Botanik: Aussehen und Herkunft des Ginkgos
Botanisch gesehen ordnet man den Ginkgo ebenso wie die Nadelbäume den “gabel- und nadelblättrigen Nacktsamern“ (= Coniferophytina) zu. Bei dieser ursprünglichen Form von Samenpflanzen sind die Samenanlagen nicht in schützendes Fruchtblattgewebe eingeschlossen. Ginkgo ist ein zweihäusiger Baum (d.h. männliche und weibliche Pflanzen kommen auf zwei verschiedenen Bäumen vor). Er wird etwa 30 – 40m hoch und wächst zunächst schmal kegelförmig, später mit ausladender Krone. Die Rinde ist grob gefurcht bis netzfömig gerissen. Die fächerförmigen, meist gelappten Blätter haben parallele, gabelig verzweigte Nerven und färben sich zum Blattabfall leuchtend goldgelb.
Die unauffälligen Blüten werden bei männlichen und weiblichen Bäumen erst nach 20-30 Jahren ausgebildet. Die kugeligen weiblichen Samen färben sich goldgelb und erreichen 2,5 – 3cm im Durchmesser.
Warum weibliche Früchte müffeln
Die fleischige gelbe Außenschicht der weiblichen Samen riecht unangenehm nach Buttersäure; der innen liegende Samenkern (Ginnan) ist jedoch essbar und gilt in China als Delikatesse. Wenn die Früchte auf den Boden fallen und dabei zerplatzen, wird der Buttersäuregeruch frei, der auch beschrieben wird, als würde es nach Erbrochenem riechen. Da die Bäume erst 20 Jahre alt werden müssen, bis man weiß, ob sich ein Männlein oder Weiblein hinter der Borke versteckt, kann die erste Blüte dann zum bösen bzw. stinkigem Erwachen führen. So liest man in diversen Zeitungen auch immer wieder mal, dass Stadtverwaltungen ganze Alleen gefält haben oder es zu einem Nachbarschaftsstreit kommt, weil die einen die "Stinker" weg haben wollen, andere Anwohner die schönen Bäume aber dennoch ins Herz geschlossen haben.
Mehr dazu: In Essen stinken Ginkgos zum Himmel
Ein beinahe unverwundbarer Baum
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Vorfahren des Ginkgos waren bereits im Mesozoikum (vor ca. 250–100 Mio. Jahren) auf der ganzen Erde verbreitet. Eine Ginkgo-Art hat im ostasiatischen Raum überlebt. In China kultivierte man den Ginkgo-Baum hauptsächlich in Klöstern, Tempel- oder Palastgärten. Von dort verbreitete er sich nach Japan und Korea und wurde Anfang des 18. Jahrhunderts in Europa eingeführt.
Der Ginkgo - Baum ist außerordentlich resistent gegen Insekten, Pilze, Viren, Bakterien, Chemikalien (Ozon, Schwefeldioxid), Feuer und radioaktive Strahlung. Es wird berichtet, dass 4 Ginkgo-Bäume den Atombombenabwurf in Hiroshima 1945 überlebten.
Für medizinische Zwecke werden die frischen oder getrockneten Blätter verwendet, in Asien auch die Samen. Daher wird Ginkgo in Plantagen angebaut (China, Japan, Nord- und Südkorea, Frankreich und Amerika).
Gewinnung
Die grünen Ginkgo-Blätter werden im Spätsommer geerntet, mit Warmluft getrocknet und zu Ballen gepresst. Das Material wird gemahlen und mit einem Wasser-Lösungsmittelgemisch (Aceton) extrahiert. Danach erfolgt ein Konzentrations-Schritt und - zur Entfernung von fettlöslichen Bestandteilen wie das Ginkgotoxin und die Ginkgosäuren - ein mehrstufiges Extrakt ionsverfahren. Schließlich wird der Extrakt zur Trockne konzentriert. Dieses Material wird gemahlen, gesiebt und zu Tabletten verarbeitet.
Bei den reifen Samen wird die äußere fleischige, unangenehm riechende Schicht entfernt, die Kerne werden gewaschen, kurz gedämpft und getrocknet.
