Behandlungsprinzip
Trauer muss gelebt werdenTrauer selbst ist keine Krankheit, sondern ein natürlicher Vorgang. Verluste können aber erst dann überwunden werden, wenn dieser Trauerprozess bis zum Ende durchlaufen wurde. Ungelebte Trauer kann zu psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Neurosen oder psychosomatischen Beschwerden führen. Trauer kann außerdem sehr lange anhalten und krank machen, wenn erforderliche Unterstützung/Gelegenheit oder Bereitschaft fehlt. Trauerbegleitung kann diesen Weg erleichtern und begleiten.
Die Trauerbegleitung bietet die Möglichkeit, über Gefühle zu sprechen um solche belastenden Situationen besser durchzustehen. Ziele sind die Auseinandersetzung mit dem Verlust sowie die Fähigkeit, schließlich den Verlust in das eigene Leben zu integrieren und mit neuer Kraft in den Alltag aufzubrechen.
Ein Raum für Trauer
Normalerweise gibt es ein Netz aus Begleitern im sozialen Umfeld. Jedoch ist es nicht immer ganz einfach, Trauer in unserem Kulturkreis auszuleben. Sie hat im Alltag keinen Platz und viele vermissen Orte zur Trauer oder Trauerrituale. Selbst bei Berufskreisen, die für psychische Belange ausgebildet sind, hat Trauerbegleitung wenig Bedeutung. Erst in der letzten Zeit gehen verschiedene Angebote enger auf diese Bedürfnisse ein (in Form der Trauerbegleitung, Hospizbewegung und Sterbebegleitung). Trauerbegleitung gibt der Trauer angemessenen Ausdruck.
Jeder trauert anders
Trauer wird von jedem anders gelebt, dementsprechend vielfältig sind auch die Angebote zur Trauerbegleitung. Sie reichen von Ritualen, Trauerräumen, Urlaubreisen für Trauernde, kreativen Angeboten über offene Trauercafés, ehrenamtliche Begleiter bis hin zu psychotherapeutischen Angeboten.