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Bewegungstherapie

Im Alter in Bewegung zu bleiben führt zu längerer Aktivität.
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Was Bewegung ist, dürfte jedem klar sein

Noch nicht herumgesprochen hat sich, wie umfangreich die positive Wirkung ausfällt. Von Muskelkraft über Blutzucker, über Immunsystem bis Entspannung spannt sich der Bogen.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, medizinischen Fachliteratur erstellt und mit viel Leidenschaft und Expertise für die Naturheilkunde ergänzt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem ärztlichen Leiter Dr. med. Berthold Musselmann.

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Die richtige Art von Bewegung hat umfassende Wirkungen

Zu Bewegungstherapie zählt nicht nur Physiotherapie oder Krankengymnastik. Sie ist wesentlich vielseitiger und auch vergnüglicher: Tanztherapie, Aerobic, Yoga und Qigong, Gleichgewichtstraining, Sturzprophylaxe, Ausdauertraining, Vibrationstraining, Kraft- und Koordinationstraining, Spiel und Sport, Gymnastik, isometrische Übungen… und noch lange ist die Liste nicht vollständig. Neben den aktiven Maßnahmen umfasst der Begriff auch passive Bewegungen und gezielte Dehnung durch den Therapeuten. Bewegungstherapie übt auf den Körper genau wie Temperatur oder Licht einen Reiz aus, so zählt man sie formal zur „Physikalischen Therapie“. Eigentlich ist sie der natürlichste aller Reize, hat uns die Natur doch auf Bewegung optimiert. Die Bewegungstherapie hat zunächst ganz handfeste kräftigende Funktionen auf die Muskeln, aber natürlich erreicht sie über den Stoffwechsel auch Organfunktionen. Keine andere Therapie wirkt so umfassend wie die Bewegungstherapie.

Welche Krankheiten werden behandelt?

Im Bereich der Prävention wird Bewegungstherapie groß geschrieben. Nicht nur bei Übergewicht, gerade bei der Vorbeugung von Zivilisationserkrankungen von Herz-Kreislauf und Gefäßen, kann die Therapie überzeugen (Herzinsuffizienz, BluthochdruckKrampfadern). Sie hat im Bereich der Rehabilitation einen hohen Nutzen (RückenschmerzenNackenschmerzen, Frakturen, Bandscheibenprobleme, Unfälle). Nach Verletzungen bauen in der Phase der Schonung nicht nur die Muskeln ab, sondern auch die Nervenverbindungen. Dann muss man die Bewegung neu erlernen. Bei RheumaArthritis und Arthrose steht der Erhalt der Beweglichkeit im Blickpunkt, bei Osteoporose der Knochenaufbau durch Belastung. Generell hat Sport und Bewegungstherapie eine lindernde Wirkung bei Schmerzstörungen. Bewegung erreicht auch die Psyche und lindert DepressionenAngststörungen und Stress. Bei Chronischer Müdigkeit macht Sport munter, bei Schlafstörungen müde. Gegen Abwehrschwäche bringt Bewegung im Freien den richtigen Kick. Gerade angehende Diabetiker brauchen körperliche Anstrengung zur Kontrolle ihrer Blutzuckerwerte. Nicht verschweigen sollte man, dass vielseitige Bewegung das Gehirn fördert, das hilf nicht nur kreativen Köpfen, sondern auch bei Alzheimer oder Nervenerkrankungen (Parkinson, Schlaganfall). Heute wird auch bei Krebs eine wohl dosierte Bewegungstherapie erfolgreich eingesetzt.

Behandlungsprinzip

Bei leichten Einschränkungen immer geeignet sind Sportarten wie Wandern, Joggen, Radfahren, Aquagymnastik, Langlauf, Gruppensport oder Rudern. Wenig empfehlenswert sind wegen der Verletzungsgefahr Kampfsportarten, Bodybuilding, Klettern und Tennis. Bei Erkrankungen bestimmt der Arzt ob und welche Bewegungstherapie situationsgerecht ist. Danach kann man entweder einen Termin mit einem Fachmann (Physiotherapeuten) vereinbaren oder ein geeignetes Angebot aus der Wellness-Fitnesssparte wählen.

