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Ärzte in der Burnout Falle?

Hand steckt in Tsche von Arztkittel, Stethoskop
© stock.xchng

Befragung zum Thema: Burnout in Heilberufen

Die Burnout-Rate in Heilberufen ist hoch. PhytoDoc hat Experten zum Thema befragt, wie ihre Strategie gegen das Ausbrennen aussieht. 

Von: PhytoDoc-Redaktion

Burnout in Heilberufen weit verbreitet

Nahezu jeden 6ten verdienten Euro geben Bundesbürger im Durchschnitt für Krankenkassen und Arzneien aus. Bei soviel Geld müssten alle, die am Kunden Patient verdienen, selbst gesund und zufrieden sein. Für Ärzte stimmt dies allerdings nicht. Burnout und deren Folgeerkrankungen waren bei Heilberufen noch nie so weit verbreitet wie zurzeit. Auch wenn die offiziellen Zahlen sehr unterschiedlich diskutiert werden, die Tendenz ist steigend.

So äußern sich Mediziner & Experten zum Thema Burnout:

Dr. Jürgen Arent, Integralmediziner und Zahnarzt (Rheinland/Pfalz):

"Das ist für mich kein Wunder. Zum einen muss man ehrlich sagen, dass viele Kollegen keine guten Präventions- bzw. Gesundheits-Manager sind. Bei der eigenen Vor- und Fürsorge sieht es nicht besser aus, denn nur das, was man selbst als wichtig und selbstverständlich vorgibt, nutzt man für die eigene Person. Wer das einmal definiert hat, hat die Chance, zum patientenorientierten Arzt zu werden, der zugleich sein eigener Lebensstil-Manager wird."

André Eska, Logopäde aus Berlin:

"Nach vielen Jahren Praxisarbeit muss ich feststellen: Ich hätte viel eher an mich denken müssen." 

Neinsagen fällt mir immer noch schwer.

Zum einen schiebt man Grundbedürfnisse wie Urlaub und Freizeit zu schnell von sich weg, wenn man schwierige Patientenfälle zu betreuen hat. Dazu muss man wissen, dass in unserem Beruf u.a. sehr viele Schlaganfall- und Tumorpatienten kontinuierlich betreut werden. Das geht nicht ohne persönlichen Einsatz und Einfühlungsvermögen. Manchmal vermisse ich eine professionelle Anlaufstelle für Medizinberufe, ich wüsste auch nicht, an wen ich mich in Krisensituationen wenden sollte. Den inneren Konflikt macht man dann doch mit sich selbst aus.

Wenn ich inzwischen die ersten Burnout Anzeichen spüre, hilft mir mittlerweile der Mix aus Sport, Entspannung, Ruhepausen und die lebensnotwendige Portion Humor."

Nur wer gesund ist, kann Andere heilen.

Hans Kreis, Coach und Buchautor aus Bayern betreut seit Jahren viele namhafte Ärzte und Klinken. Er sieht noch einen anderen Grund für den massiven Burnout bei Heilberufen:

„Den Ärzten und Kliniken fehlt es an klaren Zielen und Visionen, die ihre Arbeit sinnvoll und zugleich attraktiv erscheinen lassen. Viele Heiler sind dann durch Überlastung und wechselnde Vorgaben von Prioritäten in solch tiefen Sinnkrisen, dass die Gefahr besteht, dass Patienten darunter leiden. Entsprechend dem alten Grundsatz: "Nur wer gesund ist, kann Andere heilen", ist dies ein Problem, das uns alle betrifft."

Dr. Birkel, Internist (Bayern):

"Ob unsere Probleme leichter zu lösen wären, könnten unsere westlichen Heilberufe von anderen Systemen lernen? Tief beeindruckt hat mich unter anderem das chinesische Modell, bei dem der Arzt für die Gesunderhaltung des Patienten bezahlt wird und nicht für die Therapie der Krankheit."

Dr. Vinzenz Mansmann, Antistress-Experte aus Bad Waldsee/Bodensee:

"Wir betreuen im Klinikalltag viele Heilberufler und Mediziner und stellen fest: Das Hauptmanko ist – sie können oft einfach nicht NEIN sagen.

Das wäre der erste Schritt zur "Eigentherapie" bei Burnout-Gefahr, der allerdings für jeden Menschen gilt, der seinen Beruf ernst nimmt. Deshalb appelliere ich auch an den gesunden "Egoismus", der uns hilft konzentriert bei der Sache zu bleiben. Natürlich: Auch ich als Arzt will bei meiner Arbeit glücklich sein. Denn schließlich ist sie mein Lebensinhalt.

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Die Patienten sollen ihren Körper und ihre Psyche verstehen lernen. Dann arbeiten Sie auch viel engagierter an der eigenen Gesundung mit und wir haben beide ein viel erfüllenderes Erfolgserlebnis. Eines der größten Probleme der modernen Medizin ist, dass über 60 Prozent der Medikamente gar nicht oder nicht vollständig eingenommen werden und im Müll landen. Die Compliance – also die persönliche Mitarbeit des Patienten – ist in unserer unmenschlichen 5-Minuten-Medizin mehr als miserabel.

Den uneingeschränkten Glauben an die „Götter in Weiß“ gibt es schon lange nicht mehr und jeder Beipackzettel eines chemischen Medikamentes lässt ihn weiter schwinden. Kein Wunder, dass das Misstrauen gegen unsere Medizinmänner immer größer wird. Um da gegenzusteuern, müssen sich die Ärzte mehr Zeit für Erklärungen nehmen."

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