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Slackline - Balanciere Dich ins Gleichgewicht!

Elegant dem Sonnenuntergang entgegenbalancieren.
© frilled_dragon - Fotolia.com

Koordinatives Training

Statt Joggen oder Radfahren einen Sprung auf die Slackline wagen. Koordinatives Training für einen ausgeglichenen Tag.

Von: Johannes Stumpf

Ausgleich im Grünen

Routinierte Stadtpark- und Promenadenbesucher werden auch diesen Sommer wieder ins Grübeln kommen… wieso spannt man zwischen zwei Bäumen ein Band, manchmal kurz – manchmal lang, selten hoch – meist knietief, und was hat es damit überhaupt auf sich… die Rede ist von der Slackline. Ein Schlauchband, das zwischen zwei Fixpunkten befestigt wird, um darauf zu balancieren.

Sobald sich die ersten Sonnenstrahlen durch dichte Regenwolken bohren, die Temperatur wieder steigt und es um uns herum grünt, strotzt der Körper vor neuer Energie. Er verspürt den Drang aktiv zu sein - will sich bewegen. 

Doch wie findet man den richtigen Ausgleich zum jobdominierten Alltag? Für viele ist das Fitnessstudio an der nächsten Ecke die erste Anlaufstelle. Hohe Monatsbeiträge, volle Kursräume und Indoor-Training bei Sonnenschein lassen die anfängliche Euphorie schnell verblassen… dann vielleicht eher joggen im nahegelegenen Wald, oder schwimmen im Baggersee?

Raus ins Grüne!

Wie sich bereits in den vergangenen Jahren abzeichnete, steigt die Popularität von Freizeitaktivitäten im Freien weiter an. Parks, Grünflächen und Uferpromenaden füllen sich und es wird gegrillt, gequatscht und gelacht.

Von der antiken Seiltänzelei zum Trendsport

Nicht nur dies trägt zur Work-Life-Balance bei; seit der Antike balancieren Seiltänzer über Hanfseile und begeistern Zuschauende mit Körperbeherrschung, Gleichgewichtsinn und Konzentrationsfähigkeit. Anfang des 20. Jahrhunderts löste das Drahtseil ältere Konstruktionen ab.

Doch stand der Erfindergeist nicht still: In den 70er Jahren spannten Kletterer ihre Seile zwischen Fixpunkte und balancierten darauf, um ihren Körper während Schlechtwetter- und Ruhephasen fit zu halten. Optimiert wurde das Training dadurch, dass das rundgeformte Kletterseil durch ein flaches Schlauchband abgelöst wurde.

Vom Anfänger zum Profi: Slacklines für Jedermann

Heute gibt es für verschiedene Arten des Slacklinens speziell gefertigte Lines, die bestimmte Eigenschaften erfüllen. Dabei spielt die Elastizität des Materials sowie die Länge und Breite der Line eine wichtige Rolle. 

Neben der Lowline, die auch Trickline genannt wird und wohl die verbreitetste Slackline ist, gibt es verschiedene Variationen des Balancierens auf Rodeolines, Highlines, Waterlines und Longlines. Jede dieser Variationen setzt allerdings die Fähigkeiten, eine Lowline zu begehen voraus, da sie zusätzliche Anforderungen an Slackliner, wie beispielsweise enorme Höhe, stellt. Das Tolle daran ist: Jeder kann es lernen! 

Was Sie zunächst dazu benötigen ist eine Slackline (mit Baumschutz), die bereits in zahlreichen Sportfachgeschäften vertrieben wird, zwei Bäume und ein wenig Geduld. Spannen Sie die Slackline für den Anfang nicht zu hoch und achten Sie darauf, dass der Untergrund möglichst weich und eben ist, sodass das Verletzungsrisiko minimiert wird. Weitere Tipps finden Sie meist in der Anleitung, die der Slackline beiliegt.

Wieso balancieren?

Manch eine/r mag sich nun die Frage stellen, was denn Balancieren mit der Work-Life-Balance zu tun hat? Neben gesunder Ernährung, ist auch eine ausgewogene Freizeitgestaltung ein wichtiger Bestandteil unseres Wohlbefindens. 

Darunter kann unter anderem die Pflege sozialer Kontakte fallen, sei es die Familie, Verwandte, Freunde und Bekannte, sowie eigenen Interessen nachzukommen, sich und seinem Körper Ruhephasen zu gönnen, ihn bisweilen aber auch geistig und körperlich zu fordern und fördern.

Koordinative Fähigkeiten ausbauen

Anders als beim Joggen, Schwimmen oder Radfahren sind während des Slacklinens vor allem die koordinativen Fähigkeiten und weniger die konditionellen gefordert. Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit treten in den Hintergrund, indessen werden Gleichgewichts-, Rythmisierungs- und kinästhetische Differenzierungsfähigkeiten angesprochen. 

Das heißt im Einzelnen: einen Gleichgewichtszustand des Körpers, aufgrund eigener Körperverlagerung und der ständigen Anpassung dieser, herzustellen und zu halten; den Rhythmus der sich bewegenden Slackline aufzunehmen und motorisch zu verarbeiten sowie Feinabstimmungen einzelner Bewegungsabläufe und Teilbewegungen zu realisieren und zu verknüpfen, sodass sich durch die Bewegungsgenauigkeit ein Erfolg auf der Line einstellt. 

Der positive Nebeneffekt des Slacklinens ist, dass sich sowohl die intermuskuläre als auch die intramuskuläre Koordination der Muskeln verbessert. Das Training der intermuskulären Koordination, sprich das Zusammenspiel zwischen synergistischer und antagonistischer Muskulatur, schafft eine verfeinerte Bewegungskoordination. Währenddessen stärkt die intramuskuläre Koordination, die das Zusammenspiel zwischen Nervensystem und einzelner Muskelfasern beschreibt, die Ansteuerung und Dosierung des Krafteinsatzes der Muskelfasern. Dabei werden besonders diejenigen Muskeln, die für Haltungs- und Haltearbeiten im Körper verantwortlich sind gestärkt, wodurch ein guter Ausgleich zu monotonen Arbeitspositionen geschaffen wird.

Die Slackline ist damit nicht nur ein toller Freizeitbegleiter, sondern ein portables Sportgerät für alle Altersgruppen. Mit Sicherheit gibt es auch in Ihrem Stadtpark Slackliner/innen, die für Neugierige und Testläufer gerne ihre Slackline zur Verfügung stellen; nutzen Sie die Gelegenheit und balancieren Sie sich ins Gleichgewicht!

6 Gründe, weshalb Sie Slacklining versuchen sollten:

  • fördert Ihre koordinativen Fähigkeiten
  • verbessert Ihre inter- und intramuskuläre Koordination
  • stärkt Ihre Muskulatur
  • ist für alle Altersgruppen geeignet
  • ist eine gelenkschonende Sportart
  • der Aufbau des mobilen Sportgeräts ist unkompliziert
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