Heilwirkung von Ginseng
Von den chinesischen Arzneipflanzen ist die Ginsengwurzel die bekannteste. Sie gilt als das älteste Heilmittel und wird in China seit Jahrtausenden genutzt. Ginseng genießt einen guten Ruf als Stärkungsmittel („Adaptogen“), denn er steigert die körpereigene Abwehr gegen Stress und Krankheiten. Das schließt auch die Widerstandskraft gegen radioaktive Strahlung, virale Infekte, Sauerstoffmangel (bei Verschlusserkrankungen), Alkohol und andere Gifte mit ein.
Studienergebnisse: Ginseng wirkt leistungsfördernd
Viele überlieferte Eigenschaften wurden durch klinische Studien bestätigt: Ginseng hebt die Stimmung, verbessert die physische und intellektuelle Leistung und fördert die Rekonvaleszenz. Daneben werden verschiedene Hormonprozesse und Stoffwechselvorgänge, wie die Immunreaktion stimuliert. Eine Studie an Krebspatienten zeigte eine Verbesserung verschiedener Parameter - eine Steigerung des Energieniveaus, der körperlichen Gesundheit sowie eine Reduktion der Müdigkeit.
Diabetes und gestörter Insulinhaushalt
Ginseng führt über eine Erweiterung der Adern zu einer verbesserten Durchblutung des Gehirns. Zahlreiche Labor- und Tierversuche sowie Studien belegen eine Wirkung bei Diabetes und einem gestörten Insulinhaushalt. Auch für die Anwendung zur Steigerung der Libido und bei Impotenz gibt es stützende Daten.
Förderung der Hirnaktivität
Einige kleinere Tests, die an Athleten durchgeführt wurden, zeigten eine Steigerung der Sauerstoffaufnahme, eine verstärkte Leistungsfähigkeit und eine langsamere Abnahme der Fitness nach dem Trainingsstopp.
Ginseng erhöht die Ausschüttung verschiedener Neurotransmitter (Dopamin, Noradrenalin, Serotonin) und fördert so die Gehirnaktivität. Ein Tierversuch an Kaninchen zeigte, dass nach Verabreichung von Ginsengextrakt das Gehirn vermehrt den Brennstoff Zucker aufnimmt und ökonomischer nutzt.
Bild-Link zu Erkrankungen, bei denen Ginseng gesichert helfen kann
Bild-Link zu Erkrankungen, bei denen Ginseng aus Erfahrung helfen kann
Praktische Anwendung: Produkte & Hausmittel
Von Ginseng gibt es eine große Auswahl an Fertigarzneimitteln, Arzneitees und Nahrungsergänzungsmitteln. Billige Ginseng-Fertigpräparate sind häufig unterdosiert, vor allem wenn sie als Nahrungsergänzungsmittel in Verkehr gebracht werden. Produkte, die neben einem hohen Gehalt an Ginsenoiden (Tagesdosis mindestens 10 mg) weitere Ginsenginhaltsstoffe mit konstanten Mindestgehalten enthalten, sind daher empfehlenswert. Solch kontrollierte Gehalte weisen die als „pflanzliches Arzneimittel“ deklarierten Produkte auf. Auf diesen Hinweis auf der Verpackung sollten Sie also achten, auch beim Tee. Entsprechend hochwertige Produkte tragen das Label „Arzneitee“.
Dosierungsempfehlung: Bei einem Arzneitee wird üblicherweise aus 1 bis 2 Gramm Ginsengwurzel ein Tee zubereitet (Tagesmenge). Wie das Pulver und die Tinktur hat er einen leicht bitteren Geschmack. Für alle, die eine geschmacksneutrale Variante vorziehen, gibt es verschiedene Tabletten, Dragees und Kapseln mit dem konzentrierten Extrakt. Entscheidend ist auch hier der Wirkstoffgehalt pro Tablette/Kapsel. Darum gibt es je nach Hersteller verschiedene Dosieranweisungen auf dem Beipackzettel. 200 bis 600 mg Extrakt pro Tablette sollten es sein, um eine Wirkung zu erzielen.
Hausmittel: Tee-Rezept
Sie brauchen:
- 1 bis 2 (3) Gramm geschnittene Ginsengwurzel (lose aus der Apotheke oder als fertiger Arzneitee)
- ¼ Liter kochendes Wasser
Übergießen Sie die Ginsengwurzel mit kochendem Wasser und lassen den Tee 5 bis 10 Minuten zugedeckt ziehen. Danach abseihen. Täglich 2 bis 3 Tassen davon trinken. Die Anwendungsdauer lesen Sie weiter oben.
Anwendungsdauer: am besten als Kur
Damit Ginseng optimal wirken kann, muss der Körper dauerhaft mit dem Wirkstoff versorgt werden. Es empfiehlt sich daher eine Daueranwendung von 3 bis 4 Wochen (max. 3 Monate). Da keine Studien vorliegen, nimmt man Ginseng besser nicht länger als 3 Monate am Stück. Nach einer Pause von 2 bis 3 Monaten kann denn eine erneute Behandlung mit Ginseng erfolgen.
Übrigens: Ginseng hat sich als sehr verträglich erwiesen. In China wird er auch höher dosiert, als bei uns üblich. So ist der Ginseng ein uraltes und bewährtes Stärkungsmittel.
Roter oder Weißer Ginseng?
Neben Weißem Ginseng ist auch Roter Ginseng im Handel. Der Unterschied liegt in der Zubereitung. Während der Weiße Ginseng naturbelassen getrocknet wurde, ist der Rote Ginseng mit heißem Dampf konserviert (120-130°C). Wenn Ausgangsware mit exzellenter Qualität verwendet wurde, verspricht der Rote Ginseng eine etwas bessere Wirkung. Generell ist das aber nicht der Fall.
Alte oder junge Wurzel?
Geworben wird mit dem hohen Alter der Pflanze, was ein Werbegag ist, denn erst nach 5 bis 7 Jahren erreicht der Wurzelstock ausreichend Masse, so dass sich die Verwertung lohnt [9]. Die jungen und dünnen Wurzeln bilden die höheren Wirkstoffmengen.