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Natürliche Hilfen bei unerfülltem Kinderwunsch für den Mann

Mann hält Glas mit Kräutern drin hoch
© Maria Verkhoturtseva - Pexels

Kräuter für den Mann

Im 2. Teil lesen Sie, mit welchen Kräutern man(n) die Qualität des Spermas verbessern kann. Außerdem geht es um die richtige Ernährung bei Kinderwunsch.

Von: Eva Pantleon

Was müde Spermien munter macht

Zahlreich, flink und gut geformt müssen Spermien sein, damit ein Mann ein Kind zeugen kann. Leider aber gibt es heute selbst bei gesunden Männern oft mit mindestens einem dieser Faktoren ein Problem. Und nicht selten lautet die Diagnose gar: OAT oder Oligo-Astheno-Teratozoospermie. Dieses Wortmonster besagt, dass das Ejakulat des Mannes nicht nur zu wenige Spermien enthält, sondern dass diese auch zu unbeweglich und vielfach nicht richtig geformt sind (z.B. Kopfdefekte aufweisen).

Das eigentliche Problem an der Sache ist nun, dass sich für ein OAT-Syndrom in bis zu 40 Prozent der Fälle keinerlei organische Ursachen finden lassen. Die betroffenen Männer sind meist kerngesund und sexuell aktiv (denn entgegen mancher Besorgnis auf männlicher Seite haben die Ergebnisse des Spermiogramms nicht das Geringste mit der Potenz zu tun!). Andrologen zucken daher bei der Frage, was – bei ansonsten gesunden Männern – die Spermienqualität verbessern könne, entweder die Schultern oder nennen verschiedene Präparate aus der Orthomolekularen Medizin zur Behandlung von Fertilitätsstörungen beim Mann. Dabei handelt es sich häufig um diätetische Lebensmittel, die mit stolzen 100,- Euro für eine Drei-Monatspackung zwar nicht ganz billig sind. Andererseits enthalten sie sämtliche Mikronährstoffe, für die positive Studien im Hinblick auf die Spermienqualität vorliegen.

Enthalten sind hochdosiertes Vitamin E, L-Carnitin, die beiden „Radikalenfänger“ Glutathion und Selen, Coenzym Q10, Zink und Folsäure.

Ein positiver Effekt ist durchaus plausibel, denn:

  • Zink soll die Samenzelldichte erhöhen
  • Selen soll die Spermienzahl erhöhen
  • Folsäure soll die Anzahl der Spermien mit Chromosomendefekten verringern
  • L-Carnitin soll die Spermienproduktion verbessern
  • Q10 und Gluthation sollen die Spermienbeweglichkeit verbessern und
  • Vitamin E soll die Fähigkeit der Samenzelle fördern, sich mit der Eizelle zu vereinen.

Kräuter für den Mann (Phytotherapie)

Blütenpollen

Einen Versuch wert (aber wesentlich günstiger) wäre es außerdem, eine Kur mit Blütenpollen zu machen. Viele Heilpraktiker empfehlen dies bei Problemen mit den Spermien, da Blütenpollen rund 100 biologische Substanzen enthalten - darunter etliche der oben genannten Aminosäuren, Vitamine und Spurenelemente, hier allerdings in natürlicher Zusammensetzung.

Brennnesselsamen

Viele schwören auch auf Brennnesselsamen (2-mal täglich einen Esslöffel) – ein Geheimtipp aus den Alpenländern: Die Bauern dort glauben, dass das so zähe wie fruchtbare Kraut seine Kräfte auf den Menschen übertrage. Mediziner sehen das etwas nüchterner: Die Samen sind reich an Tokopherolen, die im Vitamin E, dem "Fruchtbarkeitsvitamin", enthalten sind. Daher könnten sie Männern zu einer vermehrten Spermienproduktion verhelfen.

Kräutertee

Die Heilpraktikerin Margret Madjeski empfiehlt zur Anregung der Spermienbildung folgenden Tee:

Angelika-, Brennnessel- und Liebstöckelwurzel mit Männertreu und Pastinakwurzel zu gleichen Teilen mischen.
Zwei Teelöffel pro Tasse heiß überbrühen und 10 bis 15 Minuten ziehen lassen; mindestens sechs Wochen lang täglich zwei Tassen.

Homöopathie:

Homöopathen geben zur Steigerung der Spermienproduktion oft das Präparat Testes comp. (Fa. Wala), das die männliche Keimdrüsentätigkeit anregen soll (täglich 2 x 10 Globuli unter der Zunge zergehen lassen).

Ernährung - Tofuliebhaber: aufgepasst!

Die Umstellung auf eine vollwertige, vitaminreiche Ernährung kann bei Kinderwunsch Wunder wirken – insbesondere bei Männern, die "das grüne Zeug neben dem Steak" normalerweise als reine Dekoration betrachten. Doch wichtig ist für die männliche Fertilität offenbar nicht nur, was Männer essen, sondern auch, was sie nicht essen: Eine Studie des Royal Victoria Hospital in Belfast belegte, dass Sojaprodukte aufgrund ihrer östrogenartigen Wirkung einen negativen Einfluss auf die Qualität des Sperma haben. Also: statt eines Tofuburgers vielleicht ab und zu lieber doch einen „echten“ (L-Carnitin und Zink!) essen?

Und sonst noch …

Mögen Heilpflanzen auch noch so hilfreich sein: Die wichtigste Voraussetzung, um Nachwuchs zu zeugen, ist – natürlich abgesehen von regelmäßigem Sex –ein gesunder, gut ernährter (viel Obst und Gemüse!), möglichst entspannter und nicht übergewichtiger Körper (starkes Übergewicht reduziert die Fruchtbarkeit ebenso sehr wie Rauchen). Regelmäßiger Sport wäre ebenfalls hilfreich, sollte aber nicht in Leistungssport ausarten. Und was das Rauchen anbelangt – vielleicht helfen folgende Zahlen, die Finger von den Glimmstängeln zu lassen: Laut einer Studie der Universität Nimwegen kann Rauchen Frauen in Sachen Fruchtbarkeit um Jahre altern lassen. So hat eine 30-jährige Nichtraucherin die gleichen Chancen, durch eine künstliche Befruchtung schwanger zu werden, wie eine 20-jährige Raucherin. Bei der natürlichen Fortpflanzung sei der Effekt schon länger bekannt, so die niederländischen Wissenschaftler. Gleiches gilt für Männer: Starke Raucher haben geringere Spermazahlen und eine größere Menge geschädigten Spermas.

Was haben Sie für Erfahrungen mit natürlichen Hilfen gemacht? Wir freuen uns über Ihre Kommentare

Zum 1. Teil, Kräuter für die Frau

Zum 3. Teil
Luna-Yoga, Akupunktur und Moorbad – die sanften Alternativen bei Kinderwunsch (für Frauen & Männer)

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