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Scheidenentzündungen

Bei Jucken und Schmerzen in der Scheide sollte ein Arzt augesucht werden.
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Scheidenentzündung: Rückfall verhindern

Das naturheilkundliche Kombipaket gegen Scheidenentzündung besteht aus fünf Punkten.

Von: PhytoDoc-Redaktion

Von: PhytoDoc Redaktionsteam

Dieser Artikel ist eine Gemeinschaftsarbeit des dreiköpfigen Redaktionsteams. Er wurde sorgfältig auf Basis der aktuellen, medizinischen Fachliteratur erstellt und mit viel Leidenschaft und Expertise für die Naturheilkunde ergänzt. Dabei obliegt die fachliche Endprüfung dem ärztlichen Leiter Dr. med. Berthold Musselmann.

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Natürliche Lösungen für intime Probleme

Eine Scheidenentzündung ist eine schmerzhafte Angelegenheit. Die Scheide der Frau ist ein sehr sensibler Bereich. In der Haut liegen zahlreiche empfindliche Nerven und manchmal entstehen Missempfindungen schon bevor es zu einer Rötung kommt. Juckreiz und Brennen und verstärkter Ausfluss sind dann aber die deutlichsten Symptome für eine Scheidenreizung oder Scheidenpilz. Bei Scheidenentzündung durch Reizung kann man sich meist selbst helfen, Infektionen durch Pilze, Bakterien & Co. gehören in ärztliche Hand. Oft muss dann auch der Partner mitbehandelt werden, sonst steckt man sich beständig gegenseitig an. Auf lange Sicht lohnt es sich, die Ursachen für Scheidenentzündungen zu kennen und wann immer möglich zu meiden. Informieren Sie sich über praktische Tipps und die wichtigsten Regeln für ein gesundes Scheidenklima. Nur ein intaktes Milieu in der Scheide schützt Sie nachhaltig vor Rückfällen.

Das naturheilkundliche Kombipaket gegen Scheidenentzündung

  • Natürliche Wirkstoffe: Schwerpunkt der naturheilkundlichen Therapie bei Scheidenentzündungen haben die Wirkstoffe aus verschiedenen Heilpflanzen. Sie bieten ein reiches Repertoire an Wirkungen von keimhemmend, abtrocknend, wundheilend bis entzündungshemmend. Auch die Ernährung kann auf viele Arten punkten.
  • Gesunde Keime: Ziel der Therapie ist es auf lange Sicht, wieder ein normales Scheidenmilieu herzustellen (Naturheilverfahren). Milchsäurebakterien liefern die nötigen Stoffe dazu. Damit fällt das Risiko für Scheidenentzündungen.
  • Mit Infektion zum Arzt: Beste Option für alle hartnäckigen Infektionen ist das Angebot der Schulmedizin.
  • Nachbehandlung sinnvoll: Danach aber ist eine mikrobiologische Therapie die richtige Maßnahme, um wieder eine Besiedlung mit gesunden Keimen einzuleiten.
  • Für die Zukunft: Mit dem richtigen Verhalten beugt man in Zukunft Scheidenentzündungen vor.

Heilpflanzen

Erfahrungen der Phytotherapie bei Scheidenentzündung

Für zahlreiche Heilpflanzen liegen langjährige Erfahrungen für die Behandlung von Scheidenentzündungen vor. Spezielle klinische Studien (mit Beweischarakter) wurden hierzu aber nicht durchgeführt.

Krämpfe, Reizung und Infektionen

Bei schmerzhaften Krampfzuständen im Beckenbereich werden Sitzbäder mit Schafgarben- oder Kamillenblüten empfohlen. Sie haben neben der krampflösenden auch entzündungshemmende, antibakterielle Effekte. Die Ringelblume ergänzt das Wirkspektrum mit einer wundheilenden Komponente und die Malve mit antientzündlichen Schleimen. Damit beruhigt man die Scheidenentzündung.

