In welchen Lebensmitteln ist Ubiquinol enthalten?
Ubiquinol kommt in verschiedenen Nahrungsmitteln vor, wie zum Beispiel öligem Fisch, Fleisch, Eiern und Nüssen. Allerdings oxidiert Ubiquinol schnell und wandelt sich in die inaktive Form Q10 um. Hinzu kommt, dass hohe Mengen dieser Lebensmittel verzehrt werden müssen. Um beispielsweise 100 bis 150 Milligramm Ubiquinol über Nahrungsmittel zu sich zu nehmen, müssten etwa 14 Kilogramm Sardinen oder 3,4 Kilogramm rotes Fleisch verzehrt werden.
Heilwirkung von Ubiquinol
Ubiquinol ist ein Antioxidans, das die Zellmembranen schützen und Stoffwechselprozesse unterstützen kann. Als Nahrungsergänzungsmittel kann es bei neurodegenerativen Erkrankungen, Herz- und Gefäßkrankheiten, Diabetes mellitus, Darmbeschwerden und beim chronischen Erschöpfungssyndrom sowie zur Leistungssteigerung eingesetzt werden. Außerdem soll Ubiquinol Männern helfen, die unter Unfruchtbarkeit leiden.
Wie die aktuelle Studienlage aussieht, stellen wir Ihnen im Folgenden vor.
Erschöpfung
Ubiquinol könnte ein Nahrungsergänzungsmittel zur Linderung von Müdigkeit, sowie zur Förderung von Trainingsleistung sein. Das hat eine tierexperimentelle Studie gezeigt, in der sich Mäuse nach einer Ubiquinol-Gabe wesentlich leistungsfähiger zeigten als Mäuse, die kein Ubiquinol bekamen. [5]
Interessant ist auch eine placebokontrollierte Doppelblindstudie mit 53 männlichen und 47 weiblichen Spitzensportlern, die für die Olympischen Spiele in London 2012 trainierten. Diese erhielten sechs Wochen lang täglich entweder 300 Milligramm Ubiquinol oder ein Placebo. Diese Studie zeigt, dass die tägliche Ubiquinol-Einnahme über einen Zeitraum von sechs Wochen die körperliche Leistungsfähigkeit signifikant steigerte. [6]
Herzgesundheit
Hohe Cholesterinwerte sind ein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Deshalb erhalten Betroffene in der Regel cholesterinsenkende Statine. Zwar können diese Arzneistoffe die Cholesterinproduktion des Körpers blockieren, auf das mit der Nahrung aufgenommene Cholesterin haben sie jedoch keinen Einfluss. Zudem haben Untersuchungen gezeigt, dass die Q10-Konzentration im Myokardgewebe durch die Einnahme von Statinen abnimmt. Deshalb wird häufig empfohlen, zusätzlich Q10 als Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen.
Forscher der Universität Gießen führten aus, dass Ubiquinol eine höhere Bioverfügbarkeit als Q10 aufweist und deshalb bevorzugt werden sollte. [7]
Herzinsuffizienz
Jeder zweite Patient mit einer Herzinsuffizienz leidet unter der diastolischen Form. Allerdings ist die diastolische Herzinsuffizienz sehr komplex und schwer zu behandeln. Forscher überprüften die aktuelle Studienlage zur Wirksamkeit des Coenzyms Q10. Es zeigte sich, dass die myokardiale Energie bei diastolischer Herzinsuffizienz verändert und dass ein gestörter Energiestoffwechsel und erhöhter oxidativer Stress bei Patienten vorliegen.
Das Coenzym Q10, insbesondere Ubiquinol, scheint die linksventrikuläre diastolische Funktion zu verbessern. Allerdings sind weitere klinische Studien erforderlich, um bestätigen zu können, dass Ubiquinol für die Patienten von Vorteil ist. [8]
Diabetes mellitus
Bei Diabetes-Patienten ist der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht. Mit der Zeit schädigt dies die Gefäße und verschiedene Organe. Forscher haben in einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie festgestellt, dass die tägliche Einnahme von 100 Milligramm flüssigem Ubiquinol Vorteile für Diabetes-Typ-2-Patienten haben könnte. Denn Ubiquinol konnte die Aktivität der antioxidativen Enzyme erhöhen, die HbA1c-Werte senken und die HDL-Cholesterinwerte stabil halten. [9]
Unfruchtbarkeit bei Männern
Von dem Oligo-Astheno-Teratozoospermie-Syndrom (OAT-Syndrom) ist die Rede, wenn die Spermien des Mannes krankhaft verändert sind. Je nach Schweregrad kann das OAT-Syndrom die Zeugungsfähigkeit stark einschränken. Forscher haben in einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie 228 Männer mit ungeklärter Unfruchtbarkeit in zwei Gruppen eingeteilt. Während eine Gruppe 26 Wochen lang täglich 200 Milligramm Ubiquinol erhielt, bekam die zweite Gruppe ein Placebo (Scheinmedikament).
