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Geschichte der Elektrotherapie

Entdeckung des elektrischen Stroms

Kurz nachdem entdeckt wurde, wie man elektrischen Strom gezielt erzeugen kann, wurde er versuchsweise zu medizinischen Zwecken eingesetzt. Die Behandlung mit Strom wurde seither immer weiter erforscht und verbessert.

Historische Entwicklung

Elektrisierende Aktivierung

Die Elektrotherapie ist eine vergleichsweise junge Erfindung, etwa seit 1730 kann man gezielt elektrischen Strom herstellen. Schon bald danach verstand man, dass Hauptangriffspunkt von Strom Muskeln und Nerven sind. Als einer der Begründer der Elektrotherapie gilt der deutsche Naturforscher Christian Gottlieb Kratzenstein. Er war von den Möglichkeiten des Stroms begeistert und sah den Strom in seinem Werk von 1744 noch als Allheilmittel. Vor allem sollte der Strom Bewegung in gestaute Körpersäfte bringen. Schon 1752 erschien ein erstes Lehrbuch zum Thema vom Arzt Johann Gottlieb Schäffer. In Strom sah man die Antriebskraft, welche als „Nervensaft“ oder „Nervengeist“ bezeichnet wurde. Bald behandelte man bereits Lähmungen damit. Strom lässt den Muskel zucken - genauso als wäre er durch einen Nervenimpuls angeregt worden. Doch es gibt auch dunkle Kapitel: In der Psychiatrie wollte man „Geisteskranke“ mit Elektroschocks heilen. Daneben behandelte man Wasser, Wein und Tee mit Strom und verabreichte die galvanisch zersetzten Produkte als Medizin.

Aktuelle Praxis

Heute kennt man die stimulierenden und aktivierenden Wirkungen des Stroms auf dem Körper viel genauer. Strom vermag den Nervenimpuls zu ersetzen. Heute kann man die Einzelwirkungen gezielt trennen und zur Anwendung bringen.

Aber es gibt noch ungeklärte Stromwirkungen. Inwieweit der Magnetismus auf den Körper einwirkt, wurde nicht überzeugend gezeigt. Ob also magnetische Wellen positive oder als Elektrosmog negative Effekte auf den Menschen haben, ist immer noch unbeantwortet.

Strom ist noch lange nicht ausgereizt

Eine weitere Anwendung von Strom hat seinen Einzug in der Medizin gehalten. Im Herzschrittmacher verhindert er den Herzstillstand. In der Neurologie forscht man an Hirnschrittmachern meist bei Parkinson, auch bei Epilepsie und Zittern (Tremor). Sogar bei psychiatrischen Erkrankungen wie Zwangsstörungen und Depressionen wird Strom getestet. Offensichtlich lassen sich auch Suchterkrankungen mit gezielten Stromstößen kontrollieren. Erfolge lassen sich auch bei der Therapie von medikamentenresistenten Clusterkopfschmerz berichten. Die Elektrotherapie hat Potential und ist noch lange nicht ausgereizt.

Quellen/Weitere Informationen

Quellen

Literatur

  • Bossert, F.P., Jenrich, W., Vogedes, K.: Leitfaden Elektrotherapie, 1. Auflage, Elsevier, München, 2006
  • Edzard, E. et al. (Hrsg.), in der Übersetzung von Falkenburg, P.: Praxis Naturheilverfahren, 1. Auflage, Springer Verlag, 2001
  • Gemeinsamen Bundesausschuss: Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses über die Verordnung von Heilmitteln in der vertragsärztlichen Versorgung (Heilmittel-Richtlinie/HeilM-RL) in der Fassung vom 20.Bundesanzeiger 2011; Nr. 96 (S. 2247)
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  • Heilmittelkatalog, Maßnahmen der Physikalischen Therapie, Indikationskatalog Maßnahmen der Physikalischen Therapie, IntelliMed GmbH, Homepage, Stand Februar 2011
  • Hüter-Becker A und Dölken M: Physiotherapie in der Orthopädie; 3. Auflage , Thieme Verlag, Stuttgart, 2015, ISBN: 9783131294937
  • Klinik für Neurologie und Neurophysiologie: Tiefe Hirnstimulation – Deep Brain Stimulation, interdisziplinäre Behandlung von Bewegungsstörungen, Universitätsklinikum Freiburg. Homepage, Stand Mai 2016
  • Magis D et al: Neurostimulation therapies for primary headache disorders: present and future. Current Opinion in Neurology, June 2012 - Volume 25 - Issue 3 - p 269–276, doi: 10.1097/WCO.0b013e3283532023
  • Melchart, D. et al. (Hrsg.): Naturheilverfahren, Leitfaden für die ärztliche Aus-, Fort- und Weiterbildung, 1. Auflage, Schattauer, Stuttgart, New York, 2002
  • Schmiedel, V., Augustin, M.: Leitfaden Naturheilkunde, 5. Auflage, Elsevier Verlag, München, 2008
  • Schott H: Geschichte der Medizin: Elektrische Medizin – Funken der Aufklärung. Dt Ärztebl 2001; 98: A 2633–2636 [Heft 41]
  • Thomas Müller T: Hochfrequente Reize Stimulation der Finger beschleunigt nach Schlaganfall die Reha. Publiziert am auf 21.3.2012 auf springermedizin.de basierend auf: 56 Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN) in Köln am 15.3.2012
  • VDB-Physiotherapieverband, Bundesverband: Heilmittelrichtlinien und Heilmittelkatalog – für Maßnahmen der Physiotherapie; Sonderdruck für die Mitglieder des VDB-Physiotherapieverbandes aus »Therapie + Praxis«, Ausgabe Nr. 3/04, Juni/Juli 2004

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