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Funktionelle Herzbeschwerden

Schlägt das Herz nicht mehr richtig im Takt hilft die Behandlung von psychosomatischen Ursachen, um das Herz zu reparieren.
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Funktionelle Herzbeschwerden: ernst und hoffnungsvoll zugleich

Psychosomatische Beschwerden können die Herzfunktion stören. Dies kann zu Herzrasen, Beklemmung, Herzstolpern und anderen Herzbeschwerden führen, obwohl das Herz organisch gesund ist. 

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, medizinischen Fachliteratur erstellt und mit viel Leidenschaft und Expertise für die Naturheilkunde ergänzt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem ärztlichen Leiter Dr. med. Berthold Musselmann.

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Die gute Nachricht bei funktionellen Herzbeschwerden:

Es liegt kein schwerer, dauerhafter Herzschaden vor. Das Herz ist also organisch gesund, nur die Funktion ist gestört – daher spricht man auch von „funktionellen“ Herzbeschwerden. Gleichwohl leiden die Betroffenen unter Symptomen wie Herzrasen, Beklemmung, Herzstolpern und anderen Herzbeschwerden. Die Erklärung: Psyche und Nerven besitzen die Macht, auf Körpervorgänge tiefgreifend Einfluss zu nehmen. Führt dies zu Problemen, dann sind die genauen Auslöser oft schwer zu greifen. Im Grunde kennt das Phänomen jeder, der wegen Lampenfieber einmal Herzklopfen hatte. Das geht dann wieder vorüber. Bei Menschen mit funktionellen Herzbeschwerden scheint das vegetative Nervensystem allerdings besonders erregbar zu sein. Auf die zahlreichen Beschwerdebilder sollte ganz unterschiedlich und sensibel eingegangen werden. Genau das sind die Stärken der Komplementärmedizin. Ihre Aufgabe ist es, die passenden Therapien auszusuchen. Aber vorher braucht es schon ein wenig ehrliche Selbsterkenntnis, dass die Psyche mitbehandelt werden muss. Die moderne Gesellschaft macht es einem jedoch zunehmend leichter, ein „Nervenleiden“ anzugehen. So ist die psychosomatische Medizin heute selbstverständlich eine anerkannte Medizinrichtung.

Funktionelle Herzbeschwerden: Diese Therapie-Bausteine helfen

Enttäuscht von der Diagnose „funktionelle Herzbeschwerden?

Wenn nach der Diagnostik feststeht, dass kein Herzschaden vorliegt, schließt man - nach ausführlicher Anamnese - auf funktionelle Herzbeschwerden. Doch häufig wird dies nicht als Erlösung empfunden, häufig reagiert der Patient ungläubig. Er erlebt doch drastische Symptome. Dass Nerven und Psyche die Kraft besitzen, auf die Körpervorgänge tiefgreifend Einfluss zu nehmen, hat sich noch nicht in allen Köpfen verankert. Wer aber den Hilfeschrei der Seele hört und ihr auf halbem Weg entgegen geht, hat die besten Aussichten bei funktionellen Herzbeschwerden.

Gefühle, die heimliche Macht

Wut, Hass, Ärger…Trauer oder Liebeskummer: Starke Gefühle haben eine starke Wirkung. Bei funktionellen Herzbeschwerden sollte man die Methoden zur psychischen Stabilisierung kennen. Und Sie können selbst aktiv werden, hier und jetzt. Funktionelle Herzbeschwerden lassen sich daneben gut mit Phytopharmaka behandeln. Bei leichten Beschwerden kann sie als alleinige Therapie eingesetzt werden. Begleitend sorgt eine herzgesunde Lebensweise und Ernährung präventiv für ein starkes Herz-Kreislaufsystem.

