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Sauerstofftherapie

Kleine Sauerstoffbläschen sind unter Wasser zu sehen.
© stock.xchng

Sauerstofftherapie: 3 Verfahren sind in Anwendung

Die Wirksamkeit der Langzeit-Sauerstofftherapie bei Erkrankungen mit mangelnder Sauerstoffversorgung konnte in mehreren Studien bewiesen werden und ihre Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, medizinischen Fachliteratur erstellt und mit viel Leidenschaft und Expertise für die Naturheilkunde ergänzt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem ärztlichen Leiter Dr. med. Berthold Musselmann.

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Das Lebenselixier Sauerstoff

Die Sauerstofftherapie führt dem Blut Sauerstoff (O2) zu. Der Körper benötigt zur Energiegewinnung große Mengen an Sauerstoff. Er wird Atemzug für Atemzug aus der Luft ins Blut aufgenommen und mit ihm in jeden Winkel des Körpers gebracht. Eine Unterbrechung der Atmung und der Durchblutung haben daher sehr schnell eine fatale Wirkung auf das Gewebe. Bei allen Erkrankungen, die eine Sauerstoffverarmung zur Folge haben, ist eine zusätzliche Sauerstoffzufuhr sinnvoll.

Welche Krankheiten werden mit Sauerstofftherapie behandelt?

  • Alterserscheinungen, Verbesserung der Leistungsfähigkeit, Altersschwäche, Gedächtnisschwäche, Verwirrtheitszustände, frühzeitiges Altern, Altersschwindel
  • Atemwegserkrankungen, obstruktiven Lungenerkrankung (COPD), Asthma bronchiale, Lungenemphysem, Versagen der Atemmuskulatur, Thoraxwanderkrankungen, Lungengerüsterkrankungen, Lungenschäden bei zystischer Fibrose (Mukoviszidose)
  • Beschleunigung der Wundheilung, Verletzungen, Operationen, offene Beine, Hüftkopfnekrose, Sportverletzungen, Verbrennungen
  • Durchblutungsstörungen, Hörsturz, Tinnitus, Sehverschlechterung, zerebrovaskuläre Insuffizienz, arterielle Verschlusskrankheit
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen, hoher/ niedriger Blutdruck, pulmonale Hypertonie, schwere chronische Herzinsuffizienz, Cor pulmonale, Herzrhythmusstörungen
  • Immunschwäche, Konditionsschwäche, Rekonvaleszenz
  • Leber- und Nierenschäden (mildernd), Plazentaschwäche
  • Lungenkrebs, Krebstherapie begleitend zur Chemotherapie und Strahlentherapie
  • Nervenerkrankungen: Parkinsonismus, Multiple Sklerose, neuromuskuläre Erkrankungen, Schlafapnoe-Syndrom, Migräne (mildernd)
  • Rheumatischer Symptomenkomplex, Rheumatoide Arthritis (RA, Primär Chronische Polyarthritis)
  • Stoffwechselstörungen, diabetische Retinopathie
  • Rauchgasvergiftung / CO-Intoxikation
  • Gasembolie, Tauchunfall (Dekompressionskrankheit)

Behandlungsprinzip

Die Sauerstofftherapie behandelt im Gegensatz zur Ozontherapie (O3) mit normalem Luftsauerstoff (O2). Im Wesentlichen sind drei Methoden im Gebrauch:

  • Langzeit-Sauerstofftherapie,
  • Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie
  • hyperbare Sauerstofftherapie (HBO-Therapie)

In der Langzeit-Sauerstofftherapie wird der Patient über einen Zeitraum von mindestens 16 Stunden pro Tag über eine Nasensonde mit Sauerstoff versorgt. Die Sauerstoff-Langzeittherapie ist ein Standardverfahren der Medizin, wenn verschiedene Erkrankungen zu einer chronischen Unterversorgung mit Sauerstoff führen (z.B. bei chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen, Herzerkrankungen).