Daneben gibt es zahlreiche andere Zubereitungen. Man sollte jedoch darauf achten, dass die Extrakt e standardisiert wurden. Eingestellt wird auf 22-27% Flavonoid glykoside (Flavonole und Biflavone) und 5-7% Terpenlactone mit 2,8-3,4 % Ginkgolide A, B, C und 2,6-3,2% Bilobalid. Der Gehalt an Ginkgolsäuren, die stark hautreizend wirken und zu Magenunverträglichkeiten führen können, sollte unter 5 ppm liegen.
5 spannende Fakten über Ginkgo
Heilwirkung von Ginkgo
Der Arzt und Botaniker Dr. Willmar Schwabe analysierte in seiner Karlsruher Firma die Inhaltsstoffe in den Blättern des Ginkgobaumes. Daraus entwickelte er 1965 ein Produkt, das die Wirkstoffe in konzentrierter Form enthielt (dieser Spezialextrakt erhielt den Namen EGb-761). Seit seiner Entwicklung wurde dieser Auszug Gegenstand zahlreicher Untersuchungen. Sehr viele klinische Studien wurden mit dieser speziellen Ginkgoblätterzubereitung durchgeführt, so dass die gewonnenen Erkenntnisse nur in Verbindung mit diesem Spezialauszug gesehen werden dürfen.
Die meisten Wirkungen von Ginkgo beruhen auf einem Schutz des Gewebes vor verschiedenen Stressoren und einer Verbesserung dessen Versorgung.
Schutz von Nervenzellen (Neuroprotektion)
Unter bestimmten Umständen setzt im Gehirn ein Absterben von Nervenzellen ein. Ginkgo kann vor diesen Schädigungen schützen:
Beispielsweise bei:
Alzheimer (arteriosklerotische Plaques; Neurotransmittermangel) Sauerstoffmangel in Folge von Durchblutungsstörungen oxidativem Stress zu hohen Stickstoffmonoxid-Werten Hirnödem (z.B. nach einem Unfall) Im Folgenden schauen wir uns bestimmte Erkrankungen bzw. Stoffwechselprozesse an und wie Ginkgo dabei die Gesundheit unterstützen kann.
Oxidativen Stress vorbeugen
Oxidativer Stress ist ein zentrales Problem im Gehirnstoffwechsel, da er die Membranen der Nervenzellen schädigt. Er findet statt, wenn mehr Sauerstoffradikale als Antioxidantien vorhanden sind. Oxidantien oder Sauerstoffradikale (sog. reaktive Sauerstoffspezies) entstehen ständig im normalen Stoffwechsel, werden aber in bestimmten Situationen vermehrt gebildet (beim Rauchen, falscher Ernährung, Vitaminmangel, Infektion en, Gehirnverletzungen, arteriellen Verschlusskrankheiten, Alzheimer oder Parkinson). An kultivierten Nervenzellen konnte gezeigt werden, dass Bilobalid oder der Ginkgo-Auszug EGb-761 die durch oxidativen Stress gesteigerte Todesrate verminderte. Sehr wirksam gegen oxidativen Stress zeigten sich auch die Flavonoid e Kämpferol und Quercetin sowie die anderen enthaltenen Polyphenol e. Der größte Effekt wurde erzielt, wenn eine Behandlung vor der experimentellen Auslösung von oxidativem Stress erfolgte, also eine vorbeugende Gabe . Aber auch eine nachträgliche Verabreichung zeigte noch Wirkung.
Ginkgo und die Wirkung auf den Stickstoffmonoxid-Regelkreis
Stickstoffmonoxid (NO) ist ein Botenstoff, der in ganz verschiedene Regelkreise eingreift. So wird NO beim Lernen benötigt oder zur Regulation der glatten Muskulatur (z.B. Magen, Darm, Penis). Es wirkt außerdem senkend auf den Blutdruck, da es die Blutgefäße erweitert. NO kann auch schädigende Wirkungen haben. Wird der Körper durch Mikroorganismen angegriffen, kommt es zu einer sehr starken NO-Ausschüttung. Das führt dazu, dass die mikrobiellen Zellen geschädigt werden. Aber auch die Wirtszellen und die entsprechenden Gewebe tragen bleibenden Schaden davon.