Trocknend, verschließend bei starker Sekretion und Juckreiz

Für eine adstringierende Wirkung kann man Eichenrinde oder Virginische Zaubernuss (Blätter oder Rinde) in Sitzbädern bei Scheidenentzündung einsetzen. Zu beachten ist, dass Eichenrinde auf die Scheidenschleimhaut stark austrocknend wirkt und daher nicht öfters als einmal pro Woche verwendet werden sollte. Sanfter wirken die Blüten der Taubnessel. Schwarzer Tee ist in den meisten Haushalten schnell zur Hand (weitere Tipps finden Sie unter Hausmittel). Auch er hat eine leichte entzündungshemmende, adstringierende und keimhemmende Wirkung.

Tipp: Sinnvoll sind bei Scheidenentzündungen auch abwechselnde Sitzbäder: erst Zaubernuss und dann Kamille oder/und Schafgarbe. Man setzt den Tee konzentriert auf und verdünnt ihn in der Wanne. Nach dem Bad die Wirkstoffe nicht mit Seife abwaschen.

  • Eichenrinde: 50 g pro 0,5 Liter. Kalt ansetzen, aufkochen, nach 5-10 Minuten abseihen und in der Wanne mit Badewasser verdünnen. Achtung: Wenn man die Wanne anschließend nicht sofort putzt, bleiben braune Ränder.
  • Zaubernuss: 50 g der Zaubernussblätter oder -rinde mit 0,5 Liter kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten ziehen lassen. Zaubernuss wirkt milder als Eichenrinde.
  • Schwarztee: 2,5 g (1 Esslöffel) auf 150 ml heißes Wasser 10-15 Minuten ziehen lassen.

Übergriff der Entzündung auf die Harnröhre

Sollte sich die Scheidenentzündung auf die Harnröhre und Blase ausweiten, greift man zur antibiotischen Kraft der Bärentraube. Preiselbeer- oder Cranberrysaft verhindert das Anheften von Bakterien an die Schleimhaut und erleichtert deren Ausscheidung über Schleim und Urin.

Wechseljahre und hormonelle Störungen

Verschiedene Pflanzen haben eine Wirkung, die der weiblichen Sexualhormone Östrogen-/Progesteron entsprechen. Traubensilberkerze, Soja und Rotklee, wirken durch die darin enthaltenen Isoflavone und fördern bei hormonellen Störungen eine gesunde Scheidenflora.

Ständige Rückfälle

Wer trotz der Verhaltensregeln und mikrobiologischen Therapie an ständiger Scheidenentzündung leidet, sollt sich Gedanken über abwehrfördernde Maßnahmen machen. Der Sonnenhut ist ein beliebtes Mittel zur Steigerung der Immunfunktion. Weiter Tipps finden Sie im Kapitel Abwehrschwäche.

Heilpflanzen und Vitalstoffe, die bei Scheidenentzündungen helfen können

Homöopathische Mittel

Bei der homöopathischen Therapie werden alle individuellen Symptome der Patientin genau aufgenommen. Mögliche Mittel gegen Scheidenentzündung sind:

Eisen (Ferrum metallicum): Wundmachender Ausfluss. Blutung oft verstärkt, zu lang, zu früh, blass rot. Eisenmangel durch starke Blutungen.

Buchenholzteer (Kreosotum): Wunde, geschwollene und juckende Schamlippen, Scheidenentzündung. Wasserlassen und Sexualverkehr bereitet brennende Schmerzen. Ausfluss eitrig (weißlich oder gelblich) und wundmachend. Besonders nützlich bei diabetischer Stoffwechsellage mit Durchblutungsstörungen.

Tigerlilie (Lilium tigrium): Ausfluss bräunlich, dünn und scharf. Schamlippen wund, geschwollen oder juckend. Gefühl, die Scheide würde vorfallen und braucht einen Gegendruck (durch Kreuzen der Beine). Scheidenpilzinfektion in den Wechseljahren.

