Richtig Sonnen: Sonnenschutz und SOS-Tipps bei Sonnenbrand
Sonne genießen ohne Risiko
Wenn Sie das Sonnenbad langsam angehen und unsere Tipps für Sonnenanbeter beherzigen – dann können Sie die Sonne unbeschwert genießen! Und falls die Haut doch zu viel Sonne abbekommen hat, helfen unsere SOS-Tipps bei Sonnenbrand.
Tipps für Sonnenanbeter: Das sollten Sie wissen
Sonnenschein fördert zwar die Bildung von Vitamin D und sorgt für eine attraktive Hautbräune. Doch Vorsicht: Mehr als 20 Minuten ungeschützte Einwirkung führen beim hier zu Lande meist verbreiteten Hauttyp 3 – dem Mischtyp – auf Grund des Ozonlochs bereits zum Sonnenbrand. Sonnenbrand ist eine Verbrennung ersten Grades, bei der die oberen Hautschichten geschädigt und abgestoßen werden. Diese Gefahr besteht auch beim ersten Sonnenbad im Frühling, wenn man ausgehungert das – winterbleiche – Gesicht in die Sonne streckt und die Intensität der Sonnenstrahlen unterschätzt.
Dem Teint sollte man deshalb Zeit zur Entwicklung geben, damit sich die Melanozyten (Oberhautzellen) an die UVB-Strahlen gewöhnen und ausreichend Melanine (Farbstoffe) bilden können. Als Reaktion auf die UV-Strahlung werden mehr Basalzellen gebildet, die an die Hautoberfläche wandern und so für eine verdickte Hornhaut sorgen, was mit dem Begriff Lichtschwiele umschrieben wird. Die Lichtschwiele ist also ein hauteigener Sonnenschutz, der etwa dem Lichtschutzfaktor 5 entspricht. Er ist aber erst nach rund 3 Wochen Sonnenbadens ausgebildet und die Lichtschwiele bildet sich auch entsprechend wieder zurück. Da heißt es Eincremen und weitere Tipps beherzigen, denn Aussagen wie „heute rot, morgen braun“ sind nicht nur falsch und längst widerlegt, sondern auch wirklich gefährlich.
Aber auch bei zurückhaltendem Sonnenbaden gilt: Eine gesunde Bräune gibt es eigentlich gar nicht, da es sich bei jeder Bräunung generell um eine Schutzfunktion vor zu viel Strahlung handelt. Diese führt außerdem langfristig zum verstärkten Abbau von Kollagen, dem Stoff also, der die Haut strafft. Häufige Folge: tiefe Falten schon in jungem Alter.
Hautkrebsrisiko nicht unterschätzen
Besonders dicke kommt’s bei der Bildung von Tumoren, die sich vor allem an lichtexponierten Stellen bilden. Deshalb gilt grundsätzlich: Vorsicht bei jeder nicht juckenden Neubildung auf der Haut, die nicht mehr von allein verschwindet. Motto: Lieber einmal zu oft zum Arzt als einmal zu wenig. Denn nur die bösartigste Krebsvariante – das von Anfang an über Blut- und Lymphsystem metastasierende Melanom – sieht fast immer verdächtig aus.
Die „gutartigeren Formen“, Basaliom und Spinaliom, fallen oftmals optisch zunächst nicht weiter auf und können so weiterhin ihr Unwesen treiben. Diese Hautkrebsformen gelten im Übrigen auch nur deshalb als nicht ganz so aggressiv, weil sie zwar angrenzendes Gewebe zerstören, aber in der Regel nicht metastasieren (Basaliom) bzw. erst später über Blut- und Lymphsystem metastasieren (Spinaliom). Nichtsdestotrotz handelt es sich aber auch dabei schon um „echten“ Hautkrebs.
In jedem Fall sollten Sonnenanbeter folgende Tipps beachten:
- kein Sonnenbad zwischen 11 und 15 Uhr, da dann die Strahlung besonders intensiv ist
- Kopfbedeckung tragen, das schützt vor verbrannter Kopfhaut und verhindert auch einen möglichen Sonnenstich
- Kleinkinder generell vor Sonnenstrahlen schützen
- Schutzlotion (mindestens Lichtschutzfaktor 20) ca. 30 Minuten vorher auftragen (bei chemischen Filtern) und zwar großzügig (Faustregel: eine 200-ml-Flasche sollte nach 5 Tagen aufgebraucht sein)
Natürliche Hilfe bei Sonnenbrand
Ist das Kind erst einmal in den Brunnen gefallen, sprich ein noch gemäßigter Sonnenbrand bereits entstanden, kann die Naturheilkunde Beschwerden lindern. Die Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) hat entsprechende Substanzen zu bieten, die hilfreich sein können, etwa Gels und Salben mit Kamille oder Arnika. Vielfach verwendet in Arzneimitteln oder Medizinprodukten, bei denen die Indikation Sonnenbrand explizit erwähnt wird.
Eine Wohltat ist auch das kühlende Gel der Aloe vera. Aloe vera-Extrakte beschleunigen die Wundheilung und Regeneration der Epidermis, das heißt, das Neuwachstum der oberen Hautschicht wird angeregt.
Des Weiteren leisten kühlende Umschläge mit Kieselgel und/oder Quarkwickel gute Dienste. Diese legt man für rund 30 Minuten auf die betroffenen Hautstellen und erneuert sie, wenn der kühlende Effekt nachlässt. Eine solche Anwendung sollte zweimal täglich stattfinden.
Homöopathie
Die homöopathischen Einzelmittel Arnica, Belladonna und/oder Cantharis leisten in niedrigen Potenzen (D4, D6 usw.) gute Dienste, um die kurzfristigen Symptome des Sonnenbrands zu lindern. Welches dieser Mittel in Betracht kommt, sollte man jedoch einem homöopathisch erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker überlassen. Denn eine generelle Empfehlung, die für jeden Menschen und jeden Hauttyp gilt, kann es in der Homöopathie naturgemäß nie geben.
In jedem Fall besser ist jedoch immer, erst gar keinen Sonnenbrand entstehen zu lassen. Denn gegen die Langzeitschäden häufiger Sonnenbrände ist leider nach wie vor kein Kraut gewachsen. Deshalb gilt: Vorsorge statt Nachsehen!