Colon-Hydrotherapie
Darmspülung
Frühjahrsputz im Darm: Die Colon-Hydrotherapie befreit den Darm von Gift.
Von: PhytoDoc-Redaktion
Moderne Methode auf uralter Basis
Colon-Hydrotherapie ist eine moderne Methode zur Darmspülung. Dabei sollen nicht nur alte und stark anhaftende Kotreste und Schlacken entfernt werden, sondern auch die Mikroorganismen aus dem Dickdarm.
Die Darmspülung ist eine uralte Methode, die Anfang des letzten Jahrhunderts neuen Aufschwung erfuhr. Die Anbieter der Colon-Hydrotherapie betonen gerade die Wirkung bei moderner und bequemer Lebensweise. Falsche Ernährung, Stress und Bewegungslosigkeit schädigen den Darm. Kennzeichen seien lange im Darm verbleibende Schlacken, Giftstoffe, Nahrungsmittelintoleranzen und bakterielle Dysbiosen. Die Symptome greifen auf den ganzen Organismus über: Man leidet an Übelkeit und allgemeinem Unwohlsein. Auch auf seelischer Ebene stellen sich Missempfindungen ein (Gereiztheit, Aggressivität oder Depression). Vor allem, wenn der Darm Schadstellen entwickelt („Leaky Gut Syndrom“), haben die Gifte freien Zugang zum Blut. Die Colon-Hydrotherapie soll auch die Leber entlasten, die ansonsten mit der Blutentgiftung gefordert ist.
Die Colon-Hydrotherapie zählt man zu den (Gift) ausleidenden Verfahren. Daneben übt die Darmspülung auch einen Reiz auf die Darmwand im Sinne einer umstimmenden und aktivierenden Reiztherapie aus.
Welche Krankheiten werden behandelt?
Die Hauptmenge der Darmkeime lebt im Dickdarm. Doch manchmal ist das Wechselspiel des Wirts mit seiner Bakterienwelt gestört. Werden die Problemkeime über die Darmspülung entfernt, könnte mit einer folgenden Symbioselenkung das Milieu im Dickdarm grundlegend saniert werden. Auch wenn eine Antibiotikatherapie die Darmflora aus dem Gleichgewicht gebracht hat und hartnäckige Durchfälle folgen, mag die Darmspülung eine Lösung sein. Insgesamt soll die Colon-Hydrotherapie Vitalität und Wohlbefinden stärken.
Verstopfung ist das am häufigsten mit einer Darmspülung behandelte Symptom. Zur Entgiftung und Entschlackung wird häufig begleitend zu einer Fastenkur die Colon-Hydrotherapie gewählt. Auch bei Kopfschmerzen steht der Entgiftungsgedanke im Vordergrund. 80% des Immunsystems befindet sich in den Wänden des Dünn- und Dickdarms und es verwundert heute nicht mehr, dass auch entzündliche Erkrankungen oder Abwehrschwäche genau hier beginnen. Rheuma und entzündliche Hauterkrankungen (Neurodermitis, Psoriasis) werden in der Alternativmedizin über den Darm behandelt. Und natürlich nutzt man die Therapie auch bei Immunstörungen, Allergien, Lebensmittelunverträglichkeiten und unkontrollierbaren Entzündungen. Bei Divertikulose und anderen entzündlichen Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn wird nur in den entzündungsfreien Phasen mit Darmspülung behandelt.
Erkrankungen, bei denen Colon-Hydrotherapie helfen kann
Behandlungsprinzip
Im Gegensatz zu früheren Zeiten hat sich die Methode
gewandelt. Kamen früher hauptsächlich Einläufe zum Einsatz, nutzt man heute moderne
Geräte. Sie können gleichzeitig Flüssigkeit einspülen, absaugen und temperieren.
Während höhere Temperaturen entspannen und erwärmen, stimulieren kühlere Grade.
Die Colon-Hydrotherapie ist am ehesten mit einem inneren Kneippguss
vergleichbar, der Darmmuskulatur anregt und gleichzeitig die Durchblutung
steigert. Damit stimuliert man reflexartig die Darmbewegung. Dieser Effekt soll
sich auf andere innere Organe wie Leber und Niere übertragen. Daneben können
auch Wirkstoffe in die Spüllösung gegeben werden. Kamille etwa beruhigt den
Darm, basische Salze haben sich bei Entzündungen und Übersäuerung bewährt. Coffein
aktiviert die Muskulatur und Ozon desinfiziert.
Wirksamkeit und Bewertung
Systematische Untersuchungen zur Colon-Hydrotherapie gibt es nicht. Die Medizin bedient sich des Verfahrens nur, wenn eine Dickdarmspiegelung vorbereitet werden muss, oder beim atonischen Dickdarm, der sich nicht mehr selbst entleeren kann. Keine der propagierten Wirkungen sind bisher belegt.
In den letzten Jahren ist eine Flut von Erkenntnissen über den Zusammenhang von Darmflora und Gesundheit aufgelaufen. Darum dürfte auch die Colon-Hydrotherapie neues Interesse erfahren. Noch aber besteht die Medizin auf dem Dogma, dass Verstopfung keine Giftstoffbelastung für den Organismus darstellt. Neue Daten belegen aber, dass die Darmflora intensiv mit dem menschlichen Stoffwechsel verbunden ist. Ob eine einfache Colon-Hydrotherapie hier etwas ändern kann, ist aber ungewiss. Erste Versuche mit einem kombinierten Vorgehen aus Antibiotikabehandlung plus Darmspülung plus Stuhltransplantation sind unterwegs.
Kosten und Erstattung
Darmspülung wird von den Krankenkassen nur erstattet, wenn es medizinische Gründe dafür gibt. Ansonsten zählt die Colon-Hydrotherapie zu den Eigenleistungen.
Quellen/Weitere Informationen
Links:
Bundesverbands der Colon-Hydro-Therapeuten e.V.
Literatur:
Volger, E. und Brinkhaus, B.: Kursbuch Naturheilverfahren, 1. Auflage, Elsevier Verlag, München, 2013.