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Alltag des Akupunkturtherapeuten

Männliche Schulter von hinten mit hochgestreckten Armen
© stock.xchng

Lang anhaltende Beschwerdefreiheit dank Akupunktur

Akupunktur ist bei Knie- und Rückenbeschwerden eine Kassenleistung.

Von: Dr. med. Martin Wörffel

Krankenkasse übernehmen Kosten bei chronischen Schmerzen

Liebe Leser,

heute will ich einmal etwas über den Alltag des Akupunkturtherapeuten berichten: seit einigen Jahren wird die Akupunktur ja von den Krankenkassen in ausgewählten Fällen bezahlt: und zwar bei chronischen Schmerzen im Bereich des Rückens (Lendenwirbelsäule) und der Knie. Das hat leider dazu geführt, dass, zumindest in der Praxis eines Kassenarztes, der Löwenanteil der Behandlungen bei diesen beiden Krankheitsbildern durchgeführt wird.

Akupunktur in der Schmerzbehandlung sehr erfolgreich

Natürlich verbergen sich dahinter diverse verschiedene schulmedizinische Diagnosen: allen voran natürlich der berühmte „Verschleiß“, aber auch Kniebinnenschäden, Meniscusschäden, Bandscheibenprobleme, überwiegend muskulärer Probleme usw.

Die schulmedizinische Diagnose spielt bei der Akupunkturbehandlung nur eine untergeordnete Rolle. Deswegen ist eine Bildgebung auch nicht zwingend erforderlich, wird aber aus anderen Gründen dennoch häufig durchgeführt.

Zielführend ist v.a. Lage und Ausstrahlung des Schmerzes, woraus sich der Leitbahnbezug und die Punktauswahl ergeben. Darüberhinaus ist die Differenzierung zwischen Fülle- und Leerezuständen wichtig. Diese Unterschiede bedingen zum einen Unterschiede in der Nadeltechnik und der Liegedauer. Aber auch ergänzende Therapieverfahren sind abhängig von der Grunddiagnose: bei Füllezuständen werden eher ausleitende Verfahren gewählt: Schröpfen, Schröpfmassagen, blutiges Schröpfen, kräftige Nadelstimulation; bei Leerezuständen tonisierende Verfahren wie vorsichtige Nadelstimulation, wärmende Maßnahmen: Moxibustion, Moxaboxen und Wärmelampen.

Erstaunlich sind die guten Erfolge v.a. bei Kniebeschwerden: selbst bei schweren strukturellen Schäden entsteht häufig eine lang anhaltende Beschwerdefreiheit. Hier taucht häufig die Frage auf, ob sich die Verbesserung auch objektivieren ließe. Darüber gibt es meines Wissens wenige Untersuchungen, wobei man fairerweise sagen muss, dass sich solche Verbesserungen offensichtlich nur schwer nachweisen lassen. Welche Parameter (Röntgenbilder, MRT Darstellungen usw.) wirklich geeignet wären, bleibt unklar.

Da für die meisten anderen Therapieverfahren (Schmerzmittel, Physiotherapie, Spritzen usw.) ebenfalls keine Nachweise existieren, dass es durch die Behandlung zu strukturellen Verbesserungen kommt und der Grad der Verbesserung nur am klinischen Verlauf gemessen wird, sind hier die Erfolge der chinesischen Medizin mit dem gleichem Maßstab zu bewerten.

Angesichts dieser erfreulichen Ergebnisse darf ich alle ermuntern, ihre Blockaden im freien Qi-Fluss – sprich ihre orthopädischen Probleme – in die Hände eines erfahrenen Akupunkturtherapeuten zu geben.

Einen angenehmen Tag wünscht Ihnen Ihr

Martin Wörffel

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