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Pflanzliche Hilfe bei Wechseljahres- und Menstruationsbeschwerden

Ursprünglich kommt die Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) aus Kanada und den nordöstlichen USA. Dort wussten bereits die Indianer um ihre heilende Wirkung.
© PhytoDoc/C. Heyer

Heilpflanze der First Nations

Gesundheitsportal PhytoDoc über die Traubensilberkerze und im Interview mit Prof. Dr. Ingrid Gerhard, Frauenärztin.

Pressemitteilung vom 24.11.2014

Heidelberg/Berlin, 24 November 2014: Ein Ratgeberthema, das bis weit in den Herbst/Winter in vielen Magazinen und Online stattfindet, betrifft die Wechseljahre und die damit einhergehenden Symptome. Da zu diesem sehr umfangreichen Themengebiet das ganze Jahr über viele Fragen an die PhytoDoc Experten herangetragen werden, und es zudem verschiedene Querverbindungen zu Hormonstörungen und Menstruationsbeschwerden gibt, haben wir geschaut, was möglicherweise noch nicht so bekannt sein könnte. PhytoDoc, das Portal für Gesundheit, Naturheilkunde und Heilpflanzen widmet sich deshalb einer Pflanze, deren Wirkung in unseren Breitengraden erst seit etwa 50 Jahren wieder bekannt und geschätzt wird. Es geht um die Traubensilberkerze.

Die Pflanze mit dem schönen lateinischen Namen Cimicifuga racemosa kannten schon die Indigenen Nordamerikas. Deshalb heißt sie auch "Indianische Frauenwurzel". Sie stammt ursprünglich aus Kanada und dem Nordosten der USA und wird dort sowohl wegen ihrer schmucken Blüten als auch ihrer heilenden Wirkung angepflanzt. Bei uns wird sie als Heilpflanze gegen Wechseljahres- und Menstruationsbeschwerden empfohlen. Dass die Traubensilberkerze tatsächlich wirksam ist, wurde auch von der Bewertungskommission (Kommission E) wissenschaftlich bestätigt.

Interessanterweise scheint sie auch positiv auf den Bluthochdruck (Herz-Kreislaufsystem) sowie bei depressiven Phasen zu wirken.

Was macht die Wirkung jedoch aus?

Traubensilberkerze entfaltet im Menschen eine estrogenartige Wirkung. Im Gegensatz zu dem künstlichen Estrogen (=Östrogen) binden die Wirkstoffe nicht an die Estrogenrezeptoren an, sondern modulieren den Hormonstoffwechsel. Deshalb bleiben unerwünschte Nebenwirkungen aus. Das spricht für den Einsatz und ist ein erheblicher Vorteil gegenüber den in der konventionellen Therapie eingesetzten Hormonen.

Die estrogenartige Wirkung kann verschiedene Wechseljahres-Symptome lindern, darunter neurovegetative und psychische Beschwerden, die berüchtigten Hitzewallungen oder auch starkes Schwitzen während der Nacht. Neueren Untersuchungen zufolge soll die Pflanze auch den Knochenabbau hemmen und so vor Osteoporose schützen. Die Kommission E hält zudem den Einsatz der Heilpflanze bei prämenstruellen, psychovegetativen und psychischen Beschwerden als gerechtfertigt.

Eingenommen werden sollte Traubensilberkerzenwurzelstock als Fertigarzneimittel, da ein Tee weniger wirksam ist. Die Pflanze wird nach der Fruchtreife wie folgt gewonnen: der Wurzelstock wird ausgegraben, zerkleinert und getrocknet. Daraus extrahiert man dann die Inhaltsstoffe. Zu diesen zählen Isoflavone, Gerbstoffe oder Isoferulasäure und Salicylsäure.

Im Gespräch mit Prof. Dr. Ingrid Gerhard

Frauenärztin - spezialisiert auf Naturheilkunde und Umweltmedizin, Universitätsprofessorin, seit 2002 als freie Dozentin und Autorin tätig.

Frau Prof. Gerhard: Welche Phasen sind typisch für die Wechseljahre, das sog. Klimakterium?

IG: Über einen Zeitraum von etwa fünf bis zehn Jahren verändert sich der weibliche Hormonhaushalt während dieser Lebensphase schrittweise. Das geschieht in drei Phasen:1. Prämenopause, 2. Perimenopause, 3. Postmenopause. Natürlich verläuft bei keiner Frau die Veränderung in gleichem Umfang. Dies gilt sowohl für den Zeitpunkt, zu dem das Klimakterium und die einzelnen Phasen beginnen, als auch für mögliche Beschwerden der Wechseljahre, ihre Intensität und Ausprägung.

