Heilwirkung von Mäusedorn
Bei Venenleiden tritt Wasser aus den Adern aus. Es lässt die Beinen anschwellen, gleichzeitig machen sich Schweregefühl und Spannungsschmerzen bemerkbar. Im fortgeschrittenen Stadium bilden sich Hautveränderungen: Ekzeme und Juckreiz quälen den Betroffenen vor allem bei Hitze. In schlimmen Fällen entzünden sich die oberflächlichen Venen oder es entstehen schwer heilende Geschwüre („offene Beine“). Venenleiden am Enddarm führen zu Hämorrhoiden.
Gestärkte Adern
Venen enthalten Muskelzellen in ihren Wänden. Experimentell wurde gezeigt, dass Ruscus-Extrakte diese Muskelzellen stimulieren. Dadurch erhöht sich die Spannkraft der Wände und venöse Gefäße verengen sich, so dass weniger Blut in den Adern „steht“ sondern zum Herzen transportiert wird. Arterielle Gefäße übrigens sind Tierversuchen nach zu schließen nicht betroffen, was für eine gute Gewebsversorgung von Bedeutung ist.
Entzündungshemmend
Bei Blutstau und Sauerstoffarmut in den Venen kommt es zu entzündlichen Reaktionen im Gewebe. Dabei hinterlassen Entzündungen einen beträchtlichen Gewebeschaden, unter anderem eine Verdickung der Aderwände und eine Störung der Bindegewebsstruktur. Ruscusextrakt ist in der Lage, diesen Schaden zu mindern. Im Tierversuch konnte Mäusedorn gerade auch bei entzündlichen Ödemen punkten. Diese Wirkung ist plausibel, da Steroidsaponine vermutlich ähnlich wie Cortison wirken.
Wenn Ruscus-Extrakt mit einem Flavonoid aus Citrusfrüchten kombiniert wurde (Hesperidin Methylchalcon - HMC), verdoppelte sich zwar die Wirkung gegen Sauerstoffmangel und Entzündung, allerdings setzte bei einem Teil der Probanden eine Venenerweiterung statt einer Verengung ein. Hier scheint es individuelle Unterschiede zu geben, insgesamt war die Wirkung der Präparate aber dennoch positiv.
Antibiotisch
Nach traditionellen Angaben hat Mäusedorn auch antibiotische Eigenschaften. Die antibakterielle und antifungale Wirkung von Steroidsaponinen, insbesondere der Monodesmoside, ist bereits belegt. Darüber hinaus bestätigen diesen Sachverhalt Laborversuche: sowohl ein wässriger Auszug als auch ein alkoholischer Extrakt hemmen das Wachstum verschiedener Bakterien. Der wässrige Extrakt wirke auch gegen den Pilz Candida albicans. Sollten sich entzündliche Hautveränderungen durch das Venenleiden gebildet haben, beugt diese Wirkung von Mäusedorn Hautinfektionen vor.
Adern abdichten
Im Blut von Patienten mit Venenleiden findet man Enzyme, die Venenwände angreifen. Das führt zu verschiedenen Problemen: Erstens werden die Stützelemente abgebaut und zweitens kommt es zu einer erhöhten Gefäßdurchlässigkeit. Diese abbauenden Prozesse kann Mäusedorn bremsen. Dadurch verlieren die Adern weniger Wasser an das umgebende Gewebe.
Verbesserte Drainage
Daneben verbessert Ruscogenin die Aktivität der lymphatischen Gefäße, so dass im Gewebe angereichertes Wasser besser abgepumpt werden kann. Es wird in die Blutgefäße geleitet und besser abtransportiert.
Prämenstruelles Syndrom
Bei einigen Frauen kommt es prämenstruell zu Wassereinlagerungen, Spannungsgefühlen in der Haut und Brustschmerzen. Eine Studie zeigt die erfolgreiche Anwendung von Mäusedorn bei dieser Indikation. Die Traditionelle Medizin empfiehlt das Mittel schon lange bei Menstruationsbeschwerden.
Sonstiges
Im Altertum galt die Pflanze als schweiß- und harntreibendes Mittel. Man nahm es gegen Nierenschmerzen und Blasensteine. In Europa wurde Mäusedorn bei Verstopfung und Bauchschmerzen verabreicht.
Diese Eigenschaften von Ruscus sind experimentell nicht untersucht worden.
Bild-Link zu Erkrankungen, bei denen Mäusedorn gesichert helfen kann
Bild-Link zu Erkrankungen, bei denen Mäusedorn aus Erfahrung helfen kann
Praktische Anwendung: Produkte & Hausmittel
Verkauft wird der getrocknete und geschnittene Wurzelstock oder der Trockenextrakt. Er ist meist auf den Wirkstoffgehalt (Gesamt-Ruscogenin) standardisiert. Es gibt Fertigarzneimittel zur inneren (Zäpfchen, Tabletten, Kapseln) und äußeren Anwendung (Salben).
Dosierung
Rhizomextrakte oral: entsprechend einer Tagesdosis von 7–11 mg Gesamtruscogenin