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Das Aus für MCP-Tropfen – was sind die Alternativen?

Aus dem Hals eines kleinen Fläschchens tropft ein Tropfen.
© Schlierner - Fotolia.com

MCP-Tropfen gegen Übelkeit und Erbrechen wurden im April vom Markt genommen. Wir nennen Ihnen die Alternativen.

Von: Anne Wlodarz

Schwerwiegende Nebenwirkungen durch zu hohen Wirkstoffgehalt

MCP-Tropfen mit dem Wirkstoff Metoclopramid wurden millionenfach Menschen verschrieben, die akut oder chronisch unter Brechreiz und Übelkeit leiden. Ende April wurden sie nun vom Markt genommen. Der Grund: Der Wirkstoffgehalt aller in Deutschland erhältlicher Tropfen mit Metoclopramid übersteigt den ab sofort erlaubten Grenzwert von 1 mg/ml, da die Tropfen bisher einen Gehalt zwischen 4 und 5 mg/ml aufwiesen. Gerade bei Patienten, die durch Erkrankungen wie Migräne, Leber- und Nierenerkrankungen oder Schädel- und Hirnverletzungen chronisch unter Übelkeit und Brechreiz leiden und die Tropfen daher langfristig einnehmen müssen, wurden zum Teil schwere Nebenwirkungen festgestellt. Unser Experte Dr. med. Berthold Musselmann, Allgemeinmediziner aus Wiesloch erklärt: „Es kam zwar nicht sehr häufig zu Nebenwirkungen nach der Einnahme von MCP-Tropfen, wenn aber Nebenwirkungen auftraten, waren diese oft schwerwiegend. Dazu zählen sogenannte Dyskinesien, also Bewegungsstörungen mit Verkrampfungen, Hautausschläge, Depressionen und sogar Herzrhythmusstörungen“.

Alternativen zu MCP-Tropfen

Bis MCP-Präparate mit dem zugelassenen Wirkstoffgehalt verfügbar sein werden, kann es eine Weile dauern. Solange muss auf Alternativen zurückgegriffen werden. „In der Schulmedizin werden unter anderem Dimenhydrinat (z.B. Vomex) oder Domperidon eingesetzt. Auch Domperidon ist jedoch wegen Verlängerung der QT-Zeit (mögliche Auswirkung auf Herzrhythmus) nicht unproblematisch. Bei schwerer Übelkeit können je nach Ursache Ondansetron, Buscopan oder Dexamethason (nur kurz, bei Einsatz mehr als fünf Tage gravierende Nebenwirkungen) geeignet sein. Auch Haloperidol oder Levomepromazin (beide: mögliche erhebliche Nebenwirkungen) und Scopolamin können geeignet sein. Dies ist vom Arzt zu beurteilen. Viele konventionelle Medikamente sind also mit Problemen behaftet.

Auf pflanzlicher Ebene eignen sich Ingwertees und andere Zubereitungen von Ingwer (z.B. Zintona von Grünwalder) ideal, um gegen Übelkeit und Brechreiz anzugehen“, sagt Dr. Musselmann. Außerdem seien auch die Phytotherapeutika Iberogast (Steigerwald) und Gastritol (Dr. Klein) bewährte Mittel bei Übelkeit und werden auch allgemein bei den verschiedensten Magen-Darmbeschwerden eingesetzt. Bei durch Chemotherapie bedingter Übelkeit empfiehlt unser Experte zudem Mistel-Injektionen.

Ein homöopathisches Mittel, das speziell bei Übelkeit und Erbrechen helfen kann, ist Payagastron (Weber & Weber). Es ist kein gängiges Homöopathikum mit stärker verdünnten Pflanzenextrakten, sondern eigentlich einem höher konzentriertem Phytotherapeutikum ähnlich: Hier sind hochwirksame Pflanzenextrakte in ungefährlicher, aber effektiver Menge zusammengefasst.

Die guten alten Hausmittel

Wer akut unter Übelkeit und Brechreiz leidet, kann auf altbekannte und bewährte Hausmittel zurückgreifen. Dr. Musselmann setzt unter anderem auf Schonkost: „Außerdem sollte man schluckweise Tee trinken – Kamille, Pfefferminz, Fenchel, Anis und Kümmel können die Beschwerden lindern. Eine Magen-Rollkur ist auch einen Versuch wert: Hierzu eine Schüssel Haferschleim und einen Becher Tee trinken und sich je 15 Minuten auf die linke, auf die rechte Seite sowie auf den Bauch und auf den Rücken legen. Feuchtwarme Auflagen unterstützen die Wirkung“. Ein weiterer Geheimtipp unseres Experten ist Pepsin-Wein. Dieser unterstützt und reguliert die Magenfunktion, besonders, wenn der Appetit über längere Zeit beim Essen nicht so recht kommen mag.

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