Prostatabeschwerden: Was sind die Ursachen?
Prostatabeschwerden kompakt: Die wichtigsten Fakten
Es läuft nicht mehr so gut wie in jüngeren Jahren – beim Wasserlassen. Nachts wird man häufiger zur Toilette gerufen… „Normal“ ist es, wenn eine mit etwa 400 ml gefüllte Harnblase nach üppigerem abendlichen Trinken nachts zum Toilettengang mahnt. Nicht dagegen, wenn dies öfters als einmal und wegen geringerer Harnmengen passiert.
Symptome: Welche Prostatabeschwerden sind noch typisch?
- gefüllte Harnblase kann nicht spontan entleert werden (Harnverhalt)
- abgeschwächter Harnstrahl
- erhöhter Blasenentleerungsdruck
- häufiges nächtliches Wasserlassen
- Nachträufeln
- das Gefühl, die Blase sei nicht restlos geleert (Restharngefühl)
- Potenzstörungen, auch schmerzhafte Samenergüsse sind möglich.
Wodurch werden die Probleme bei der Blasenentleerung verursacht?
- am häufigsten ist gerade bei Männern über 60 eine vergrößerte Prostata der Verursacher, die die Harnröhre wie einen Schraubstock einengen kann
- Auslöser kann auch eine Prostataentzündung (Prostatitis) sein
- seltener kann auch Prostatakrebs die Ursache sein (betrifft vor allem Männer ab 70)
Ebenfalls selten: Einengungen der Harnröhre durch andere Ursachen, Blasensteine, Harnverhalt bzw. Nierenstau oder Funktionsstörungen des Beckenbodens, der Blasenmuskulatur und des vegetativen Nervensystems. Es muss aber rechtzeitig auch an solche Erkrankungen gedacht und dann ausreichend behandelt werden.
Bei etwa 70 % der Männer mit Beschwerden ist es aber schon eine vergrößerte Prostata, die Hauptauslöser ist.
Prostatabeschwerden durch eine vergrößerte Prostata
Es gibt etwa 12 Millionen Männer über 50 in Deutschland und etwa 40 % haben Beschwerden wegen ihrer größer werdenden Prostata (Vorsteherdrüse), die als normalerweise kastaniengroßes Organ am Ausgang der Blase um die Harnröhre herum liegt. Bei den 60-Jährigen betrifft es 50 %, bei den 90-Jährigen 90 % aller Männer.
Im höheren Alter kommt es durch einen veränderten Hormonhaushalt bei Männern häufig zu dieser gutartigen Prostatavergrößerung (medizinisch: benigne Prostatahyperplasie, abgekürzt: BPH). Gutartig meint, dass das vermehrte Wachstum der Zellen auf die Prostata beschränkt ist und es keine Krebserkrankung darstellt. Das Wachstum beginnt in jenem Teil der Prostata, der die Harnröhre direkt umschließt und so zur Einengung mit den oben genannten Symptomen führt.
Im Gegensatz dazu ist der Prostatakrebs zu sehen, der eine bösartige Vergrößerung des Prostatagewebes darstellt, da diese Zellen in umliegendes Gewebe hineinwuchern. Bedauerlicherweise beginnt das Wachstum dieser malignen Prostatahyperplasie in der äußeren Zone der Vorsteherdrüse, so dass Probleme beim Urinieren erst spät bemerkt werden, wenn der Tumor bereits groß ist und sich eventuell sogar schon ausgebreitet hat.
Medikamente und Naturmedizin durch eine gutartige Prostatatavergrößerung (BPH)
Schulmedizin: Finasterid
Ab 40 ml Prostata-Volumen wird häufig Finasterid verschrieben, das aber starke östrogenartige Nebenwirkungen haben kann und zu einem Wachstum der Brust bei Männern führen und auch das Sexualleben durch Erektionsstörungen beeinträchtigen kann. Primär sollten andere Maßnahmen wie richtige Ernährung (Normalgewicht anstreben), Beckenbodentraining, Sport und Naturheilverfahren ergriffen werden.
Naturmedizin ist wirksame und gut verträgliche Alternative
Bestbelegtes und wirksames Pflanzenheilmittel ist Prostagutt mit den Heilpflanzen Sägepalme (Sabalfrüchte – Sabal fructus) und Brennnessel.
