Nebenwirkungen von Kava Kava
Personen mit einer Leberschädigung oder Alkoholkrankheit sollten Produkte mit Kava Kava nicht einnehmen.
Kava Kava-Präparate galten lange als sichere Produkte. Bis zum Jahr 2005 wurden jedoch 40 Fälle mit Leberschädigung gemeldet, die im Zusammenhang mit Kava Kava-Produkten stehen könnten. Die WHO verzeichnete 93 Fälle. Das BfArM hat das Medikament daher vom Markt genommen. Betroffen sind auch homöopathische Zubereitungen mit einer Endkonzentration bis einschließlich D4 (Verdünnung 1:10 000) und spagyrische Mittel, die nach der Verfahrenstechnik nach Zimpel hergestellt wurden.
Eine genauere Untersuchung bemängelte, dass nur in wenigen Fällen die Einnahme von Kava-Extrakt als Ursache für das Leberversagen dokumentiert ist. In den anderen Fällen könnten andere hepatotoxische Arzneimittel, Alkohol oder Hepatitis-Infektionen zum Leberversagen geführt oder beigetragen haben.
Verkauft wurden Kava Kava-Produkte ausreichend für 15 Millionen Behandlungen von jeweils der Dauer eines Monats. Die Zahl der gemeldeten Leberschädigungen ist im Vergleich sehr gering. Desweitern wird bemängelt, das andere synthetische Beruhigungsmittel wie Diazepam, Oxazepam oder Bromazepam in seltenen Fällen ebenfalls Leberschäden auslösen, ohne deswegen vom Markt genommen zu werden.
Die Entscheidung des BfArM wird daher von vielen Fachautoren nicht mitgetragen. Sie halten den bestimmungsgemäßen Gebrauch für sicher und vertretbar.
Chronischer Missbrauch von Kava kann aber durchaus zu ernsten Vergiftungserscheinungen führen. Entsprechende Beobachtungen liegen aus dem Südseeraum und den Aborigines in Australien vor. Die Behandlung sollte daher ein, maximal zwei Monate dauern. Bei längerer Anwendung muss die Leberfunktion regelmäßig überwacht werden.
Nach längerer Einnahme konnte es zu Symptomen wie Gelbfärbung von Haut, Nägeln und Haaren kommen. In diesem Fall soll das Medikament abgesetzt werden. Die Veränderungen bilden sich dann zurück.
Kava Kava kann den Sehvorgang beinträchtigen (z.B. Pupillenerweiterung, Störung der Linsenscharfstellung). Achtung bei gefährlichen Tätigkeiten: Kava Kava beeinflusst unter Umständen die Sehleistung.
Allergische Hautreaktionen gegen Kava Kava sind möglich. Auch Symptome wie Magen-Darmbeschwerden, Kopfschmerzen und Schwindel können in seltenen Fällen auftreten.
Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte man zur Sicherheit keine Kava Kava Produkte einnehmen. Für die Anwendung an Kindern liegen keine Daten vor. Bei Personen mit schweren Depressionen ist Vorsicht geboten: Sie könnten so weit „aktiviert“ werden, dass sie einen geplanten Selbstmord durchführen.
Wechselwirkungen
Kava Kava sollte nicht zusammen mit Alkohol eingenommen werden.
Eine Verstärkung der Wirkungen von zentral wirksamen Verbindungen wie Alkohol, Barbituraten und Psychopharmaka ist wahrscheinlich.
Kava Kava greift in den Stoffwechsel vieler Medikamente ein, zum Beispiel beschleunigt es den Abbau von Chlorzoxazon (Medikament zur Muskelentspannung), Alprazolam (Behandlung von Angst- und Panikstörungen), Levodopa (Behandlung von Parkinson) und Paroxetin (Behandlung von Depressionen, Zwangsstörungen und Angststörungen).
Gegenanzeigen
Endogene Depressionen sind eine Kontraindikation, da die Patienten durch die Wirkung von Kava-Kava den Entschluss zum Selbstmord aufbringen könnten. [10]