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Ernährungstherapie (Diätetik)

Obst und Gemüse sind gesund und machen glücklich.
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Ernährungstherapie

Schon Hippokrates empfahl: Eure Nahrungsmittel sollen Eure Heilmittel sein… Nahrung kann krank oder aber gesund machen.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, medizinischen Fachliteratur erstellt und mit viel Leidenschaft und Expertise für die Naturheilkunde ergänzt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem ärztlichen Leiter Dr. med. Berthold Musselmann.

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Heilen mit der richtigen Ernährung

Früher wurde gegessen, was da war. Entscheidend für die Auswahl der Nahrungsmittel waren der Geldbeutel und die Jahreszeit. Heute leben wir im Überfluss und haben den Luxus frei zu wählen, was wir essen und was nicht. Schnell aber wurde klar, dass dies nicht immer zu unserem Besten ist. Daher liefen in der Vergangenheit verschiedene Kampagnen. Die meisten haben heute eine Vorstellung davon, was eine gesunde Ernährung ausmacht. Vitamine, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe wie Antioxidantien sind in aller Munde. Auch die schwarzen Schafe Zucker, weißes Mehl und Fett kennt jeder. Frisch, regional, saisonal und ökologisch – mit zunehmendem Wissen steigen auch die Ansprüche. Aber die Ernährungstherapie ist nicht nur eine Frage des Lifestyles, sie kann mehr. Und zwar nicht nur im Punkt Prävention. Ernährungstherapie lindert verschiedene Beschwerden und leistet sogar in vielen Fällen den entscheidenden aktiv heilenden Impuls.

Welche Krankheiten werden behandelt?

Oft geht es bei der Ernährungstherapie um das aktuelle Körpergewicht (Über- und Untergewicht, Essstörungen), aber nicht nur. Die meisten Zivilisationserkrankungen wie Übergewicht, Gicht, Bluthochdruck, koronare Herzkrankheiten, Arteriosklerose und Fettstoffwechselstörungen könnten mit einer gesunden Kost oftmals vermieden werden. Viele Erkrankungen der Organe und des Stoffwechsels sind über die Ernährung zugänglich. Welche Ernährung für jemanden richtig ist, ist jedoch gelegentlich höchst unterschiedlich. Bei Diabetikern zum Beispiel dreht es sich um die Kohlehydrate, Osteoporosepatienten müssen viel Kalzium essen, Patienten mit Nierenkrankheiten Kalzium um jeden Preis meiden und bei Hypercholesterinämie steht das Cholesterin auf der Fahndungsliste. Erstaunlich, aber auch bei Rheuma, Schuppenflechte und Neurodermitis gibt es ernährungstechnische Ratschläge. Gerade bei Erkrankungen der Verdauung (Verstopfung, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Durchfall, Magenkrebs, Hepatitis, Gallensteine, Verdauungsschwäche) helfen fundierte Tipps. Bei Lebensmittelallergien und Lebensmittelunverträglichkeiten (Zöliakie, Laktoseintoleranz) oder speziellen Vorlieben (Veganer, Vegetarier) muss manchmal geklärt werden, wie man die Ernährung gestaltet, ohne sich Mangelerscheinungen einzuhandeln. Und ganz nebenbei: Die richtige Ernährung wirkt auch bei Gesunden auf das Allgemeinbefinden und die körperliche Fitness positiv. In der Prävention und als Anti-Aging-Maßnahme ist die Ernährungstherapie nicht wegzudenken.

Behandlungsprinzip

In aller Regel gibt der Arzt den Anstoß zu einer Ernährungstherapie. Mit dieser Empfehlung geht der Patient zu einem Ernährungsberater. Er setzt die Vorgaben zusammen mit dem Patienten so um, dass er eine klare und vor allem alltagstaugliche Vorstellung vom Vorhaben hat. Mit einer Bemerkung: „Essen Sie weniger“ oder „lassen Sie das Cholesterin/Zucker weg“ ist einem Patienten in der Regel nicht geholfen. Er muss wissen, wo sich zum Beispiel Cholesterin versteckt und vor allem welche Alternativen er hat. So wird vom Frühstück bis zum Abendessen durchgesprochen, wie ein typischer Tag aktuell aussieht. Danach kann man sich darum kümmern, wie er auszusehen hätte. Gute und schlechte Fette, Vollkorn oder raffinierte Kohlehydrate, Nitritpökelfleisch oder gesundes Protein: die Ernährungstherapie erklärt die Unterschiede und Vorteile. Auch Tipps zur Zubereitung und Rezeptvorschläge kann man erwarten. Am Ende steht ein detaillierter Diätplan. Doch niemand ist perfekt. Besprochen wird in der Ernährungstherapie auch der Umgang mit Diätfehlern. Gelungen ist die Therapie, wenn man sich danach klare Ziele steckt, immer wieder den Status überprüft und vor allem konsequent dabei bleibt.

Wirksamkeit und Bewertung

Die medizinische Wirksamkeit der Ernährungstherapie bei verschiedenen Erkrankungen ist gut mit Studien untermauert. Je nach Krankheit müssen die Maßnahmen vorübergehend oder dauerhaft durchgeführt werden. Doch schnell fällt man in die alten Gewohnheiten zurück. Damit die erreichten Erfolge (Gewichtsverlust, Blutwerte etc.) dauerhaft bleiben, ist eine regelmäßige Kontrolle oder eine motivierend Gruppe im Hintergrund sinnvoll (M.O.B.I.L.I.S, weightwatchers). Ernährungstherapeutische Konzepte gibt es zwar viele (Vollwertkost, Haysche Trennkost, Mayr-Kost, Rohkost, Makrobiotik, Ayurvedische Ernährungstherapie und viele mehr). Wichtig ist, dass der jeweilige Ernährungsberater (Oecotrophologen, Diätassistenten und Mediziner für die Ernährungstherapie) wissenschaftlich anerkannte Prinzipien verfolgt.

Kosten und Erstattung

Ein grundsätzlicher Anspruch auf eine Ernährungsberatung besteht bei ernährungsbedingten Krankheiten. Diese Beratung muss allerdings vom Arzt verordnet werden. Die Höhe der Erstattung hängt von den Umständen ab, daher vor der Ernährungstherapie immer nachfragen. Auch für Gesunde werden Ernährungskurse im Rahmen der Prävention bei einigen Kassen mit einem Zuschuss belohnt.

Die derzeit gültige Vereinbarung der Krankenkassen sieht eine Zertifizierung des Ernährungsberaters vor. Entsprechende Siegel und Zertifikate werden von den Verbänden vergeben (siehe unten).

Quellen/Weitere Informationen

Quellen

Links und Literatur

Verband der Ökotrophologen VDOe

Verband der Diätassistenten VDD

Institut für Qualitätssicherung in der Ernährungstherapie & -beratung QU ETH EB

Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. DGE

BerufsVerband Oecotrophologie e.V. VFED

Literatur

Schmiedel, V., Augustin, M.: Leitfaden Naturheilkunde, 5. Auflage, Elsevier Verlag, München, 2008.

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