Die Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie nach Ardenne (SMT) ist in ein Konzept mit Vitamin-/Vitalstoffzufuhr und Bewegungstraining eingebunden. Diese Sauerstofftherapie zählt zur Komplementärmedizin und geht von der Annahme aus, dass der Sauerstoffgehalt im arteriellen Blut durch Alter und Stressoren sinkt und dadurch Leistungsschwäche und Organstörungen ausgelöst werden. Besonders bedenklich ist dies, wenn Durchblutungsstörungen und Arteriosklerose die Versorgung bereits beeinträchtigt haben.

Bei der hyperbaren Sauerstofftherapie erhält der Betroffene reinen Sauerstoff unter einem erhöhten Umgebungsdruck in einer Druckkammer. Durch diese Bedingungen wird die normale Sauerstofflöslichkeit im Blut um etwa den Faktor 20 erhöht. Damit soll der Sauerstoffmangel, der bei Verletzungen oder Durchblutungsstörungen im Blut entsteht, ausgeglichen werden. Anwendungsgebiete der hyperbaren Sauerstofftherapie sind Wundheilungsstörungen, Immunschwäche, Rauchgasvergiftungen, Tauchunfälle mit Gasembolien, Schlaganfall und Migräne.

Wie wirksam ist die Methode?

Sauerstoff (O2) ist für den Körper ein zweischneidiger Stoff. Auf der einen Seite ist er lebenswichtig für die Energiegewinnung, auf der anderen Seite führt der sehr reaktive und aggressive Stoff zu unerwünschten oxidativen Vorgängen im Körper. Diese Schäden tragen letztendlich zum Alterungsprozess bei.

Langzeit-Sauerstofftherapie

Ihre Wirksamkeit bei Erkrankungen mit mangelnder Sauerstoffversorgung konnte in mehreren Studien bewiesen werden.

Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie nach Ardenne

Da Sauerstoff schädliche Radikale verursacht, ist die Gabe von antioxidativ wirksamen Vitaminen die logische Ergänzung der Therapie. Ob sich aber bei der Kombination dieser Faktoren sich verstärkende therapeutische Effekte ergeben, ist nicht gesichert. Es wäre aber möglich.

Von verschiedenen Seiten wird die Gabe hoch dosierter Vitamine kritisch kommentiert. Nicht "viel hilft viel", sondern das rechte Maß. Einige Studien deuten auf negative Effekte durch hochdosierte synthetische Vitaminpräparate an.

Hyperbare Sauerstofftherapie

Die Wirksamkeit ist nur für einige Anwendungsgebiete eindeutig belegt. Die häufig beworbene Anwendung bei Tinnitus (Ohrensausen) z.B. ist nicht zu empfehlen, da keine Langzeiteffekte zu verzeichnen sind. Bei der Dekompressionskrankheit dagegen ist die hyperbare Sauerstofftherapie unter Umständen lebensrettend und verhindert bleibende Schäden.

Kosten/Erstattung

Langzeit-Sauerstofftherapie

Die Kosten der Langzeit-Sauerstofftherapie werden aufgrund der bewiesenen Wirksamkeit von den gesetzlichen Krankenkassen getragen.

Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie nach Ardenne

Da genauere wissenschaftliche Untersuchungen zu der Methode fehlen und die Wirksamkeit nicht belegt ist, erstatten auch die Kassen das Verfahren nicht.

Hyperbare Sauerstofftherapie

In Privatkassen, über Beihilfe und die Berufsgenossenschaften versicherte Patienten erhalten je nach Art und Dauer der Erkrankung die Therapiekosten in der Regel ersetzt. Die Kostenübernahme durch gesetzliche Krankenkassen ist nur in Einzelfällen (im Rahmen einer stationären Behandlung) möglich.

Quellen/Weitere Informationen

Quellen
Links

Verband Deutscher Druckkammerzentren e.V.

Literatur

  1. Druckkammerzentrum Freiburg GmbH und HBO2-Tagesklinik, Homepage, Stand Mai 2010
  2. Magnussen et al.: Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e. V.: Leitlinien zur Langzeit-Sauerstofftherapie Pneumologie, 62(12): 748-756, 2008
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