Tintenfischtinte (Sepia): Ausfluss vor der Regel gelb, wundmachend und brennend, Scheidenentzündung. Gefühl, die Gebärmutter drängt nach unten. Auch sonstige Beschwerden vor der Blutung stärker. Bei Unterleibs und Wechseljahrsbeschwerden.

Die Homöopathie hat aber weit mehr Mittel auf Lager. Ein erfahrener Therapeut findet für Sie das richtige Produkt.

Achtung: Homöopathie ist eine Frage der Lebensanschauung. Bisher ist die Wirkung bei Scheidenentzündung wissenschaftlich nicht bewiesen.

Nahrungsergänzung

Pro- und Präbiotische Mittel sind (abgesehen von den natürlicheren Lebensmitteln) auch in Tablettenform als Nahrungsergänzungsmittel verfügbar. Magensaftresistente Ummantelungen oder Spezialzüchtungen können dafür sorgen, dass die Bakterien in großer Zahl im Darm ankommen. Besonders wichtig sind Probiotika immer dann, wenn eine antibiotische Therapie stattgefunden hat. Dann braucht der Körper im Nachlauf wieder die richtigen Keime zur Besiedelung.

Bei Abwehrschwäche und Schleimhautschäden sollte der Zink- und Eisenhaushalt ausgeglichen sein. Generell profitiert der Hautstoffwechsel vom Vitamin B-Komplex. Wann immer möglich empfiehlt sich ein Ausgleich über die Ernährung.

Hausmittel und Tipps für den Alltag

Was Sie selbst tun können

Warme Dämpfe für die gereizte Haut

Die ätherischen Öle von Schafgarbe und Kamille sowie die Wärme wirken beruhigend bei Scheidenentzündung. Man braucht dazu einen Esslöffel Kamillen- und Schafgarbenblüten, heißes Wasser und eine Schüssel, die in die WC-Schüssel passt. Die Blüten werden in einer Schüssel mit einem Liter kochendem Wasser übergossen (gut umrühren). Man stellt Sie in die WC-Schüssel, so dass man darüber auf dem WC-Sitz platznehmen kann. Vorsicht heiß! Soweit abkühlen lassen, dass die Dämpfe auf der empfindlichen Scheidenhaut angenehm sind. Die Haut darf das heiße Wasser natürlich nicht berühren.

Kälte bei juckender Schleimhaut

Wenn bei der Scheidenentzündung ein hartnäckiger Juckreiz im Intimbereich quält, dann lindern kühlende Auflagen (kalter Waschlappen) das Problem vorübergehend. (Den Lappen nach Gebrauch in die Kochwäsche geben). Kratzen sollte man vermeiden, weil das Problem dadurch schlimmer wird.

Sitzbad

Für ein Sitzbad bei Scheidenentzündung eignen sich verschiedene Heilpflanzen (Taubnesselblüten (5 g), Schafgarbenblüten (25g) oder Kamillenblüten (50 g)). Man nimmt die Heilpflanze und bereitet mit einem Liter kochendem Wasser einen Tee (10 Minuten Zugzeit, abseihen). Dann in einer Sitzbadewanne oder Schüssel mit neun Liter Wasser mischen. Die Temperatur sollte angenehm sein (37-38°C). Man nimmt darin ein- bis zweimal täglich ein Sitzbad für 15 Minuten.

Wirksamer und einfacher anzuwenden ist die Zubereitung mit käuflichem Kamillenextrakt. Speziell das Teebaumöl weist auch eine Wirkung gegen Pilze auf.

Saures Sitzbad für ein gesundes Scheidenklima

Das natürliche Klima in der Scheide ist leicht säuerlich, bei Scheidenentzündung ist es oft zu basisch. Darin überleben nur die „gesunden“ Keime, Krankheitserreger mögen dieses Milieu nicht. Sie können hier nicht Fuß fassen. Man nimmt dazu 4 Esslöffel Essig auf 10 Liter Wasser. Darin fünf bis zehn Minuten sitzen.