Locker bleiben…

Bei funktionellen Herzbeschwerden warten auf dem Weg zur Heilung einige Hindernisse auf Sie. Wer darauf vorbereitet ist, erspart sich manchen Umweg:

Diese Fallen auf dem Weg zur Heilung sollten Sie unbedingt vermeiden

1. Ängstigen Sie Ihr Herz nicht…

Angst ist der Einstieg in einen Mechanismus, der die Beschwerden schlimmer macht. Je mehr man auf die Störung achtet, umso schwerer wird sie. Die einfachen funktionellen Herzbeschwerden können sich im Extremfall bis zu einer Herzneurose (Herzphobie) steigern. Dann leidet der Patient unter extremen Panikzuständen bis hin zur Todesangst. Hier ist eine reguläre psychiatrische und psychologische Therapie notwendig. Was zählt ist das Prinzip „Vertrauen“: Vertrauen Sie Ihrem Herz, dann vertraut Ihr Herz Ihnen. Hören Sie nicht zu sehr in sich hinein, sondern lieber aus sich heraus.

2. Wenn durch Schonung das Gegenteil erreicht wird

Wer jede Aufregung oder Anstrengung vermeidet, tappt in die zweite Falle: Das Herz wird schwächer und schwächer. Damit entstehen nicht „echte“ Herzprobleme, sondern eine Herzschwäche. Dabei helfen Ihnen die ganz natürlichen naturheilkundlichen Stimuli des Herzschlags wie Bewegung.

3. Kommunikationsprobleme zwischen Arzt und Patient und umgekehrt

Die dritte Falle auf dem Weg zur Besserung sind Kommunikationsprobleme.

  • Der Arzt mag sagen: „Ihnen fehlt nichts“. Natürlich fühlt sich dann der Patient nicht ernst genommen. Richtig wäre die Formulierung: „Es liegen keine organischen Herzschäden vor“. Dann sollten anschließend auch die Angebote der Komplementärmedizin zur Sprache kommen.
  • Auch der andere Fall ist häufig, dass nämlich der Patient nicht annehmen kann, dass es sich um eine psychosomatische Ursache handelt. Dann verweigert er die Auseinandersetzung mit sich selbst und fordert weitere Untersuchungen.
  • Die logische Folge: Es entwickelt sich eine Abwehrhaltung beim Arzt, der immer auch ökonomisch wirtschaften muss. Hier braucht es auf beiden Seiten Einsicht. Bewährt hat sich, die Untersuchungen von den Beschwerden zu entkoppeln und einfach regelmäßige Kontrollen auszumachen. Frei nach dem Prinzip: So viel wie nötig, so wenig wie möglich. Dabei kann auch das Anschlagen der komplementärmedizinischen Maßnahmen verfolgt werden.

Heilpflanzen

Die Phytotherapie kann bei funktionellen Herzbeschwerden gleich an mehreren Stellen lindernd eingreifen: Das Herz wird gestärkt, die Nerven beruhigt und die Muskeln entkrampft.

Koronardurchblutung steigern

Für die Herzdurchblutung bietet sich insbesondere der Weißdorn an (Extrakt aus Blättern und Blüten als Tabletten oder Saft). Er stärkt nicht nur die Herzdurchblutung, sondern auch die Herzleistung. Es empfiehlt sich aber eine längere Einnahme über 5-6 Wochen. Ginkgo optimiert generell die Durchblutung, während Buchweizen der Spezialist für die Kapillardurchblutung ist. Achten sollte man auf standardisierte Extrakte, beim Buchweizen soll der Tee einen Mindestgehalt von 4 % Rutin aufweisen.

Kontraktionskraft erhöhen

Einige Heilpflanzen liefern sehr effektive Wirkstoffe zur Behandlung von Herzbeschwerden. Sie müssen exakt dosiert werden, darum kommen hier nur fertige Präparate aus der Apotheke in Frage. Zu nennen sind hier das Maiglöckchen (z.B. Maiglöckchenkrauttinktur) und das Adonisröschen (z B. Adoniskrautextrakt). Die Präparate sind verschreibungspflichtig.

Nerven beruhigen

Bei nervösen Herzbeschwerden ist das Nervensystem überreizt, so dass die Signale für Herzschlag nicht an die Situation angepasst sind. Dann ist es Zeit für beruhigende und harmonisierende Mittel: Baldrian und Johanniskraut sind hier die Klassiker. Diese sprechen die Schlafstörungen und die Nervosität gleich mit an. Alternativen sind: Melisse, Passionsblume, Lavendel und Hopfen.

