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Weitere Therapien: Schwindel

Was sonst noch hilft

Einige hilfreiche Heilpflanzen gegen Schwindel sind durchaus wirksam. Darüberhinaus gibt es weitere naturheilkundliche Maßnahmen, wie Physiotherapie, Akupunktur oder Blutegel/Aderlass. Auch gibt es gute Therapieansätze, die die Schulmedizin verfolgt.

Tipps zur Ernährung

Schwindel führt häufig zu Erbrechen und Übelkeit. In dieser Situation sollte man sich nicht zum Essen zwingen und allenfalls wenig, leichtverdauliche Nahrung aufnehmen. 

Schwindelkranke sollten keinen Alkohol trinken und auch andere Reizmittel wie Koffein meiden. Ausnahme: bei zu niedrigem Blutdruck kann man Kaffee trinken und salzige Nahrungsmittel verzehren.

Naturheilverfahren bei Schwindel

Physiotherapie: Lagerungsmanöver

Heute gibt es gegen Drehschwindel eine einfache Behandlungsart: Dabei hält der Arzt den Kopf des Betroffenen fest und bewegt den Patienten mit kalkulierter Geschwindigkeit und mehrfach in einer genau berechneten Weise. Ziel des Manövers ist es die winzigen Kalkpartikel (Otolithen) aus dem sensiblen Bereich zu bewegen.

Die Manöver können auch erlernt und erfolgreich in der Selbstbehandlung eingesetzt werden! Die Beschreibung der Übungen finden Sie über das Deutsche Schwindel- und Gleichgewichtszentrum der Universität München.

Wenn der Schwindel nicht behandelt werden kann, trainiert der Physiotherapeut den Gleichgewichtssinn und die Korrekturbewegungen. Auch richtig Fallen und Aufstehen will gelernt sein.

Ein Lob auf das "Einrenken"

Schwindelsymptome können mit Störungen des Bewegungsapparates zusammenhängen. In diesem Fall gibt es eine Reihe von Methoden, die einen Versuch wert sind: Manuelle Therapie, Bewegungstherapie, Bowen Therapie, Chirotherapie, Dorn-Breuß-Methode, Dynamische Wirbelsäulentherapie, Gua Sha und viele mehr. Auch das Einrenken der Wirbelsäule kann oft (muss aber nicht) schlagartige Besserung von Schwindelsymptomen veranlassen.

Achtung: Vor solchen Manövern sollte man mit einem Röntgenbild klären, ob die Halswirbelsäule intakt ist, da es andernfalls zu Schäden kommen kann. Um Folgeschäden zu vermeiden, sollte die Behandlung von einem Fachmann durchgeführt werden!

Bei chronischen Formen des Schwindels ist ein Gewöhnungstraining der geläufige Therapieversuch. Allerdings kann das Gewöhnungstraining wegen der Einübung koordinierter Bewegungen sehr langwierig und mitunter auch frustrierend sein.

Massage

Man diskutiert auch die Wirkung von intensiven Massagen, vor allem des Nackens. Sie sollen Verspannungen lösen und so dafür sorgen, dass die Muskeln weich werden und das Segment wieder gut durchblutet wird. Es gibt in der oberen Halswirbelsäule Sensoren, die ebenfalls zur Orientierung herangezogen werden. Eine Behandlung des Nackens könnte daher durchaus Erfolg versprechen.Übrigens: auch eine falsch angepasste Brille führt mintunter zu Nackenproblemen und Schwindelerscheinungen.

Unsicher ist die Wirkung der Fußreflexzonenmassage bei Schwindel.

Akupunktur oder Akupressur:

Viele Stimmen sprechen für die Akupunktur bei Schwindel. Eine sehr günstige Wirkung zeigt Akupunktur offensichtlich auf den halswirbelsäulenbedingten Schwindel. Sie kann außerdem sehr gut mit den anderen Verfahren kombiniert werden.

