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Gesunde Ernährung bei bestimmten Alterserkrankungen

Mann mit einer Schüssel Obst
© Janina Dierks - Fotolia.com

Lebensqualität durch Ernährung

Wie eine optimierte Ernährung aussieht, um eine höchstmögliche Lebensqualität zu erreichen.

Von: Johannes W. Steinbach

Gesund im Alter

Zum Lebensabend gehören häufig Erkrankungen, die entweder ausschließlich Senioren betreffen oder zumindest vergleichsweise oft im gehobenen Alter vorkommen. Das ist zwar leider nicht grundsätzlich zu ändern, allerdings gibt es in vielen Fällen einige „Stellschrauben“, an denen man „drehen“ kann, um eine höchstmögliche Lebensqualität zu erreichen. Eine davon ist die individuell optimierte Ernährung bei bestimmten altersbedingten Erkrankungen. Was das im Einzelnen bedeutet, möchten wir Ihnen im folgenden Überblick beispielhaft anhand einiger weit verbreiteter Erkrankungen erläutern.

Mit richtiger Ernährung folgenden Alterskrankheiten vorbeugen

Diabetes mellitus: Im Gegensatz zum Typ 1, den meist junge Erwachsene bekommen, handelt es sich bei Diabetes Typ 2 („Altersdiabetes“) nicht um einen absoluten, sondern um einen relativen Insulinmangel. Das heißt, dass zwar schon noch Insulin gebildet wird – die für dessen Wirkung notwendigen Rezeptoren aber entweder auf Grund ihres Alters abgenutzt oder auf Grund einer vorliegenden Adipositas verfettet sind und deshalb nicht mehr richtig funktionieren.

Betroffene Senioren sollten deshalb reine Kohlenhydrat-Mahlzeiten meiden, Kohlenhydrate mit niedrigem GI (siehe Teil 1 der Serie) bevorzugen und mindestens 40 Gramm Ballaststoffe pro Tag verzehren. Weniger als 10 Prozent der aufgenommenen Energie sollten aus gesättigten Fettsäuren bestehen, da diese das „böse“ LDL-Cholesterin fördern. Besser sind hochwertige pflanzliche Fette mit einem hohen Anteil an Omega-3- und -6-Fettsäuren („gutes“ HDL-Cholesterin) wie Raps- und Olivenöl usw. Ggf. sollte auch das Gewicht reduziert und sich mehr bewegt werden. Eine Diabetikerschulung ist unerlässlich.

Arthrose/Rheumatische Polyarthritis: Dabei liegen Entzündungen zugrunde, die u. a. durch Bildung von sogenannten Eicosanoiden aus Arachidonsäure begünstigt werden, die nur in tierischen Fetten vorkommt. Insbesondere Omega-3-Fettsäuren (in vielen pflanzlichen und Fisch-Ölen) bremsen diese Bildung. Tierische Fette sollten deshalb gemieden werden. Tipp: mindestens zwei Fisch- und Sojamahlzeiten pro Woche. Des Weiteren sollte wenig bzw. kein Alkohol konsumiert und ggf. – nach Rücksprache mit Ihrem Arzt! – einige Stoffe wie die Vitamine A, C und E oder die Spurenelemente Eisen, Kupfer, Zink und Selen in Form von Nahrungsergänzungsmitteln zugeführt werden.

Osteoporose: Es handelt sich um eine Systemerkrankung des Skeletts mit verminderter Knochenmasse und verschlechterter Mikroarchitektur des Knochengewebes, was zu einer erhöhten Bruchgefahr führt. Bedeutsam ist deshalb, bereits in der Jugend auf eine ausreichende Calciumzufuhr zu achten: sprich genügend Milch und Milchprodukte zu sich zu nehmen. Für Senioren ist wichtig, Untergewicht zu vermeiden, wenig Eiweiß, Kochsalz, Koffein und Alkohol zu verzehren und auf eine ausreichende Vitamin-D-Zufuhr zu achten. Die Einnahme von hoch dosiertem Calcium ist dagegen umstritten.

Hyperurikämie/Gicht: Zugrunde liegt eine Purin-Stoffwechsel-Störung mit Abscheidung von Harnsäure-Salzen, die nicht abgebaut werden und zu akuten lokalen Entzündungen führen, v. a. in Gelenken (Arthritis urica). Wichtig ist deshalb eine purinarme bzw. streng purinarme Kost. Das bedeutet konkret maximal 100 Gramm Fleisch, Wurst oder Fisch pro Tag (streng purinarm: maximal an zwei Tagen pro Woche). Eiweiß sollte vielmehr in Form von Milch, Milchprodukten und purinarmen Pflanzenprodukten aufgenommen, Alkohol gemieden werden. Gut ist dagegen eine erhöhte Zufuhr nichtalkoholischer Getränke wie Tee, Kaffee und Wasser. Komplett verzichten sollten Gichtpatienten auf Innereien wie Leber, Niere, Bries und Herz sowie auf bestimmte Fischsorten (Forelle, Karpfen, Scholle, Salzheringe), Krustentiere (Hummer, Krabben), Erbsen, weiße Bohnen und Linsen. Diese Lebensmittel enthalten größere Mengen an Harnsäure.