Entkrampfen

Verschiedene ätherische Öle aus Rosmarin, Fichte, Campher und Pfefferminze (Menthol) reizen die Nerven und Gefäße auf der Haut über der Herzgegend. So fördern sie auf reflektorischem Weg die Herzdurchblutung und tragen bei Herzbeschwerden zu einer Entkrampfung der Herzkranzgefäße bei.

Kreislaufschwäche beheben

Wenn der Blutdruck in den Keller fällt, fühlt man sich schlapp, müde und angeschlagen. Heilpflanzen wie Rosmarin, Campher und koffeinhaltige Tees (wie Kaffee, Mate-Tee oder Grüner Tee) bringen die Spannkraft zurück. Auch das Herzgespannkraut gehört hierher.

Bauch mitbehandeln

Beim Roemheld-Syndrom produziert die Verdauung erhebliche Mengen an Luft. Sie dehnt sich über das Zwerchfell Richtung Herz aus und der Druck verschiebt das Herz. Als reflexartige Reaktion löst dies heftige Herzbeschwerden mit Empfindungen wie Herzenge (Angina-pectoris) aus. Hier muss die Verdauung und nicht das Herz behandelt werden! Geeignet sind zum Beispiel Karminativa wie Kümmel-, Anis- und Fenchelfrüchte, je nach Vorlieben auch Korianderfrüchte, Angelikawurzel, Lavendelblüten, Melissenblätter oder Pfefferminzöl. Mehr Informationen finden Sie unter Blähungen.

Übrigens: Empfehlenswert sind auch fertige Kombinationen, die gleich mehrere Aspekte der Herzleistung und Nervenleitung ansprechen.

Heilpflanzen und Vitalstoffe, die bei Funktionelle Herzbeschwerden helfen können

Homöopathische Mittel bei funktionellen Herzbeschwerden

Die Homöopathie verwendet Komplexmittel, die folgende Bestandteile enthalten:

  • Weißdorn (Crataegus): Herzunruhe, Herzklopfen, Depressionen.
  • Königin der Nacht (Cactus grandiflorus): krampfartige Herzbeschwerden, zusammenschnürende Gefühle „ wie von einem eisernen Band“, niedriger Blutdruck.
  • Ignatiusbohne (Ignatia): Herzklopfen, Herzschmerzen, nervliche Belastung und Kummer.
  • gelber Jasmin (Gelsemium): bei dem Gefühl „das Herz bleibt stehen“, Patient ist in ruheloser Bewegung.
  • Kaffeestrauch (Coffea): Herzklopfen, Herzrasen gerade bei belastenden Ereignissen.

Es gibt auch unzählige Einzelmittel, einige Beispiele:

  • Fingerhut (Digitalis): funktionelle Herzbeschwerden bei unruhigen und depressiven Personen. Schwäche und Durst. Bewegung verschlechtert, Liegen bessert.
  • Tollkirsche (Belladonna): Schneller und kräftiger Puls, Herzbeschwerden kommen und gehen plötzlich. Hitzige Personen und hochroter Kopf.
  • Chinarinde (China officinalis): Puls schnell und schwach, Personen neigen zur Erschöpfung. Appetitlos und berührungsempfindlich. Bewegung verschlechtert.

Die klassische Homöopathie hält für die einzelnen individuellen Herzbeschwerden zahlreiche Konstitutionsmittel bereit. Welche Mittel für den einzelnen Patienten geeignet sind, sollte ein erfahrener Homöopath festlegen.

Die Wirkung der Homöopathie bei funktionellen Herzbeschwerden ist nach konventionellen Maßstäben nicht überprüft.

Nahrungsergänzung

Bei Herzbeschwerden soll sichergestellt sein, dass die Körpersalze (Elektrolyte) im Gleichgewicht sind. Besonders wichtig ist hier das Magnesium. Den Kaliumbedarf deckt man am besten über die Ernährung. Sehr reich an Kalium sind pflanzliche Produkte, insbesondere Gemüse-/Obstsaft, Tomatenmark, Trockenobst, Fenchel, Grünkohl, Spinat, Hülsenfrüchte Kartoffeln, alle Pilze, Kakao, Nüsse, Avocado und andere Samen.