NO wird außerdem produziert, wenn Nerven des Gehirns oder des peripheren Nervensystem s verletzt oder zerstört werden oder wenn ein Schlaganfall Sauerstoffmangel im Gehirn verursacht hat. Bei diesen krankhaften Veränderungen aktivieren geschädigte oder absterbende Neurone die Immunzellen des Gehirns. In der folgenden Immunantwort werden große Mengen an zellschädigenden Radikale n freigesetzt (darunter das Superoxidanion-Radikal und Peroxynitrit). Es entstehen außerdem hundertfach überhöhte NO-Konzentrationen und es überwiegt der schädigende Charakter des Gases. Dabei werden weitere Nervenzellen zum `regulierten Zelltod` gebracht, was schwerwiegende Ausfälle zur Folge hat (Schlaganfall bedingter Ausfall von Gehirnregionen, Hirntod).
Die gereinigte Ginkgo-Komponente Bilobalid (25 bis 100 µM) konnte auch diese Folgen vermindern.
Hinschädigungen durch einen gestörten NO-Metabolismus scheinen auch eine Folge von Alkoholvergiftungen zu sein. Die traditionelle chinesische Medizin setzt dagegen Ginkgo-Samen ein.
Wie hilft Ginkgo gegen Alzheimer?
Bei Alzheimer lassen sich unter dem Mikroskop zwei Veränderungen feststellen: Es bilden sich in den Nervenzellen Faserbündel (neurofibrilläre Bündel) und dazwischen lagern sich Proteinfragmente (β-Amyloid) zu unlöslichen Klumpen (senile Plaques) zusammen. Man konnte eine Entzündungsreaktion und eine verstärkte Produktion von NO in den Zellen finden, welche diese senilen Plaques umgeben. Das führt zum Absterben der Nervenzellen. Auch im Laborversuch mit Nervenzellen und im Tierversuch wurde gezeigt, dass bei künstlicher Produktion des Amyloid-β-Peptid s der oxidative Stress anstieg. Die Gabe von Ginkgo oder der gereinigten Flavonoid fraktion verminderte den Zelltod von Nervenzellen. Bei sehr hohen Extrakt konzentrationen (100 µg/mL) hemmten sowohl die Extrakt e als auch isolierte Inhaltsstoffe (Bilobalid, Ginkgolid) die Zusammenlagerung von β-Amyloid.
Acetylcholin ist ein essentieller Transmitter in Nervenbahnen und im Gehirn, der Emotionen und kognitives Verhalten sowie das Gedächtnis/Lernen steuert. Bei der Reizweiterleitung wird es gespalten und wieder in die Zellen aufgenommen. Bei Alzheimer Patienten ist im Gehirn weniger Acetylcholin vorhanden, die Zahl der Rezeptor en ist sehr niedrig und die Spaltprodukte werden nur sehr langsam aufgenommen. Daher sind Gedächtnis und kognitive Wahrnehmung beeinträchtigt. Ginkgo konnte die Aufnahme von Cholin beschleunigen, vermehrte die Anzahl der Rezeptor en und regte die Produktion des Botenstoffs Acetylcholin an. Auch eine Hemmung der Acetylcholin -Esterase wird diskutiert. Dadurch wird die Reizweiterleitung deutlich verbessert.
Wie wirkt Ginkgo gegen Vergesslichkeit und auf das Gedächtnis?
Der Ginkgo-Spezialextrakt EGb-761 steigerte die Lerngeschwindigkeit und das Gedächtnis insbesondere von alten Mäusen. Bei einem Lernexperiment unter Stress mit Ratten verbesserte sich die kognitive Leistungsfähigkeit und gleichzeitige sank der Spiegel an Stresshormonen. Auch beim Menschen lassen sich Effekte auf das Lernen nachweisen: 52 Studenten wurden entweder akut (mit einer einmaligen Gabe von 120 mg) oder chronisch (mit 120 mg/Tag für 6 Wochen) mit Ginkgo behandelt. Nur im Kurzeittest wurden die Aufmerksamkeit und das Gedächtnis positiv beeinflusst. Das Arbeitsgedächtnis, die Flexibilität, die Planungsfähigkeit und die Stimmung waren nicht verändert worden. Die Effekte auf Aufmerksamkeit und das Gedächtnis konnte man allerdings nach 6 Wochen nicht mehr nachweisen. Daher muss man von Gewöhnungseffekten ausgehen.
Wie wirkt Ginkgo gegen Demenz bzw. eingeschränkte Hirnfunktion?
