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Steckbrief von Zimt

Im Mittelalter war Zimt eines der teuersten Gewürze

Bereits 4.500 v. Chr. wurde Zimt in China zum Würzen von Speisen und als Heilmittel verwendet. Zur Zeit der Pharaonen gelangte er über Kaufleute nach Ägypten und wurde im 14. Jahrhundert von den Portugiesen auch in Europa eingeführt. Dort galt er als eines der teuersten Gewürze. Seitdem aber in Indonesien Zimt-Plantagen angelegt werden konnten, wurde Zimt zu einer erschwinglichen Massenware.

Aussehen und Herkunft

Als Zimt wird die getrocknete innere Rinde von Zweigen eines Zimtbaumes aus der Familie der Lorbeergewächse bezeichnet. Von verschiedenen Arten der tropischen Gattung Cinnamonum wird die Rinde als Gewürz verwendet. Die verschiedenen Handelssorten unterscheiden sich qualitativ und quantitativ in der Zusammensetzung des ätherischen Öls. Für den europäischen Markt sind hauptsächlich Ceylon-Zimt und Chinesischer Zimt von Bedeutung. Auf diese beiden Sorten soll im Folgenden näher eingegangen werden.

Die teurere Zimtsorte Cinnamonum zeylanicum (Ceylon-Zimt oder Kaneel) stammt aus Sri Lanka und dem südlichen Indien. Dieser Zimt ist weiterhin auf den Seychellen, auf Madagaskar, Martinique, Jamaika, Cayenne und in Brasilien zu finden. Cinnamonum cassia ist auch als Chinesischer Zimt bekannt. Er ist in den südlichen Regionen Chinas beheimatet und wird auch in Vietnam, Sumatra, Java und Japan angebaut.

Der Ceylon-Zimt wird häufig mit dem weniger wertvollen Chinesischen Zimt verfälscht.

Gewinnung

Sowohl der Ceylon-Zimt als auch der Chinesische Zimt stammen von immergrünen Bäumen. Bei der Zimternte werden die meist zweijährigen Schösslinge (Zweige) vom Zimtbaum abgeschnitten. Die Rinde der Schösslinge wird vom Holz abgezogen und die äußeren Korkschichten und Primärrinden entfernt. Übrig bleiben nur noch Innenrinden. Die Rinden vom Ceylon-Zimtbaum sind sehr dünn und werden ineinander geschoben und getrocknet. Dabei rollen sich die Rinden ein und man erhält ca. 1 cm dicke, röhrenförmige Stangen („quills“). Diese werden zu gleichmäßiger Länge geschnitten.

Die Rinden vom Chinesischen Zimtbaum sind dicker. Sie kommen in langen Stücken (keine quills) oder gemahlen auf den Markt.

Quellen/Weitere Informationen

Quellen
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Für die Literatursuche der Journals wurde hauptsächlich die Datenbank MEDLINE verwendet. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez

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