Weitere wirksame Heilpflanzen sind Hypoxis rooperi (Wurzel stammt aus Südafrika, Präparat mit dem Wirkstoff Phytosterol ist z. B. Harzol), Kürbissamen (Kombipräparat: Granu Fink Prosta) oder Roggenpollenextrakt (Pollstimol). Letzteres empfiehlt sich auch bei abakterieller chronischer Prostatitis.
Prostatabeschwerden: Welcher Arzt hilft weiter?
Erster Ansprechpartner ist der Allgemein- bzw. Hausarzt. Er kann durch diverse Prostatauntersuchungen feststellen, wie stark das BPS ausgeprägt ist und eine entsprechende Behandlung festlegen. Bei Komplikationen oder einem erhöhten PSA-Wert wird zum Facharzt (Urologen) überwiesen.
Die Vorsorge ist enorm wichtig und nur der Arzt kann feststellen, ob es sich um eine gutartige oder bösartige Prostatavergrößerung handelt. Gehen Sie also bei Prostatabeschwerden unbedingt zur Vorsorgeuntersuchung! Je eher die Diagnose feststeht, desto besser sehen die Behandlungsmöglichkeiten aus – das gilt für beide Erkrankungen.
Männer, die sich nur wenig durch die Symptome gestört fühlen, können nach Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Urologie erstmal abwarten, wenn keine anderen alarmierenden Probleme oder Auffälligkeiten bei der Vorsorge vorliegen. Werden die Beschwerden allerdings als belastend empfunden, spricht der Mediziner vom benignen Prostatasyndrom (BPS).
Diagnose: Wie und was untersucht der Urologe
Beim Arzt wird, auch im Rahmen der Krebsvorsorge beim Mann ab 45, nach den Symptomen gefragt, die Prostata abgetastet und in manchen Fällen ein Ultraschall des Unterbauches mit Darstellung der Prostata vorgenommen, möglichst mit voller Blase, da dann die Prostata besser sicht- und messbar ist.
Zur genaueren Beurteilung der Behinderung beim Wasserlassen kann der Restharn bestimmt werden (Harnvolumen direkt nach dem Wasserlassen, auffällig, wenn über 50-100 ml, in einer Minute wird etwa 1 ml Harn gebildet) und der Uroflow, d. h., die Harnflussgeschwindigkeit, die aber auch gut abschätzbar ist.
Um der Frage näher zu kommen, ob Störungen der Blasenfunktion durch Prostatawachstum vorliegen, wurde der IPSS-Fragebogen (Internationaler Prostata-Symptom-Score) entwickelt, der die wichtigsten Symptome zusammenfasst, insbesondere für Männer über 50.
Prostatabeschwerden durch Prostatakrebs
Wie bereits beschrieben ähneln sich die Symptome bei Prostatakrebs und bei einer vergrößerten Prostata. Welche Ursachen für die gestörte Blasenfunktion vorliegen, klärt der Urologe. Je früher das Prostatakarzinom festgestellt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Zögern Sie den Arztbesuch daher nicht heraus.
Ein paar Zahlen zu diesem "Männerkrebs":
- vor dem 50. Lebensjahr ist diese Krebserkrankung selten
- die meisten Neuerkrankungen betreffen Männer ab dem 70. Lebensjahr
- jährlich werden 60.000 Neuerkrankungen festgestellt
- dieser Krebs ist mit 25 % die häufigste Krebserkrankung bei Männern.
Prostatabeschwerden durch eine Prostatitis
Eine Prostataentzündung (Prostatitis) betrifft vor allem junge Männer von 20, 30 oder 40 Jahren. Man schätzt, dass 2–10 % der männlichen Bevölkerung schon einmal Prostataschmerzen deswegen hatte.
Typische Beschwerden, die zu den oben genannten Symptomen hinzukommen, sind ein brennendes Gefühl beim Wasserlassen, häufig begleitet durch Fieber und Schüttelfrost. Auch können quälende Schmerzen im Unterbauch auftreten, die bis zur Leiste und im Schritt zwischen Hoden und Anus ziehen.
Die Erreger sind meistens Bakterien der im Darm siedelnden Art Escherichia coli – häufig litten die Männer vorher unter einer Blasenentzündung, die sich also auf die Prostata ausgeweitet hat. Die Prostataentzündung gehört in ärztliche Hände und wird mit Antibiotika therapiert, unterstützend bietet die Phytotherapie Heilpflanzen wie Kapuzinerkesse, Meerrettich oder Bärentraube. Bei Prostataentzündung und Reizblase kann Sonnenhut mit Sägepalme kombiniert werden.
Ungestörte Nächte wünscht
Ihr