Unter Demenz versteht man eine unspezifische, altersbedingte Abnahme der geistigen Funktionen: Gedächtnis- und Konzentrationsprobleme, reduzierte Aufmerksamkeit, Energielosigkeit, Verwirrung, Müdigkeit, verminderte Geschicklichkeit, Ängstlichkeit, Tinnitus, Kopfschmerzen und Schwindel sind typische Symptome.
Zwei Metastudien an Demenzkranken zeigten, dass eine Verbesserung vor allem bei Patienten mit milden bis sehr milden Symptomen festgestellt wurde. Schwerere Fälle von Demenz konnten jedoch stabilisiert werden oder zumindest die Verschlechterung verlangsamt werden. Von der Behandlung profitierten besonders die kognitive Wahrnehmung, das Sozialverhalten und die Aufmerksamkeit.
Verbesserung der Fließeigenschaften des Blutes
Extrakt e aus Ginkgo steigern aufgrund ihrer antioxidativ en Eigenschaften die Flexibilität von Membranen bei Blutzellen (Erythrozyten, Leukozyten). Dadurch verbessern sich die Fließeigenschaften des Blutes und es kommt zu einer deutlichen Stimulation der Durchblutung, vor allem im Bereich der Kapillaren. Dabei nimmt die Versorgung mit Sauerstoff zu. So konnte bei Ratten gezeigt werden, dass die Durchblutung vieler (nicht aller) Gehirnregionen um 50-100% anstieg. Eine Arterienverengung in den Beinen führt zu einer schlechten Versorgung des Gewebes - der Bereich fängt an zu kribbeln und fühlt sich kalt an. Nach längeren Gehstrecken treten Schmerzen auf und der Patient muss stehen bleiben (sog. Schaufensterkrankheit).
In einer Studie mit 20 Patienten, die unter arteriellen Verschlusskrankheiten mit zeitweilig einsetzendem Hinken (Claudicatio intermittens) litten, wurde der Sauerstoffgehalt unter der Haut gemessen (Placebo -kontrolliert, verblindet, 320 mg EGb 761 pro Tag, für 4 Wochen). Die Bereiche mit mangelnder Durchblutung verringerten sich mit Ginkgo um 38 %, während dies nur 5 % in der Kontrollgruppe waren. Die Ergebnisse sind ermutigend, doch müssen diese Aussagen in weiteren Studien überprüft werden.
Ginkgo gegen Haarausfall
Eine verbesserte Durchblutung der Arterien kann auch für eine bessere Durchblutung der Zellen in der Kopfhaut sorgen. So könnte Haarausfall vermindert werden:
- einerseits indirekt durch eine verbesserte Versorgung der Haarwurzeln mit benötigten Mineralien und Spurenelementen.
- andererseits direkt durch Anregung des Haarwuchses.
In China wird Ginkgo schon seit altersher, also traditionell, bei Haarausfall verwendet. Klinische Studien gibt es dazu bei uns bisher nicht, aber die Wirkung ist aufgrund der Durchblutungsförderung plausibel.
Sauerstoffmangel
Sauerstoffmangel führt ebenfalls zu vermehrtem oxidativem Stress (Bildung von Radikale n und Oxidation von Lipid en). An Ratten, bei denen künstlich Sauerstoffmangel im Gehirn erzeugt wurde - dies würde Gefäßverschlusskrankheiten im Gehirn oder Gehirnblutungen entsprechen - war die Überlebenszeit mit Ginkgo-Extrakt um ein 6-faches höher als bei der Kontrollgruppe. Auch die Nährstoffkonzentration im Gehirn (Glukose ) und die Energiebilanz nach dem Eingriff waren in den behandelten Gehirnen besser.
Hirnödeme
Darunter versteht man Wassereinlagerungen in Folge von Gehirnschädigungen (wie Sauerstoffmangel, Tumor e, Entzündungen, Vergiftungen, Gefäßveränderungen). Durch den steigenden Druck werden die Adern zusammengepresst. Damit kann das Gehirn nicht mehr angemessen versorgt werden. Hirnödeme und Retinaödeme konnten durch Ginkgo-Extrakt e erfolgreich behandelt werden: Experimentell mit Chemikalien ausgelöste Hirnödeme konnten im Tierversuch im Vorfeld verhindert werden. Die Schäden waren geringer und die Wiederherstellung beschleunigt.