Lebensführung für ein gesundes Scheidenklima

Was bei Scheidenentzündung gut tut und was man vermeiden soll:

  1. Bitte Lüften: Ein gut durchlüfteter Schambereich ist weniger anfällig für Infektionen. Achten sie auf nicht zu enge Kleidung und vor allem auf saugfähige Baumwolle im Intimbereich. Wer lange sitzt, sollte regelmäßig aufstehen und gehen.
  2. Wäschekontrolle: Alle Wäschestücke, die mit der Scheide in Kontakt kommen – wie Waschlappen, Handtücher, Slip - sollten täglich gewechselt werden und mindestens bei 60°C und Vollwaschmittel-Pulver gewaschen werden. Kunstfasern sind hier nicht zu gebrauchen.
  3. Richtig wischen: Nach dem Stuhlgang sollte man den Po immer von der Scheide weg reinigen. Auch beim Waschen darauf achten, dass man richtig wischt.
  4. Reihenfolge: Mit dem Waschlappen nicht direkt vom Po zur Scheide wechseln. Umgekehrt (von der Scheide zum Po) ist es übrigens kein Problem (sofern die Scheide nicht infiziert ist).
  5. Seife soll nicht in die Scheide: Die Scheide reinigt sich durch den beständige Schleimfluss selbst und muss nicht mit Seife behandelt werden. Lauwarmes Wasser ist für die Pflege einer gesunden Scheide ausreichend. Viele entfettende Seifen, Duschgele und alkalischen Mittel sind für den empfindlichen Intimbereich nicht geeignet. Man verwendet besser warmes Wasser oder saure seifenfreie Lotionen, aber nur für die äußeren Teile und nicht die innen liegende Scheide. Man sollte darauf achten, dass die Mittel für die Intimpflege zugelassen sind (Text auf der Packung lesen oder spezielle seifenfreie Mittel aus Drogerie oder Apotheke).
  6. Leicht geölt: Ein Schuss (2 Esslöffel) Olivenöl im Badewasser helfen die Schleimhaut zu schützen. Alle schäumenden Badezusätze sind bei Scheidenentzündung nicht geeignet.
  7. Verhütung und Sex: Wenn die Scheide nach dem Sex entzündet ist, sollte man sich über Verhütung Gedanken machen. Eventuell reagiert die Haut auf Erreger im Sperma oder die Verhütungsmittel. Spermizide können die Scheide austrocknen und auch gegen Latex der Kondome reagieren manche Menschen allergisch. Daneben sind bei der Spirale Scheidenentzündungen häufiger. Auch Enthaarungscremes reizen mitunter den Intimbereich.
  8. Keine Lust auf Sex: Wenn frau gerade nicht den Wunsch nach Sex verspürt, sollte er auch nicht stattfinden. Wenn nämlich die Erregung die Scheide nicht vorbereitet, kann es leicht zu Trockenheit kommen. Dann droht durch den Verkehr eine Scheidenentzündung.
  9. Öffentliche Keimreservoirs: Im Schwimmbad herrscht das optimale Klima für Erreger: es ist beständig warm und immer feucht. Aber auch das desinfizierende Chlor ist nicht unbedingt scheidenfreundlich.
  10. Riskante Zustände: Frauen sind nicht immer gleich anfällig für Scheidenentzündung. Problematisch sind verschiedene hormonelle Umstellungen (Wechseljahre, Schwangerschaft). Bei erhöhtem Risiko für Scheidenerkrankungen wäre eine Vermeide-Strategie sinnvoll.

Weitere Therapien

Die Fortsetzung zur Therapie bei Scheidenentzündungen finden Sie auf der nächsten Seite. Hier gibt es noch mehr Tipps zur Ernährung, den Naturheilverfahren und der Schulmedizin.

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