Im Ergebnis heißt es, dass die Ubiquinol-Gabe zur Verbesserung der Spermiendichte, Spermienmotilität und Spermienmorphologie führte. [10]
Neuronale Gesundheit
Verschiedene Studien konnten bereits Hinweise darauf liefern, dass sich das Coenzym Q10 positiv auf das neurologische System auswirken kann. In einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie führten die Forscher aus, dass die tägliche Gabe von bis zu 1200 Milligramm Q12 bei Parkinson-Patienten sicher und gut verträglich sei. Weiter heißt es, dass das Q12 die fortschreitende Verschlechterung der Funktionen bei Parkinson-Patienten zu verlangsamen scheint. Jedoch müssten diese Ergebnisse in größeren Studien bestätigt werden.
Bei der zunehmenden alternden Bevölkerung besteht ein hoher Bedarf an der Entwicklung wirksamer Behandlungen, um den kognitiven Verfall zu hemmen. Dabei liegen dem altersbedingten kognitiven Rückgang unterschiedliche Mechanismen zugrunde, einschließlich oxidativem Stress und verminderter antioxidativer Kapazität.
Die Swinburne University of Technology in Melbourne (Australia) plant eine 90-tägige randomisierte kontrollierte Studie, in der die Wirksamkeit von Ubiquinol (200 Milligramm pro Tag) im Vergleich zu Placebo bei Probanden ab dem 60. Lebensjahr untersucht wird. [11&12]
Darmgesundheit
Betroffene, die täglich unter Darmbeschwerden wie Verstopfung oder Durchfall leiden, könnten von Ubiquinol profitieren. An einer doppelblinden, placebokontrollierten Studie nahmen 41 Betroffene teil. Diese bekamen 12 Wochen lang jeden Tag 150 Milligramm Ubiquinol oder ein Placebo. In der Ubiquinol-Gruppe nahm die Häufigkeit von Stuhlgängen signifikant ab. Außerdem besserte sich auch die allgemeine Gesundheitswahrnehmung.[13]
Praktische Anwendung: Produkte & Hausmittel
Das Coenzym Q10 wird in Nahrungsergänzungsmitteln und Kosmetika üblicherweise in Form des gelb-orangen, kristallinen Pulvers verwendet. Denn als chemische Verbindung ist Q10 (Ubichinon) stabiler als Ubiquinol und lässt sich demnach auch besser verarbeiten.
Ubiquinol ist hingegen farblos und oxidiert sehr schnell, wenn es mit Sauerstoff in Kontakt kommt. Einem japanischen Unternehmen ist es jedoch mit einer speziellen Methode gelungen, Ubiquinol zu stabilisieren. Aktuell ist dies der einzige Hersteller, der reines, hefefermentiertes Ubiquinol produziert. Andere Hersteller kaufen den Rohstoff und fügen diesen ihren Produkten hinzu. Zu erkennen sind diese Produkte, wenn bei den Inhaltsstoffen „KANEKA Ubiquinol™“ steht. In der Regel sind diese Produkte auch etwas teurer als Coenzym-10-Kapseln.
Achtung: Bei den Ubiquinol-Produkten ist immer Vorsicht geboten. Denn leider gibt es unseriöse Hersteller. Einige Produkte werden zwar „Ubiquinol“ betitelt, im Kleingedruckten wird dann jedoch ausgeführt, dass es sich um ein Nahrungsergänzungsmittel mit dem Coenzym 10 handelt.
Dosierung
Bei der Dosierung von Ubiquinol herrscht noch Uneinigkeit. Im Grunde müsste Ubiquinol aufgrund der höheren Bioverfügbarkeit geringer dosiert werden als Q10. Denn der Körper muss das Q10 nicht mehr in Ubiquinol umwandeln. Letztendlich sollten sich Anwender an die Dosierungsempfehlung der Hersteller halten. Diese empfehlen eine Tagesdosis von 100 Milligramm Ubiquinol (Kaneka).
Wie wird Ubiquinol hergestellt?
Das japanische Unternehmen stellt das Ubiquinol mithilfe eines patentierten Fermentationsverfahrens her. Die Herstellung des bioidenten Ubiquinols erfolgt durch klassische Syntheseprozesse und ist laut Angaben des Herstellers frei von Verunreinigungen.