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Herzkräuter

Hagebutte
© Dr. Barbara Schilcher

Kräuter fürs Herz?

Welche Heilkräuter herzwirksam sind und von welchen abzuraten ist erfahren Sie hier.

Von: Prof. Dr. Schilcher

"Herzwirksame" Heilkräuter

Aus gegebenem Anlass, einem 2-wöchigen Klinikaufenthalt im gut geführten Herz- und Gefäßzentrum Immenstadt, bietet sich an, etwas über die sogenannten herzwirksamen Heilkräuter zu schreiben, insbesondere weil nichtärztliche Heilkräuterexperten in ihren Büchern, Schriften und Empfehlungen den rund 15 Herzkräutern eine zu große Bedeutung beimessen.

Klinisch untersuchte und traditionell verwendete Kräuter

Zunächst muss man unterscheiden zwischen den pharmakologisch und klinisch recht ordentlich untersuchten Digitaloid-Drogen wie Fingerhutblätter, Maiglöckchenkraut, Meerzwiebel, Oleanderblätter, Christrosen-Wurzelstock und den ausschließlich traditionell verwendeten Drogen wie Arnikablüten, Heilziest (Betonie), LärchensalbeKampfer, Herzgespannkraut, Besenginsterkraut, Waldmeisterkraut, Kaktusblüten, Mistelkraut und anderen, mystisch verwendeten Pflanzen bzw. Pflanzenteilen.

Seit im Jahre 1785 der englische Arzt William Withering die Herzwirksamkeit des Fingerhutes (foxglove) entdeckt hatte, waren streng standardisierte Zubereitungen aus den Digitaloid-Drogen (s.o.) bis anfangs 1990 in den Praxen der niedergelassenen Ärzte die Mittel der Wahl bei Herzschwäche (Herzinsuffizienz, funktionellen HerzbeschwerdenHerzrhythmusstörungen und beim klinisch diffusen sogenannten „Altersherz“).

Durch die selektiv wirksamen und klinisch besser steuerbaren neueren Arzneimittel wie ACE-Hemmer, Betablocker, Diuretika, Calciumkanalblocker und andere moderne synthetische Herzmittel sah sich das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte veranlasst, den Digitaloid-Drogen eine weitere Zulassung zu versagen, sodass 2009 das letzte Digitaliod-Präparat Miroton® trotz bester Erfahrung in den niedergelassenen Praxen vom Markt genommen werden musste.

Aufgrund vieler pharmakologischer Studien und einer großen weltweit durchgeführten klinischen Prüfung (SPICE- Studien) kann man auch aus schulmedizinischer Sicht zur Besserung einer beginnenden Leistungsschwäche des Herzens und bei funktionellen Herzbeschwerden die ein- bis zweimalige Gabe von 450 mg standardisiertem Trockenextrakt von Weißdornblüten und -Blättern in Form von Tabletten (Apotheke) empfehlen. Bei leichten Beschwerden eignen sich auch 2 „Stamperl“ Weißdorn-Frischpflanzenpresssaft, den man mit der gleichen Menge Granatapfelpresssaft verstärken kann. 

Dringendst abzuraten ist von der Einnahme von Herz- und Kreislauftees, die Arnikablüten enthalten, die immer noch in der traditionellen Medizin empfohlen werden!

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