Es tauchen immer wieder Unsicherheiten bezüglich der Begrifflichkeiten auf sowie die Frage: Wie unterscheide ich Hormonstörungen von Wechseljahresbeschwerden?

IG: Wechseljahresbeschwerden SIND Hormonstörungen, bedingt durch ein Nachlassen der Eierstockfunktion! Ungesunder Stress, Gelbkörperschwäche, Blutdruckschwankungen oder Schilddrüsenerkrankungen können ähnliche Symptome hervorrufen.

Welche Diagnostik bietet sich an?

IG: Wichtig ist die Abklärung durch einen Arzt, damit gesichert wird, dass die Beschwerden tatsächlich auf die Wechseljahre zurück zu führen sind und andere Ursachen für diese Symptome damit ausgeschlossen werden können. Per Blutdiagnostik werden in der Regel die Konzentrationen der Geschlechtshormone und der Hirnanhangsdrüsenhormone bestimmt. Und es sollten immer auch die Schilddrüsenhormone und Schilddrüsenantikörper überprüft werden. In Zeiten hormoneller Umstellungen leidet oft auch die Schilddrüse mit.

Welche Frage bezüglich Wechseljahresbeschwerden hören Sie am häufigsten?

IG: Am häufigsten sind es die lästigen Hitzewallungen, die die Frauen quälen. Relativ früh werden auch Schlafstörungen und ein Nachlassen der Konzentrationsfähigkeit beklagt.

Zurück zum Thema hilfreiche Heilpflanzen. Wie wird die Traubensilberkerze eingesetzt, gibt es Einschränkungen?

IG: Es gibt einige pflanzliche Arzneimittel, sog. Phytotherapeutika, die sich bei Wechseljahresbeschwerden eignen. In der Prämenopause sind dies besonders Extrakte aus Mönchspfeffer (Agnus castus), die den Gestagenmangel bessern. Beim weiter fortgeschrittenen Klimakterium werden erfolgreich die Extrakte aus dem Wurzelstock der Traubensilberkerze eingesetzt, oft auch kombiniert mit Johanniskraut. Es gibt zudem homöopathische Komplexmittel, wie zB Klimaktoplant, die u.a. Cimifuga (Traubensilberkerze) als Wirkstoff beinhalten. Klinische Studien haben hier schon recht gute verlässliche Ergebnisse geliefert. So wurden u.a. 118 Patientinnen im Alter von 40 bis 55 Jahren, die zu diesem Zeitpunkt seit maximal drei Jahren unter akuten klimakterischen Beschwerden litten, über einen Zeitraum von zwölf Wochen mit einem homöopathischen Komplexmittel behandelt, das u.a. Traubensilberkerzenwurzelstockextrakt enthielt. 95,8 Prozent der Patientinnen gaben an, dass Hitzewallungen und Schwitzen nachgelassen hatten. Bei 95,7 Prozent besserten sich vorhandene Schlafstörungen, bei 94,0 Prozent depressive Verstimmungen und bei 93,2 Prozent Nervosität und Reizbarkeit. 

Warum wurde die Traubensilberkerze und ihre Wirkungsvielfalt erst so spät wieder entdeckt?

IG: Die Traubensilberkerze ist ja ursprünglich keine europäische Pflanze, so dass ihre Erforschung in Europa erst vor wenigen Jahrzehnten begann. In Abhängigkeit von der Aufbereitung des Wurzelstocks sind unterschiedlich hohe Konzentrationen und Mischungsverhältnisse der Wirkstoffe im Extrakt enthalten. Dadurch gestalten sich Studien am Menschen sehr schwierig.

Welche ist Ihre persönliche Lieblingsheilpflanze?

IG: Eine einzelne Lieblingsheilpflanze habe ich nicht. Am breitesten einsetzbar, gerade auch für Laien, und mit ihrer gelben Farbe sehr ansprechend ist für mich Arnica. Als Frauenheilpflanze schätze ich auch Alchemilla sehr.

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Kontakt zur PhytoDoc Ltd. über info@phytodoc.de, Tel. 06221-727 61 53.

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Fon: 49 (30) 201 88 565, Fax: 49 (30) 201 88 575, Email: presse@phytodoc.de

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