Physikalische Therapie:

Die Physikalische Therapie arbeitet man mit elementaren Kräften wie Wasser, Wärme und Kälte. Manchen Menschen helfen warme Auflagen im Nacken, andere profitieren eher von kalten Kompressen. Hier wären auch Balneotherapie oder Hydrotherapie zu nennen.

Entspannung:

Bei vielen Schwindelformen, vor allem aber bei psychosomatischer Problematik sind Entspannungsübungen angebracht (Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Atemtherapie, Autogenes Training, Meditation, Tai Chi und Qi Gong, Yoga). Bei Schwindel durch eine Phobie ist eine kognitive Verhaltenstherapie oder psychoedukative Behandlung sinnvoll.

Aderlass:

Aderlass ist ein uraltes Verfahren. Erst war es hoch gelobt, dann verdammt. Heute kennt man dennoch einige wenige vernünftige Anwendungen: Bei Schwindel durch Bluthochdruck ist Aderlass einen Versuch wert, sofern keine Blutarmut vorliegt.

Vorzugsweise werden bei Schwindel kleine Mengen Blut entnommen (etwa 150 ml). Größere Mengen würde unter Umständen die Kreislaufstabilität gefährden, die Blutbildung zu sehr anregen und dann eher verschlimmernd wirken.

Blutegel:

Die Naturheilkunde behandelt Schwindel oft mit Blutegeln. Sie werden im Nacken angelegt und führen zu einer Entspannung sowie verbesserten Durchblutung im Bereich der Ohren, da der Speichel der Blutegel Stoffe enthält, die das Blut dünnflüssiger machen.

Schröpfen, Baunscheidtieren, Cantharidenpflaster:

Auch diese Verfahren werden im Nacken durchgeführt. Sie stimulieren die Nerven, welche die Muskeln versorgen und Signale an das Rückenmark melden. Von dort sollen über nervliche Reflexe ebenfalls Gebiete angesprochen werden, die vom selben Rückenmarksabschnitt versorgt werden. Daraufhin soll eine verbesserte Innenohrdurchblutung folgen.

Neuraltherapie:

Die Neuraltherapie geht davon aus, dass die Regulationsfähigkeit des Körpers oft durch so genannte Störfelder beeinträchtigt ist. Die wesentliche Maßnahme der Neuraltherapie ist daher die Suche des Störfelds. Behandelt wird mit betäubenden Medikamenten, die unter die Haut gespritzt werden. Gesicherte Daten gibt es hier allerdings nicht.

Schulmedizin

Bei unklaren Schwindelsymptomen werden oft Antivertiginosa eingesetzt (Aequamen®, Melopat®), die gewünschte Wirkung tritt aber nicht mit Sicherheit ein.

Zur Therapie der Symptome (nicht der Ursachen) werden folgende Stoffgruppen favorisiert:

  • Antihistaminika: antientzündlich, immunsupprimierend, durchblutungsfördernd
  • Anticholinergika: Lähmung und Entspannung der glatten (unbewussten) Muskulatur
  • Benzodiazepine: dämpft die nervliche Erregung

Achtung: Viele Medikamente gegen Schwindel machen müde und dämpfen das Bewusstsein! Beim Bedienen von Maschinen und im Verkehr sollte das beachtet werden.

Gutartiger Drehschwindel wird nur sehr selten mit einer operativen Therapie behandelt, etwa in einem von 3000 Fällen, dann nämlich, wenn die Lagerungsmanöver des Facharztes erfolglos sind. In einer Operation wird dann ein Nerv des hinteren Bogengangs durchtrennt. Diese Operation ist schwierig und mit einem hohen Risiko verbunden.

Alternativ kann ein operativer Verschluss des hinteren Bogengangs durchgeführt werden. Diese Operation gilt als sicherer und effektiver. Nach Meinung von Fachleuten wird sie jedoch zu häufig – vor dem vollen Ausschöpfen der physikalischen Therapie – durchgeführt.

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