fisch und Fischöle
  • Pflanzliche Quellen: grünes Blattgemüse, Samen und Nüsse sowie Speiseöle (Lein-, Walnuss-, Raps-, Soja- oder Hanföl).

Hausmittel und Tipps für den Alltag

Was Sie selbst tun können

Raumpfleger gesucht

Zähneputzen ist nicht wie Staubwischen. Die Biofilme sind klebrig und überziehen alle Oberflächen. Richtig putzen ist hier angesagt. Putzen bewirkt tatsächlich eine Menge und kann die Keimzahl im Mund deutlich reduzieren (wenn man es richtig macht).

  • Dazu braucht man auch die richtige Bürste mit mittelharten, gleichlangen Kunststoffborsten, die man am Zahnfleischrand ansetzt. Es wird eine Weile dauern, bis Sie Ihr Gefühl geschult haben und den Zahnfleischrand verlässlich finden. Mit Rütteln (vor und zurück) greifen die Borsten den Belag. Dann zieht man den Bürstenkopf weg vom Zahnfleisch. In Richtung Zahnfleisch soll man niemals bürsten, schließlich will man nichts unter den Rand „kehren“.
  • Sind die Zähne sauber, streift man den Schleim auf den Innenseiten der Backen und Lippen aus. Mit einer weichen Bürste ist das deutlich angenehmer.
  • Auch das Zahnfleisch selbst kann massiert werden. Man setzt eine weiche Bürste seitlich (mit dem Borstenschaft) auf das Zahnfleisch an und drückt leicht. Danach lässt man den Druck nach und dreht den Bürstenkopf. Dabei prasseln die gespannten Borsten vom Zahnfleisch Richtung Zahn, ähnlich einer rotierenden Bürste einer Schuhputzmaschine. Beim Druck braucht man etwas Zartgefühl.
  • Auch auf der rauen Zunge tummeln sich Bakterien. Sie wird mit der Bürste oder entsprechenden Zungenreinigern „entkeimt“.
  • Nicht vergessen sollte man die Zahnzwischenräume. Dazu Zahnseide oder Interdentalbürsten je nachdem wie sich die individuelle Zahn-/Zahnersatzsituation gestaltet. Auch die Zahnärzte beraten sie gerne.

Der tägliche Hygiene-Kampf ist aber nur mit beständiger Konsequenz zu entscheiden. Am Ende gewinnt der, der den längeren Atem hat…

Bürstenhygiene

Beim Gebrauch bleiben immer einige Bakterien in der Bürste zurück. Man sollte sie regelmäßig alle 2 Monate wechseln und zwischendurch reinigen. Zahnbürsten können zusammen mit dem Besteck bei 60°C in die Spülmaschine. Oder man gibt die Bürste mit einem Teelöffel Natron in eine Tasse und gießt kochendes Wasser darauf. Bis zur nächsten Benutzung ist die Bürste praktisch keimfrei.

Bakterien ausräuchern?

Rauchen gefährdet das Zahnfleisch mehr als die Keime. Sie verstecken sich unter dem Zahnfleisch. Daneben hinterlassen Kaffee und Nikotin gelbe bis braune Zahnbeläge. Doch wer von seiner Sucht lässt, kann nicht nur aufatmen: auch das Zahnfleisch regeneriert sich. Bei starken Rauchern braucht das Gewebe aber 10-20 Jahre, um Werte von gleichaltrigen Nichtrauchern zu erreichen.

Trockenheit im Feuchtbezirk

Vor allem ältere Menschen beklagen einen trockenen Mund. Im Alter nimmt die Speichelproduktion ab. Dann aber funktioniert die Spülung der Schleimhaut nicht mehr und der Keimrasen gewinnt die Oberhand. Viele Medikamente sind außerdem an diesem Zustand schuld. Ein ungesüßter Kräutertee oder Mineralwasser kann den ganzen Tag mit kleinen Schlucken den Mund befeuchten. Gerade Kauen stimuliert den Fluss, darum kann zuckerfreier Kaugummi Abhilfe schaffen. Der Zuckeraustauschstoff Xylit ist auch für die Keime unbrauchbar und hat sogar einen Effekt auf die Vermehrungsrate der kleinen Untermieter.

Scharfe Gewürze (Chili, Meerrettich) oder Zimt wirken für die Speicheldrüsen wie ein Kickstart, allerdings hält der Effekt nur so lange an wie die Schärfe. Daneben bringt Rohkost (Stangensellerie, Paprika, Apfel) schnell ein frisches Gefühl in den Mund. Auch Kräuter (Petersilie, Minze) oder Kräutersamen (Anis, Fenchel, Kümmel) kann man nebenher kauen ohne dick zu werden. Sie wirken nicht in jeder Situation auf den Speichelfluss, jedoch hält das Frischegefühl recht lange an.

Hausmittel

Mundspülung

Im Angebot gibt es viel desinfizierende Mundspülungen mit Chlorhexidin. In der Regel helfen sie nur vorübergehend für einige Tage, dann lässt der Effekt nach. Die Komplementärmedizin lehnt diese Mittel außerdem ab, weil die Wirkung zu unspezifisch gute und schlechte Keime schädigt. Im Nachlauf erreicht man nicht einen natürlichen Bewuchs, sondern riskiert das Kippen. Die bessere Empfehlung: antibiotischer Kräutertee (Salbei, Thymian, Rosmarin).

Öl statt Wasser

Während alle wässrigen Mittel auch nur die wasserlöslichen Partikel entfernen, richten sich Öle gegen die fettigen. Morgens und abends nimmt man dazu einen Schluck Speiseöl und behält es für mehrere Minuten im Mund. Danach kann man die Zähne regulär pflegen.

Wasserglas auf dem Nachttisch

Gerade wer unter schwachem Speichelfluss leidet, wacht nachts mit einem schlechten Geschmack auf der Zunge auf. Dann stellt man sich ein Glas Wasser auf dem Nachttisch (Mundwasser, Mineralwasser, Natron) bereit. Ein Spucknapf spart den Gang ins Bad. Damit kann man das Problem zwar nicht lösen aber lindern.

Weitere Therapien

Die Fortsetzung dieser Seite berichtet über weitere hilfreiche Verfahren bei Parodontitis wie Ernährung, Naturheilverfahren und Schulmedizin.

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