Verlauf
Obwohl die meisten Frauen erst zwischen 47 und 50 Jahren in die Wechseljahre kommen, beginnt die Fruchtbarkeit schon viel früher zu schwinden. Sie nimmt bereits ab dem 30. Lebensjahr ab. Das ideale Gebäralter läge zwischen 20 und 25 Jahren. Dann hat das Paar pro Zyklus der Frau eine Chance von etwa 30 Prozent schwanger zu werden. Ab 35 halbiert sich die Erfolgsrate, mit 40 sind es noch 10 %.
Komplikationen
Einfach zu lösen sind geringfügige hormonelle Störungen. Schwierig wird es immer dann, wenn grundlegende Funktionen oder Organe defekt sind. Die Medizin kann diese Defekte häufig überbrücken. Jedoch kann trotz erfolgreicher Befruchtung im Reagenzglas die Einnistung des Embryos in der Gebärmutterschleimhaut häufig nicht erreicht werden. Des Weiteren kann es nach anfänglicher Entwicklung zu Fehlgeburten kommen. Auf der anderen Seite bewirkt die Überstimulation häufig auch die Entstehung belastender Mehrlingsschwangerschaften oder körperlicher Nebenwirkungen. Auch besteht prinzipiell immer die Gefahr einer Eileiterschwangerschaft, die in Folge auch den Eileiter beschädigt.
Wenn das Spermium in die Eizelle injiziert wurde (ICSI), ist die Fehlbildungsrate beim Embryo etwa doppelt so hoch, wie bei einer natürlichen Befruchtung, laut Bericht der European Society for Human Reproduction and Embryology (ESHRE). Zudem gibt es Hinweise, dass die Gesundheit der entstehenden Kinder beeinträchtigt sein kann.
Bei In-vitro-Behandlungen werden hormonelle Präparate eingesetzt, die natürlich verschiedene – auch gefährliche – Nebenwirkungen haben. Angefangen von plötzlichem Blutdruckabfall bis zu Thrombosen und Zysten, Depressionen, Brustschmerzen usw. Dazu kommt, dass auch die Wahrscheinlichkeit für bestimmte Krebserkrankungen durch die Behandlung etwas steigt.
Man unterscheidet zwischen vorübergehenden Problemen und dauerhaften Schäden, sowie zwischen hormonellen Störungen und organischen Schäden. Einige Probleme sind genetisch verursacht, andere entstanden bei der eigenen Embryonalentwicklung (z.B. Missbildungen im Urogenitalsystem), andere sind durch Krankheit verursacht (z.B. verklebte Eileiter) oder durch eine ungesunde Lebensweise induziert (z. B. Übergewicht, Rauchen). Davon abzugrenzen ist der umfangreiche Bereich psychischer Störungen.