Angst/Depression
Sie ist ein häufiger Begleiter bei Patienten mit Alzheimer-Symptomatik. Ginkgo-Auszüge können sie lindern, indem sie auf den sog. Serotonin-Rezeptor (5-HT1A -Rezeptor ) wirken. Dieser Rezeptor spielt eine besondere Rolle bei der Behandlung zentralnervöser Erkrankungen, denn 80% der Antidepressiva entfalten hier ihre Wirkung.
In einer klinischen Studie (randomisiert, doppelblind, Placebo -kontrolliert) mit 66 Personen im Alter von 50-65 Jahren ohne Anzeichen einer Demenzerkrankung, wurden 34 Personen mit einer täglichen Dosis von 240 mg Egb761 über 4 Wochen behandelt. In den Kategorien emotionales Wohlbefinden, Müdigkeit, Missmut, depressive Stimmungslagen und Befindlichkeit wurde eine statistisch deutliche Besserung erfahren. Für eine gesicherte Aussage sind jedoch weitere Untersuchungen nötig.
Hilft Ginkgo bei Tinnitus (Ohrgeräuschen)?
Diese störenden Ohrgeräusche sind entweder permanent vorhanden, oder äußern sich anfallsweise als Rauschen, Sausen oder Klingen. Ursache kann eine Durchblutungsstörung sein. Eine Vergleichsstudie mit 72 Patienten zeigte, dass Ginkgo bei 37 Patienten das Hörvermögen stärkte und den Tinnitus reduzierte. Er war besser als das Vergleichspräparat Pentoxifylline. Allerdings ist es noch zu früh, eine definitive Aussage über die Wirkung von Gingko bei Tinnitus zu machen: Nicht alle Studien stellten einen positiven Effekt auf die Tinnituslautstärke fest.
Ginkgo bei Schwindel: Welche Studien gibt es?
25 % der über 60-Jährigen und 50 % der über 80-Jährigen leiden sowohl unter Schwindel, Drehen oder Schwanken des Gesichtsfelds, Benommenheit, Druck- oder Leeregefühle im Kopf als auch Übelkeit und Koordinationsstörungen. Als medizinische Ursachen kommen neben Durchblutungsstörungen zahlreiche anderen Ursachen in Betracht (z.B. Störungen der Halswirbelsäule, Entzündungen, Tumor e, Verkalkungen mit Reizung der Sinneshärchen). In einer Studie an 70 Patienten über 3 Monate wurden in 47 % der Fälle die Dauer, die Schwere und die Anzahl der Schwindelanfälle gebessert. Mit einem Scheinpräparat wurde nur bei 18 % eine Besserung erzielt. Die Ursache der Schwindelanfälle war nicht näher spezifiziert worden. So sind für eine verlässliche Aussage weitere Untersuchungen notwendig.
Ginkgo schützt auch andere Organe
Ginkgo schützt nicht nur Gehirnzellen sondern wirkt auch positiv auf Zellen anderer Organe, z. B. bei Herzinfarkten. Auch eine 4-wöchige Behandlung von diabetesbedingter Nierenschädigung an 60 Patienten war erfolgreich. Ebenso konnte der Gewebsschaden bei Verbrennungen vermindert werden.
Bild-Link zu Erkrankungen, bei denen Ginkgo gesichert helfen kann
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Nebenwirkungen von Ginkgo
Nebenwirkungen sind sehr selten. Beschrieben wurden leichte Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen und allergische Hautreaktionen. Nach neueren Daten ist eine Störungen der Gerinnungsfähigkeit des Blutes durch Ginkgoprodukte nicht mehr anzunehmen.
Ginkgotoxin und Ginkgosäuren werden bei der Extrakt herstellung wegen ihrer giftigen und allergenen Eigenschaften weitgehend entfernt. Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Ginkgo biloba -Zubereitungen ist von einer Einnahme abzusehen.
Die akute als auch die chronische Toxizität der Extrakt e sind außerordentlich gering. Es gibt keine Hinweise darauf, dass Ginkgo die Erbsubstanz schädigt oder Krebs auslöst.
Es ist nicht bekannt, ob Inhaltsstoffe des Extrakt es in die Muttermilch übergehen.
Zur Anwendung dieses Arzneimittels bei Kindern liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Es sollte deshalb bei Kindern unter 12 Jahren nicht angewendet werden.