Hausmittel und Tipps für den Alltag

Was Sie selbst tun können

Funktionelle Herzbeschwerden brauchen eine neue Lebensführung. Da sind Sie und Ihr Engagement gefragt, von selbst passiert nämlich nichts. Hier sind 9 Tipps, die Sie auf Ihrem Weg begleiten können:

  1. Kontrollieren Sie die Angst, bevor die Angst Sie kontrolliert: Erlernen Sie etwas Entspannendes zum Stressmanagement und praktizieren Sie es regelmäßig. Auch die Kompetenz zur Psychohygiene gehört hier her. Sind Sie Ihren Gefühlen ein guter Manager?
  2. Die eigene Stärke entdecken: Das Herz ist ein Wunderwerk. Bei leichten Ausdauereinheiten haben sie Gelegenheit zu erleben, wie selbstständig Ihr Herz arbeitet. Übrigens: Auch bei einer handfesten Herzkrankheit profitiert man von Bewegung.
  3. Seien Sie ehrlich zu sich: Lernen Sie Ihre psychischen Probleme zu erkennen und zu respektieren. Erst dann können Sie Probleme bewältigen. Manchmal muss man sich auch professionelle Hilfe suchen.
  4. Finden Sie Ihr Ventil: Werden Gefühle geleugnet oder unterdrückt, erscheinen sie in anderer Form, zum Beispiel als funktionelle Herzbeschwerden. Im Sport können Sie Dampf ablassen, Musik und Kunst bringen Gefühle zum Ausdruck, auch solche, über die man nicht sprechen kann. Wie klären Sie Ihre Gefühlslage?
  5. Los lassen: Unterstützen Sie Ihr Herz, aber überwachen Sie es nicht ängstlich, sondern lassen Sie es frei. Nur so kann es in den alten unbefangenen Takt wiederfinden.
  6. Vergnügliches Abschalten: Wie oft gehen Sie interessanten Tätigkeiten nach, die Ihnen Selbstvertrauen und Zuversicht schenken (Hobby?). Positive Erlebnisse stärken Ihre Energiequellen und das überträgt sich auch auf das Herz.
  7. Starke Beziehungen, starkes Herz: Der Herzschlag reagiert sehr stark und ruhig auf gesunde Beziehungen. Bringen Sie ihre Beziehungen in Ordnung (eventuell mit therapeutischer Hilfe). Manchmal muss man auch Loslassen lernen. Vergessen Sie dabei nicht, nach vorne zu sehen.
  8. Herzgesund leben: Beugen Sie Herzkrankheiten vor. Unterstützen, indem Sie sich für eine herzgesunde Lebensweise entscheiden.
  9. Extreme Abwechslung: Im Normalfall wechseln sich die Extreme ab. So ist der Körper ständig bereit seine Rhythmen zu überprüfen. Ist das Leben eintönig (stressig oder bequem), schläft diese Bereitschaft ein. Kleine Störungen werden dann nicht kompensiert und das hat Folgen. Bewegung, natürliche Reize und Entspannung fordern das Herz auf Signale von außen zu achten.

Ordnungstherapie ordnet auch den Herzschlag?

Nur konsequente Ordnung kann die Waage zwischen den Extremen halten. Die Ordnungstherapie soll dabei helfen, wieder zurück zu einem gesunden Rhythmus zu finden. Das kann sich auf den Tag-Nachtrhythmus beziehen oder einen geregelten Tagesablauf. Aktivität und Passivität, Fordern und Gehenlassen müssen sich abwechseln. Schonung und Ausweichen sind hier nicht gefragt. Gehen Sie die Probleme an.

Weitere Therapien

Nach den Tipps zur Selbsthilfe und der Phytotherapie geht es mit komplexeren Methoden weiter: Auf der nächsten Seite finden Sie zahlreiche Naturheilverfahren, die bei funktionellen Herzbeschwerden helfen können.

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