Botanik: Aussehen und Verbreitung
Die Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium L.) stammt aus der Familie der Korbblütler. Die Gattung ist sehr artenreich, insgesamt wurden mehr als 120 Arten beschrieben; die Schafgarbe ist in Europa, Nordasien und Nordamerika heimisch und wird weltweit als Zier- und Arzneipflanze geschätzt.
Auch die verwandte, in den Alpen heimische Moschus-Schafgarbe (A. moschata) findet volksmedizinische Verwendung. Genutzt wird die ganze Pflanze (Millefolii herba), die Blütenstände (Millefolii flos) oder das ätherische Öl.
Die mehrjährige Gemeine Schafgarbe bildet zur Blütezeit mehrere aufrechte Stängel mit 2- bis 3-fach gefiederten, frischgrünen, federartigen Blättern und Trugdolden am Ende. Sie bestehen aus zahlreichen Blütenköpfchen mit weißen bis rosafarbenen Blütenblättern. Für die Überwinterung und Verbreitung sorgen die vielen unterirdischen Rhizome.
Die Schafgarbe liebt einen trockenen und sonnigen Standort. Meist findet man sie auf Wiesen, insbesondere auch Trockenrasen. Als zähe Pionierpflanze erobert sie neue Lebensräume auf Schuttplätzen und Wegrändern.
Antike Heilpflanze des Achilles
Das Wort "Garbe" stammt aus dem altdeutschen und bedeutet "die Heilende". Auch alte deutschen Namen belegen diese Anwendung: „Sichelkraut“, „Zimmermannskraut“, „Blutkraut“ oder „Beilhiebkraut“. Daneben wurde die Schafgarbe als Heilmittel für Frauenleiden genutzt („Mutterkraut“, „Jungfernkraut“).
Schon im Altertum verwendete man das Kraut der Schafgarbe für Wunden und Kriegsverletzungen. Der Gattungsname Achillea geht auf den Griechen Achilles zurück. Er war der sagenhafte Held des trojanischen Krieges. Er soll die Pflanze als Heilmittel entdeckt und zur Wundheilung verwendet haben (Ilias, 11. Gesang, Vers 822ff.). Der Artname millefolium (= Tausendblatt) ist eine sehr passende Beschreibung der sehr fein zerteilten Blätter der Schafgarbe.
Gewinnung
Das Kraut der Pflanze wird zur Blütezeit geerntet und an der Luft im Schatten getrocknet (ca. 7 Tage lang). Dieser Vorgang sollte zügig geschehen, da sonst Inhaltsstoffe verloren gehen (Azulene).
Mit Wärmestrahlen (Infrarot) kann der Trocknungsprozess auf 4 – 6 Stunden abgekürzt werden.