Bei depressiven Verstimmungen und Kopfschmerzen, die nicht im Zusammenhang mit dementiellen Syndromen auftreten, wird zur Vorsicht geraten, da dies bisher nicht ausreichend untersucht worden ist.
Wechselwirkungen
Gelegentlich wurde von einer Verminderung der Blutgerinnung und über spontanes Bluten berichtet. In der Tat konnte man in Laborversuchen diesen Effekt bei Ginkgoliden nachweisen. Bei einer Studie mit 50 männlichen Freiwilligen waren jedoch 29 verschiedene Blutgerinnungs- und Blutungsfaktoren unverändert. So konnten die Bedenken, dass Ginkgo-Extrakt e zu Hirnblutungen, Blutungen im Magen-Darm-Trakt oder Blutungen im Auge führen könnten, nicht bestätigt werden.
Einige Hersteller schließen jedoch aus Vorsicht nicht aus, dass Ginkgo-Extrakt die Wirkung von Gerinnungshemmern verstärken kann (z.B. Phenprocoumon, Acetylsalicylsäure und andere nichtsteroid. Antirheumatika). In diesen Fällen sollte ein Arzt zu Rate gezogen werden.
Praktische Anwendung: Produkte & Hausmittel
Es gibt zahlreiche Zubereitungen von Ginkgopräparaten. Eine der gängigsten ist der Trockenextrakt, welcher zu Tabletten oder Tropfen verarbeitet wird. Außerdem sind homöopathische Präparate (Globuli) verfügbar. Darüber hinaus werden verschiedene Hautpflege-Artikel wie Seifen, Shampoos und imprägnierte Stützstümpfe mit Ginkgozusätzen angeboten.
Kauftipp: Wo am besten Gingko-Präparate kaufen?
Um eine ausreichende Wirksamkeit und gute Qualität zu gewährleisten, sollten Sie Medikamente mit standardisierten Extrakt en in der Apotheke kaufen. Diese Fertigarzneimittel enthalten mind. 25 % Ginkgo-Flavonglykoside und mind. 6 % Terpenlactone (Ginkgolide). Billige, unterdosierte Nahrungsergänzungsmittel oder Medikamente zweifelhafter Herkunft sind nicht sinnvoll und können sogar den Höchstwert von 5 ppm der toxischen Ginkgolsäure überschreiten und so zu Nebenwirkungen führen.
Sind die Tabletten vegan?
Häufig enthalten die Tabletten Laktose, sind also nicht für Veganer geeignet. Am besten, Sie fragen direkt beim Apotheker nach veganen Alternativen.
Ganz allgemein wird je nach Erkrankung folgende Dosierung empfohlen. Die exakte Dosierung meist in Form von Tabletten sollte aber immer in Rücksprache mit dem Arzt und nie ohne vorhergehende diagnostische Abklärung erfolgen.
bei dementiellen Syndromen: 120 bis 240 Milligramm Spezialextrakt EGb-761 in 2 oder 3 Einzeldosen, Behandlungsdauer je nach Schwere des Symptome. Bei chronischen Erkrankungen mindestens 8 Wochen; bei Verschlusserkrankungen: 120 bis 160 Milligramm Spezialextrakt EGb-761 in 2 oder 3 Einzeldosen, mindestens 6 Wochen einnehmen; Bei Schwindel und Tinnitus: 120 bis 160 Milligramm Spezialextrakt EGb-761 in 2 oder 3 Einzeldosen. Bei Tinnitusbeschwerden mind. 12 Wochen einnehmen, wenn nach 6 Monaten keine Besserung eingetreten ist, ist kein Erfolg mehr zu erwarten; Eine Einnahmedauer länger als 6-8 Wochen zeigte keinen zusätzlichen therapeutischen Nutzen. Nach einer Zeit von 3 Monaten ist vom Arzt zu prüfen, ob eine weitere Einnahme zu befürworten ist.
Hausmittel: Ginkgo-Tee?
Man könnte Ginkgoblätter auch als Tee zubereiten und hier kursieren im Internet auch allerlei Teerezepte zur Unterstützung der Gesundheit. Davon raten wir aber ab, weil die enthaltenen Ginkgolsäuren magenreizend sind und zu Übelkeit und Erbrechen führen können. Außerdem müssten für eine stärkere Wirkung mindestens 20 Tassen Tee am Tag getrunken werden