Herz- und Gefäßkrankheiten: Darunter fällt zum Beispiel die Arteriosklerose: eine degenerative Veränderung der Arterienwand, die u. a. zu weiteren Leiden führen kann wie: Koronare Herz-Krankheit (KHK), Herzinfarkt, Schlaganfall, periphere Durchblutungs-Störungen und Aneurysmen. Die Zufuhr von tierischen Fetten sollte deshalb gedrosselt werden – wobei Hering, Makrele, Lachs und Thunfisch auf Grund ihrer Gehalte an Omega-3-Fettsäuren erlaubt sind. Geeignet sind viele pflanzliche Fette mit hohen Gehalten an Omega-3- und -6-Fettsäuren, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Obst und Gemüse.

Von einem erhöhten Blutdruck spricht man im Allgemeinen, wenn dieser über 140/90 mmHg liegt. Wobei es bereits genügt, wenn einer der beiden Werte mehrfach nacheinander überschritten wird. Gegenmaßnahmen: Übergewicht abbauen, Kochsalzzufuhr auf maximal 6 Gramm pro Tag reduzieren, Alkohol meiden, ausreichende Zufuhr an Kalium, Magnesium, Calcium, Vitaminen und Ballaststoffen.

Volles Korn statt Auszugsmehl

Viele ältere Menschen leiden auch unter sogenannten Hyperlipidämien, bei denen eine Erhöhung der Fett- bzw. Cholesterin-Gehalte im Blut vorliegt, die zu Gefäßerkrankungen führen können. Im Falle einer vorliegenden Hypertriglyceridämie sollte deshalb auf Alkohol verzichtet und Zucker, Süßigkeiten und Zuckeraustausch-Stoffe (Fructose, Sorbit, Xylit) gemieden werden. Regelmäßig verzehrt werden sollten dagegen Omega-3-Fettsäuren-haltige Produkte wie Rapsöl, Makrele, Hering, Thunfisch und Lachs.

Liegt eine Hypercholesterinämie vor, lauten die Ernährungsempfehlungen wie folgt: Verminderung der Fettzufuhr (maximal 7 bis 10 Prozent der gesamten Energiezufuhr pro Tag), fettarme Zubereitungsmethoden, möglichst keine tierischen und gehärteten Fette, reichlich Vollkornprodukte, Gemüse, Kartoffeln, Hülsenfrüchte und pektinreiche Obstsorten (Äpfel, Birnen), Einschränkung des Verzehrs von Innereien, Krusten- und Schalentieren (Meeresfrüchte). Eier werden dagegen auf Grund des gleichzeitigen Gehalts an Lecithin, das den Cholesteringehalt senkt, nicht mehr grundsätzlich abgelehnt.

Harnsteine: Die beiden häufigsten Harnsteinarten sind Calciumoxalat- (70 bis 75 Prozent aller Fälle) und Harnsäure-Steine (10 bis 15 Prozent). Folgende Empfehlungen gelten für beide: möglichst 2,5 bis 3,5 Liter pro Tag trinken, maximal 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht und Tag aufnehmen, Purine meiden (enthalten in Innereien, Sardinen, Heringen, Haut von Fisch oder Geflügel), Kochsalzkonsum einschränken, ballaststoffreiche Lebensmittel bevorzugen wie Vollkornprodukte, Salate, Obst und Gemüse.

Reflux-Krankheit: Um Sodbrennen zu verhindern, sollten Sie Alkohol (vor allem abends), Kaffee, Kakao und zuckerreiche Getränke meiden und sich außerdem ggf. auf mehrere kleine eiweißreiche, jedoch fett- und zuckerarme Mahlzeiten umstellen. Vor allem das Abendessen sollte nicht zu üppig und spät ausfallen.

Gallensteine: Der Nahrungsanteil von Fett und raffinierten Kohlenhydraten sollte zugunsten ballaststoffreicher Kost reduziert, vorhandenes Übergewicht langsam, aber dauerhaft gesenkt werden.

Plötzlich häufig verstopft: Krebs ausschließen

Verstopfung (Obstipation): Im gehobenen Lebensalter leiden 30 bis 60 Prozent unserer Bevölkerung zumindest gelegentlich unter Obstipation. Der überwiegende Anteil betroffener Senioren entfällt dabei auf Frauen. Die vielfach grassierende Angst vor Selbstvergiftung ist dabei im Normalfall unbegründet, Entleerungspausen bis zu 100 Stunden sind möglich. Um die Verdauung zu fördern, empfiehlt sich die Aufnahme von mindestens 30 Gramm Ballaststoffen pro Tag, eine reichliche Flüssigkeitszufuhr sowie eine kaliumreiche Ernährung (Gemüse, Kartoffeln, Tomaten, Trockenfrüchte usw.). Auf Laxanzien (Abführmittel) sollte dagegen komplett verzichtet werden, da sich der Darm daran gewöhnen und so seine Eigendynamik verlieren kann. Erkenntnisse, die langzeitgeplagten Patienten bereits geläufig sein dürften. Kommt es dagegen plötzlich zu heftigen Verstopfungen, die vorher nie ein Thema waren, ist zunächst ärztlich abzuklären, dass keine Krebserkrankung vorliegt. Schließlich könnte auch ein raumfordernder Tumor, der auf Teile des Darms drückt, eine Verstopfung verursachen.

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