Aussehen und Herkunft
Die Mistel (Viscum album) aus der Familie der Mistelgewächse (Loranthaceae) ist ein halbschmarotzender immergrüner Halbstrauch, der auf den Ästen von Bäumen wächst. Er deckt seinen Energiehaushalt teilweise durch eigene Photosynthese und entnimmt dem Wirt Nährstoffe und Wasser. Die Wuchsform ist typischerweise kugelig und die Pflanze erreicht einen Durchmesser von bis zu einem Meter. Die Mistel besitzt ledrige, gelbgrüne Blätter, unscheinbare Blüten und klebrige, kugelige, weißlich-glasige Scheinbeeren. Die Samen werden durch Vögel verbreitet.
Die Mistel hat verschiedene Unterarten entwickelt, die zwar gleich aussehen, sich aber auf bestimmte Wirte spezialisiert haben: Laubbäume, Kiefern und Lärchen oder die Tanne.
Das Verbreitungsgebiet der Mistel reicht von Europa bis Asien. Sie wird am Wildstandort geerntet. Die Präparate zur medizinischen Verwendung stellt man überwiegend aus dem frischen oder getrockneten Kraut (Visci herba) oder den Blättern (Visci folium) her.
Früher vielseitig verwendet
Die Mistel wurde früher vielseitig verwendet: Man setzte sie in großem Umfang als Tierfutter und in Notzeiten in Form des Mistelmehls als Nahrungsmittel ein. Auch zur Herstellung von Leim für Leimruten beim Vogelfang verwendete man Mistelbeeren.
Die Mistel ist giftig für Hunde und Katzen, Pferde sowie für Nagetiere.