Wichtig ist, dass man sich an Vorgaben hält, was Dauer, Intensität und Häufigkeit betrifft. In der Regel braucht es 3 bis 4 Einheiten für 30 bis 60 Minuten pro Woche. Je nachdem ob man Ausdauer oder Kraft trainiert berechnet sich die Intensität. Bewegungstherapie nutzt häufig auch Hilfsmittel wie Gummibänder, Bälle, Gleichgewichtstrainer oder Fitnessgeräte. Zusammen mit dem Trainer werden in der Physiotherapie die Übungen einstudiert, in der Regel muss man dann selbstständig üben. Daneben kann oft ganz genau überprüft werden wie gut die jeweils trainierte Funktion zugenommen hat, das hilft beim Durchhalten. Bei der Motivation zahlt sich zudem häufig ein Gruppenangebot aus (Herzsportgruppen, Rückenschule, Sportverein).

Wirksamkeit und Bewertung

Generell kann die Bewegungstherapie eine tiefgreifende Stabilisierung der Körperfunktionen bewirken. Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Koordination, Balance, Beweglichkeit sind nur die offensichtlichen Schlagworte. Die Bewegungstherapie kann mehr:

  • Die Bewegungstherapie sorgt für den Aufbau von Energiereserven („Belastungsreserven“), die dem ganzen Stoffwechsel zu Gute kommen.
  • Gleichzeitig investiert der Körper in den Stütz-, Halte- und Bindegewebsapparat von den Sehnen und Knorpeln bis zu den Knochen und Gefäßen.
  • Auch die Herzarbeit wird durch Sport optimiert, nicht zu vergessen Durchblutung und Blutdruck.
  • Nach dem Sport ist man außer Atem: Mit dem Training steigt die Atemtiefe und fällt die Frequenz. Die verbesserte Sauerstoffversorgung bemerkt man im ganzen Körper sogar im Gehirn.
  • Besonders gut spricht der Zuckerstoffwechsel auf die Bewegungstherapie an. Bei Übergewicht lassen sich die Fettreserven mobilisieren.
  • Verschiedene Hormonregelkreise bis hin zu den Sexualhormonen lassen sich mit Sport aktivieren.
  • Bewegungstherapie schult die Wahrnehmung von „Ist und Sollzustand“ sowie die automatische Reaktion darauf. Die Nerven und Muskeln lernen ihr optimales Zusammenspiel und die Haltung verbessert sich.
  • Daneben profitiert das Immunsystem vom Sport. Ausnahme ist nur extremer Leistungssport, er kann schon mal schwächen.
  • Neu ist die Erkenntnis: Bewegung beugt Krebs vor, hilft aktiv bei der Krebstherapie.
  • Menschen, die Sport treiben, altern langsamer. Sport leistet einen Beitrag zum Anti-Aging.
  • Sport lässt die Glückshormone fließen und wirkt ausgleichend auf die Seele. Sport macht „stresstolerant“. Daneben kommen auch die sozialen Beziehungen nicht zu kurz.

Kosten und Erstattung

Bewegungstherapie im Rahmen der Rehabilitation wird von den Kassen erstattet. Ist die Bewegungstherapie eine präventive Maßnahme, gibt es bei fortschrittlichen Kassen häufig einen Zuschuss. Nicht alle Verfahren sind bei jeder Beschwerde anerkannt, dazu braucht es einen Nachweis von Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit. Darum vorher am besten bei der Kasse nachfragen, ob die ins Auge gefasste Bewegungstherapie finanziell unterstützt wird.

Quellen/Weitere Informationen

Quellen

Links und LiteraturFoto:

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Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung (In Form)

Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e. V.

Literatur

Volger, E. und Brinkhaus, B.: Kursbuch Naturheilverfahren, 1. Auflage, Elsevier Verlag, München, 2013.

Schmiedel, V., Augustin, M.: Leitfaden Naturheilkunde, 5. Auflage, Elsevier Verlag, München, 2008.

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