Ihr Portal für Gesundheit,
Naturheilkunde und Heilpflanzen

natürlich gesund

Botanischer Steckbrief von Ginseng

Ginseng, die Menschenwurzel

Ginseng (Panax ginseng) gehört zur Familie der Efeugewächse (Araliaceae). Die unterirdische, fleischige und spindelförmige Wurzel erinnert mit etwas Phantasie an eine menschliche Gestalt. In China wird die Pflanze daher auch "Menschenwurzel" genannt. Man verwendet teilweise die frische, überwiegend aber die getrocknete Wurzel (Ginseng radix).

Aussehen und Herkunft

Der mehrjährige Ginseng überdauert mit dieser Wurzel den Winter. Sie treibt einen einzigen Stiel mit ein bis vier gefingerten Blättern in einem endständigen Wirtel. Die Blüte besteht aus ein bis drei Dolden mit jeweils 15 bis 30 Einzelblüten; die fleischigen roten Steinfrüchte enthalten je zwei Samen.

Es gibt noch mindestens fünf weitere Panax Arten, die teilweise als Ersatz, teilweise aber auch als Verfälschung gehandelt werden. Die bekannteste ist der Amerikanische Ginseng (Panax quinquefolius), die dem Panax ginseng sehr ähnlich sieht.

Die Heilpflanze ist sehr begehrt und daher in freier Natur nur noch selten zu finden. Sie wird gewerblich in China, Russland, Korea, Japan und auch in Deutschland in Niedersachsen (Walsrode) und Brandenburg (Gräfendorf) angebaut. Die Zucht ist schwierig und langwierig, denn die Pflanze ist ursprünglich eine Waldpflanze und verträgt daher nur wenig Sonne. Außerdem kann Ginseng erst im Alter von sechs Jahren geerntet werden. Das Pflanzenmaterial stammt überwiegend aus den Bergwäldern Ostasiens. Amerikanischer Ginseng ist in weiten Teilen der USA und Kanadas heimisch und wird dort im großen Stil für den Export nach China angebaut.

Gewinnung

Die Ginsengwurzel wird in schattigen Beeten kultiviert. Nach frühestens 3 Jahren können die Wurzeln geerntet werden. Dann wird die Wurzel ausgegraben und gereinigt, ohne die Rindenschicht zu verletzen. Je älter die Pflanze ist, desto mehr wird sie geschätzt. Für große Wurzeln werden stolze Preise gezahlt.

Zur Herstellung des Weißen Ginsengs wird die Wurzel geschält, mit Schwefeldioxid gebleicht und anschließend an der Sonne getrocknet. Heutzutage gibt es aber auch weißen Ginseng, der nicht geschält und gebleicht wird, dadurch behält er mehr Inhaltsstoffe. In Deutschland fordert das DAB* die Verwendung der Weißen Ginsengwurzel.

Die so genannte Rote Ginsengwurzel wird zunächst mit Wasserdampf behandelt. Dabei wird die Wurzel hart, glasig und trocken. Sie verfärbt sich außerdem rot bis dunkelbraun. Die Wurzel ist dann länger haltbar und vor Schimmel und Bakterien geschützt. Besser ist der Roten Ginseng aber nur, wenn die Ausgangsqualität sehr gut war.

Das Ginseng Produkt soll fest verschlossen an einem kühlen trockenen Ort aufbewahrt werden.

* Die amtliche Ausgabe des Arzneibuches (DAB) regelt für Deutschland die Herstellungsvorschriften von Arzneien, Rezepturen, Anforderungen an Reinheit, Sicherheit sowie die chemische und physikalische Beschaffenheit.

Quellen/Weitere Informationen

Quellen
  1. Abtei Ginseng Aktiv Dragees, Gebrauchinformation: http://www.abtei.de/GetFile?file=/downloads/produkte/825113-00-V9 Ginseng.pdf, Stand August 2007
  2. Blaschek W. et al. (Hrsg.): Hagers Handbuch der Drogen und Arzneistoffe, Springer-Verlag Heidelberg, 2004
  3. Das Ärzteblatt: US-Onkologen entdecken Naturheilkunde: Studienergebnisse zu Ginseng, Leinsamen und Haifischknorpel; http://www.aerzteblatt-studieren.de/doc.asp?docId=105708, 4.6.2007
  4. DiabetesPro: http://www.diabetespro.de/Vorsicht-Wechselwirkung-Pflanzliche-Arzneien-Heilpflanzen-A051122COCHP018307.html, Stand August 2007
  5. Ginsengportal: http://www.ginsengportal.de/deutsch/Impressum/page.html, Stand August 2007
  6. Hänsel, R., Sticher, O.: Pharmakognosie – Phytopharmazie, 8. Auflage, Springer Verlag, Heidelbert, 2007
  7. Florafarm: https://www.florafarm.de/Ueber-Ginseng
  8. Samira, M., et al.: Effect of the standardized Ginseng Extract G115 on the metabolism and electrical activity of the rabbit's brain, J. Int. Med. Res. 13 (6), 342 - 8, 1985
  9. Schilcher, H., Kammerer, S.: Leitfaden Phytotherapie, 4. Auflage, Urban & Fischer Verlag München-Jena, 2010
  10. Van Wyk, B.-E., Wink, C., Wink, M.: Handbuch der Arzneipflanzen, 3. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 2015
  11. Wagner, H., Wiesenauer, M.: Phytotherapie, 2. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart, 2003
  12. World Health Organization: WHO monographs on selected, medicinal plants, Genf, 1999
x
Bitte deaktivieren Sie Ihren Adblocker!
Um unsere hochwertigen Artikel schreiben und bezahlen zu können, sind wir auf Werbeeinnahmen angewiesen.
Wir zeigen aber keine nervige Werbung und legen Wert auf eine Ausgewogenheit zwischen informativem Text und Werbebannern.
Probieren Sie es aus. Danke und weiterhin viel Erkenntnis beim Surfen auf PhytoDoc!
x