Ihr Portal für Gesundheit,
Naturheilkunde und Heilpflanzen

natürlich gesund

Die Erkrankung verstehen: Reizblase und Blasenschwäche

Blasenprobleme im Überblick

Definition

Das steckt dahinter

Blasenschwäche und Reizblase kann die Lebensqualität der Betroffenen oft erheblich einschränken. Dennoch wird das Leiden oft verschwiegen und die Betroffenen meiden Gesellschaft.

Reizblase ist eine typische Frauenkrankheit

Bei einer Reizblase verspürt die Patientin häufigen Harndrang, ohne dass der Arzt eine organische Störung oder Infektion feststellen kann. Man geht heute von einer psychischen Ursache aus, welche sich über das vegetative Nervensystem körperlich niederschlägt. Beim Husten, Niesen oder Lachen kann es zum Abgang kleiner Harnmengen kommen (Stressinkontinenz), außerdem ist die Nachtruhe gestört.

Die Blasenschwäche (Inkontinenz) kann Mann und Frau betreffen. Sie liegt vor, wenn der Harn nicht mehr kontrolliert und bewusst gehalten werden kann und unwillkürlich – vor allem aber bei Belastung – kleine Harnmengen abgehen.

Häufigkeit

Blasenentleerungsstörungen werden oft verschwiegen, sind aber leider eine sehr häufige Erscheinung.

Man nimmt an, dass etwa 50 % aller Frauen zumindest einmal in ihrem Leben unter einer Reizblase leiden. Vor allem nach der Menopause tritt die Inkontinenz bei Frauen doppelt so häufig auf wie vor der Menopause.

Auch Männer sind durch die benigne Prostatahyperplasie (BPH), welche etwa die Hälfte aller Männer über 50 Jahren betrifft, anfällig für Beschwerden beim Wasserlassen.

Ursachen

Reizblase

Die Ursachen der Reizung liegen vermutlich in Störungen des vegetativen Nervensystems. Dabei ist die bewusste Steuerung der Blasen- und Beckenbodenmuskulatur beeinträchtigt, eventuell verstärkt bei psychischer Belastung. Die Blasenwand zieht sich zusammen, der Blasenschließmuskel kann dem Druck nur schwer standhalten und es kommt zu einem sehr stark empfundenen Harndrang. Die Symptome werden ausgelöst oder verstärkt durch kalte Füße oder allgemeine Kälte- und Nässereize.

Bekannt sind aber auch körperliche Ursachen:

  • Lageänderung der Blase und Erschlaffung des Beckenbodens nach Geburten
  • Verletzungen
  • hormonelle Umstellungen in den Wechseljahren
  • körperliche Veränderungen in der Schwangerschaft
  • Verengung des Harnleiters, Veränderungen im Bereich der Blase und dem kleinen Becken
  • schwacher Blasenschließmuskel mit Urinabgang beim Husten, Niesen, Pressen oder Lachen

Überlaufinkontinenz

Die Betroffenen sind meist Männer mit einer altersbedingten Prostatavergrößerung. Sie verengt die Harnröhre und erschwert die Blasenentleerung. Dies kann den Restharn vermehren. In fortgeschrittenen Fällen führt die Blase kaum mehr aktive Entleerungsbewegungen aus und der Harn wird nur noch tröpfchenweise abgegeben.

Reflexinkontinenz

Fehlfunktion von Blasen- und Schließmuskel durch Krankheit (wie zum Beispiel Multiple Sklerose) oder Unfall (zum Beispiel Querschnittlähmung). Diese Form wird hier wegen ihrer Komplexität nicht näher behandelt.

Verlauf und Komplikationen

Inkontinenz belastet auch die Psyche. So besteht die Gefahr, dass sich die Betroffenen zurückziehen und vereinsamen.

Mit einer geeigneten Behandlung können die Beschwerden deutlich gemildert werden. Wichtig sind dabei ein frühzeitiges Eingreifen und eine konsequente Therapie.

Eine nachlassende Hirnfunktion bei degenerativen Hirnerkrankungen führt zwangsläufig zur Inkontinenz. Hier ist eine Behandlung nur schwer möglich.

Quellen/Weitere Informationen

Quellen

Literatur

  1. American urological Association, Stand Oktober 2007
  2. Baenkler, H.-W., et al.: Innere Medizin, Duale Reihe, Sonderausgabe, Thieme-Verlag, Stuttgart, 2001
  3. Bierbach, E. (Hrg.): Naturheilpraxis Heute, 3. Auflage, Urban - Fischer Verlag, München-Jena, 2006
  4. Blasenzentrum Frauenfeld, Stand Oktober 2007
  5. Deutsche Kontinenz Gesellschaft, Stand Oktober 2007
  6. Edzard, E. et al. (Hrsg.), P.: Praxis Naturheilverfahren, 1. Auflage, in der Übersetzung von Falkenburg, Springer Verlag, Heidelberg, 2001
  7. Gerok, W., Huber, C., Meinertz, T., Zeidler, H., (Hrsg.): Die innere Medizin, 10. Auflage, Schattauer, Stuttgart, New York, 2000
  8. Heilpflanzen Welt, Stand Oktober 2007
  9. Herold, G. et al.: Innere Medizin, Gerd Herold, Köln, 2006
  10. Incontinence urinaira, Stand Oktober 2007
  11. Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen, 1. Auflage, Thieme-Verlag KG, Stuttgart, 2006
  12. Melchart, D. et al. (Hrsg.): Naturheilverfahren, Leitfaden für die ärztliche Aus-, For- und Weiterbildung, 1. Auflage, Schattauer, Stuttgart, New York, 2002
  13. Schilcher, H., Kammerer, S., Wegener, T.: Leitfaden Phytotherapie, 3. Auflage, Urban & Fischer Verlag, München-Jena, 2007
x
Bitte deaktivieren Sie Ihren Adblocker!
Um unsere hochwertigen Artikel schreiben und bezahlen zu können, sind wir auf Werbeeinnahmen angewiesen.
Wir zeigen aber keine nervige Werbung und legen Wert auf eine Ausgewogenheit zwischen informativem Text und Werbebannern.
Probieren Sie es aus. Danke und weiterhin viel Erkenntnis beim Surfen auf PhytoDoc!
x